Dienstag, 02. August 2011 | Von: Stefan Schmid
Tauchgang in der Südschleuse
Nach Ausfall der Kammer: Arbeiten zur Tor-Reparatur haben begonnen
Der Ponton mit Kran liegt in der Südschleuse: Gerade ist ein Taucher des WSA unter Wasser, um das marode Schienensystem komplett zu entfernen. Fotos: Schmid
Fischer
– Mit einer provisorischen Konstruktion will das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Brunsbüttel spätestens bis zum Wochenende das Tor der Großen Südschleuse wieder zum Laufen bringen, damit die Kammer für die Schifffahrt wieder zur Verfügung steht.
Dort arbeiten, wo andere es nicht vermuten würden – nämlich unter Wasser: Taucher des Wasser- und Schifffahrtsamtes haben gestern Morgen mit den Arbeiten am kanalseitigen Tor der Großen Südschleuse begonnen. Am vergangenen Mittwoch hatte sich die Schienenkonstruktion unter Wasser verabschiedet, daher kann das 1500 Tonnen schwere Tor seitdem nicht mehr bewegt und die Schleusenkammer für die Schifffahrt nicht benutzt werden.
In dieser Woche wird der sogenannte Torunterwagen abmontiert und das abgängige Schienensystem entfernt. Das Granitfundament wird gesäubert. „Es ist aber so porös, dass dort keine neuen Schienen mehr befestigt werden können“, erläuterte WSA-Sprecher Thomas Fischer gestern die Probleme der Ingenieure des Amtes.
Die Instandsetzungsmaßnahme ist aufwendig. Es sind nicht nur Tauchgänge im Wasser, sondern auch Arbeiten im Schleusentor selbst notwendig. Dafür müssen Handwerker des Amtes über eine Druckluftkammer in einen engen Schacht des Schleusentors herabsteigen. Von Torinneren aus wird nach Angaben Fischers der Unterwagen dann abmontiert. Bei diesen Arbeiten unter erschwerten Bedingungen ist auch immer ein Betriebsarzt in Reichweite. Zur Sicherheit.
„Bis zum Wochenende soll die Schleuse dann wieder in Betrieb genommen werden“, so Fischer über die Dauer der Maßnahme, bei der zunächst auch nur provisorisch das Schleusentor ohne Unterwagen wieder zum Laufen gebracht wird. Mit einer Art „Reibholzkonstruktion“ soll dies geschehen.
Wie lange diese Zwischenlösung hält, weiß man auch nicht. „Das hält nicht für ewig, vor allem wird der Antrieb des Tors dadurch stärker als bisher belastet“, beschreibt Fischer das Dilemma. Gleichzeitig werden sich die Ingenieure des WSA in den kommenden Wochen an eine längerfristige Konstruktion heranmachen.
Die maritime Wirtschaft hofft auf eine schnelle Reparatur. Mitunter könnte je nach Andrang der Schiffe für diese schon mal Wartezeiten auf der Elbe von bis zu drei Stunden entstehen, so ein Schiffsmakler