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Kanal wird zur Baustelle
Start auf größter deutscher Wasserbaustelle
Jahrelang hatten Politiker, Reeder, Lotsen und Kapitäne sie gefordert. Eine fünfte Schleusenkammer in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) am Nord-Ostsee-Kanal. Nun ist es soweit: Die ersten Arbeiten auf der größten Wasserbaustelle Deutschlands laufen. Der Neubau soll rund 500 Millionen Euro kosten.
Mit Baggern und schwerem Gerät
Alte Kabelstränge und dicke Betonklötze
Rund 1,6 Millionen Kubikmeter Erdreich müssen die Arbeiter dafür bewegen – und das unter erschwerten Bedingungen. Wegen der Insellage der Baustelle, wird alles per Schiff transportiert: Personal, Material und Maschinen. Auch die Vorbereitung war schwierig. Zunächst mussten rund 1.600 Bäume gerodet werden. Dann wurden die alten Gebäude abgerissen und der Schutt abtransportiert. Bei den folgenden Erdarbeiten stießen die Arbeiter immer wieder auf Altlasten vom Bau des Kanals um 1895: Bahnschienen, hunderte Kilometer alter Kabelstränge und dicke Betonklötze machten die Arbeiten zu einem Hindernislauf. Es passierte häufiger, dass ein Bagger ein Kabel durchtrennte und im Wasser- und Schifffahrtsamt auf der Südseite des Kanals der Strom ausfiel.
Der Aushub soll dem Deichbau dienen
Der schwere Kleiboden, der beim Aushub anfällt, wird mit einer Schute auf dem Kanal elf Kilometer weit zum Dhyrrsenmoor geschippert. Dort, direkt am Kanal wird er auf einer Fläche von 62 Hektar verteilt und zum Trocknen gewendet. Aus dem Kleiboden sollen später Deiche gebaut werden. Doch das ist noch Zukunftsmusik: Erst einmal warten sechs Jahre schwere Arbeit auf die Ingenieure und Arbeiter. Ende 2020 soll das erste Schiff durch die dann 360 Meter lange und 45 Meter breite fünfte Schleusenkammer fahren. 2021 sollen die Arbeiten dann endgültig beendet sein.
Schiffe werden größer
Der Nord-Ostsee-Kanal ist eine der wichtigsten Seehandelsstraßen der Welt: mehr als 30.000 Schiffe im Jahr passieren den Kanal und die Schleusen. Doch in den vergangenen 20 Jahren sind die Schiffe immer größer geworden. Die Schleusen in Brunsbüttel kommen langsam an ihre Grenzen. Dabei spielt auch ihr Alter eine entscheidende Rolle. Immer wieder kommt es zu Havarien. So war Ende März ein Frachter in die Nordkammer gedonnert und hatte sie lahmgelegt.
Temporäre Sperrzeiten der Großen Südkammer -07.04. – 27.04.2015-
Im Rahmen des Dükerbaus wird zur Vorbereitung der Großbohrung auf der Mittelmauer die Große Südschleuse im o.g. Zeitraum in der Zeit von Montags bis Freitag zwischen 08:00 – 18:00 Uhr für die Schifffahrt gesperrt!
Ein paralleles Schleusen von Sport- und Berufsschifffahrt während der Belegung einer gesperrten Schleuse mit Baufahrzeugen ist aus Arbeits- und Betriebssicherheitsgründen nicht möglich.
Sofern vorgesehene Sperrzeiträume nicht in Anspruch genommen werden, steht die Große Südkammer der Schifffahrt zur Verfügung.
