bessere Verkehrswege
Oft sind sie Kontrahenten – doch angesichts der maroden Verkehrswege üben die Unternehmensverbände Nord und der Deutsche Gewerkschaftsbund nun den Schulterschluss: Sie bilden eine „Verkehrsallianz für den Norden“. Unter diesem Titel haben beide Organisationen gestern einen Forderungskatalog an Politik und Verwaltung veröffentlicht. Die Sozialpartner sorgen sich um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und damit um die Beschäftigung. Gerade im Norden sei der Nachholbedarf bei Straßen, Schienen und Wasserwegen im bundesdeutschen Vergleich erheblich.
Mit ein Auslöser für den Appell sind die Koalitionsverhandlungen. „Die neue Bundesregierung muss den Norden besser behandeln als die alte“, verlangt Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord. „Wer die Verkehrswege stärkt, investiert in Wachstum und Arbeitsplätze auch für künftige Generationen“. Insbesondere pochen UV Nord und DGB Nord darauf, künftige Verkehrsprojekte nicht gegen eine Sanierung bestehender Infrastruktur auszuspielen. Der Etat für Bundesverkehrswege müsse – wie von einer Bund–Länder–Kommission ermittelt – jährlich um mindestens 7,2 Milliarden Euro wachsen. Davon fordert UV–Nord–Präsident Uli Wachholtz für seine Region einen „Anteil, der der Bedeutung Norddeutschlands für den Wirtschaftsstandort Deutschland gerecht wird. Fehmarnbelt, A 20, Eisenbahnhochbrücke, Nord–Ostsee–Kanal und Schleusen haben mehr als nur regionale Bedeutung“. Im Bundesverkehrswegeplan müssten „klare strategische Prioritäten gesetzt werden, die Schleswig–Holstein und Hamburg nicht mehr wie in der Vergangenheit benachteiligen“. Beide Bündnispartner rufen dazu auf, Verkehrswege stärker als „rahmengestaltenden Faktor für die praktische Wirtschafts-, Industrie-, Beschäftigungs- und Raumordnungspolitik“ zu begreifen. Deshalb verdiene Infrastrukturpolitik einen neuen Stellenwert. Sowohl für die Bürger als auch die Wirtschaft müsse Mobilität zugänglich und bezahlbar bleiben. Bei aller Bedeutung überregionaler Verkehrswege – auch die Kommunen bräuchten Hilfe gegen die Unterfinanzierung ihrer Straßen. Von anderen wünscht sich die Allianz nun ebenfalls einen Schulterschluss: Sie fordert die norddeutschen Länder auf, „ihre gemeinsame Lobbyarbeit in Berlin zu verstärken“.
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http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article121790837/Nord-Ostsee-Kanal-belastet-Wirtschaft-im-Norden.html
Nord-Ostsee-Kanal
Kur für Kaisers Kanal
Häfen und Unternehmen aus Schleswig-Holstein und Hamburg fordern von der Bundesregierung eine Milliarde Euro zur Sanierung der Wasserstraße.
HAMBURG taz | Der Nord-Ostsee-Kanal muss dringend saniert und ausgebaut werden. Das forderten am Montag Vertreter von Hafenwirtschaft und Unternehmen aus Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Kanal sei „die kürzeste, schnellste und umweltfreundlichste Seeverbindung in den Ostseeraum“, sagte Jens Meier, Chef der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA). „Die Funktionstüchtigkeit dieser Lebensader ist eine nationale Aufgabe.“
Der 118 Jahre alte Kanal durch Schleswig-Holstein ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Schleusen und Technik indes stammen oftmals noch aus Kaisers Zeiten und müssten dringend erneuert werden. Das hatte im April auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf der Nationalen Maritimen Konferenz in Kiel zugestanden – dann aber auf die knappen Kassen verwiesen. Den Sanierungsstau beziffert Jens Broder Knudsen, Vorsitzender des Vereins Kiel-Canal, „auf bis zu eine Milliarde Euro“. Er hofft auf ein milliardenschweres Sondervermögen Infrastruktur, über das in den Berliner Koalitionsverhandlungen zurzeit beraten wird.
Der Seeweg zwischen Hamburg und St. Petersburg beträgt über das Skagerrak und den Großen Belt rund 1.300 Seemeilen, durch den Kanal nur 900 Seemeilen. Dadurch verkürze sich die Fahrzeit eines Feederschiffes im Durchschnitt von 77,5 Stunden auf 62,5 Stunden, die Kosten fielen von 104.000 Euro auf 88.000 Euro, rechnete Knudsen vor. Zudem verringere sich der Treibstoffverbrauch von 95 Tonnen Dieselöl auf 69 Tonnen. Das sei auch ökologisch bedeutsam, sagte Meier.
Der Kaiser-Wilhelm-Kanal, seit 1948 Nord-Ostsee-Kanal genannt, wurde 1895 eröffnet.
Länge: Er verbindet auf 98,26 Kilometern Länge die Ostsee ab Kiel-Holtenau mit der Elbmündung bei Brunsbüttel.
Breite: Westlich von Rendsburg ist die Sohle 90 Meter breit, der Wasserspiegel 162 Meter. Östlich von Rendsburg sind es 44 und 102,5 Meter. Die Wassertiefe beträgt durchgehend elf Meter.
Kapazität: 2012 transportierten 34.879 Schiffe 104.000 Tonnen Ladung, Höchstwert waren 105.000 Tonnen im Jahr 2008.
Die Sorgen von Unternehmern und Logistikern sind gewaltig gewachsen, seit der Kanal im September vorigen Jahres wegen defekter Schleusen rund zwei Wochen lang gesperrt war. Industriebetriebe wie die Ölraffinerie in Heide rechnen mit einem Umsatzverlust von 500.000 Euro pro Tag, wenn der Kanal nicht befahrbar ist. Für sie ist der Brunsbütteler Ölhafen im Kanal der einzige Exporthafen. Nach zehn Tagen Stillstand wären die Tanks im Werk voll, die Produktion beim größten Steuerzahler Schleswig-Holsteins müsste eingestellt werden. Ähnlich dramatisch sieht es Rainer Keiemburg von Deutschlands größtem Bitumenwerk in Brunsbüttel: „Ohne einen funktionierenden Kanal hat der Industriestandort Brunsbüttel mit 4.500 Arbeitsplätzen keine Zukunft.“
Auf der Wunschliste der Wirtschaft stehen die Sanierung der alten Schleusen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau, der Ausbau der schmaleren Oststrecke und eine Vertiefung um einen Meter auf zwölf Meter. Zusammen mit dem bereits begonnenen Bau einer fünften Schleuse in Brunsbüttel könnten die Investitionen „sich auf bis zu eine Milliarde Euro belaufen“, sagte Knudsen. 2025 könnte alles fertig sein – „wenn wir jetzt damit anfangen“.
http://www.maritimheute.de/whv-e-v-und-jwp-unterstutzen-die-initiative-kiel-canal/
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WHV e. V. und JWP unterstützen die Initiative Kiel-Canal
Spätestens nach der 8. Nationalen Konferenz in Kiel ist allen wirtschaftlich Interessierten deutlich gemacht worden, dass das Nadel-Öhr “Nord-Ostsee-Kanal” zum Schwachpunkt der maritimen Wirtschaft geworden ist.
