Maroder Nord-Ostsee-Kanal
Millionenschaden durch Stillstand
Samstag, 02. Februar 2013
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hat in Berlin die Stagnation beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) kritisiert. „Der momentane Stillstand bei der Sanierung und dem Ausbau des NOK verursacht in der maritimen Wirtschaft einen volkswirtschaftlichen Schaden allein durch Wartezeiten in Brunsbüttel von mindestens 200 Millionen Euro“, sagte Meyer am Freitag beim 4. Maritimen Frühstück des Gesamtverbandes Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) und der IHK Schleswig-Holstein. Meyer forderte den Bund auf, für diese wichtige Wasserstraße pro Jahr ein Prozent des Bundes-Verkehrsetats bereitzustellen (THB 1. Februar 2013). lno/FBi
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Meyer: Maroder Nord-Ostsee-Kanal kostet Wirtschaft 200 Millionen
Berlin/Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hat in Berlin die Stagnation beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) kritisiert. «Der momentane Stillstand bei der Sanierung und dem Ausbau des NOK verursacht in der maritimen Wirtschaft einen volkswirtschaftlichen Schaden allein durch Wartezeiten in Brunsbüttel von mindestens 200 Millionen Euro», sagte Meyer am Freitag beim 4. Maritimen Frühstück des Gesamtverbands Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) und der IHK Schleswig-Holstein. Meyer forderte laut IHK-Pressemitteilung den Bund auf, für diese wichtige Wasserstraße pro Jahr ein Prozent des Bundes-Verkehrsetats bereitzustellen.
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Maritimes Frühstück 2013: Nord-Ostsee-Kanal im Fokus
Schleswig-Holsteinische Häfen halten Kurs auf Richtung Zukunft
Über 50 Millionen Tonnen Umschlag im Jahr 2012
- Erscheinungsdatum:
- 01.02.2013
Gastredner Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein, betonte die Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals und das Potential der maritimen Wirtschaft. Im Fokus der Veranstaltung lagen insbesondere der Ausbau der Infrastruktur und Hinterlandanbindungen, die Chancen der Offshore-Windenergiebranche Schleswig-Holsteins sowie der ab 2015 geltende Schwefel-Grenzwert für die Seeschifffahrt.
v.l.n.r.: Frank Schnabel, Minister Reinhard Meyer, Christoph Andreas Leicht
Bereits zum vierten Mal trafen sich am 1. Februar Mitglieder des Deutschen Bundestages sowie Vertreter aus Politik und maritimer Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein zum Dialog und Informationsaustausch über aktuelle und zukünftige Themen der maritimen Branche. Unter dem Motto „Die Zukunft fest im Blick“ lag das Hauptaugenmerk der Gespräche auf der Umsetzung von notwendigen Infrastrukturmaßnahmen, den weiteren Entwicklungen der Offshore-Windenergiebranche und den neuen Rahmenbedingungen in der Schifffahrt.
Der Bedeutung der schleswig-holsteinischen Hafenwirtschaft trug Gastredner Reinhard Meyer Rechnung. Als Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie von Schleswig-Holstein blickte er auf die Rolle der Häfen als Wirtschafts- und Jobmotor. Nach Angaben des GvSH haben die Häfen in Schleswig-Holstein im Jahr 2012 über 50 Millionen Tonnen Ladung umgeschlagen. Im Vergleich zum Jahr 2011 konnte somit erneut eine Steigerung der Umschlagsmenge von über zwei Prozent verzeichnet werden. Zusätzlich fertigten die Häfen ca. 15 Millionen Passagiere ab und sicherten dabei rund 50.000 Arbeitsplätze. Nach den Worten des Ministers leisten die Häfen damit einen wichtigen Beitrag zu Wertschöpfung und Beschäftigung.