Bagger graben in der Idylle
Nord-Ostsee-Kanal
Bund beantragt keine Mittel der EU für NOK
Die Bundesregierung hat bei der EU keine Fördermittel für Verkehrsprojekte beantragt, mit denen auch der von der maritimen Wirtschaft in Norddeutschland seit Jahren geforderte Ausbau der sogenannten Oststrecke im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) mit bezuschusst werden könnte. Das geht aus der gestern in Berlin veröffentlichen Aufstellung über die Projektliste für die Förderperiode 2014 bis 2020 im Rahmen des Connecting Europe Facility- Programms der EU-Kommission (CEF) hervor. EHA
Mehr im THB
EU-Zuschüsse 161 Millionen Euro für fünfte Schleuse bei Brunsbüttel
Außerdem sollen für Planungen zur Schienenanbindung des Fehmarnbelt-Tunnels knapp 42 Millionen Euro aus Brüssel nach Schleswig-Holstein fließen.
Berlin/Kiel. Deutschland will den Ausbau wichtiger Transitstrecken mit fast 2,9 Milliarden Euro Förderung der EU voranbringen. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums vom Montag stehen auf der Liste auch zwei Großvorhaben in Schleswig-Holstein.
Demnach ist für den Bau einer fünften Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel bei Kosten von 402,2 Millionen Euro ein Zuschussbedarf von 160,9 Millionen veranschlagt. Für Planungen zur Schienenanbindung des Fehmarnbelt-Tunnels sind bei Kosten von 83,35 Millionen Euro 41,7 Millionen Zuschuss vorgesehen.
München – Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) fordert einem Bericht zufolge von Brüssel Gelder in Höhe von 2,8 Milliarden Euro für den Ausbau von Transitstrecken. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, ist dies der höchste Betrag, den ein deutscher Verkehrsminister von der EU bislang für den Streckenausbau beantragt hat. Der größte Teil der Gelder, insgesamt 2,5 Milliarden Euro, ist dem Bericht zufolge für Schienenprojekte gedacht. Insgesamt sollen demnach 30 Projekte in den Bereichen Schiene, Straße, Wasserstraße und Seehäfen gefördert werden.
Im Rahmen des Investitionsprogramms der EU definierte Brüssel neun zentrale Verkehrsrouten, sogenannte Korridore, als besonders wichtig. Weil sechs dieser neun Korridore durch Deutschland führen, habe Brüssel frühzeitig erklärt, dass Deutschland gute Chancen auf hohe Fördergelder habe, wenn genügend Projekte eingereicht würden, mit denen Engpässe im europäischen Netz beseitigt werden könnten, berichtete die Zeitung.
Copyright Sueddeutsche Zeitung
Als zentrales europäisches Transitland leiste Deutschland „einen wichtigen Beitrag für Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze in Europa“, sagte Dobrindt der „Süddeutschen Zeitung“. Von leistungsfähigen Strecken profitierten wiederum „alle Mitgliedstaaten europaweit“.
Brunsbüttel: Bald wird an den Schleusen gebaggert
Hochwasser geschützte Baustelle: An verschiedenen Stellen der Schleuseninsel werden mit Hilfe einer Hydraulikpresse Spundwände gesetzt. Fotos: Reh
Brunsbüttel (mir) In Kürze wird die Baugrube für das Außenhaupt der fünften Schleusenkammer ausgehoben. 28 Meter tief und etwa 15 Meter breit wird sie sein. Im Jahr 2020 könnte bereits das erste Schiff das neue Bauwerk passieren. Lesen Sie mehr in unserer Mittwoch-Ausgabe.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will den Nord–Ostsee–Kanal mit Geld aus Brüssel ausbauen. Dazu hat der CSU–Politiker diese Woche bei der Europäischen Union 161 Millionen Euro für den bereits gestarteten Bau einer fünften Schleuse in Brunsbüttel beantragt. „So stärken wir die Infrastruktur zwischen Nord- und Ostsee“, verkündete gestern Dobrindts Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU). Schleswig–Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) begrüßte den Antrag gegenüber unserer Zeitung: „Angesichts des enormen Investitionsstaus am Nord–Ostsee–Kanal ist es richtig, dass der Bund jede Finanzierungsmöglichkeit nutzt, um die wichtigste Wasserstraße Europas zu modernisieren.“ Die neue Schleuse kostet 485 Millionen Euro – ein Drittel soll nun Brüssel aus dem Förderprogramm für transeuropäische Verkehrsnetze beisteuern.
