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Nordschleuse
ab heute im
Notbetrieb
Nächste Woche wird Originaltor wieder eingesetzt
brunsbüttel
Die defekte große Nordschleuse – hinter den Kulissen und vor allem unter
Wasser wird emsig daran gearbeitet, das vor knapp einer Woche ausgefallene
Tor wieder in Gang zu setzen. Klappt alles, soll heute Nachmittag ein
provisorischer Notbetrieb aufgenommen werden.
Wie schon bei der großen Südschleuse, die eine Woche zuvor wieder
provisorisch für den Einsatz fit gemacht worden war, zeigten sich auch am
Nordtor erhebliche Schäden, die schließlich zum Ausfall geführt hatten: Der
Torunterwagen war beschädigt, die Führungsschienen, auf denen das 1600
Tonnen schwere Tor fährt, verschlissen.
Nachdem zunächst ein Taucher die Schäden untersucht hatte, war gestern eine
Tauchglocke in Einsatz. Das größte Problem bei der Fehlersuche und der
anschließenden Reparatur unter Wasser sei die praktisch nicht vorhandene Sicht,
erklärt Günter Mozarski, stellvertretender Leiter des Wasser- und
Schifffahrtsamts (WSA) Brunsbüttel. Taucher könnten nur fühlen, was am Tor
nicht in Ordnung ist.
Geplant ist, dass in der Tagschicht ab 6 Uhr Reparaturteams im Einsatz sind und
am späten Nachmittag die Schleuse wieder im provisorischen Betrieb genutzt
werden kann. Dafür wird ein neuer Torunterwagen installiert und es sollen neue
Schienen eingesetzt werden. „Dafür versuchen wir die alten Befestigungen zu
nutzen“, sagt Mozarski. Wenn es schlecht kommt, müssen neue Halterungen
eingebaut werden.
In der kommenden Woche soll das bereits am Südkai liegende Originaltor nach
Wartungsarbeiten wieder eingebaut werden. Das, so Mozarski, passe ohnehin
exakter in das Schleusenbauwerk als das derzeit genutzte Tor. Bis dahin, so der
stellvertretende WSA-Leiter, „sind wir bemüht, ein möglichst großes Zeitfenster
für die Schifffahrt zu schaffen“. Und Luft für einen gesicherten
Schleusenbetrieb in den nächsten Jahren zu bekommen. Wobei er einschränkt:
„Die Schleusenanlage ist nach wie vor 100 Jahre alt.“
Ralf Pöschus