Die verkehrsreichste künstliche Wasserstraße hat existentielle Probleme. Die annähernd 100 Jahre alte Schleusen des 100 km langen Kanals “rächen” sich für Jahrzehnte langes nur notdürftiges Instandhalten und Flicken. Infrastruktur verlangt eine permanente Instandhaltung, damit Schiffe mit mehr als 125 m Länge nicht den 900 km langen Umweg um die dänische Halbinsel nehmen müssen, was einen Tag Zeitverlust bedeutet und bis zu 20 Tonnen Treibstoff zusätzlich und dem Reeder Mehrkosten von 50.000 Euro kostet.
Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.) engagiert sich für eine schnellstmögliche Reparatur mit optimalem Ausbau des Kanals.
Das Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) wird als “Main-Hub” zukünftig einen großen Anteil der Containerverkehre als Seetransitladung in europäischen Verteilerverkehren mit Seehäfen u.a. in Skandinavien, den EU-Ostseestaaten und Russland abwickeln. Das CTW wird damit ein wichtiger Teil der transeuropäischen “Motorways of the seas”. Deshalb müssen wir Zuverlässigkeit in den Betrieb des Kanals bringen.
Die WHV e.V. hat sich zusammen mit seinen Mitgliedern, dem Wilhelmshavener Oberbürgermeister Andreas Wagner und Axel Kluth Geschäftsführer der JadeWeserPort Gesellschaften entschieden, die Initiative Kiel-Canal e.V. tatkräftig zu unterstützen und sich ebenfalls dafür einzusetzen, dass sich Wirtschaft, Politik und Behörden kurz- und auch langfristig für den Funktionserhalt und die Zukunftssicherung des Nord-Ostsee-Kanals stark machen.
Hafenverband will mehr Infrastruktur
02. Februar 2013 | 00:00 Uhr | Von Ralf Pöschus Cpyright Vielen Dank
Problemfall Schleusen: die Große Nordkammer (li.) fällt nächste Woche drei Tage lang aus, die Südkammer (re.) ist nur zu zwei Dritteln nutzbar. Abhilfe schaffen soll die dritte große Kammer. Die Ausschreibung läuft aber noch nicht. Das kostet Zeit. Foto: pöschus Copyright
Teil 1
Brunsbüttel / Berlin. Ausbau der Infrastruktur und Hinterlandanbindung der Häfen im nördlichsten Bundesland standen im Mittelpunkt des Maritime Frühstücks in Berlin, zu dem der Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen und die IHK Schleswig-Holstein eingeladen hatten. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Schleusenbau in Brunsbüttel und dem Weiterbau der A 20.
Der Bedeutung der schleswig-holsteinischen Hafenwirtschaft trug Reinhard Meyer Rechnung. Als Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie von Schleswig-Holstein blickte er auf die Rolle der Häfen als Wirtschafts- und Jobmotor. Die haben im vorigen Jahr immerhin über 50 Millionen Tonnen Ladung umgeschlagen. Im Vergleich zum Jahr 2011 konnte somit erneut eine Steigerung der Umschlagsmenge von über zwei Prozent verzeichnet werden. Zusätzlich fertigten die Häfen ca. 15 Millionen Passagiere ab und sicherten dabei rund 50 000 Arbeitsplätze. Um die Leistungsfähigkeit der schleswig-holsteinischen Häfen weiter auszubauen, sei der Nord-Ostsee-Kanal als Verkehrsader unverzichtbares Bindeglied zwischen den deutschen Nordseehäfen und dem wachsenden Ostseeraum, sagte Meyer. „Der momentane Stillstand bei der Sanierung und dem Ausbau des NOK verursacht in der maritimen Wirtschaft einen volkswirtschaftlichen Schaden allein durch Wartezeiten in Brunsbüttel von mindestens 200 Millionen Euro.“
Wie zum Beweis für diese Aussage des Ministers stellten Mitarbeiter des Brunsbütteler Wasser- und Schifffahrtsamts am Donnerstagabend fest, dass in der Großen Nordschleuse die Führungsschienen eines Tores auf zwölf Metern Länge defekt sind. Das Tor wird daher auf die bewährten Holzkufen gesetzt werden und dafür in der kommenden Woche die betroffene Schleusenkammer von Dienstag bis Donnerstag komplett gesperrt. Da die Arbeiten am elbseitigen Tor in der Großen Südschleuse noch nicht beendet sind, droht der Schifffahrt ein Engpass. Denn diese Kammer ist derzeit nur zu zwei Dritteln nutzbar.
Frank Schnabel, Vorstandsvorsitzender des Hafenverbands, sowie Christoph Andreas Leicht, Präsident der IHK Schleswig-Holstein, betonten, die Funktionalität der Schleusen müsse gewährleistet sein. Christoph Andreas Leicht wies in diesem Zusammenhang auf den Förderverein „Initiative Kiel-Canal“ hin. Dessen Ziel ist es, die Stimmen all derer zu bündeln, die sich für die Instandhaltung und den notwendigen Ausbau des Kanals engagieren.
Er fordert darüber hinaus den erforderlichen Ausbau von Bundesstraßen und Bahnstrecken. Der Ausbau der A20 mit fester Unterelbequerung sei eines der wichtigsten Projekte. „Die Realisierung der Hinterlandanbindungen muss auf der politischen Agenda ganz oben stehen“, so Leicht.
Im Bemühen um die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen fordern Schnabel und Leicht die weitere Förderung von Infrastrukturmaßnahmen wie Bunkerstationen für umweltfreundliches Flüssiggas für Schiffe. Eine Förderung grundlegender Dienstleistungen ist nach EU-Willen ab 2014 bis 2020 verboten.
Bmrk.Btr. HP: bin begeistert , ist ganz dringend nötig , ich bitte alle daran Interessierte sich anzuschliessen.s.o.
Nord-Ostsee-Kanal: Reeder schlagen Alarm
http://www.maritimheute.de/nord-ostsee-kanal-reeder-schlagen-alarm/
Der wichtigste Kunde des Kanals übte Montag schwere Kritik an den Zuständen. Die Wartezeiten der Schiffe haben vor den Schleusen eine Rekordmarken erreicht.
Die dänische Reederei UNIFEEDER ist über die Zustände am Kanal entzürnt.