Der Kanalausbau ist das größte Projekt aus Schleswig–Holstein, für das Dobrindt bei der EU Geld locker machen will – aber nicht das einzige. So hat der Minister diese Woche auch einen Planungskostenzuschuss von 41 Millionen Euro für die neue Bahnstrecke zum künftigen Fehmarnbelt–Tunnel in Brüssel angemeldet. Zudem soll der Lübecker Hafen nach Angaben des Kieler Ministers Meyer mit europäischer Hilfe für Flüssiggas–Schiffe ausgebaut werden. EU–Verkehrskommissarin Violeta Bulc soll dazu den Bau eines Flüssiggas–Netzes in Travemünde ebenso fördern wie ein neues Hafenkonzept und eine Machbarkeitsstudie zur Umrüstung von Fähren auf den umweltfreundlichen Treibstoff.
Keine EU–Zuschüsse plant Dobrindt dagegen für die Autobahnen im Norden ein – obwohl auch sie wichtige transeuropäische Verbindungen sind. Weder für die A1 zum Fehmarnbelt noch für die A7 mit der Rader Hochbrücke noch für die A20 samt geplantem Elbtunnel hat der Minister Geld in Brüssel beantragt. Das hat einen Grund: Aus dem neuen Förderprogramm will die EU Straßen kaum noch fördern, sondern vor allem Schienen- und Wasserwege. Daher hat Dobrindt kaum mehr als eine Handvoll Autobahnen gemeldet. Die A20 ist zudem nach Einschätzung aus Meyers Ressort gar nicht förderfähig: Sie gehört nicht zum transeuropäischen „Kernnetz“, sondern nur zum „weiteren Netz“ – und in dem werden nur grenzüberschreitende Strecken gefördert. Allerdings hat Dobrindt die A20 – wie berichtet – für das neue Konjunkturprogramm von Kommissionspräsident Jean–Claude Juncker vorgeschlagen, das vor allem private Investoren für den Ausbau von Infrastruktur mobilisieren soll.
Doch auch wenn Brüssel Straßen kaum noch fördert – das Gerangel ums Geld wird groß. Auf 250 Milliarden Euro schätzt die EU den Investitionsbedarf für die großen europäischen Verkehrsachsen. Zwar stellt sie im laufenden Förderzeitraum von 2014 bis 2020 viel mehr als die 8 Milliarden Euro der letzten Periode für Verkehrsprojekte zur Verfügung. Doch von den geplanten 26,3 Milliarden hat Juncker schon 2,7 Milliarden für sein Konjunkturprogramm abgezweigt. Von den restlichen 23,6 Milliarden ist fast die Hälfte den strukturschwachen Staaten vorbehalten. Für Deutschland und seine wirtschaftsstärkeren Mitstreiter bleiben daher nur noch 12,3 Milliarden Euro.
Einen Löwenanteil davon – 7,9 Milliarden – wird Bulc jetzt schon in der ersten Ausschreibungsrunde verteilen, die diese Woche zu Ende gegangen ist. Mit besonderer Spannung dürfte der dänische Verkehrsminister Magnus Heunicke die im Sommer anstehende Entscheidung über die Vergabe der Fördermittel erwarten: Er möchte allein 1,75 Milliarden Euro von den bereitstehenden 7,9 Milliarden für den Bau des Fehmarnbelt–Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark haben. Sollte Heunicke weniger als eine Milliarde aus Brüssel bekommen, geriete die gesamte Kalkulation für den 6,6 Milliarden Euro teuren Tunnel ins Wanken.
