Ramsauer setzt auf Aktionsbündnis
NOK: Reparaturen laufen
Samstag, 09. März 2013Die Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals gewinnt angesichts kaputter Schleusen nun an Fahrt. Bundesverkehrsminister Ramsauer setzt auf ein Aktionsbündnis zur schnellen Instandsetzung und zum Ausbau des reparaturbedürftigen Kanals. Unterdessen bleibt die wichtige Wasserstraße weiter für große Schiffe gesperrt. FBi/lno
Mehr: THB Täglicher Hafenbericht
Ein Bayer in schwerer See
Bundesverkehrsminister Raumsauer alias »Zar Peter« besichtigt den geschlossenen Nord-Ostsee-Kanal
Von Mirko Knoche, Hamburg Copyright dankeElmshorn. Seit Ende der 90er Jahre kämpft die Industrie- und Handelskammer zu Kiel für den Ausbau und die Modernisierung des Nord-Ostsee-Kanals. Politiker-Zusagen wurden immer wieder zurückgenommen. Wegen maroder Schleusentore musste jetzt die Durchfahrt durch den Kanal für größere Schiffe gesperrt werden. Beim 24. Merkur-Treff der IHK in Elmshorn forderte Hauptgeschäftsführer Dr. Jörn Biel, das „Trauerspiel“ zu beenden. Die Kritik richtete sich direkt ans Bundesverkehrsministerium, das für den Unterhalt des Kanals zuständig ist.
„Es ist schlicht und einfach eine Schande“, so Biel, „wie die Bundesrepublik Deutschland ihre Infrastruktur verkommen lässt. Das kann so nicht weitergehen.“ Die Behinderung der Durchfahrt durch die weltweite meistbefahrene künstliche Wasserstraße ziehe wirtschaftliche Einbußen für den Hamburger Hafen und die gesamte Unterelberegion nach sich.Weitere dringliche Anliegen der IHK zu Kiel, die für rund 25000 Unternehmen spricht, sind der Weiterbau der A 20 mit der Unterelbequerung und die Sanierung der A 7 zwischen Elbtunnel und dem Autobahndreieck Bordesholm. Zu beiden Seiten der Elbe, sagte Biel, gebe es großes wirtschaftliches Entwicklungspotential. Ihren Standortvorteil könne die Unterelberegion jedoch erst dann voll ausspielen, wenn beide Ufer über die Elbe hinweg zusammenwachsen.
Nord-Ostsee-Kanal gesperrt für große Schiffe
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Maritim heute
Aufgrund der aktuellen Schäden an den Toren der großen Schleusen (Tor 1/ Nordkammer und Tor 6/Südkammer) werden beide großen Schleusenkammern in Brunsbüttel ab sofort außer Betrieb genommen
Zusätzlich muss wegen eines Hydraulikschadens die Südkammer der kleinen Schleuse ebenfalls ab sofort außer Betrieb genommen werden. Die Nordkammer der kleinen Schleusen bleibt in Betrieb.
Alle im Nord-Ostsee-Kanal befindlichen Schiffe werden noch in Brunsbüttel in die Elbe bzw. in Kiel-Holtenau in die Ostsee ausgeschleust. Solange in Brunsbüttel ausgeschleust wird, können Schiffe, die Richtung Ostsee unterwegs sind, noch in den Kanal eingeschleust werden.
Danach werden in Brunsbüttel lediglich Schiffe bis 125 m Länge, 20,5 m Breite und einem Tiefgang (tideabhängig) bis max. 6,50 m in den Kanal geschleust.
Mit allen zur Verfügung stehenden Kräften (intern und extern) arbeitet das Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel an der Beseitigung der Schäden.
Mit einer Wiederinbetriebnahme einer der großen Schleusenkammern ist voraussichtlich Ende der 12. Kalenderwoche zu rechnen.
Die Südkammer der kleinen Schleusen in Brunsbüttel wird sofort nach der Schadensbehebung wieder in Betrieb gehen.