Nord-Ostsee-Kanal unverzichtbare Verkehrsader
„Um die Leistungsfähigkeit der schleswig-holsteinischen Häfen zu festigen und weiter auszubauen, ist der Nord-Ostsee-Kanal als Verkehrsader unabdingbar. Er ist unverzichtbares Bindeglied zwischen den deutschen Nordseehäfen und dem wachsenden Ostseeraum
„, sagte Meyer. „Doch der momentane Stillstand bei der Sanierung und dem Ausbau des NOK`s verursacht in der maritimen Wirtschaft einen volkswirtschaftlichen Schaden allein durch Wartezeiten in Brunsbüttel von mindestens 200 Millionen Euro
.“ Nach den Worten des Ministers sei deshalb der Bund gefordert, für diese wichtige Wasserstraße pro Jahr ein Prozent des Bundes-Verkehrsetats als Sonderprojekt für den Wirtschaftsstandort Deutschland bereit zu stellen. „Wenn die norddeutschen Bundesländer dafür an einem Strang ziehen wird diese nationale Aufgabe gelingen
„, so Meyer.
Gleichzeitig unterstütze das Land die Häfen bei ihren Bestrebungen, sich insbesondere für neue Märkte wie der Offshore-Windenergiebranche zu öffnen. Dafür stelle das Land unter anderem maßgeblich öffentliche Fördermittel für den Bau einer vor allem für Offshore-Zwecke geeigneten Multi-Purpose-Pier in Brunsbüttel zur Verfügung. Auch der vom Wirtschaftsministerium geförderte neue Offshore-Windenergie-Hafen in Osterrönfeld sowie der in der Umsetzung befindliche Hafenausbau auf Helgoland bilden wichtige Standbeine für den Zukunftsmarkt Offshore.
Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
Die Gastgeber Frank Schnabel, Vorstandsvorsitzender des Gesamtverbandes Schleswig-Holsteinischer Häfen, sowie Christoph Andreas Leicht, Präsident der IHK Schleswig-Holstein, verliehen der Notwendigkeit zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Nachdruck und hoben die Bedeutung der Hafenstandorte hervor. Die Häfen sind Deutschlands nördlichste Drehscheibe für die Verkehrsströme in alle Welt. Ist ihre reibungslose Anbindung nicht gewährleistet, zeigen sich die Auswirkungen auch jenseits von Schleswig-Holstein.
Ein Schwerpunkt der Forderung liegt hierbei auf dem zügigen Neubau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel als Voraussetzung für die anschließende Sanierung der beiden vorhandenen Schleusenkammern. Die Funktionalität der Schleusen muss dauerhaft gewährleistet sein, um die Wettbewerbsfähigkeit der Seehäfen zu sichern. „Die Problematik der Schleusen im Nord-Ostsee-Kanal ist für Hamburg ebenso relevant wie für uns in Schleswig-Holstein. Kommt der Verkehr auf der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt zum Erliegen, trifft dies auch die Feederverkehre von Hamburg in den baltischen Raum. Umgekehrt ist die Elbvertiefung für uns von gleicher Bedeutung wie für die Hamburger. Im Sinne der maritimen Wirtschaft Norddeutschlands müssen wir über Ländergrenzen hinweg in Wirtschaftsräumen und -zusammenhängen denken“, fordert Frank Schnabel.
Christoph Andreas Leicht weist in diesem Zusammenhang auf den neuen Förderverein „Initiative Kiel-Canal“ hin. Sein Ziel ist es, die Stimmen all derer zu bündeln, die sich für die Instandhaltung und den notwendigen Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals engagieren. Er
fordert darüber hinaus den erforderlichen Ausbau von Bundesstraßen und Bahnstrecken. „Mit der Ahrensburger Liste wurden 19 hafenrelevante Infrastrukturprojekte Norddeutschlands definiert. Der Ausbau der Küstenautobahn A20 mit vorrangiger Umsetzung der festen Unterelbequerung ist an dieser Stelle eines der wichtigsten Projekte. Die Realisierung der Seehafenhinterlandanbindungen muss auf der politischen Agenda ganz oben stehen
„, so Leichts Aufruf an die anwesenden Bundespolitiker.