Europas größte Wasserbaustelle für die nächsten sieben Jahre – und kaum einer sieht hin. Das wünscht sich in Brunsbüttel niemand. Deshalb wird – nachdem das ehrgeizigen Millionenprojekt „Skywalk“ an den Schleusen längst beerdigt ist – hinter den Kulissen eifrig an einem Besucherkonzept gestrickt, das die Schleusenbaustelle in den Mittelpunkt rücken soll. Die Federführung soll bei der Volkshochschule liegen, das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) steuert Fachkenntnisse bei. Im April wird an der Schillerstraße ein Besucherzentrum entstehen (wir berichteten). Jetzt fehlt vor allem eines: groß aufgezogenes Marketing.
Im Hauptausschuss umriss VHS–Chefin Dr. Elke Schmidt–Wessel, wie das Besucherkonzept aussehen soll, das breitgefächerte Informationen über die Schleusen und den Neubau der dritten großen Kammer beinhaltet. Demnach wird das Schleusenmuseum „Atrium“ integriert. Führungen würden auf dem Gustav–Meyer–Platz beginnen, das Atrium ansteuern und natürlich die Besucherplattform unmittelbar an der Großen Südschleuse. In einem Besucherzentrum an der Schillerstraße würde die Führung enden. Dort sollen unter anderem eine Webcam den direkten Blick auf die Baustelle in der Mittelinsel ermöglichen und Modelle erläutern, welche Arbeiten dort gerade stattfinden.
Das Besucherzentrum ist weit weg vom tatsächlichen Baugeschehen. Aber dichter ran, so Schmidt–Wessel, dürfe man nicht. Der Baubetrieb berge Gefahren und der Weg hinter den Terrorschutzzaun, der die Schleusenanlage umgibt, sei grundsätzlich nicht für jedermann zugänglich. Das Zentrum soll aus zehn zu einem Gebäude zusammengefügten Containern bestehen. Für die ebenso wie für deren Ausstattung sorgt die mit dem Schleusenbau beauftragte Arbeitsgemeinschaft. Das WSA stellt die Container der Stadt ebenso wie das Atrium gegen Pacht zur Verfügung, die VHS bildet seit September mit Hilfe des WSA Schleusenführer aus, die dann die Besuchergruppen an die Hand nehmen. Gegen Entgelt, denn eine grobe Schätzung der Volkshochschule beziffert die jährlichen Kosten auf knapp 77 000 Euro. Die sollen aber über Eintrittsgelder wieder eingespielt werden.
Die VHS habe gemeinsam mit dem WSA ihre Hausaufgaben gemacht und könnte jetzt an die konkrete Umsetzung gehen, sagte Schmidt–Wessel. Allerdings brauche das Projekt nun ernsthafte Schützenhilfe: Massive Werbung, nicht nur in der Region. Denn sonst sei die ganze Arbeit vergeblich. Die Volkshochschule könne das nicht leisten. „Da muss was passieren, da muss Geld in die Hand genommen werden!“
Das Stichwort für Bettina Jebens. Die FDP–Ratsfrau empfahl: „Wir müssen Dinge nicht neu erfinden. Man muss Profis überlassen, was Profis können.“ Denn, so Jebens: „Dann haben andere das Risiko.“
Letztlich, so Elke Schmidt–Wessel, gehe es auch darum, Besucher für Brunsbüttels Innenstadt zu gewinnen. Dies sehe auch das Wasser- und Schifffahrtsamt so, sonst wäre dieses Konzept gleich einer Eventagentur überlassen worden. „Wir können Bildung“, erklärte sie und verwies auf seit Jahren erfolgreich angebotenen Stadt- und Schleusenführungen. Denkbar sei natürlich, die jetzt extra ausgebildeten 16 Schleusenführer in ein professionelles Konzept zu integrieren.
