WSA NOK neueste Infos Schleusen Brunsbuettel Holtenau Teil 2 ab 22.03.2022

https://www.prisma.de/tv-programm/Nord-Ostsee-Kanal, Auf dem Nord-Ostsee-Kanal ist es ruhig geworden – aus wirtschaftlicher Perspektive zu ruhig. Ursache ist ein erneuter Einbruch bei den Schiffszahlen. Es könnte das schwächste Jahresergebnis seit dem Zweiten Weltkrieg werden. Bei der Suche nach den Ursachen gerät auch das neue Tempolimit ins Visier.

https://youtu.be/fMs67xCveHo Video NOK

Pressemitteilung

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist nur eingeschränkt befahrbar – wieder einmal. Bei Kontrolluntersuchungen wurden gravierende Schäden an Kanalböschungen festgestellt. Durch Unterspülungen könnten ganze Böschungsabschnitte ins Rutschen kommen und Betriebswege absacken. Zunächst gelten daher eine Geschwindigkeitsbegrenzung und ein Überholverbot. Damit droht der NOK, für Reedereien und Logistikunternehmen an Attraktivität zu verlieren.

Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Metin Hakverdi, Berichterstatter für den Verkehrsetat im Haushaltsausschuss, Bettina Hagedorn, Mitglied des Haushaltsausschusses und Mathias Stein machten sich auf Initiative von Stein als zuständigem Berichterstatter für die Bundeswasserstraßen, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und für Binnenschifffahrt bei ihrem gestrigen Besuch in Hochdonn ein Bild von der aktuellen Situation.

Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion: „Ziel der SPD ist es, mehr Güter von der Straße auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße zu verlagern. Dafür brauchen wir eine gut funktionierende Wasserstraßeninfrastruktur. Angesichts der steigenden Gütermengen und der gleichzeitig stark angespannten Lieferketten sind Sanierung und Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals hierfür essentiell.“

Metin Hakverdi, SPD-Berichterstatter für den Verkehrsetat im Haushaltsausschuss: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen unseres Landes. Für den Hamburger Hafen ist er ebenfalls von großer Bedeutung. Wir werden uns auch in Zukunft weiter dafür einsetzen, dass diese Wasserstraße funktionsfähig bleibt und ausgebaut wird.“

Mathias Stein, SPD-Berichterstatter für Wasserstraßen, WSV und Binnenschifffahrt im Verkehrsausschuss: „Als Wasserbauer habe ich selbst am Nord-Ostsee-Kanal gearbeitet. Deswegen weiß ich, dass meine Kolleginnen und Kollegen im WSA NOK sehr gute und engagierte Arbeit leisten. Zahlreiche Ministeriumsvorlagen, Berichte und Zeitungsartikel zeigen aber leider auch, dass die Liste der Mängel und Bauverzögerungen an der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt sehr lang ist. Es muss alles dafür getan werden, dass ausreichend Personal und finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, damit diese Liste nicht noch länger wird, sondern zügig abgearbeitet werden kann. Wir Parlamentarier*innen haben in den letzten zehn Jahren immer wieder die Kohlen aus dem Feuer geholt und zusätzliche Stellen sowie Gelder bereitgestellt. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn und der Verkehrsminister in Berlin sind in der Pflicht, endlich ihren Teil zu leisten!“

Bettina Hagedorn, stellvertretende Vorsitzende im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages und seit 20 Jahren SPD-Bundestagsabgeordnete aus Schleswig-Holstein: „Nach erster Durchsicht des am 1. Juli vom Kabinett beschlossenen Regierungsentwurfes zum Bundeshaushalt 2023 musste ich mit Erschrecken feststellen, dass die Mittel im Verkehrsetat für Ersatz-, Aus- und Neubaumaßnahmen an Bundeswasserstraßen um ca. ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr drastisch gekürzt wurden. Während 2021 noch knapp 656 Mio. Euro für den Erhalt der Wasserstraßeninfrastruktur ausgegeben wurden und 2022 im Bundeshaushalt für diese wichtigen Investitionen sogar 909 Millionen Euro zur Verfügung stehen, sieht Bundesverkehrsminister Wissing im Haushalt 2023 nur noch 594 Mio. Euro für Ersatz-, Aus- und Neubaumaßnahmen an Bundeswasserstraßen vor – eine Kürzung um 315 Millionen Euro! Auch wenn ein detaillierter Maßnahmenkatalog dem Kabinettsentwurf noch nicht beigefügt ist, so ist ganz klar, dass von einem solchen ‚Kahlschlag‘ auch die elementar wichtigen Investitionen für den Ausbau und die Grundinstandsetzung des Nord-Ostsee-Kanals massiv betroffen sein werden. Damit sind weitere Verzögerungen und Kostenexplosionen an dieser wichtigsten künstlichen Wasserstraße der Welt vorprogrammiert, die mehr Verkehr bewältigt als der Panama- und der Suez-Kanal zusammen. Die Aufgabe, diese für die Logistikketten in Nordeuropa so wichtige Wasserstraße konsequent durch intakte Schleusentore und konsequenten Baufortschritt bei allen Investitionsvorhaben zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau in gutem Zustand offen zu halten, ist von höchstem öffentlichem Interesse. Deshalb setze ich mich mit meinen Kollegen Metin Hakverdi, Mathias Stein und Dorothee Martin für den Erhalt und den Ausbau des NOK verstärkt ein.“