Für die Schleswig-Holsteinischen Häfen und die gesamte maritime Wirtschaft bringt die Zukunftsplanung neue Rahmenbedingungen, auf die sich alle Marktbeteiligten einstellen müssen. So wird ab 2015 der neue Schwefel-Grenzwert der IMO von 0,1 Prozent für die Schiffsverkehre in der Nord- und Ostsee, den SECA`s, verpflichtend. Reeder müssen die Schiffe umrüsten und Häfen stehen vor der Entscheidung, ob sie die nötige Infrastruktur in Form von LNGBunkerstationen stellen wollen und können. Der GvSH und die IHK SH fordern in diesem Zusammenhang eine sukzessive Einführung des neuen Schwefel-Grenzwerts durch Schaffung einer Übergangsphase. So ist der Vorschlag, die Absenkung auf den neuen Wert von 0,1% ab 2015 zunächst nur für Neubauten geltend zu machen. Für die Bestandsflotte würde hingegen eine Übergangsregelung greifen, die eine Reduzierung des Schwefel-Grenzwerts auf 0,5 Prozent vorsieht. Darüber hinaus sprechen sich der GvSH und die IHK SH für eine Angleichung der Regelungen auf allen europäischen Seegebieten aus, um die Wettbewerbsfähigkeit der nordeuropäischen Häfen zu gewährleisten. Mit der Lage am Nord-Ostsee-Kanal und dem Zugang zu Nord- und Ostsee werden zukünftig insbesondere die Schleswig-Holsteinischen Häfen gefragt sein, die nötige Infrastruktur anzubieten, um umgerüstete Schiffe mit alternativen Treibstoffen zu versorgen. Hierzu arbeiten bereits einige Hafenstandorte sowie Reeder an Alternativkonzepten.
Ein wichtiger Appell wurde an die anwesenden Bundestagsabgeordneten hinsichtlich der geplanten EU-Förderungsregelungen für Hafeninfrastrukturausbau gerichtet. Der Vorschlag der Europäischen Kommission zur EFRE-Verordnung für den Zeitraum 2014 – 2020 sieht ein Verbot der Förderung von Infrastruktureinrichtungen, die grundlegende Dienstleistungen (u.a. im Verkehrsbereich) bereitstellen, vor. Der GvSH und die IHK-Schleswig-Holstein sprechen sich ausdrücklich für den Erhalt der aktuellen Hafeninfrastrukturförderung auch nach 2014 aus, damit die Häfen weiterhin leistungs- und wettbewerbsfähig agieren können.
Das Maritime Frühstück 2013 fand am 1. Februar um 7:00 Uhr im Hotel The Ritz-Carlton in Berlin statt. Es diente der Information und dem Austausch zwischen Mitgliedern des Deutschen Bundestages sowie Vertretern aus Politik und maritimer Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein. Gastgeber waren – wie bereits beim letzten Maritimen Frühstück 2012 – der Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen e.V. (GvSH) und die IHK Schleswig-Holstein.
Verantwortlich für den Pressetext:
Copyright Herzliche Grüsse Herr Kruse Herr Meyer vielen Dank NOK21.de und Dank für die Unterstützung
Frank Schnabel, Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen e.V., Tel.: 04852/884-35
Dr. Martin Kruse, IHK Schleswig-Holstein, Tel.: 0431/5194-297
Zusatzinformationen
Kontakt
- Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie
Pressesprecher: Harald Haase
Düsternbrooker Weg 94
24105 Kiel
Telefon: 0431 988-4420
Telefax: 0431 988-4705 - harald.haase@wimi.landsh.de
- Hinweise zum Austausch von Daten mit der Landesregierung per E-Mail
- birgit.einfeldt@wimi.landsh.de
Meyer: Nord-Ostsee-Kanal kostet Millionen
Berlin/Kiel. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hat in Berlin die Stagnation beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) kritisiert. „Der momentane Stillstand bei der Sanierung und dem Ausbau des NOK verursacht in der maritimen Wirtschaft einen volkswirtschaftlichen Schaden allein durch Wartezeiten in Brunsbüttel von mindestens 200 Millionen Euro“, sagte Meyer am Freitag beim 4. Maritimen Frühstück des Gesamtverbands Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) und der IHK Schleswig-Holstein.
Meyer forderte den Bund auf, für diese wichtige Wasserstraße pro Jahr ein Prozent des Bundes-Verkehrsetats bereitzustellen. „Um die Leistungsfähigkeit der schleswig-holsteinischen Häfen zu festigen und weiter auszubauen, ist der Nord-Ostsee-Kanal als Verkehrsader unabdingbar“, betonte Meyer. „Wenn die norddeutschen Bundesländer dafür an einem Strang ziehen, wird diese nationale Aufgabe gelingen“, sagte Meyer laut IHK-Pressemitteilung. Der Kanal sei „unverzichtbares Bindeglied“ zwischen den deutschen Nordseehäfen und dem wachsenden Ostseeraum. Wegen der maroden Schleusen in Brunsbüttel müssen Schiffe immer wieder warten, bis sie in den Kanal einfahren dürfen.
