Nord-Ostsee-Kanal wird 120 Wie die Politik ein Nadelöhr vernachlässigte

Merklich länger als acht Jahre wurde in jüngster Zeit über die dringend notwendige Erneuerung des Kanals nachgedacht. Manch einer verwendet für den Kanal sogar das Beiwort „marode“. Tatsächlich hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Störungen vor allem an den Schleusen gegeben, manchmal nach einem Unfall, manchmal wegen technischer Probleme. Zeitweilig war der Kanal gesperrt. Inzwischen wird die fünfte Schleusenkammer in Brunsbüttel gebaut. Sie ist notwendig, damit nach ihrer Fertigstellung die anderen Schleusen modernisiert werden können. Es gibt eine kleine und eine große Schleuse mit jeweils zwei Kammern. Die große Schleuse ist seit 1914 durchgehend in Betrieb. Die neue Schleusenkammer wird 20 Meter länger sein als die bisherige große Schleuse, die Schiffe könnten bis 330 Meter lang sein. Die schiffbare Breite beträgt 42 Meter, die sogenannte Drempeltiefe 14 Meter. Die Grundsatzentscheidung für den Schleusenneubau war schon 2007 gefallen, aber zunächst ging es nicht voran. 2011 gab es einen symbolischen ersten Spatenstrich, dann ruhten die Arbeiten wieder. Im April des vergangenen Jahres bewilligte der Haushaltsausschuss des Bundestages 485 Millionen Euro für die neue Schleuse. 2020 soll sie fertig sein.
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2012 passierten rund 35.000 Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal. Zum Vergleich: Im Suez-Kanal waren es rund 18.000.(Foto: picture alliance / dpa)Copright
Montag, 15. Juni 2015
Nord-Ostsee-Kanal wird 120 Wie die Politik ein Nadelöhr vernachlässigte

Es ist die meistbefahrene Wasserstraße der Welt – doch die Politik behandelte den Nord-Ostsee-Kanal lange mehr als stiefmütterlich. Nach eine Eskalation vor zwei Jahren lenkt die Regierung ein – und zum 120. Geburtstag haben die In acht Jahren Bauzeit wurde der Nordsee-Ostsee-Kanal gebaut, die Sanierung der weltweit meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße wird weitaus länger dauern. Wilhelm II. eröffnete am 21. Juni 1895 den 98,637 Kilometer langen Wasserweg von Kiel nach Brunsbüttel, der den Schiffen große Umwege erspart.

Zum 120. Geburtstag des Kanals ist die Kaiserzeit noch gewärtig – mit oft aus Altersschwäche ausfallenden Schleusen und einem Streckenprofil im Ostteil von 1914. Die Gesamtmodernisierung hat endlich begonnen, wird aber viel später fertig und deutlich teurer als zunächst vorgesehen. Nach aktuellem Stand werden Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro veranschlagt.
Die Elbe zu flach für Riesenfrachter, Ebbe in der Kasse des Tiefseehafens Jadeweserport, weil es zu wenige Schiffsanläufe gibt, verrottete Schleusentore im Nord-Ostsee-Kanal, und Containerschiffe werden an deutschen Küsten schon gar nicht mehr gebaut: Ist die maritime Wirtschaft hierzulande überhaupt noch schwimmfähig, während Russland seine Gebietsansprüche in der Tiefsee bereits mit einer Standarte im Meeresboden markiert hat? Oder gilt es im siebten Jahr der Erlöskrise der Reeder nur einmal mehr ein Wellental zu durchfahren? mehr

Beteiligung der Beschäftigten an der WSV-Reform

urch diese Befragung erhalten wir Informationen über die aktuelle Arbeitssituation der Beschäftigten in Zeiten der Unsicherheit, der Veränderungen, der politischen Entscheidungen zur Reform der WSV. „Befragungen hatten wir schon mehrfach, herausgekommen ist dabei nie etwas“ – das und ähnliches hören wir zurzeit immer wieder.
Diese Befragung ist anders!
Mit dieser Befragung stehen die Beschäftigten im Mittelpunkt. Sie entscheiden, was an ihrer derzeitigen Arbeitssituation gut und schlecht ist. Sie beurteilen Arbeitsklima und Führungskräfte. mehr

Investitionsrahmenplan 5.Schleuse Brunsbüttel von 2011 – 2023 BMVBS

Der Investitionsrahmenplan 2011 – 2015 ist wie sein Vorgänger kein Finanzierungsplan, sondern steckt den Planungsrahmen für die Investitionen in die Schienenwege des Bundes, in die Bun- desfernstraßen und in die Bundeswasserstraßen im Zeitraum 2011 bis 2015 ab. Er enthält den Investitionsbedarf für den Ersatz und für die Erhaltung der Bestandsnetze, für die Fortführung der im Bau befindlichen Maßnahmen und für die Vorhaben mit weit fortgeschrittenem Planungs- stand, die bereits Baureife haben oder diese im Zeitraum bis 2015 erreichen können. mehr