Die vier SPD-Bundestagsabgeordneten betonten bei der Begehung vor Ort die Wichtigkeit des NOKs für die norddeutsche Wirtschaft und die Sicherheit unserer unter Druck geratenen Lieferketten. Der Bund muss alles dafür tun, damit Schiffe nicht den ca. 460 km (250 Seemeilen) langen Umweg übers Skagerrak nehmen – auch um das Klima und die Umwelt zu schützen. Die aktuellen Einschränkungen am NOK hätten mit einem besseren und vorausschauenden Management verhindert werden können und müssen. Die SPD-Bundestagsabgeordneten erwarten, dass GDWS und BMDV einem planungssicher befahrbaren NOK endlich oberste Priorität geben und fordern einen detaillierten Masterplan für den NOK.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr Stein gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Sandra Berke


Mathias Stein, MdB

Nord-Ostsee-Kanal

Ein technisches Wunderwerk, ein Superlativ und eine Daueraufgabe: Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Doch der Kanal braucht teure Pflege. Im Sommer 2024 muss eine der beiden großen Schleusenkammern in Brunsbüttel monatelang stillgelegt werden, weil eines der tonnenschweren Tore nicht mehr richtig funktioniert. Gleichzeitig wird der Kanal verbreitert – 30.000 Kubikmeter Boden werden jede Woche abgegraben. Die Verbreiterung war notwendig, denn der Verkehr ist dicht, und oft kommen sich die Frachter gefährlich nah. „Das liegt sicherlich auch an der zunehmenden Größe der Schiffe“, sagt Lotse Markus Böhm, während er den Kanal entlangsteuert. Gleichzeitig äußert er Kritik an der Verkehrspolitik: „Wie bei Straßen, Brücken und Bahnschienen wird auch bei der Wasserstraße stark gespart.“ Dabei ersetzt jeder Schiffscontainer hier einen langen Lkw-Transport. Das spart Treibstoff und verbessert die CO2-Bilanz der Fracht. Die Riesenschiffe mitten im Binnenland faszinieren. Nur an wenigen Orten kommt man den großen Pötten so nah wie am Nord-Ostsee-Kanal. „Shipspotter“ nennt man Menschen, die gern Schiffe schauen – im Norden ist das kein ungewöhnliches Hobby. Estrid und Edgar fahren mit ihrem Wohnmobil gern zu Plätzen mit guter Aussicht. In Rendsburg haben sie einen idealen Aussichtspunkt gefunden. Stellplatzwart Rainer Schmidt freut sich über die Gäste aus nah und fern, sie haben ihm zu seinem Traumjob verholfen. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist es, die Hecken kurz zu halten, damit die gute Sicht auf den Kanal bloß nicht gestört wird. Ingenieur Jürgen Schneider vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt tut derweil alles, um das letzte Schleusenbecken in Brunsbüttel offen zu halten: „Wir haben eine Sturmwetterlage in der Nordsee, und da sind natürlich die Bedingungen nicht so angenehm wie hier im Kanal.“ Eine neue Schleuse sollte längst die beiden alten entlasten, doch die Fertigstellung verzögert sich immer wieder. Parallel arbeiten Taucher in der stillgelegten Schleusenkammer daran, ein marodes Tor wieder instand zu setzen – bei Sichtweite null. Von all dem ahnen Paul und Paul wenig. Die beiden Freunde haben sich ein altes Segelboot gekauft und es in monatelanger Arbeit wieder seetüchtig gemacht. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung zu Bootsbauern gehen sie nun auf ihre erste große Fahrt. Der Kanal mit seinen Schleusen und den dicken Pötten ist für sie das erste Abenteuer ihrer Reise, die sie im Herbst 2024 zu den Kanaren führen soll. „Ich habe am meisten Angst vor den Orcas bei Spanien, die sind ja schon ziemlich aggressiv. Auch ein Mastbruch wäre ärgerlich“, sagen sie. Die „ZDF.reportage“ begleitet Menschen auf und neben dem Kanal und zeigt, wie ihr Alltag an der wunderschönen, aber maroden Wasserstraße aussieht.

