265 Millionen für den Nord-Ostsee-Kanal
Die ersten fünf Millionen Euro fließen demnach noch mit dem Haushalt 2014. Damit sollen Restplanungen und Ausschreibungen beschleunigt werden. Bis 2019 hat das Parlament weitere 260 Millionen Euro über Verpflichtungsermächtigungen verbindlich eingeplant. Außerdem bewilligte der Haushaltsausschuss 35 neue Stellen in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für technisches Personal und Juristen. Bereits im April hatte das Gremium einstimmig 485 Millionen Euro für den Bau einer fünften Schleuse in Brunsbüttel genehmigt.
Albig: Einsatz aller im Norden hat sich gelohnt
Ministerpräsident Torsten Albig sprach von einer „wunderbaren Nachricht“. „Die Investition in den Kanalausbau ist ebenso wie die Sanierung der Kanalschleusen von eminenter Bedeutung für die gesamte deutsche Wirtschaft, denn am Nord-Ostsee-Kanal hängen der Hamburger Hafen und Unternehmen in allen Teilen Deutschlands“, sagte er in Kiel.
Wichtiger Meilenstein für den Kanalausbau
Verkehrsminister Reinhard Meyer bezeichnete die Entscheidung als wichtigen Meilenstein für den Kanalausbau: „Man muss sich die Umsetzung aber genau anschauen.“ Gleichwohl sei ein klar definierter Zeit- und Maßnahmenplan nötig. „Die angekündigte Schaffung von 35 Stellen in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist ein positives Signal“, sagte Meyer. Dennoch gebe es einen weiteren Sanierungsstau von mehr als einer Milliarde Euro.
Norden dringt auf Masterplan
Das nördlichste Bundesland dringt seit Jahren auf einen Masterplan zur Sanierung und zum Ausbau des 100 Kilometer langen Kanals, der den Zeitplan für die notwendigen Maßnahmen in den nächsten 10 bis 20 Jahre verbindlich regeln soll. Die Schleusen des Kanals in Brunsbüttel an der Nordsee und Kiel-Holtenau an der Ostsee stammen teils aus der Kaiserzeit und sind reparaturanfällig. Seit Jahren hinkt die angestrebte Sanierung den ursprünglichen Planungen hinterher.
Oststrecke wird begradigt und verbreitert
Für die 20 Kilometer lange sogenannte Oststrecke liegt bereits seit März Baurecht vor. Sie hat zu enge Kurven und muss begradigt werden. In diesem Abschnitt hat der Nord-Ostsee-Kanal noch heute die Abmessungen von 1914. Er soll dort von aktuell 44 auf 70 Meter verbreitert werden. Dieses Nadelöhr sollte nach ursprünglichem Plan bereits in diesem Jahr beseitigt sein.
(Quelle: dpa)
Infrastruktur
Bundestag gibt Gelder für den NOK frei
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat 265 Millionen Euro für den Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) bereitgestellt. Dies sei ein deutliches Signal an die Länder im Norden und an die maritime Wirtschaft, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn. Die ersten fünf Millionen Euro fließen demnach noch mit dem Haushalt 2014. pk
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Zweites Großvorhaben am Nord-Ostsee-Kanal ist überraschend in trockenen Tüchern: Der Ausbau der Oststrecke bei Kiel ist durch die Förderung vom Bund komplett abgedeckt.
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Berlin/Kiel | Der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals ist am Donnerstag einen Riesenschritt vorangekommen: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat am späten Abend überraschend die kompletten 265 Millionen Euro für die geplante Verbreiterung der „Oststrecke“ bei Kiel bewilligt. Wie die schleswig-holsteinischen Abgeordneten Norbert Brackmann (CDU) und Bettina Hagedorn (SPD) dem sh:z sagten, soll eine kleine erste Tranche von fünf Millionen Euro noch dieses Jahr fließen; die übrigen 260 Millionen hat der Ausschuss durch sogenannte Verpflichtungsermächtigungen in den Haushalten der fünf Folgejahre abgesichert. Damit ist das zweite Großvorhaben am Kanal nach dem kürzlich in Auftrag gegebenen 485 Millionen Euro teuren Bau einer fünften Schleuse in Brunsbüttel in trockenen Tüchern.