Planungen für Baumaßnahmen am Nord-Ostsee-Kanal

Für den Nord-Ostsee-Kanal hat Dobrindts Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sogar schon mit Simulationen künftiger Risiko-Szenarien begonnen. Am Kanal drohen ab Mitte des Jahrhunderts wegen stärkerer Regenfälle und gleichzeitig häufigerer Sturmfluten vermehrt „Hochwasser und Überschwemmungen im Binnenbereich“, wie es im Regierungsbericht heißt. Dadurch könne es „zu Sperrungen der Schifffahrt oder auch der Querverkehre“, also der Fähren, kommen. So mussten erst vor zwei Monaten viele Fähren ihren Betrieb wegen lang anhaltenden Regens einschränken.
Berlin. Die Schleuse Brunsbüttel am Nord-Ostsee-Kanal bekommt ein neues Trockendock. Dazu hat der Haushaltsausschuss am Donnerstagnachmittag bei den Beratungen des Regierungsentwurfs zum Haushalt fürs kommende Jahr 21 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Weitere zehn Millionen Euro werden als weitere Planungsmittel für die Schleuse Scharnebeck bereitgestellt. Damit erhöhten die Abgeordneten den Ansatz für Neubaumaßnahmen an Bundeswasserstraßen von 556 Millionen Euro auf 587 Millionen Euro.
Jede Menge Haushaltsgeld für den Norden
Bund investiert 2016 in A 7, Nord-Ostsee-Kanal und Forschung
Kiel/Berlin

Dreistellige Millionenbeträge für den Ausbau der A7 und des Nord-Ostsee-Kanals, mehr Geld für Forschungszentren im Land und wie berichtet die Zusage für die Anschubfinanzierung der westlichen Elbquerung – das sind die wichtigsten Ergebnisse, die sich bei den heute beginnenden Haushaltsberatungen im Bundestag für Schleswig-Holstein abzeichnen. Endgültig beschlossen werden soll der Etat im November.

Unterm Strich umfasst der Entwurf von Finanzminister Wolfgang Schäuble 312 Milliarden Euro – das sind elf Milliarden mehr als dieses Jahr. Noch nicht enthalten sind darin die in der Nacht zu gestern von den Koalitionsspitzen beschlossenen sechs Milliarden Euro für die Flüchtlingsbetreuung – davon drei Milliarden für Länder und Kommunen. Von diesem Extra-Geld dürfte Schleswig-Holstein mit weiteren hundert Millionen Euro profitieren. Ministerpräsident Torsten Albig zeigte sich damit trotzdem unzufrieden: „Das wird nicht reichen“, sagte er gestern.

Nun können Schiffe wieder alle vier Schleusen in Brunsbüttel nutzen.

Kein stundenlanges Warten mehr am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel. Nach Sanierungsarbeiten sind von Mittwoch an beide großen Schleusenkammern geöffnet. Damit können Schiffe zum ersten Mal seit zwei Jahren alle vier Schleusen nutzen. Wegen der Arbeiten hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt seit September 2012 immer jeweils eine große Schleusenkammer gesperrt. Unter anderem wurden die Schienen für die Tore der beiden großen Schleusen erneuert, Antriebe repariert sowie die Steuerungs- und Elektrotechnik auf den neusten Stand gebracht. Deshalb stauten sich die Schiffe vor der Brunsbüttler Schleuseneinfahrt und mussten oft bis zu zwölf Stunden warten, bevor sie ihren Weg durch den Nord-Ostsee-Kanal fortsetzen konnten.
Planungen für Baumaßnahmen am Nord-Ostsee-Kanal Vorbemerkung der Fragesteller:
Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist von überragender Bedeutung nicht nur für die regionale Wirtschaft im Norden, sondern für den deutschen Außenhandel insgesamt. Angesichts des dynamischen Wirtschaftswachstums im Ostseeraum und des verstärkten Handels der Ostseeregion mit Westeuropa und anderen Regionen stellt eine leistungsfähige Verkehrsverbindung zwischen Nord- und Ostsee einen zentralen Wettbewerbsvorteil für die deutschen Seehäfen in Konkurrenz etwa zu Rotterdam und Antwerpen dar; er ist die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt. mehr

09/14 WSV Reform Teil 2 Dobrindts Verwaltung der Wasserstraßen fehlen Fachkräfte Berlin

Die Wasser- und Schifffahrtsämter Stralsund und Lübeck werden verschmolzen. Wie die Aufgabenverteilung künftig aussehen soll, blieb bislang unklar. Der jahrelange Personalabbau sei gestoppt, hieß es.
Stellungnahme der ver.di – Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft zu den Entwürfen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur:

Gesetz zur Anpassung der Zuständigkeiten von Bundesbehörden an die Neuordnung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes -WSV-Zuständigkeitsanpassungsgesetz- und Verordnung zur Anpassung von Zuständigkeiten von Bundesbehörden an die Neuordnung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes – WSV-Zuständigkeitsanpassungsverordnung mehr