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Leichtes Wachstum Der Nord-Ostsee-Kanal profitiert kaum vom Aufwind in der internationalen Schifffahrt
Von Oliver Tobolewski-Zarina | 21.08.2024, 19:00 Uhr 1 Leserkommentar
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Massengutschiff Federal Shimanto während der Einfahrt in die Schleusenanlage des Nord-Ostsee-Kanals *** Bulk carrier Fed
Der Nord-Ostsee-Kanal profitiert kaum vom Aufwind in der internationalen Schifffahrt.Foto: imago/Olaf Döring

Die internationale Schifffahrt wächst nach schwereren Jahren wieder. Doch durch den Nord-Ostsee-Kanal wird aber kaum mehr Ladung transportiert.

Die internationale Schifffahrt floriert nach schweren Jahren wieder: Über fast alle Segmente hinweg sei das Wachstum stabil und die Ergebnisse seien gut, heißt es vom Verband Deutscher Reeder (VDR). Getrübt werden die Aussichten durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine, geopolitische Unsicherheiten im Indopazifik und „die erhebliche Gefahrenlage für Schiffe im Nahen Osten und im Roten Meer“.

Der Nord-Ostsee-Kanal als Lebensader des Handels in Nordeuropa spürt den Aufwind jedoch kaum. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurde auf der künstlichen Wasserstraße nur etwas mehr Ladung transportiert als im ersten Halbjahr 2023. Das zeigen aktuelle Zahlen der Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt.
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Demnach stieg die Menge der Ladung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 0,9 Prozent auf 22,5 Millionen Tonnen. Für das Wachstum sorgten vor allem Containerschiffe. 1700 transportierten rund 7 Millionen Tonnen Ladung durch den Kanal. 2023 waren es 1600 Schiffe und 6,5 Millionen Tonnen.

In Hamburg schwächelt das Geschäft mit den Containern noch

Die Anzahl der Stückgutfrachter und Tanker, die die Strecke zwischen Kiel und Brunsbüttel befuhren, hingegen sank um 700, die transportierte Ladung um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die Sanktionen gegen Russland haben weiterhin einen dämpfenden Einfluss“, sagt Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt.

Stand: 16.08.2024 15:38 Uhr
Reparatur an Schleuse in Brunsbüttel beendet
Ein großes Containerschiff hat in der Schleuse in Brunsbüttel festgemacht. © NDR Foto: NDR Screenshot
Schiffe müssen nicht mehr länger an der Schleuse in Brunsbüttel warten. Aufwendige Reparaturarbeiten am Schleusentor sind beendet.

Aufatmen bei den Frachtschiff-Reedereien – endlich keine langen Wartezeiten mehr in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) bei der Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt teilt mit: Die Reparatur an einer der Schleusen ist beendet.
Austausch eines Schleusentores aufwändiger als gedacht

An der großen Südkammer musste ein Schleusentor getauscht werden, das war aufwendiger als zunächst angenommen. Taucher hatten weitere Schäden festgestellt. Die Schienen, auf denen das Schleusentor fährt, waren marode und mussten dementsprechend auch erneuert werden.

Auf den Schienen hatte sich extrem viel Schlick angesammelt. Das erschwerte die Unterwasserarbeiten zusätzlich. Der Schlick musste aufwendig von den Schienen gespült werden. Zudem waren noch einige Gewinde der Bolzen marode und mussten nachgeschnitten werden.
Reparatur dauerte doppelt so lange wie geplant

Für die Schiffe bedeuteten die Bauarbeiten längere Wartezeiten vor der Schleuse. Ursprünglich waren die Reparaturarbeiten für zehn Wochen angesetzt. Nun hat es fast doppelt so lang gedauert.