Peter Hollmann (CDU) äußerte überzeugt, die Baustelle werde Besucher locken. „Das Beiprogramm muss stimmen.“ Er hatte aber Bedenken, dass für die erhofften 100 000 Besucher pro Jahr nicht genug Parkplätze vorhanden seien – vor allem für Busse, die ganze Gruppen nach Brunsbüttel bringen.
Der Kanalausbau rückt näher
Von Torsten Müller |
05.02.2015 17:36 UhrPlanen, planen, planen. Seit neun Jahren ist die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) damit beschäftigt, den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals im Bereich von Königsförde bis Kiel voranzubringen. Jetzt wird es konkret. Im Krummwischer Ortsteil Groß Nordsee fallen die ersten Bäume – sie machen Platz für den im März beginnenden Bau einer Lkw-Zufahrt zum Flemhuder See.
Der Kanalausbau zeigt bereits erste Spuren: Für die künftige Baustraße zum Flemhuder See wurden jetzt in Groß Nordsee Bäume gefällt.Der Kanalausbau zeigt bereits erste Spuren: Für die künftige Baustraße zum Flemhuder See wurden jetzt in Groß Nordsee Bäume gefällt.
© T. Müller
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Das heisst heute, " Hans guck in’s Loch, nicht in die Luft " !Dieses Phänomen kann man ja durchweg auf jeder x-beliebigen Baustelle beobachten.
Ein Loch, ein Graben, und fünf, sechs Mann stehen drumherum und gucken rein ohne auch nur
eine Hand geschweige denn ein Gerät zu bewegen.
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Das größte Bauvorhaben der kommenden Jahre in der Region nimmt allmählich Formen an: der Neubau der fünften Schleusenkammer. Das Interesse daran ist groß, denn rund 200 Gäste fanden sich am Montagabend zu einer Informationsveranstaltung von Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) und Initiative Brunsbüttel Süd (IBS) ein.
Viele neue Informationen konnten Bauingenieur Fritz Peter Eißfeldt, dem als Baubevollmächtigter die Gesamtleitung des Schleusenbauprojektes unterliegt, sowie Diplom–Ingenieur Robert Pieper, zuständig für die Erdbauarbeiten, derzeit über das rund 474 Millionen teure Bauprojekt, das sich über eine Bauzeit von sieben Jahren erstreckt, nicht liefern. Dafür tauchten beide Redner etwas tiefer in die Thematik ein und erläuterten den Zuhörern einige Details zu der Bauweise der Schleusenkammer.
„Wir befinden uns derzeit noch in der ersten Projektphase, in der wir sämtliche Vorbereitungen für den eigentlichen Baubeginn treffen“, so Eißfeldt. Zu den vorbereitenden Maßnahmen zählt unter anderen die Errichtung eines Versorgungstunnels, der unter der Schleusenanlage entlangführt. Des weiteren wurde ein neues Betriebsgebäude für die Energieversorgung und Steuerung der Schleusenanlage außerhalb der Schleuseninsel errichtet. Die Beseitigung sämtlicher Gebäude und Fundamente auf der Schleuseninsel stehen vor dem Abschluss und auch der Kampfmittelräumdienst ist mit der Erkundung des 16 Hektar umfassenden Geländes nahezu fertig. „Glücklicherweise wurden bislang keine gefährlichen Bomben- oder Munitionsreste gefunden“, sagte Pieper.
Die ausführenden Firmen Wayss & Freytag Ingenieurbau AG (Hamburg), Bam Civiel (Gouda/Niederlande) und Wayss & Freytag Spezialtiefbau GmbH (Düsseldorf), die für ein Auftragsvolumen von 412 Millionen Euro für sämtliche Bauarbeiten verantwortlich sind, haben im Bereich der Fähre Ostermoor Baubüros und Lager errichtet. Ferner wird das Lagerareal für die 1,7 Millionen Kubikmeter Kleiboden, die für den Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel ausgehoben werden müssen, im Dyhrrsenmoor vorbereitet. Voraussichtlich März/April wird dort der erste Bodenaushub auf dem Wasserweg angeliefert. Der Bau eines zweiten Anlegers am Nord–Ostsee–Kanal sowie eines Baustellenanleger auf der Schleuseninsel sind in Planung.
