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Damit die Schifffahrt funktioniert, fordert der BDB eine vernünftige Verwaltung und ausreichend Geld, Foto: Timo Jann
Binnenschifffahrt
Großes Thema: Zukunft der WSV
06. März 2023
In Berlin trafen sich auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Mathias Stein (SPD), Bernd Reuther (FDP) und Lukas Benner (Grüne) Experten zu einem Fachgespräch, um Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zu beraten.
Die Abgeordneten hatten im Vorfeld ein Impulspapier übersandt, das bei den mehr als 12.000 Mitarbeitern in der WSV für Rumoren gesorgt hatte. Eine Zerschlagung der WSV sei demnach zwingend erforderlich, um die zukünftige Finanzierung der Wasserstraßen den Schwankungen der jährlich zugeteilten Haushaltsmittel zu entziehen, hieß es darin.
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hatte sich im Schulterschluss mit weiteren Verbänden, Schifffahrtsunternehmen und Gewerkschaften gegen dieses Papier gestellt. Die Inhalte seien polemisch, unsubstanziiert und zu wenig durchdacht, so die Kritik.
Was die WSV zur Erfüllung ihrer Aufgaben laut BDB wirklich braucht, hatte man mit Verdi in einem Positionspapier dargelegt – nämlich endlich ausreichende Finanzmittel und mehr Stellen in der Verwaltung, die für mehr als den Erhalt und Ausbau der Flüsse und Kanäle zuständig ist. Die WSV-Reform müsse analysiert und bei Bedarf nachgesteuert werden. Die Privatisierung könne – anders als im Papier dargestellt – lediglich eine Möglichkeit des Vorgehens sein, ruderten die Bundestagsabgeordneten der Ampel-Fraktionen zurück. Zugleich wurde laut BDB „der beschwichtigende Hinweis“ gegeben, dass als ineffizient arbeitende und unmotiviert dargestellte Mitarbeiter nicht kritisiert werden sollten.
Um Finanzfragen ging es in dem Gespräch nicht. Prof. Sanja Korać von der Universität Speyer bot eindeutige Aussagen: „Sämtliche effizienzsteigernde Maßnahmen der Prozessteuerung und des Personalmanagements können auch in öffentlich-rechtlich organisierten Verwaltungen angewendet werden und setzen keine Ausgliederung oder Privatisierung voraus.“ tja
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ver.di Bundesverwaltung Ressort 12, Fachbereich 6, verantwortlich: Achim Meerkamp, Bearbeitung: Antje Schumacher-Bergelin, Paula-Thiede-Ufer 10; 10179 Berlin; Tel.:
030/6956-2117;Email: antje.schumacher@verdi.de
I N F O R M A T I O N
Die Idee
Unsere ehrenamtliche Bundesfachkommission mit aktiven Mitgliedern und Personalräten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung aus dem gesamtenBundesgebiet hat bereits im Frühsommer 2014 beschlossen, die im Koalitionsvertrag geforderte Beteiligung der Beschäftigten an der WSV-Reform nicht nur zu fordern, sondern konkret zu ermöglichen.
Starten wollen wir, wie bereits bekannt, mit einer Beschäftigtenbefragung.
Warum eine Befragung?
Durch diese Befragung erhalten wir Informationen über die aktuelle Arbeitssituation der Beschäftigten in Zeiten der Unsicherheit, der Veränderungen, der politischen Entscheidungen zur Reform der WSV. „Befragungen hatten wir schon mehrfach, herausgekommen ist dabei nie etwas“ – das und ähnliches hören wir zurzeit immer wieder.
Diese Befragung ist anders!
Mit dieser Befragung stehen die Beschäftigten im Mittelpunkt. Sie entscheiden, was an ihrer derzeitigen Arbeitssituation gut und schlecht ist. Sie beurteilen Arbeitsklima und Führungskräfte.
Sie sind gefragt, Vorschläge zur weiteren Reform der WSV machen. Das ist eine Chance für alle Beschäftigten, denn ver.di ist an ihren ehrlichen Meinungen und Vorschlägen interessiert.
Was kommt nach der Befragung?
Die Auswertung der Befragung wird konkrete Beispiele nennen, an denen wir weiterarbeiten können.
Personalräte erfahren direkt von den Beschäftigten selbst, welche Maßnahmen sie ergreifen können, wenn Belastungen erkennbar sind.
Die Leitungen erhalten ein klares Bild über die Arbeitszufriedenheit und –unzufriedenheit in ihren Ämtern der WSV und können gemeinsam mit den Interessenvertretungen und den Beschäftigten an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen arbeiten.
Information
für Beschäftigte der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
Ministerium und Präsident der GDWS können erkennen, wie die aktuelle Situation angesichts des fortdauernden Reformprozesses die Beschäftigten belastet und wie sie die Beschäftigten an der Reform beteiligen können.
Und die Beschäftigten? Welche Vorteile haben sie?
Sie haben eine einzigartige Chance in dieser Befragung nicht nur ihre Meinung zu äußern, sondern mitzuarbeiten an der Gestaltung ihrer gegenwärtigen und zukünftigen Arbeits-bedingungen während des Veränderungs-prozesses, der mit der Reform der WSV bevorsteht. Dafür bietet die Befragung mit dem DIGA ( DGB-Index Gute Arbeit/Reform der WSV ) alle Voraussetzungen.
Datenschutz steht an oberster Stelle!
Der Datenschutz der Einzelnen ist voll umfänglich gesichert. Die Befragung unterliegt strengen datenschutzrechtlichen Maßgaben. Alle Angaben und Informationen bleiben anonym. Es werden keine personenbezogenen Daten verarbeitet oder genutzt. Rückschlüsse auf Personen aus personenbeziehbaren Daten sind nicht zugelassen und werden nicht ausgeführt. Die Ergebnisse werden ausschließlich in anonymisierter Form dargestellt. Das ist gewährleistet durch das Umfragezentrum (uz) Bonn als externem Institut. Da ver.di diese Befragung in Auftrag gibt und damit ein externes Institut beauftragt, haben weder ver.di noch die Amtsleitung der WSV noch das Ministerium Zugriff auf diese Daten.
Was dabei herauskommt….
Wir werden eine Auswertung erhalten, die sich auf die Ämter mit ihren Außenbereichen, auf die GDWS incl. ihrer Außenstellen sowie die Neubauämter bezieht. Die Ergebnisse der Auswertung werden wir öffentlich machen, allen in Zukunftsworkshops vorstellen und weitere Schritte diskutieren.
Unterstützung ist gefragt!
Wir haben vor kurzem dem Bezirkspersonalrat der WSV unseren Plan zur Beteiligung der Beschäftigten an der WSV-Reform vorgestellt.
Nach angeregter Diskussion und kritischen Nachfragen haben wir eine Unterstützung erfahren, die uns Mut macht.
Wie weiter?
Wir werden auf Vertrauensleute-versammlungen, Personalversammlungen und weiteren Treffen konkret über die Befragung informieren und diskutieren. Wir sind überzeugt, dass auch die Leitungsebenen die Vorteile dieser Befragung erkennen. Die Befragung wird Online durchgeführt. Jede und jeder Beschäftigter soll einen individuellen Zugangscode erhalten. In einigen Bereichen, die keinen online-Zugang haben, werden wir eine schriftliche Befragung ermöglichen.
Dafür brauchen wir Unterstützung!
Alle sind gefragt! Von Dienststellenleitung bis zum Azubi! Alle profitieren – durch Feststellung der Handlungserfordernisse, durch Meinungen und Vorschläge der Beschäftigten zur Reform der WSV. Nutzt diese einmalige Chance!