Großbaustelle: Auf der Schleuseninsel zwsichen den vier alten Kammern entsteht die 5. Kammer der Schleusenanlage Brunsbüttel, Foto: Citynewstv
Maritime Wirtschaft
NOK: 5. Kammer in Brunsbüttel 2026 fertig
01. August 2024
Auf dem Weg, den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) auch in Zukunft für große Frachter erreichbar zu halten, ist das Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal beim Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel einen entscheidenden Schritt weiter: Nachdem die Kammersohle fertiggestellt ist, konnte das Wasser abgesenkt werden. Eine Voraussetzung für weitere Schritte auf der Großbaustelle auf der Insel zwischen den Kammern.
Annemarie Brandt als Projektleiterin, ist zufrieden: „Wir haben bereits vor einigen Wochen alle elf Betonierabschnitte der Kammersohle fertiggestellt und danach mit dem Abpumpen des Wassers begonnen. Nun folgen zügig die nächsten Bauabschnitte.“ Die Unterwasserbetonsohle ist 360 Meter lang und 45 Meter breit. Platz, um für die neue Kammer eine nutzbare Abmessung von 330 mal 42 Meter zu bieten. In den vergangenen sechs Monaten wurden 33.000 Kubikmeter Beton verarbeitet.
Nach Fertigstellung der Sohlplatte nähert sich das Projekt in großen Schritten dem Abschluss. Die Verkehrsfreigabe der 5. Schleusenkammer ist für Ende 2026 vorgesehen.
Der Wasserspiegel im Kammerbecken wurde um 8,50 Meter auf 5,20 Meter unter Normalhöhennull (NHN) abgesenkt, damit die Bautrupps mit der Herstellung der 8,80 Meter hohen Vorsatzschalen entlang der Kammerwände beginnen können. „Unten schützen die Vorsatzschalen durch einen 4,30 Meter langen Überhang im Bereich der späteren Wasserwechselzone die Spundwand vor mechanischen Beanspruchungen – zum Beispiel durch Stoß- und Scheuerbewegungen der Schwimmfender“, erläutert Annemarie Brandt. „Oben definiert ihre Oberkante in einer Höhe von 4,50 Metern über NHN die spätere Kaikante entlang der Kammer“, sagt die Projektleiterin.
Mit der Fertigstellung der Schürzen soll 2025 der Bedarf an Beton deutlich zurückgehen. Er wird bisher in einem 2016 auf der Schleuseninsel errichteten Mischwerk hergestellt, das für geringere Mengen künftig nicht erforderlich ist. Der Rückbau des Mischwerks ist nötig, weil die Fläche im Rahmen der Nassbaggerkampagne 2025 dem neuen elbseitigen Vorhafen weichen muss.
Im Außenhaupt hat die Errichtung des 20,50 Meter hohen Toranschlagpfeilers begonnen. Dieser wird in sieben Abschnitten betoniert, von denen drei abgeschlossen sind. Nach dem vollständigen Einbau der Konstruktionsbetonsohle des Drempels können die bislang für die Stabilität notwendigen Aussteifungen der Baugrube weitestgehend entfernt werden. Bis Ende August folgt auch der Einbau der Schienen, auf denen sich später der Unterwagen des Schleusentores bewegt.
Beim Torhaus des Außenhauptes ist das Dach mittlerweile geschlossen, die Fenster sind eingebaut und die Wärmedämmung sowie die Verblendung der Außenwände haben begonnen. Auch am Binnenhaupt schreiten die Arbeiten zügig voran. Die Betonage des fünften Torkammerrings ist abgeschlossen und die Oberkante der Torkammerwand liegt auf 6,50 Meter über NHN. Darauf wurde bereits die Hochwasserschutzwand betoniert, so dass eine Höhe von 7,60 Metern erreicht wird.
Die Schleusentore sind unterdessen weitestgehend komplettiert. Sie werden ab dem Spätsommer verwogen, um ein exaktes Gesamtgewicht und dessen Verteilung zu ermitteln. Dies ist erforderlich, um den Auftrieb für den Transport auf dem Wasserweg nach Brunsbüttel zu bestimmen, aber auch für die richtige Ballastierung im künftigen Betrieb.
Weitere bewegliche Anlagenteile und Konstruktionen, die das Öffnen und Schließen der Schleusentore ermöglichen, sind in der Fertigung oder vor dem Abschluss. Nach den Unterwagen sind nun auch die Oberwagen-Anschlüsse fertiggestellt und werden in Emden an den Schleusentoren montiert. 2025 sollen neben den Schleusentoren auch die Ober- und Unterwagen auf dem Wasserweg nach Brunsbüttel gebracht werden. tja
Maritime Wirtschaft
3 Tagevor 3 Tagen
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NOK-Erweiterung: Fünfte Schleusenkammer in Brunsbüttel fast vollständig betoniert