„Wir erwarten großes öffentliches Interesse an dem Schleusenbau, und das nicht nur national, sondern auch international“, teilte Gesa Völkl mit. Angedacht ist daher die Errichtung einer Containeranlage für Besuchergruppen auf der Brunsbütteler Nordseite im Bereich der Schillerstraße. Da Baustellenbegehungen für Besucher nicht möglich sein werden, sollen interessierte Besuchergruppen nach vorheriger Anmeldung dort die Möglichkeit erhalten, sich anhand von Vorträgen, Modellen, Filmen und einer steuerbaren Webcam über den Verlauf des Bauvorhabens zu informieren. Die Errichtung eines solchen Besucherzentrums wird heute auch Thema im Brunsbütteler Hauptausschuss sein (Rathaus, 18 Uhr): „Wir stellen uns vor, dass die Stadt Pächter und Betreiber dieser Anlage wird und die Volkshochschule mit der Betreuung der Besuchergruppen beauftragt“, erklärte Sabine Tegeler, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit beim WSA.
Der Wilsteraner Hans Peter Micheelwollte wissen, ob es durch die rund sechs Meter hohe Lagerung der 1,7 Millionen Kubikmeter Kleiboden nicht zu einem so genannten Grundbruch kommen kann, wie es ihn bereits beim Bau des Kanals gegeben habe. Durch die Verdrängung tiefer liegender Erdschichten hätten sich damals Gräben geschlossen, das Entwässerungssystem wurde in Mitleidenschaft gezogen. Einen solchen Grundbruch schloss Fritz Peter Eißfeldt aus. Zahlreiche Bodenuntersuchungen seien bereits durchgeführt, die für eine Eignung der Fläche sprächen. Zudem würden kontinuierlich Untersuchungen während des Bauvorgangs vorgenommen werden und auch die Lagerung sei so konzipiert, dass die Stabilität und die Tragfähigkeit unterer Erdschichten gewährleistet werden könne.
In einem halbjährlichen Rhythmus möchte das WSA zukünftig zu Informationsveranstaltungen laden, damit sich die Bevölkerung ein Bild vom Verlauf des Bauvorhabens machen kann und die Möglichkeit erhält, Antworten auf offene Fragen zu bekommen.
Millionen für Kanal ungenutzt
Von Frank Behling |
22.01.2015 07:08 UhrDie Havarie in der Schleuse von Brunsbüttel offenbart immer mehr Schwachstellen bei der Instandsetzung des Nord-Ostsee-Kanals. Nur noch drei der vier Reservetore an den Schleusen sind einsatzbereit. Zudem wurden Millionen Haushaltsmittel zurückgegeben, weil Personal für das Abarbeiten der Kanalprojekte fehlt.
Foto: Nicht alle Mittel für den Nord-Ostsee-Kanal wurden abgerufen.Nicht alle Mittel für den Nord-Ostsee-Kanal wurden abgerufen.