„So schlimm wie im November war es noch in keinem Monat“, sagt Timm Ulrich Niebergall, der Deutschland-Manager von Unifeeder. Auf fast 300 Stunden summierten sich die Wartezeiten allein für die Unifeeder-Schiffe im November vor den Schleusen. Die Wartezeiten verteuern den Transport, sorgen im Hamburger Hafen für Staus und belasten die Umwelt. Die Situation sei der Tiefpunkt einer fast 20 Jahre währenden Abwärtsentwicklung sagt Jann Petersen von der Maklerei UCA United Canal Agency. Die Bauwerke sind verschlissen, das Personal auf den Schleusen durch einen jahrelangen Raubbau ausgedünnt und Neubauten kommen trotz der Mittel nicht in Gang. Für den routinemäßigen Wechsel eines Schleusentores muss heute eine Schleusenkammer drei Tage außer Betrieb genommen werden. Für einen Rund-um-die-Uhr-Notdienst fehlen den beiden Kanalämtern inzwischen Elektriker, Schlosser und Ingenieure.
Unverständnis auch über den Zustand in Brunsbüttel. Zwar reiste im April Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) extra für die Spatenstichfeier an. „Geschehen ist seitdem aber nichts. Die Schifffahrt wartet dringend darauf, dass mit dem Bau begonnen wird“, sagt Petersen. Wie es schnell geht, zeigen die großen Bauprojekte in den Niederlanden und Belgien. „Für Hamburg ist der Kanal existenziell wichtig“, sagt auch Axel Mattern, Vorstand der Hafen Hamburg Marketing. Etwa zwei Millionen Container werden von Hamburg pro Jahr per Schiff via Kanal in den Ostseeraum verschifft – der gößte Teil von Unifeeder. „Wir sind mit 35 Schiffen der größten Containerfeeder-Operator in Europa“, sagt Niebergall. Rund 1750 Mal haben die Schiffe der dänischen Firma in diesem Jahr den Kanal passiert. Damit ist Unifeeder der wichtigste Kanalkunde. 5900 Euro koste immerhin die Passage für ein 800-TEU-Schiff im Schnitt. Damit wünsche man sich schon, auch Gehör bei den zuständigen Stellen von Politik und Verwaltung zu finden, so Niebergall. „Bislang jedoch ohne Erfolg“, so Niebergall.
Kieler Seehafen
Mit Mini-Plus gestartet
Donnerstag, 10. Januar 2013
http://www.thb.info/news/single-view/id/mit-mini-plus-gestartet.html
Der Kieler Seehafen hat 2012 das gute Vorjahresergebnis leicht übertroffen. Mit einem Güterumschlag von über 6,3 Millionen Tonnen gab es nach kräftigen Zuwächsen in den beiden Jahren zuvor noch eine Zunahme um 0,3 Prozent. Wie Hafen-Geschäftsführer Dirk Claus am Mittwoch weiter berichtete, legte der Passagierverkehr um 2,2 Prozent auf über 1,9 Millionen Reisende zu. Beim Frachtverkehr erwartet der Seehafen für das neue Jahr ein gleichbleibendes Volumen.
Es sind 127 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen vorgesehen und damit 9 weniger als im Vorjahr. Da die Schiffe aber insgesamt größer sein werden, rechnet Claus mit einer Steigerung der Passagierzahl um 5 Prozent. 2012 gingen in Kiel knapp 350.000 Fahrgäste an oder von Bord der Kreuzfahrtschiffe. dpa/FBi
http://www.maritimheute.de/kieler-seehafen-vorjahresergebnis-ubertroffen/
Der Kieler Seehafen hat das Jahr 2012 mit einem leichten Plus sowohl im Güterumschlag als auch im Passagierverkehr abgeschlossen.
Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr als 6,3 Mio. Tonnen Güter (Plus 0,3 %) umgeschlagen und damit das gute Ergebnis des Vorjahres – wenn auch nur leicht – übertroffen. Im Passagierverkehr gingen mehr als 1,9 Mio. Reisende an oder von Bord eines Fähr- oder Kreuzfahrtschiffes. Dies entspricht einem Plus von 2,2 % gegenüber dem Vergleichszeitraum.
Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Nach zwei Jahren mit sehr starkem Wachstum, entspricht 2012 der allgemeinen Marktentwicklung.“ Wesentlichen Anteil an der hohen Umschlagsleistung haben die in Kiel ansässigen Fährreedereien, die fast 80 % zum Gesamtumschlag beitragen. S
Mehr: THB Täglicher Hafenbericht
Hamburg hat das Nachsehen, die Konkurrenz in Rotterdam reibt sich die Hände: Dieses Szenario könnte schon Anfang 2013 wahr werden, wenn die dänische Reederei Unifeeder die Drohung umsetzt und für jeden durch den maroden Nord-Ostsee-Kanal beförderten Container einen Zuschlag verlangt. „Wir haben durch Schleusenausfälle, Verspätungen und einen Mehrverbrauch an Treibstoff Zusatzkosten in einstelliger Millionenhöhe, die wir nicht mehr selbst tragen können. Deswegen denken wir für 2013 über einen Kanalzuschlag für jede verschiffte Box nach“, sagt Deutschland-Chef Ulrich Niebergall.
Allein im November mussten seine Schiffe 275 Stunden in Brunsbüttel warten. Derzeit behindern dort Reparaturen am Schleusentor den Verkehr. Unifeeder hat sich auf Transporte im Kurzstrecken-Seeverkehr spezialisiert und ist mit knapp 1900 Passagen pro Jahr größter Kunde des Kanals. Experten fürchten, dass diese Schiffe aus Kostengründen künftig rund um Skagen fahren. Hamburg als Umschlagplatz vom Ozeanriesen auf Feederschiffe liegt dann „ab vom Weg“ – Rotterdam hingegen verkehrsgünstiger. Nicht nur die Reeder, auch Kiels Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) verliert langsam die Geduld mit dem zuständigen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU): „Es hat zwar im April einen medienträchtigen Spatenstich für den Schleusenneubau in Brunsbüttel gegeben, aber passiert ist dort seither schlichtweg nichts“, schimpft Meyer. Protest kommt auch von der IHK: „Die Entwicklung ist für ganz Schleswig-Holstein brandgefährlich, denn der Hamburger Hafen ist für uns ein wichtiger Impulsgeber“.
18.12.12, 07:05
Der Nord-Ostsee-Kanal entwickelt sich für den Hamburger Hafen zunehmend zu einem wirtschaftlichen und logistischen Risikofaktor. „Mit den wachsenden technischen Problemen des Kanals schrumpfen die Standortvorteile des Hamburger Hafens in den Verbindungen von und zur Ostsee“, sagte am Montag in Hamburg Timm Ulrich Niebergall, Deutschland-Chef der Reederei Unifeeder. „Sollte sich die Situation am Kanal nicht zeitnah verbessern, werden wir in den kommenden Wochen einen Transportzuschlag je Container einführen müssen. Nur so können wir die wachsenden Kosten ausgleichen, die uns durch die zunehmenden Verspätungen entstehen.“
Steigende Kosten für die Verbindungsverkehre von und nach Hamburg wiederum würden Konkurrenzhäfen wie Rotterdam oder Antwerpen in die Hände spielen. Rund ein Drittel der in Hamburg umgeschlagenen Containerladung geht weiter in Richtung Ostsee oder kommt von dort.