Der Nord-Ostsee-Kanal gilt als meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Und seit fast zehn Jahren wird er aufwendig erweitert. Nun ist die Betonierung der fünften Schleusenkammersohle in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) fast fertig und damit auch ein neuer Baustein zur Modernisierung. Die kostet nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsstraßenverwaltung des Bundes rund 1,2 Milliarden Euro.https://www.kn-online.de/schleswig-holstein/neue-schleusenkammer-am-nok-in-brunsbuettel-soll-2026-fertig-sein-WKR6T2BXLRGHDMHFNAIZTTXCVU.html?fbclid=IwY2xjawEaBPRleHRuA2FlbQIxMQABHc0jCLZB7dO4aEcfIy1-S5fy85mHv4NREJqXT1UDRDBHd_tUEubFhvqM8Q_aem_JwGiSfVddIe2WfrCHQXZhg
NOK-Schleusen: Zeit mitbringen
29. Juli 2024

Die operativen Abläufe im Schleusenkomplex Brunsbüttel im Zuge des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) bleiben noch längere Zeit angespannt. Wie die Firma UCA (United Canal Agency) in Kiel am Montag mitteilte, wird die Südschleuse in Brunsbüttel für weitere zwei Wochen nicht zur Verfügung stehen. Am Mittwoch will das Wasser-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal (NOK) indes auf einem Medientermin in Brunsbüttel über den aktuellen Ausbaustand der wichtigen 5.Schleusenkammer informieren. EHA
Maritime Wirtschaft
Artikel
von Eckhard-Herbert Arndt
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Nord-Ostsee-Kanal:Arbeiten an neuer Schleusenkammer kommen voran
5. Juli 2024, 11:40 Uhr
Kräne sind an der Baustelle für eine neue Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal zu sehen. (Foto: Jonas Walzberg/dpa)

Bei der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel ist die Kammersohle fast fertig. Danach soll der Wasserstand für weitere Arbeiten abgesenkt werden. Der Verbrauch einer Ressource verringert sich.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/NOK-Einfahrt-Sperrung-an-Schleusenkammer-dauert-etwa-zwei-Monate,regionheidenews568.html

Stand: 27.05.2024 10:59 Uhr
NOK-Einfahrt: Sperrung an Schleusenkammer dauert etwa zwei Monate
Bei Brunsbüttel wurde eine Schleusentor am NOK ausgetauscht. © Screenshot
Die Schleusenkammer an der Nord-Ostsee-Kanal-Einfahrt in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) ist von heute an gesperrt.

Die Schleusenkammer an der Nord-Ostsee-Kanal-Einfahrt in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) ist von Montag an gesperrt. An der Südkammer waren bei einem Torwechsel im März Schäden an den Schienen festgestellt worden. Die Sperrung für die Reparaturen soll ungefähr acht Wochen dauern, teilte ein Sprecher des Wasserst
Schifffahrt Schleusenkammer an NOK-Einfahrt für acht Wochen gesperrt
Von dpa | 26.05.2024, 19:48 Uhr
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01:15
Schleuse Brunsbüttel
Schleuse BrunsbüttelFoto: Christian Charisius/dpa

Die Südkammer der großen Schleuse in der Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel wird ab Montagmorgen aufgrund von Arbeiten gesperrt. Dort waren bei einem Torwechsel im März Schäden an den Schienen festgestellt worden. Die Sperrung für Reparaturen soll ungefähr acht Wochen dauern, wie ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes mitteilte.

Die Schienen seien nach etwa zwölf Jahren aufgrund des Torgewichts, der Gezeiten an der Nordsee sowie Sand und Schlick stark abgenutzt gewesen, hieß es weiter. Da die Schleuse aus statischen Gründen nicht trockengelegt werden könne, würden die Arbeiten in 14 Meter Wassertiefe ausgeführt. Dabei kämen zwei Tauchergruppen zum Einsatz.