© Frank Behling (Archiv)KommentierenBrunsbüttel. Über viele Jahre war am Nord-Ostsee-Kanal das Geld knapp. Doch 2014 wurden für Investitionen in die Infrastruktur von Kanal, Elbe und Weser 230 Millionen Euro im Bundeshaushalt bereitgestellt – so viel Geld, dass es erstmals gar nicht komplett verwendet werden konnte. Zum Jahresende mussten 13 Millionen Euro an das Finanzministerium zurückgegeben werden, wie die zuständige Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt auf Anfrage bestätigt. „Wir haben nicht alle Projekte so umsetzen können, wie es geplant war“, bestätigt Direktionssprecherin Claudia Thoma. Die Behörde sei weiter auf der Suche nach Personal, es mangele an Fachkräften für die Bauprojekte.„Es muss endlich das erforderliche Personal aufgestockt werden“, fordert Jens-Broder Knudsen von der Initiative Kiel Canal. Wichtig sei, dass bei einem Notfall wie jetzt in Brunsbüttel sofort gehandelt werde und nicht erst tagelang Stillstand herrsche, sagt Knudsen. Die Initiative ist Dachverband für Makler, Lotsen, Kommunen und maritime Firmen. Für die erforderlichen Notreparaturen und auch die Unterhaltung der Anlagen fehlt es inzwischen überall an Personal. Beispiel: Seit mehr als drei Jahren ist in Brunsbüttel nur eines der beiden Reservetore einsatzbereit. Das einzige schwimmfähige Tor der Schleuse in Brunsbüttel wird aber seit Herbst in Kiel überholt und steht erst im Mai wieder zur Verfügung. „Das war absehbar, dass es hier zu einem Engpass kommen würde“, sagt auch Jann Petersen von der Maklerei UCA. Das zweite Reservetor ist gänzlich unbrauchbar: Es liegt in einem Bunker und lässt sich nach mehrjähriger Liegezeit nicht mehr bewegen.Wie berichtet hatte der Offshore-Versorger „Red7 Alliance“ beim Einlaufen in die Südschleuse Brunsbüttel eine technische Störung und fuhr deshalb ins Tor. Das gerammte Element ist schwer beschädigt und wird lange ausfallen. Der Schaden wird auf 1,5 Millionen Euro geschätzt – einer der größten Havarieschäden an einer Schleuse seit Jahren.
22.01.2015
Fehlt mehr – oder nur qualifizierteres Personal?Die Frage kann ungerecht sein oder weh tun; dennoch ist sie vor dem Hintergrund NOK-Misere berechtigt. Worst case: Das vorhandene Personal wäre (!) zahlenmäßig ausreichend gewesen (um die Planungsziele zu erreichen) – wenn dessen fachliche Qualifikation gestimmt hätte.Angenommen, da liegt der Hase im Pfeffer: Wäre ich Chef(in) der Behörde, hätte ich die Übersicht und dafür gesorgt, dass das Fachpersonal mitzieht auf der Höhe der Anforderungen, die zeitlichen und fachlichen Vorgaben erfüllend – oder hätte es beizeiten ausgewechselt. Wenn das in einer Behörde „nicht so einfach ist“ (Stichwort Beamtenstellen); nun, dann gibt es Alarmstufen gegenüber der VERANTWORTLICHEN Politik in Berlin, Kiel und Hamburg und gegenüber der – wegen des Nichtausbaus des NOK – hoch gefährdeten deutschen Seewirtschaft.„Es muss endlich das erforderliche Personal aufgestockt werden“, fordert die Initiative Kiel Canal. Ich hätte gefordert: Allerhöchste Priorität für den NOK, bevor es gänzlich zu spät ist. Bekanntlich hat die NOK-Misere zur Folge, dass Reeder mit neuen Baltic-Max- statt NOK-Max-Schiffen via Skagen fahren; mit fatalen, sich schleichend nähernden Folgen schon jetzt für Reeder, Versorger und NOK-Personal. Einer der schlimmsten politischen Fehler: „… Elbvertiefung zuerst!“ (se… weiterLangkieler22.01.2015
Schwimm, Kran!Was spricht eigentlich dagegen, daß die Marine (Eigentümer: Steuerzahler) dem Verkehrsministerium (Eigentümer: Steuerzahler) den jüngst nach millionenschwerer Instandsetzung (Finanzierung: Steuerzahler) stillgelegten Schwimmkran ‚Hiev‘ für Arbeiten im Kanal zur Verfügung stellt? Was Besseres hat derzeit niemand zu bieten. Die freiwerdenden Sachmittel können ins qualifizierte Personal gesteckt werden.