Norman Zurke, Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg e.V.: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist für den Transhipmentverkehr des Hamburger Hafens die mit Abstand wichtigste Wasserstraße. Mit dem Ausfall der beiden großen Schleusen ist nun der Fall eingetreten, vor dem wir seit Jahren gewarnt haben. Für die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens ist es unabdingbar, dass die Schäden so schnell als möglich beseitigt werden. Darüber hinaus müssen alle weiteren notwendigen Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten umgehend in Angriff genommen werden. Wegen der hohen Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals ist unser Verband vor kurzem der „Initiative Kiel-Canal“ beigetreten, die sich für die Erhöhung der verkehrsinfrastrukturellen Leistungsfähigkeit des Kanals und seiner Schleusen einsetzt.“
Claudia Roller, Hafen Hamburg Marketing Vorstandsvorsitzende: “Hamburg ist in Nordeuropa mit mehr als 150 Abfahrten pro Woche der bedeutendste Container-Feeder-Hafen für den gesamten Ostseeraum. Neben Containerschiffen verkehren auch viele andere Schiffstypen, u.a. Stückgut-, Schüttgut und Tankschiffe sowie Fahrzeugtransporter, Schlepper und Spezialschiffe und auch Passagierschiffe mit diesem Fahrtgebiet. Der Nord-Ostsee-Kanal bringt im Verkehr mit dem Ostseeraum für Hamburg und die deutschen Nordseehäfen eine erhebliche Wegersparnis und damit kürzere Reisezeiten.
Nur ein funktionierender NOK ist für den Hamburger Hafen auch ein Standortvorteil im Wettbewerb mit den weiter westlich gelegenen Seehäfen. Bei fast der Hälfte aller nordgehenden bzw. mehr als einem Drittel der südgehenden Verkehre des Nord-Ostsee-Kanals ist Hamburg der vorhergehende bzw. nachfolgende Hafen. Damit ist der Hamburger Hafen der wichtigste Anlaufhafen im Zusammenhang mit NOK-Verkehren.“
Fritz Horst Melsheimer, Präses der Handelskammer Hamburg: „Mit rund 35.000 Passagen pro Jahr ist der Nord-Ostseekanal die verkehrsreichste künstliche Wasserstraße der Welt. Die jetzt stillgelegten Schleusen in Brunsbüttel treffen den Kanal ins Mark: Gut ein Drittel aller Passagen, aber zwei Drittel der transportierten Ladung entfallen auf Schiffe über 125 m Länge, die jetzt den langen Umweg über Skagen nehmen müssen. Vor allem die Feederschiffe für den Containertransport in die Ostsee sind hiervon betroffen, damit wird der zeitlich eng getaktete Warentransport über die Hamburger Hafen massiv gestört. Zudem entfallen die Standortvorteile der deutschen Seehäfen gegenüber den Westhäfen, wenn der Weg durch den Kanal nicht offensteht. Der Bund ist jetzt in der Pflicht, nicht nur sofort die Schleusentechnik aus dem Beginn des 20. Jahrhundert zu reparieren, sondern diese umgehend durch vollständig neue Technik für die Anforderungen des 21. Jahrhundert fit zu machen – Verkehrsminister Ramsauer muss dies zur Chefsache machen.“
http://www.sz-online.de/nachrichten/ramsauer-will-nord-ostsee-kanal-schnell-sanieren-2526099.html
Ramsauer will Nord-Ostsee-Kanal schnell sanieren
Der Kanal ist zurzeit für große Schiffe wegen defekter Schleusen gesperrt.
Berlin/Kiel. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) setzt auf ein Aktionsbündnis aller Beteiligten zur schnellen Instandsetzung und dem Ausbau des reparaturbedürftigen Nord-Ostsee-Kanals. Dies teilte er am Freitag mit. Der Kanal ist zurzeit für große Schiffe wegen defekter Schleusen gesperrt. Ramsauer verteidigte die Maßnahme als richtig: «Um Schlimmeres zu verhindern – nämlich eine sechsmonatige Sperrung – wird jetzt in den kommenden zwei Wochen auf Hochtouren gearbeitet. Dann läuft der Verkehr wieder normal», sagte Ramsauer. «Nach der jahrelangen Vernachlässigung werden wir nun im Rahmen des Infrastrukturbeschleunigungsprogrammes in den NOK 300 Millionen Euro investieren. Das ist das ’dickste Stück vom Kuchen‘ unserer ersten Verkehrs-Extra-Milliarde.»