Der Nord-Ostsee-Kanal – der in der internationalen Schifffahrt Kiel Canal heißt – verbindet die Nordsee und die Ostsee auf einer Strecke von rund 100 Kilometern durch Schleswig-Holstein hindurch. Mit rund 33.500 Schiffspassagen im vergangenen Jahr ist der 1895 eingeweihte Kanal die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Vor allem die beiden großen Schleusen an der Nordsee bei Brunsbüttel müssen dringend saniert werden. Sie sind seit 1914 in Betrieb
Schifffahrt
Nord-Ostsee-Kanal wird zum Engpass
Reederei Unifeeder erwägt Zuschläge für Verspätungen auf maroder Wasserstraße. Gefahr für Anbindung des Hamburger Hafens an die Ostsee.
Von Olaf Preuß Hamburger Abendblatt
Die Schleuse Kiel Holtenau auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt ist chronisch überlastet
Hamburg. Der Nord-Ostsee-Kanal entwickelt sich für den Hamburger Hafen zunehmend zu einem wirtschaftlichen und logistischen Risikofaktor. „Mit den wachsenden technischen Problemen des Kanals schrumpfen die Standortvorteile des Hamburger Hafens in den Verbindungen von und zur Ostsee“, sagte am Montag in Hamburg Timm Ulrich Niebergall, Deutschland-Chef der Reederei Unifeeder. „Sollte sich die Situation am Kanal nicht zeitnah verbessern, werden wir in den kommenden Wochen einen Transportzuschlag je Container einführen müssen. Nur so können wir die wachsenden Kosten ausgleichen, die uns durch die zunehmenden Verspätungen entstehen.“
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Steigende Kosten für die Verbindungsverkehre von und nach Hamburg wiederum würden Konkurrenzhäfen wie Rotterdam oder Antwerpen in die Hände spielen. Rund ein Drittel der in Hamburg umgeschlagenen Containerladung geht weiter in Richtung Ostsee oder kommt von dort.
Der Nord-Ostsee-Kanal – der in der internationalen Schifffahrt Kiel Canal heißt – verbindet die Nordsee und die Ostsee auf einer Strecke von rund 100 Kilometern durch Schleswig-Holstein hindurch. Mit rund 33.500 Schiffspassagen im vergangenen Jahr ist der 1895 eingeweihte Kanal die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Vor allem die beiden großen Schleusen an der Nordsee bei Brunsbüttel müssen dringend saniert werden. Sie sind seit 1914 in Betrieb. In geringerem Umfang gilt das auch für die gleich alten Hauptschleusen in Kiel-Holtenau.
Neben den Schleusen soll auch die Fahrrinne des Kanals überarbeitet werden. Vorgesehen ist eine Vertiefung, damit künftig Schiffe mit 10,50 Meter Tiefgang den Kanal passieren können. Bislang beträgt der maximal zulässige Tiefgang 9,50 Meter. Für den östlichen Teil des Nord-Ostsee-Kanals drängt die maritime Wirtschaft zudem auf eine Verbreiterung der Fahrrinne, damit die Schiffe einander besser passieren können. Die gesamten Baumaßnahmen am Kanal würden den dafür zuständigen Bund rund eine Milliarde Euro kosten. Bislang wurden aber lediglich 350 Millionen Euro bewilligt, für den Bau einer dritten großen Schleusenkammer in Brunsbüttel. Nach ihrer Fertigstellung – wohl im Jahr 2016 – soll sie die beiden anderen Schleusen entlasten, die dann grundsaniert werden müssen.
Unifeeder ist eine der führenden Containerschiffsreedereien für den Kurz- und Mittelstreckenverkehr in Nordeuropa und in benachbarte Staaten. Das Unternehmen ist der größte Einzelkunde des Nord-Ostsee-Kanals. Bis zu 1900-mal passieren Unifeeder-Schiffe die Wasserstraße im Jahr. Die Reederei verbucht ständig steigende Wartezeiten vor den Schleusen, weil diese überlastet sind. Im November summierten sich allein die Wartezeiten von Unifeeder-Schiffen an den Brunsbütteler Schleusen auf 275 Stunden. „Uns entstehen derzeit Mehrkosten im hohen einstelligen Millionenbereich im Jahr, die wir demnächst an unsere Kunden weitergeben müssen“, sagte Deutschland-Chef Niebergall. „Die Schiffe müssen schneller fahren, um Verspätungen wieder auszugleichen. Auch in den Häfen wird es für uns teurer, wenn die Schiffe nicht fahrplangerecht abgefertigt werden können.“
Die Schifffahrtsbranche fürchtet nicht nur die steigenden Wartezeiten, sondern auch das Risiko, dass besonders die überalterten Hauptschleusen komplett ausfallen.
WSV-Reform muss Seehäfen stärker berücksichtigen
IHK fordert Generaldirektion Küste
Freitag, 26. Oktober 2012
Der Nord-Ostsee-Kanal ist eine der wichtigsten Schifffahrtsstraßen der Welt.
Die IHK Nord fordert im Zuge der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes den Aufbau einer Generaldirektion Küste. Das hätten die Kammern in einem Schreiben an Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gefordert, teilte ein Sprecher der IHK Nord mit. Begründet wird die Forderung unter anderem damit, dass in den Seehäfen der fünf Küstenländer im vergangenen Jahr rund 300 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen wurden. Hinzu käme die große Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals mit jährlich rund 100 Millionen Tonnen Passage.
Mehr: Im „THB Täglicher Hafenbericht“
B) http://www.ostsee-zeitung.de/index_artikel_komplett.phtml?SID=d5d6b0ff8dac80f2bdadc4cdb462393f¶m=news&id=3589251
ZVDS fordert Mittel für den NOK
In seiner Sitzung hat sich der Verwaltungsrat des Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V. unter anderem mit der Situation des Nord-Ostsee-Kanals beschäftigt.
Hierzu der ZVDS-Vorsitzende Christian Koopmann: „Nach den Verzögerungen, die sich aus den Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts für den Ausbau auf der Elbe und Weser ergeben, darf es in Anbetracht der jüngsten Schleusenausfälle im Nord- Ostsee-Kanal keinen Zweifel am Willen des Bundes geben, die wichtige internationale Wasserstraße angemessen zu ertüchtigen.“
Deshalb fordert der ZVDS die Bereitstellung von Mitteln für den NOK aus dem 750 Mio. € Paket, das dem Verkehrshaushalt jüngst zugewiesen wurde. „Die Bereitstellung von zusätzlichen finanziellen Mitteln, z.B. für die bisher nicht berücksichtigten Reparaturmaßnahmen zum Funktionserhalt, sowie die Bereitstellung von ausreichendem Planungspersonal wären ein gutes Zeichen an den Markt, dass sich der Bund ernsthaft dem notwendigen Sanierungsbedarf annimmt. Begrüßt wurde auch die jüngste Entscheidung des Hamburger Senats zur Absenkung des Hafengeldes für sog. Außerwöhnlich Große Schiffe (AGFs) sowie die Ankündigung der Hafendienstleister, diese Maßnahme ihrerseits ergänzen zu wollen.
