Auch BUND und WWF für Ems-Kanal – Grüne reagieren entsetzt
Zustimmung in der Region, Unterstützung von der SPD und Umweltverbänden, schroffe Ablehnung seitens der Grünen – so lauten erste Reaktionen auf die Planungen für den Ems-Kanal.
Auch BUND und WWF für Ems-Kanal – Grüne reagieren entsetzt
Zustimmung in der Region, Unterstützung von der SPD und Umweltverbänden, schroffe Ablehnung seitens der Grünen – so lauten erste Reaktionen auf die Planungen für den Ems-Kanal Wulff für Superkanal an der Ems – Machbarkeitsstudie geplant
War zunächst nur ein neuer Schifffahrtsweg zwischen Papenburg und Leer angedacht, so soll es nun eine Verlängerung bis Dörpen auf der Trasse des alten Ems-Seitenkanals geben. Vorteile laut Regierungschef Christian Wulff (CDU): Anbindung des Ems-Kanals an den Küstenkanal und damit an das Binnenwasserstraßennetz; zudem könnten mehrere Schleusen in der Ems entfallen. Eine solche Verlängerung des Ems-Kanals, der bei Papenburg den Hafen kreuzen und dann durch Westoverledingen zur Ems hinter Leer führen würde, begrüßte auch Justizminister Bernd Busemann (CDU). Dies sei „die vernünftigste und wirtschaftlichste Lösung“; überhaupt könne das Projekt die lange Auseinandersetzung um die Ems befrieden und einen „großen Wurf für die Ökologie“ bedeuten.Wie der Dörpener Abgeordnete stellten jedoch auch die Landräte Hermann Bröring (Emsland) und Bernd Bramlage (Leer) klar, dass bei aller grundsätzlichen Befürwortung des Ems-Kanals aktuelle Aufgaben nicht vernachlässigt werden dürften. So habe „im Tagesgeschäft“ die Lösung des
Schlick-Problems erste Priorität; zudem müsse das vom Kreis Emsland im Auftrag des Landes angestrengte Verfahren für den Sommerstau der Ems konsequent vorangetrieben werden. Diese Maßnahmen dienen dem Transfer großer Neubauten der Papenburger Meyer Werft zur Nordsee.Der Ems-Kanal könne nur als langfristige Alternative und nicht als kurzfristige Lösung angesehen werden, unterstrich Bröring. Positiv nannte er die Sicherung der alten Kanaltrasse von Dörpen bis Papenburg, die jetzt einen Ausbau erleichtere. Einen Kanal nur von Papenburg bis Leer forderten die Umweltverbände BUND und WWF. „Das könnte eine große Chance für eine Lösung sein“, meinte WWF- Sprecherin Beatrice Claus mit Blick auf die Überführung von Meyer-Schiffen.
Die SPD-Landtagsfraktion begrüßte im Grundsatz den Plan, die Bundeswasserstraße Ems in einen Kanal zu verlegen und den Fluss zu renaturieren. Man hoffe, dass sich dieser Vorschlag realisieren lasse, erklärte die Abgeordnete Andrea Schröder-Ehlers. Die Grünen zeigten sich dagegen entsetzt. Fraktionschef Stefan Wenzel sagte, ein 100 Meter breiter Kanal sei ein „Rieseneingriff in die Natur“ und nicht zu finanzieren. „Das kostet zwei Milliarden Euro“, behauptete Wenzel, der sich dafür aussprach, mit diesem Geld lieber eine Teilverlagerung der Meyer Werft vorzunehmen.
Mehr zum Thema
Wulff für Superkanal an der Ems – Machbarkeitsstudie geplant