Die umgehende Reparatur und Modernisierung der Schleusen forderte auch Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Der «Welt» sagte Driftmann: «Mit rund 35 000 Passagen pro Jahr ist der Nord-Ostsee-Kanal die verkehrsreichste künstliche Wasserstraße der Welt.» Die Stilllegung der Schleusen in Brunsbüttel treffe «den Kanal ins Mark». Damit werde «der zeitlich eng getaktete Warentransport über die deutschen Überseehäfen in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven massiv gestört», kritisierte der DIHK-Präsident. «Zudem entfallen die Standortvorteile der deutschen Seehäfen, wenn der Weg durch den Kanal nicht offensteht.» «Der Bund ist jetzt in der Pflicht», sagte Driftmann. (dpa) Copyright Sächsische Zeitung
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Eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt ist marode. Weil die Instandhaltung verschleppt wurde, ist der Nord-Ostsee-Kanal für große Schiffe gesperrt. Es ist eine weitere Blamage für die Industrienation Deutschland.
„Das ist ungefähr so, als dürften auf dem Frankfurter Flughafen keine Airbusse landen und auf der Autobahn zwischen Hamburg und Berlin keine Lastwagen fahren“, sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer der Nachrichtenagentur dpa. Noch bis Ende übernächster Woche müssen große Schiffe den 460 Kilometer langen Umweg rund um Dänemark nehmen.
Altersschwache Schleusen sind der Grund dafür. Die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt regelt ihr Gefälle mit Schleusenanlagen aus der Kaiserzeit, die immer wieder repariert werden müssen. Inzwischen sind zwei Großschleusen in Brunsbüttel soweit abgenutzt, dass sie nicht mehr bewegt werden können. Beide müssen für eine Reparatur gesperrt werden.
Die volkswirtschaftlichen Schäden sind enorm
Auch eine der beiden kleineren Parallel-Schleusenkammern in Brunsbüttel ist wegen eines Schadens vorübergehend gesperrt, so dass nur noch eine Kammer verfügbar ist. Sie reicht lediglich für Schiffe bis 125 Meter Länge und 6,50 Meter Tiefgang.
Brunsbüttels Bürgermeister Mohrdieck sagt, dass man künftig auf solche Veranstaltungen verzichten kann – wenn doch nicht viel passiert.
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Dir, Yves-Christian Stübe und Ingo Suhr gefällt das.Staatssekretär Ferlemann betont mit Blick auf die Rücktrittsforderung an Ramsauer, dass er von verdi nichts anderes erwartet hat.
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Olaf Schwede Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Arbeitsplätze die Bundesregierung mit ihrer Politik gefährdet, erwarten von ihrer Gewerkschaft auch nichts anderes…
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Staatssekretär Frank Nägele befürchtet, dass durch größere Schiffe in der Ostsee , die den Umweg über Skagen nehmen, eine stärkere Gefährdung für die Umwelt gegeben ist.
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Dir, Tony M. Zech und 4 anderen gefällt das.
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Olaf Francke Blödsinn.Wird auch die Öffentlichkeit über den Zustand des NOK transparent informiert ?Der Leiter des WSD betont , dass alle Verkehrsminister durch ihn fortlaufend zum Teil wöchentlich über die Situation am NOK informiert wurden.Es gibt schon einen Bericht der WSD an das Ministerium zur personellen Verstärung in Brunsbüttel – leider hat er die Hausspitze des Ministeriums noch nicht erreicht.
NDR-Moderator : Das klingt nach langen Wegen !GUTEN MORGEN , NOK-RETTER_INNEN !-
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Eric Lamprecht Alles Bla bla , erzählt wurde bis jetzt viel ! Taten wären angebracht
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Eric Lamprecht Da Rotterdam und Antwerpen von dem Ausfall oder dann Wegfall profitieren würden , stehe ich EU Hilfe skeptisch gegenüber . Aber ökologisch gibt es keine bessere Alternative !
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