SPD fordert neue Haushaltsmittel für Nord-Ostsee-Kanal Betreff: Newsletter Nr. 202
Datum: Thu, 22 Nov 2012 09:58:43 +0100
Von: „WSÄ Brunsbüttel und Kiel-Holtenau“ <poststelle.wsa-brunsbuettel@wsv.bund.de>
An: Guenther.Goettling@gmx.de
Betreff: Newsletter Nr. 202Sehr geehrte Damen und Herren,anbei erhalten Sie den aktuellen NOK-Newsletter!Sperrung der Nordkammer der Großen Schleuse in Kiel–Holtenau und
Wiederinbetriebnahme der Nordkammer der Kleinen Schleuse
Ab Montag, 26.11.2012 ca. 07:30 Uhr bis voraussichtlich Freitag, 30.11.2012 ca.
08:00 Uhr muss die Große Nordschleuse in Kiel Holtenau wegen notwendiger
Torwechsel in Torbahn 1 und 3 sowie weiteren Wartungsarbeiten außer Betrieb
genommen werden.Voraussichtlich kann in der Nacht vom Dienstag, 27.11. auf Mittwoch, 28.11.
sowie von Donnerstag, 29.11. auf Freitag, 30.11. die Große Nordkammer
außerhalb der Arbeitszeiten eingeschränkt genutzt werden. In diesen Zeiten
wird jeweils ein Schiebetor (Breite ca. 9 Meter) in der Schleusenkammer
festgemacht liegen. Die Nutzbarkeit wird für Fahrzeuge bis 20 Meter Breite
eingeschränkt. In der übrigen Zeit besteht eine Vollsperrung der Nordkammer.Während der Sperrungen stehen der Schifffahrt neben der Großen Südschleuse
auch die Nordkammer der Kleinen Schleuse, nach nunmehr erfolgter Reparatur
wieder zur Verfügung.Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau
Fischer/Lietz: Ämterstruktur der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung prüfen
Berlin (ots) – Heute berät der Deutsche Bundestag über die Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Dazu erklären der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer, sowie der zuständige Berichterstatter, Matthias Lietz:
„Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion steht ausdrücklich hinter den Plänen der Bundesregierung zur Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Die Reform ist dringend notwendig: Wir wollen Investitionen sinnvoll konzentrieren und die Fachkompetenz der WSV trotz knapper Mittel langfristig sichern. Die Priorisierung der Wasserstraßen ist entscheidend, um Ressourcen effizienter einsetzen zu können. Mit der Kategorisierung der Wasserwege nach Verkehrsfunktion und -bedeutung können wir Investitionen bündeln, wo wir sie am meisten brauchen, und Planungssicherheit schaffen. Außerdem können wir damit wichtige Erhalt- und Ausbaumaßnahmen schneller und effizienter auf den Weg bringen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt, dass bei der Definition eines Kernnetzes auch das Kriterium der Wertschöpfung einer Region eine wichtige Rolle spielen soll. Die Regionen sind Konjunkturmotor unserer Wirtschaft und brauchen eine leistungsfähige Infrastruktur. Die Kategorien sollen alle fünf Jahre überprüft werden, um der Entwicklung in den Wirtschaftsräumen Rechnung zu tragen.
Die Verwaltungsreform wird auf der neuen Netzkategorisierung aufbauen. Dabei geht es vor allem um die Bündelung der Kernaufgaben in einer zentralen Behörde. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion regt an, die Standortauswahl der Ämter zu prüfen, bevor sie abschließend festgelegt wird. Die Fachkompetenz der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung bleibt erhalten, um einen leistungsfähigen und sicheren Schiffsverkehr gewährleisten zu können.“
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: pressestelle@cducsu.de
ww.abendblatt.de/politik/deutschland/article110770089/SPD-fordert-neue-Haushaltsmittel-fuer-Nord-Ostsee-Kanal.html
SPD fordert neue Haushaltsmittel für Nord-Ostsee-Kanal
Berlin. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) kann mit den Ergebnissen des Koalitionsgipfels vom vergangenen Sonntag zufrieden sein: Dort wurde auch beschlossen, dem Etat seines Ressorts wie im letzten Jahr eine zusätzliche Finanzspritze zu verordnen. Zwar gab es anders als 2011 keine volle Milliarde Euro, sondern „nur“ 750 Millionen – genug aber, um überall in Deutschland Forderungen zu wecken, wie dieses Geld am besten ausgegeben werden könne.
Geht es nach norddeutschen SPD-Bundestagsabgeordneten, soll der Norden keinesfalls leer ausgehen. Auf ihrer Liste ganz oben: der Nord-Ostsee-Kanal. „Um dem starken Wachstum im Ostseeverkehr und dem damit einhergehenden Trend zu immer größeren Schiffen zu begegnen, muss die Leistungsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals deutlich erhöht werden“, betonte SPD-Haushälter Johannes Kahrs. „Andernfalls droht ein Verkehrsinfarkt, der massive Auswirkungen auf die Entwicklung des Güterverkehrs haben wird.“
Die Forderung von ihm und der schleswig-holsteinischen Abgeordneten Bettina Hagedorn: das im Jahr 2007 beschlossene Konzept für den Ausbau des Kanals fortsetzen. Nach Baubeginn für eine neue Schleuse in Brunsbüttel in diesem Frühjahr sollen nach dem Willen der beiden Parlamentarier nun „dringend die anderen Teile des Konzepts umgesetzt werden, um den drohenden Infarkt abzuwenden“.
Die Bundesregierung müsse weitere notwendige Mittel in Höhe von 300 Millionen Euro bereitstellen, zunächst vor allem für die geplante Ost-Erweiterung des Kanals. „Hier muss nach Abschluss der entsprechenden Planungen jetzt umgehend mit dem Bau begonnen werden“, so Kahrs. Weiterhin sollten die Planungen für den Bau der Kieler Schleusen „mit Hochdruck fortgeführt“ werden, um den Baubeginn an diesem Teilabschnitt des Kanals noch für 2015 sicherzustellen.
http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article110770089/SPD-fordert-neue-Haushaltsmittel-fuer-Nord-Ostsee-Kanal.html
HA 08.11.12
Nachrichten
Die SPD hat die schwarz-gelbe Koalition in Berlin aufgefordert, im Haushalt für nächstes Jahr weitere 300 Millionen Euro für den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals bereitzustellen. Das Geld solle vor allem für die Verbreiterung und Begradigung der 15 Kilometer langen Oststrecke zwischen Kiel und Königsförde verwendet werden sowie für die Planung der umfassenden Sanierung der Holtenauer Schleusen, sagte gestern die ostholsteinische SPD-Bundestagsabgeordnete und Haushaltspolitikerin Bettina Hagedorn. Im vergangenen Jahr hatte der Bund bereits 300 Millionen Euro für den Neubau einer fünften Schleuse in Brunsbüttel bewilligt.