Vertreter der Häfen und der IHK forderten insbesondere den Neubau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel als Voraussetzung für die anschließende Sanierung der beiden vorhandenen Schleusenkammern. Die Funktionalität der Schleusen müsse dauerhaft gewährleistet sein, um die Wettbewerbsfähigkeit der Seehäfen zu sichern, hieß es.
Meyer würdigte die schleswig-holsteinische Hafenwirtschaft als Wirtschafts- und Jobmotor. Das Land unterstütze die Häfen bei ihren Bestrebungen, sich insbesondere für neue Märkte wie der Offshore-Windenergiebranche zu öffnen. Dafür stelle das Land unter anderem maßgeblich öffentliche Fördermittel für den Bau einer vor allem für Offshore-Zwecke geeigneten Multi-Purpose-Pier (Mehrzweckpier) in Brunsbüttel zur Verfügung. Auch der vom Wirtschaftsministerium geförderte neue Offshore-Windenergie-Hafen in Osterrönfeld bei Rendsburg sowie der in der Umsetzung befindliche Hafenausbau auf Helgoland bilden wichtige Standbeine für den Zukunftsmarkt Offshore.
Nach Angaben des GvSH haben die Häfen in Schleswig-Holstein im Jahr 2012 über 50 Millionen Tonnen Ladung umgeschlagen. Im Vergleich zum Jahr 2011 konnte somit erneut eine Steigerung der Umschlagsmenge von über zwei Prozent verzeichnet werden. Zusätzlich fertigten die Häfen circa 15 Millionen Passagiere ab und sicherten dabei den Angaben zufolge rund 50 000 Arbeitsplätze.
Der Nord-Ostsee-Kanal verfehlte 2012 sein Rekordergebnis von 2008 nur knapp, wie die Schifffahrtsdirektion Nord Ende Januar mitteilte. Fast 35 000 Schiffe mit einer Ladung von 104 Millionen Tonnen passierten im vergangenen Jahr die Wasserstraße. Das bisherige Spitzenergebnis wurde 2008 mit einer Gesamtladung von etwa 105 Millionen Tonnen erreicht. Copyright Kieler Nachrichten Frank Behling
Achte Nationale Maritime Konferenz
8. und 9. April 2013 in Kiel
Schleswig-Holstein setzt auf die maritime Wirtschaft. Das Land will sich bis zum Jahr 2015 zu einer „Europäischen Maritimen Modellregion“ entwickeln. Die Landesregierung hat die Bedeutung des maritimen Sektors frühzeitig erkannt und mit der im Jahr 2004 gegründeten Landesinitiative „Zukunft Meer“ die maritime Wissenschaft und Wirtschaft als zentrales Politikfeld definiert.
© Landeshauptstadt Kiel / Joachim Kläschen
Maritimer Höhepunkt in Schleswig-Holstein wird im Jahr 2013 die 8. Nationale Maritime Konferenz sein. Die Nationale Maritime Konferenz ist ein Dialogforum der Bundesregierung, das das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit den norddeutschen Küstenländern und den Städten, in denen die Konferenz stattfindet, seit dem Jahr 2000 in regelmäßigen Abständen veranstaltet.
Achte Nationale Maritime Konferenz
Im Namen von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel laden das Bundeswirtschaftsministerium, das Land Schleswig-Holstein und die Landeshauptstadt Kiel zur Achten Nationalen Maritimen Konferenz am 8. und 9. April 2013 in der Sparkassen-Arena in Kiel ein.
Vertreter aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, der Gewerkschaften, der Politik und Verwaltung aus Bund und Ländern werden Herausforderungen für die maritime Wirtschaft und ihre Zukunft erörtern.
Logo „Nationale Maritime Konferenz“
In sieben Workshops sollen konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet werden:
- Schiffbauindustrie
- Hafenwirtschaft und Logistik
- Seeschifffahrt
- Meerestechnik
- Offshore-Windenergie
- Klima- und Umweltschutz im Seeverkehr
- Maritime Sicherheit
Weitere Informationen zur 8. Nationalen Maritimen Konferenz finden sie unter auf der Homepage des Bundeswirtschaftsministeriums.