„Mit dem heutigen Beschluss unterstreichen wir die Verantwortung des Bundes für den Nord-Ostsee-Kanal“, sagte Brackmann. Der Bund stehe zu der Zusage, „den Kanal für die Zukunft zu ertüchtigen“. Auch Hagedorn freute sich. „Ich habe lange für diese Entscheidung gekämpft“, sagte sie. Ihre Zufriedenheit war umso größer, als der Haushaltsausschuss auch einen Beschluss gegen den drohenden Engpass beim Planungspersonal am Nord-Ostsee-Kanal gefasst hat: Er bewilligte für die Wasser- und Schifffahrtverwaltung des Bundes insgesamt 25 zusätzliche Stellen für Planer und Ingenieure und stellte für nächstes Jahr sogar noch weitere in Aussicht.
Mit dem gestrigen Beschluss zur Oststrecke kann Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nun nicht nur Tempo beim Baubeginn machen, sondern auch schon dieses Jahr Fördergeld in Brüssel für die Oststrecke beantragen. Die EU bezuschusst den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals mit bis zu 40 Prozent, weil er zum Kernnetz der transeuropäischen Verkehrswege zählt. Voraussetzung für die EU-Förderung ist allerdings, dass eine Maßnahme baureif und im nationalen Haushalt abgesichert ist. Das ist jetzt der Fall. Für die Oststrecken-Erweiterung wären daher nun bis zu 106 Millionen Euro aus Brüssel möglich, für die Brunsbütteler Schleuse sind es sogar bis zu 194 Millionen.
Die Oststrecke soll zwischen Kiel und Königsförde begradigt und von 44 auf 70 Meter verbreitert werden, damit größere Schiffe künftig besser und rascher als bisher durch den Kanal kommen. Zwar haben Anwohner eine Klage gegen den Ausbau beim Oberverwaltungsgericht Schleswig eingereicht. Doch hat die laut Gerichtsbeschluss keine aufschiebende Wirkung. Zudem liegt der 70 Millionen Euro teure erste Bauabschnitt zwischen Königsförde und Groß Nordsee westlich des Bauabschnitts, gegen den sich die Klage richtet.
Nach Dobrindts bisherigen Plänen für die Oststrecke sollen dieses Jahr zunächst Lagerflächen für Baumaterial am Flemhuder See hergerichtet werden. Zudem will Dobrindt die europaweite Ausschreibung vorbereiten. Die Tiefbauarbeiten könnten nächstes Jahr losgehen; nach vier Jahren soll der erste Bauabschnitt fertig sein. Der gesamte Ausbau der zwölf Kilometer langen Oststrecke inklusive eines Ersatzbaus für die Levensauer Hochbrücke bei Kiel soll zehn Jahre dauern.
http://www.nok21.de/2014/06/06/oststrecke-gesichert-im-haushaltsausschuss-des-bundestages/14-06-06-
Seite 3 von 3
Hintergrund: Eine Bedingung für Fördermittel aus dem EU-Programm
„Connecting Europe Facility“ (ehemals „Transeuropäische Netze“,
kurz TEN), das Mittel für Verkehrsinfrastrukturprojekte bereitstellt, um
den EU-Binnenmarkt zu fördern und die nationalen Verkehrssysteme
zusammenwachsen zu lassen, ist die komplette Kostendeckung des
Projekts aus Eigenmitteln, um den Bau zu garantieren. Außerdem
muss Baurecht und damit der Planfeststellungsbeschluss vorliegen.
Antrag der AG Haushalt
der Fraktionen CDU/CSU u.SPD vom
04. Juni 2014
Haushaltsausschuss
Arbeitsunterlage für die
Sitzung am 5. Juni 2014
TOP
25
Haushaltsausschuss
18. Wahlperiode
Ausschuss
–
drucksache:
771
Deckblatt
zum Einzelplan 12
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr
und digitale Infrastruktur
Zusammen
605 000 T€
Neue Erläuterungen:
1. Maßnahmen am Nord
–
Ostsee
–
Kanal
45 000 T€
2. Maßnahmen an der Unter
–
und Außenelbe Gesamtpla Deutschland
21 000 T€
…
Zusammen 605 000 T€
Bemerkungen:
Die
Anhebung der Verpflichtungsermächtigung
und die Veränderung der Erläuterungen dient
zur Schaffung
der finanziellen Voraussetzungen für eine CEF
–
Förderfähigkeit des Ausbaus der Oststrecke des Nord
–
Ostsee
–
Kanals. Die Veranschlagung in Anlage 1 zu Kap. 1203 ist entsprechend anzupassen