„Nach dem Beginn der Bauarbeiten in Brunsbüttel müssen nun dringend die anderen Maßnahmen für den Nord-Ostsee-Kanal umgesetzt werden“, begründete Hagedorn den Vorstoß. Bisher ist für die Erweiterung der Oststrecke kein Geld im Etat eingeplant. Henning Baethge Norddeutsche Rundschau
Berlin. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) kann mit den Ergebnissen des Koalitionsgipfels vom vergangenen Sonntag zufrieden sein: Dort wurde auch beschlossen, dem Etat seines Ressorts wie im letzten Jahr eine zusätzliche Finanzspritze zu verordnen. Zwar gab es anders als 2011 keine volle Milliarde Euro, sondern „nur“ 750 Millionen – genug aber, um überall in Deutschland Forderungen zu wecken, wie dieses Geld am besten ausgegeben werden könne.
Geht es nach norddeutschen SPD-Bundestagsabgeordneten, soll der Norden keinesfalls leer ausgehen. Auf ihrer Liste ganz oben: der Nord-Ostsee-Kanal.
„Um dem starken Wachstum im Ostseeverkehr und dem damit einhergehenden Trend zu immer größeren Schiffen zu begegnen, muss die Leistungsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals deutlich erhöht werden“, betonte SPD-Haushälter Johannes Kahrs. „Andernfalls droht ein Verkehrsinfarkt, der massive Auswirkungen auf die Entwicklung des Güterverkehrs haben wird.“
Die Forderung von ihm und der schleswig-holsteinischen Abgeordneten Bettina Hagedorn: das im Jahr 2007 beschlossene Konzept für den Ausbau des Kanals fortsetzen. Nach Baubeginn für eine neue Schleuse in Brunsbüttel in diesem Frühjahr sollen nach dem Willen der beiden Parlamentarier nun „dringend die anderen Teile des Konzepts umgesetzt werden, um den drohenden Infarkt abzuwenden“.
Die Bundesregierung müsse weitere notwendige Mittel in Höhe von 300 Millionen Euro bereitstellen, zunächst vor allem für die geplante Ost-Erweiterung des Kanals. „Hier muss nach Abschluss der entsprechenden Planungen jetzt umgehend mit dem Bau begonnen werden“, so Kahrs.
http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article110493428/Sorge-auch-um-den-Nord-Ostsee-Kanal.html
A)5.Bericht des BMVBS zur Reform der WSV Berichterstatter MdB Johannes Kahrs/ B)Handelskammern fordern Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Die IHK Nord stellt Forderungen an den Verkehrsminister.
Sorge auch um den Nord-Ostsee-Kanal siehe unten und link oben
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AktivitätenAktuelle Aktivitäten
Johannes empfiehlt Sorge auch um den Nord-Os… auf WELT ONLINE.
Johannes Kahrs empfiehlt einen Artikel auf WELT ONLINE. -
der umgang der cdu mit der befahrensten wasserstraße der welt ist nur noch peinlich. spd verkehrsminister haben geld für die rundsanierung zur verfügung gestellt. die jetzige bundesregierung hat die gelder gestrichen. nach auskunft des ministeriums werden 1,25 mrd euro für die grundsanierung benötigt. nur auf vorschlag und druck der spd wurden im letzten jahr die notwendigen 300 mio. euro für die 5. schleuse in brunsbüttel zur verfügung gestellt. jetzt bremst das ministerium schon wieder. ich werde am kommenden donnerstag einen antrag über 300 mio euro in den haushaltsausschuß einbringen, teil 2. der benötigten mittel.
· · Teilen · @kahrs on Twitter · vor 23 Minuten via Twitter ·26.10.2012 11:00 Uhr
Die Industrie- und Handelskammer Nord fordert Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in einem Schreiben auf, die Interessen der deutschen Seehäfen bei der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) stärker zu berücksichtigen. „Wir halten es sachlich für dringend erforderlich, neben der bereits geplanten WSV-Generaldirektion in Bonn eine weitere Generaldirektion Küste in Norddeutschland einzurichten“, sagte Otto Lamotte, Vorsitzender der IHK Nord und Präses der Handelskammer Bremen.
Auch die mit der WSV-Reform verbundene Einteilung der Bundeswasserstraßen in A- bis C-Kategorien ist nach Aussage Lamottes für die IHK Nord nicht nachvollziehbar. „Wir können nach wie vor nicht erkennen, wie die künftige Investitionsstrategie des Bundes aussieht“, so Lamotte. Die IHK Nord ist ein Zusammenschluss von 13 norddeutschen Industrie- und Handelskammern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Diese vertreten etwa 700 000 Unternehmen. Nach dem Willen der Kammern sollen laufende Bauvorhaben oder solche, wo es bereits einen Planfeststellungsbeschluss gibt, zeitnah abgeschlossen werden. Und: Weitere auf den Weg gebracht werden, damit die deutschen Seehäfen international wettbewerbsfähig bleiben. „Für diese Zielsetzungen brauchen wir die vom Verkehrsministerium vorgesehene Netzkategorisierung nicht“, sagte Lamotte.
Sorge auch um den Nord-Ostsee-Kanal
http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article110493428/Sorge-auch-um-den-Nord-Ostsee-Kanal.html
Die maritimen Wirtschaftsverbände kämpfen zusammen mit den Handelskammern im Norden für den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals (NOK). In einem Schreiben fordern sie Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) dazu auf, den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr zu ändern. Der Zentralverband der Seehafenbetriebe, die Verbände der Reeder und der Deutschen Schiffsmakler sowie die IHK Nord wollen erreichen, dass der Verkehrsetat der Bundesregierung für die Erweiterung der Oststrecke des Kanals aufgestockt wird.
„Die Beschlüsse des Bundesverwaltungsgerichts, über die Fahrrinnenanpassungen der Weser und Elbe erst im Hauptverfahren zu entscheiden, haben international erhebliche Zweifel an der Zuverlässigkeit von Infrastrukturplanungen in Deutschland ausgelöst“, heißt es in dem Brief. Wenn nun auch noch der für die Wettbewerbsfähigkeit aller deutschen Nordseehäfen so wichtige NOK-Ausbau verzögert wird, werde die internationale Schifffahrt ihre Güterverteilverkehre an den Rheinmündungshäfen konzentrieren.
B) http://www.ostsee-zeitung.de/index_artikel_komplett.phtml?SID=d5d6b0ff8dac80f2bdadc4cdb462393f¶m=news&id=3589251
Artikel siehe unten
Der Amtsleiter war hoch zufrieden: „Das neue Arbeitsschiff wird einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit des Verkehrs auf dem Nord-Ostsee-Kanal leisten“, sagte Dieter Schnell, Chef des Wasser- und Schifffahrtsamts Holtenau. Das war vor zwei Monaten, als das neue Mehrzweckschiff „Saatsee“ seinen Betrieb in Kiel aufnahm und den ausgemusterten Notfallschlepper „Nordmark“ ersetzte. Weniger erfreut zeigte sich gestern der Bundesrechnungshof über das neue Schiff: Er hält es für überflüssig und die 8,8 Millionen Euro Kaufpreis für herausgeworfenes Geld.