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Brunsbüttel: Altes Kraftwerk macht neuer Schleuse Platz
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Brunsbüttel (mir) Startsignal für den Bau der fünften Schleusenkammer: Der Abriss des alten Kraftwerkes auf der Schleuseninsel hat begonnen. Gleich zwei große Bagger rücken dem hundert Jahre alten Gebäude gnadenlos zu Leibe. Die meisten Bäume und Gebäude auf der Schleuseninsel, wo die neue Kammer entstehen soll, sind bereits Geschichte. Lesen Sie mehr in unserer Mittwochausgabe.
Jetzt geht es deutlich sichtbar los mit den Arbeiten zum Bau der dritten Groß-Schleuse in Brunsbüttel. Abholzen der so genannten Mittelinsel zwischen Kleinen und Großen Schleusen, Kampfmittelräumung und Baustelleneinrichtung waren erste Vorboten. Nun wurde mit dem Abriss des Alten Kraftwerks begonnen. Bis zu sechs Wochen kann dies dauern. Danach ist der Weg frei für eine der größten Baustellen im Norden: Ab Frühsommer soll die neue Schleusenkammer durch die Mittelinsel gegraben werden. Ende 2020 wird die Inbetriebnahme des knapp 474 Millionen Euro teuren Vorhabens erwartet.
Das alte Kraftwerk wurde zwischen 1913 und 1914 errichtet– zu der Zeit, als auch die beiden Großen Schleusen entstanden. Es versorgte die gesamte Schleusenanlage mit elektrischer Energie. Erst im vorigen Jahr verlor das 48 Meter lange und 32 Meter breite Bauwerk seine Bedeutung. Denn dann wurde die komplette Elektrik auf den Neubau neben der Verwaltung des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) auf der Südseite umgeschaltet. Zuvor war ein Versorgungstunnel, der Mitteldüker, unter dem Kanal hindurch gebaut worden. Bereits 2006 musste der der so genannte Accumulatorenturm wegen Einsturzgefahr abgebrochen werden. Dass jetzt der Abbruch des großen Hauses so lange dauere sei der Statik des Gebäudes geschuldet, erklärt Thomas Fischer. „Die Firma muss sich Stück für Stück vorarbeiten“, so der Pressesprecher des WSA. Die beim Abriss anfallenden Ziegelsteine sollen zerkleinert und dann für die Baustellenwege und das Baustoff–Lager auf der Mittelinsel genutzt werden. Fischer weiß: „Der Boden ist hier zu weich für schweres Gerät.“
Er sagt, dass im zweiten Quartal diesen Jahres mit dem Ausheben der Baugrube für die fünfte Kammer begonnen werden soll. Das wäre dann rund drei Jahre, nachdem der damalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer öffentlichkeitswirksam zum Spaten gegriffen hatte – und 100 Jahre, nachdem die Anlage zuletzt erweitert wurde. Auch damals waren steigender Verkehr auf der künstlichen Wasserstraße zwischen Brunsbüttel und Kiel und zunehmend größere Schiffe ein Grund. Am steigenden Verkehrsaufkommen gibt es längst keinen Zweifel mehr. So fuhren im vergangenen Jahr 32 589 Schiffe durch den Kanal und transportierten 99,1 Millionen Tonnen Ladung – 4,6 Prozent mehr als in 2013.
Die neue Schleusenkammer wird 360 Meter lang, 14 Meter tief und 46 Meter breit sein. Der Bodenaushub soll mit Schuten zu einer Deponiefläche am Kanal gebracht werden, dem Dyhrssenmoor bei Ecklak. Es sind rund 1,9 Millionen Kubikmeter Erdreich. Die neue Schleuse kostet rund 412 Millionen Euro, weitere 61,8 Millionen werden für die drei Tore sowie zwei Hebepontons benötigt. Restliche Arbeiten nach der Inbetriebnahme sollen sich bis 2021 erstrecken.