Es wird eng in Kiel-Holtenau u. Brunsbüttel Wasserstraßen leiden unter Dauer-Sanierungsstau

Die Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel. Von 5 Milliarden Euro, die der Bund bis 2017 zusätzlich in die Infrastruktur steckt, sind nur 350 Millionen für Wasserstraßen bestimmt. Der Löwenanteil entfällt auf den Nord-Ostsee-Kanal zwischen Kiel und Brunsbüttel, den jährlich mehr als 30.000 Schiffe passieren
Sommer, Sonne und fast Windstille. Eigentlich kein Wetter für Schiffshavarien. Dennoch ging am Montagmittag auf dem Kanal nichts mehr. Der zypriotische Containerfrachter „Anne Sibum“ hatte die meistbefahrene künstliche Seewasserstraße der Welt über Stunden lahmgelegt. Ein Defekt am Propeller war Schuld.
Sperrung der Südkammer der Großen Schleuse in Kiel–Holtenau
NOK News: Sperrung der Südkammer der Großen Schleuse in Kiel–Holtenau
Die Sperrung des Nord-Ostsee-Kanals, die wegen der maroden Schleuse in Brunsbüttel notwendig wurde, war nur der sichtbarste Ausdruck der Probleme, mit denen die Binnenschiffer und ihre Auftraggeber zu kämpfen haben. Auch an Mosel und Neckar sind die Schleusen dringend erneuerungsbedürftig. Es drohen Ausfälle und lange Sperrzeiten für Wartungs- und Reparaturarbeiten.
„Seit mindestens zehn Jahren ist es ganz offensichtlich, dass die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland unterfinanziert ist. Es gibt einen deutlichen Investitionsstau, selbst wichtigste Reparaturen werden unterlassen“, sagt Klaus-Peter Müller, Präsident des Deutschen Verkehrsforums und Aufsichtsratschef der Commerzbank. „Deutschland ist ein Durchgangsland und hat als solches im europäischen Vergleich immer noch ein dichtes und gutes Netz von Straßen, Schienen- und Wasserwegen. mehr