Das Amt in Holtenau habe die 26 Meter lange „Saatsee“ erworben, „ohne nachzuweisen, dass es das Schiff benötigt“, kritisieren die Rechnungsprüfer in ihrem gestern in Berlin vorgelegten Jahresbericht. Und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) als oberster Dienstherr habe den Kauf genehmigt, „obwohl der Bedarf nicht ausreichend begründet war“. So habe das Schifffahrtsamt „die geringe Auslastung“ des Vorgängerschiffs nicht berücksichtigt: Die „Nordmark“ war jährlich nur 700 Stunden im Einsatz – üblich seien bei Schiffen des Bundes 1400 Stunden. Daher meinen die Rechnungsprüfer, dass es billiger sei, „die Aufgaben des Schleppers durch private Unternehmen“ erledigen zu lassen. Sie fordern Ramsauer daher auf, die „Saatsee“ woanders einzusetzen – oder wieder zu verkaufen.
Sehr wenig Wasserstrasse Nord, wo der Hauptexport-Import in Deutschland abläuft Klasse A , aber im Sueden verdächtig viele Klasse A. ist das Parteibezogen oder nach Fakten ? muss man sich das wirklich fragen ? WSV Refo
A) seit 07.30 diskussion mit minister ramsauer im rechnungsprüfungsausschuß über die arbeit des rechnungshof im bereich des epl 12. 28.09.2012
http://www.lvz-online.de/nachrichten/mitteldeutschland/spitzengespraech-bei-ramsauer-zur-zukunft-des-dresdner-wasser-und-schifffahrtsamtes/r-mitteldeutschland-a-159227.html
Auch wenn die Schifffahrt wieder mal kriselt: Hamburgs Hafen erwartet mittel- und langfristig rasantes Wachstum. Auf bis zu 25 Millionen Standardcontainer pro Jahr werde sich der Umschlag bis 2025 nahezu verdreifachen – so der gerade präsentierte Hafenentwicklungsplan. Wenn aber die Containerflut über Hamburg hereinbricht, dann sollen deutlich mehr Stahlboxen als bisher via Binnenschiff über Oberelbe und Kanäle den Weg zu den Kunden nehmen, darin sind sich alle Beteiligten einig. Das entlaste Straßen, Schienen und Umwelt.
Den Flussfrachtern aber stellt sich ein buchstäblich unüberwindliches Hindernis entgegen: das Schiffshebewerk in Scharnebeck bei Lüneburg, bei seinem Bau 1974 das größte der Welt. Zwei mächtige Tröge bilden einen Schiffsfahrstuhl, ohne den die Binnenkähne den Höhenunterschied von 38 Metern zwischen Elbeseitenkanal und Mittellandkanal nicht bewältigen können. Doch das technische Wunderwerk schwächelt bedenklich. Häufig streiken die Hebekammern, eine war zuletzt zwei Jahre wegen Grundüberholung gesperrt. Fällt auch der zweite Trog aus, bilden sich auf den Kanälen lange Staus. Im Frühjahr warteten 40 Schiffe über Tage auf die Weiterfahrt. Für Kapitäne, Reeder und Empfänger der Ladung ist das ärgerlich – und kostspielig. Zu den genervten Kunden zählt VW, dessen Hauptwerk in Wolfsburg über den Mittellandkanal versorgt wird.
„Scharnebeck ist verschlissen“, klagt der Bundesverband der Binnenschiffer. Statt immer neuer Sanierungen müsse dringend ein Neubau her. „Wir brauchen eine neue Schleuse“, fordert auch der Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs. „Das wäre wichtig für ganz Norddeutschland.“ Wenn der Hinterlandverkehr des Welthafens Hamburg nicht völlig kollabieren solle, müsse der Bund stärker auf Wasserstraßen setzen, sagt der Haushaltsexperte.
Der Ball liegt in Berlin. Für 240 Millionen Euro könnte das Schiffshebewerk modernisiert werden und eine neue Schleuse erhalten, die mit 200 Metern lang genug wäre für moderne Binnenschiffe. Dass Kahrs gerade jetzt Druck macht, ist kein Zufall. In diesen Wochen ringen Verkehrs- und Haushaltspolitiker darum, ob im Etat des Bundesverkehrsministers eine Milliarde Euro für zusätzliche Projekte zur Verfügung steht – und wer davon profitieren würde.
Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) unterstützt die Ausbaupläne. Ziel des Senats sei es, den Anteil der Binnenschiffe am Weitertransport von Containern von zwei auf fünf Prozent mehr als zu verdoppeln. Horch weiß: Mit dem Flaschenhals in Scharnebeck wird das nichts: „Wir sind dringend auf eine zuverlässige Schiffbarkeit entlang der Mittel- und Oberelbe und des Elbe-Seitenkanals angewiesen“.
Norddeutschland
Handelskammern fordern eigene Schifffahrtsverwaltung dpa
Die norddeutschen Industrie- und Handelskammern setzen sich für eine eigene Wasser- und Schifffahrtsverwaltung im Bereich Nord ein.
Die stark befahrenen Routen ausbauen
Das wäre für die Wirtschaft an der Westküste bedauerlich, aber für Schleswig-Holstein zu verkraften. Denn Ramsauers Devise ist richtig – das räumen sogar die Autobahnfans vom ADAC ein. Ehe die knapper werdenden Mittel aus dem Verkehrshaushalt für neue Strecken ausgegeben werden, auf denen nur wenig Verkehr fließen würde, ist es besser, die am stärksten befahrenen Routen auszubessern und auszubauen. Auch im Norden ist die demnächst beginnende Erweiterung der A7 auf sechs Spuren mindestens so wichtig wie die 1,3 Milliarden Euro teure Elbquerung bei Glückstadt.
Außerdem sollten sich Schleswig-Holsteins Politiker klar machen, dass Ramsauer jeden Euro nur einmal ausgeben kann. Sie wollen ja auch den Nord-Ostsee-Kanal rasch ausbauen und eine neue, bürgerfreundliche Bahntrasse zum Fehmarnbelt durchsetzen. Beide Vorhaben kosten ähnlich viel Geld wie der A-20-Tunnel. Dass der Bund aber allein in Schleswig-Holstein gleich vier Milliarden Euro im nächsten Jahrzehnt verbaut, ist politisch ausgeschlossen. Insofern hätte es für das Land sogar etwas Gutes, wenn der Tunnel sich erledigen würde – dann wird die Verhandlungsposition für die anderen Projekte besser.
Bremen. Die norddeutschen Industrie- und Handelskammern machen sich für eine Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in ihrem Bereich stark. Im Zuge einer Reform müsse es neben der geplanten Generaldirektion in Bonn auch eine im Norden Deutschlands geben. Das forderten die Kammern in einem Schreiben an Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), wie ein Sprecher der IHK Nord am Donnerstag in Bremen mitteilte.
Begründet wird die Forderung unter anderem damit, dass in den Seehäfen der fünf Küstenländer im vergangenen Jahr rund 300 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen wurden. Hinzu käme die große Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals mit jährlich rund 100 Millionen Tonnen Passage.
deutschen Binnenhäfen insgesamt rund 220 Millionen Tonnen
http://www.ostsee-zeitung.de/index_artikel_komplett.phtml?SID=d5d6b0ff8dac80f2bdadc4cdb462393f¶m=news&id=3589251
Bremen(dpa) – Die norddeutschen Industrie- und Handelskammern machen sich für eine Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in ihrem Bereich stark. Im Zuge einer Reform müsse es neben der geplanten Generaldirektion in Bonn auch eine im Norden Deutschlands geben. Das forderten die Kammern in einem Schreiben an Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), wie ein Sprecher der IHK Nord am Donnerstag in Bremen mitteilte.Begründet wird die Forderung unter anderem damit, dass in den Seehäfen der fünf Küstenländer im vergangenen Jahr rund 300 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen wurden. Hinzu käme die große Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals mit jährlich rund 100 Millionen Tonnen Passage. In den deutschen Binnenhäfen würden insgesamt rund 220 Millionen Tonnen befördert.
In der IHK Nord sind 13 Industrie- und Handelskammern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zusammengeschlossen.
Meldung: Handelskammern fordern Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
Spitzengespräch bei Ramsauer zur Zukunft des Dresdner Wasser- und Schifffahrtsamtes
Geplante Schließung von Schifffahrtsdirektionen nimmt erste Hürde
Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Foto: Michael Kappeler
Berlin (dpa) – Die geplante Auflösung der bundesweit sieben Wasser- und Schifffahrtsdirektionen hat die erste parlamentarische Hürde genommen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Donnerstag mitteilte, sicherten der Verkehrs- und der Haushaltsausschuss des Bundestags dem Projekt am Vortag mehrheitlich ihre Unterstützung zu. Das notwendige Gesetz solle noch in dieser Legislaturperiode vom Parlament verabschiedet werden.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will die Direktionen in Kiel, Hannover, Aurich, Magdeburg, Münster, Mainz und Würzburg bis zum Jahr 2020 schrittweise auflösen und deren Aufgaben in Bonn bei einer neuen Generaldirektion bündeln. Darüber hinaus sollen mehrere kleine Wasser- und Schifffahrtsämter geschlossen werden.
Kritik äußerte die Gewerkschaft Verdi. Allein in Mainz seien rund 160 Arbeitsplätze in Gefahr. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte, es solle weder Zwangsumzüge noch betriebsbedingte Kündigungen geben. Geplant seien vielmehr einvernehmliche Lösungen bis hin zu Fern- und Tele-Arbeitsplätzen.
Aufbau der Generaldirektion in Arbeit
Ministerium setzt WSV-Reform um
Freitag, 28. September 2012
Die Bundestagsausschüsse für Haushalt und Verkehr haben gestern den 5. Bericht des Verkehrsministeriums zur Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) erörtert. Man arbeite nun am Aufbau der Generaldirektion, die 2013 ihre Arbeit in Bonn aufnimmt, teilte das Ministerium danach mit. Die Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung werde jetzt Schritt für Schritt umgesetzt, so der parlametnarische Staatssekretär Enak Ferlemann. Neben dem Aufbau der Generaldirektion wird gleichzeitig der Entwurf eines Rechtsbereinigungsgesetzes erarbeitet.
Mehr: Im „THB Täglicher Hafenbericht“
Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist völlig verfehlt
- Stand:
- 27.09.2012
- Dokument Nummer:
- 1012
- Arbeitsgruppen:
- Haushalt
- Abgeordnete/r
- Johannes Kahrs
- Themen:
- Bundeshaushalt
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Zum Beschluss der schwarz-gelben Regierung zur Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) im Haushaltsausschuss erklärt der zuständige Berichterstatter Johannes Kahrs:
CDU/CSU und FDP haben gestern den 5. Bericht des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zur Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung mit ihren Stimmen im Haushaltsausschuss gegen das Votum des Bundesrechnungshofs (BRH) durchgedrückt. Es ist unstrittig, dass die WSV einer Modernisierung bedarf. Statt jedoch die Betroffenen bei diesem Prozess einzubinden, zu qualifizieren und sinnvoll zu investieren, wird gekürzt und Aufgaben privatisiert.
Das Ministerium erklärte im Vorfeld der Behandlung im Ausschuss, dass der Bericht nicht mit dem BRH abgestimmt wurde, weil dieser dafür nicht zur Verfügung stand. Der BRH lehnt diese Art der Reform jedoch ab, weil sie nicht der Beschlusslage des Haushaltsausschusses entspricht.
Der Ausschuss hatte im Mai 2011 eine grundlegende Reform der WSV entschieden. Dazu sollte zunächst eine Organisationsuntersuchung durchgeführt werden, auf deren Basis eine Personalbedarfsermittlung vollzogen werden sollte. Im Zuge der ersten vier Berichte zu diesem Prozess stellte der BRH fest, dass das BMVBS die Reform nicht nach anerkannten Methoden durchführte: es fand keine ergebnisoffene Untersuchung statt.
Das BMVBS hat ausgehend von einer Kategorisierung der Wasserstraßen, die vom Haushaltsausschuss nie gefordert wurde, eine neue Aufbauorganisation entworfen, die nicht auf einer Aufgabenkritik und einer Untersuchung der Geschäftsprozesse beruht. Der BRH kommt zu der Ansicht, dass die mittlerweile im Ministerium getroffenen Maßnahmen nicht nachvollziehbar und vor allem nicht erfolgsversprechend sind.
Beschluss des Haushaltsauschusses Bundestag zur Reform der WSV durch das BMVBS
Stefan Kampeter Parlamentarischer Staatssekretär
Wasser – und Schiffahrsamt des Bundes (WSV)
17-4532 PDF
Beschluss des Haushaltsauschusses zu Top 15 Reform der WSV
Vorlage des Bundesministeriums für Finanzen
Wasser -und Schiffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
5.Bericht des BMVS zu Reform der WSV s.o.
Antrag der Arbeitsgruppen Haushalt der Fraktionen CDU/
1. Der Haushaltsausschuss nimmt den B
2.Das Bundesministerium für Verke
3.Das Bundesministerium für Verkehr,Bau und Stadtentwicklung wird aufgefordert,in der Wasser-undSchifffahrtsverwaltung des Bundes umgehend eine Kosten-und Leistungsrechnung (KLR )einzuführen
4. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird gebeten ,die Struktur des der zentralen Organisationseinheit nachgeordneten Bereiches, insbesondere unter dem Aspekt de rNotwendigkeit der Trennung vonVerkehr und Infrastruktur, zu überprüfen. Dabei sind die Erkenntnisse aus der eingeführten Kosten-und Leistungsrechnung zu berücksichtigen.
5.Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Deutschen Bundestag zeitnah denEntwurf eines Rechtsbereinigungsgesetzes vorzulegen.
6.Die Bundesregierung berichtetdem Haushaltsausschuss zu den Punkten 3. .und 4 des Beschlusses bis Januar2014.
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