Trotz der Sperrung stünden weiterhin eine große und zwei kleinere Schleusenkammern zur Verfügung. Der Sprecher betonte, dass sich nicht vorhersagen lasse, ob Brunsbüttel dann zum „Nadelöhr“ für den Schiffsverkehr werde. Es könne allerdings zu Wartezeiten kommen, wenn mehrere große Schiffe gleichzeitig durchgeschleust werden wollen. Eine genaue Uhrzeit des Beginns der Sperrung konnte nicht genannt werden.
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NOK: Südschleuse in Brunsbüttel wird für Bauarbeiten gesperrt
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/NOK-Suedschleuse-in-Brunsbuettel-wird-fuer-Bauarbeiten-gesperrt,nok716.htm

Stand: 14.05.2024 15:21 Uhr

Schiffe müssen ab Ende Mai mit langen Wartezeiten rechnen, wenn sie den Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel verlassen oder ihn ab dort befahren wollen. Die Südschleuse wird für eine Reparatur außer Betrieb genommen.

von Laura Albus

Eigentlich war es nur ein Routineeingriff: Die Tore der Schleusen in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) sind alt, mehr als 110 Jahre im Dienst. Deshalb müssen sie regelmäßig gewartet werden. Bei diesen Wartungsarbeiten im März und April fiel den Tauchern in der Südschleuse auf: Nicht nur das Tor selbst ist verschlissen, sondern auch die Schienen, auf denen die Unterwagen des Tores fahren.

Die zwölf Jahre alten Schienen müssen ausgetauscht werden. Aufwändige Arbeiten, für die der Schifffsverkehr in der Südschleuse voraussichtlich ab Ende Mai acht Wochen lang unterbrochen werden muss. Zuerst hatten die „Kieler Nachrichten“ über die nötigen Bauarbeiten berichtet.
Schiffe müssen ausweichen und lange warten

Sämtlich Schiffe müssen dann laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) auf die anderen Schleusen ausweichen. Zwei große und zwei kleine Schleusenanlagen gibt es derzeit in Brunsbüttel, die Südschleuse gehört zu den beiden großen. Ihr Ausfall bedeutet lange Wartezeiten von bis zu 16 Stunden, teilweise darf nur mit Hilfe eines Schleppers in die Schleuse gefahren werden.
Umweg um Dänemark ist Alternative

Die einzige Möglichkeit, Wartezeiten an der Schleuse sicher zu vermeiden, ist für die Reeder der Umweg um Dänemark. Dieser ist laut WSA bis zu 680 Kilometer länger als die Passage durch den NOK und verbraucht pro Schiff im Schnitt 10.000 Liter Schiffsdiesel mehr.
Eine Luftbildaufnahme zeigt den Einbau eines Schleusentores © NDR Foto: Alexander Huck
Wie Technik aus Kaisers Zeiten den Nord-Ostsee-Kanal am Laufen hält

Ohne funktionierende Schleusentore geht am Kanal nichts. Deshalb müssen die 110 Jahre alten Kolosse regelmäßig instand gesetzt werden – mit mancher Überraschung.
WSA: Maßnahmen wichtig für Weiterbetrieb

Laut Detlef Wittmüß vom zuständigen WSA gibt es für die Einschränkungen jedoch Verständnis bei seinen Kunden, den Reedern: „Natürlich führt das nicht zu großer Begeisterung, aber das sind Maßnahmen, die gemacht werden müssen, damit wir weiter in Betrieb bleiben können.“
Pläne aus der Schublade

Für den Leiter des WSA Nord-Ostsee-Kanal sind die acht Wochen Sperrzeit eher kurz als lang. Denn es hätten bereits fertige Pläne für neue Schienen in der Schublade gelegen, weil die geplante Nutzungsdauer von zehn Jahren ohnehin bereits überschritten gewesen sei. So habe man nun schnell reagieren können, erklärt Wittmüß.

Die neuen Schienen sollen nun weniger verschleißanfällig – also geschraubt und nicht geschweisst – gefertigt werden. Der Ausbau der alten, defekten Schienen kann voraussichtlich Ende Mai beginnen. Und wenn die Baumaßnahme nach Plan verläuft, soll die große Südschleuse ab Mitte Juli wieder für den Schiffsverkehr freigegeben werden.

Stand: 14.05.2024 12:45 Uhr
Brunsbüttel: Südschleuse ab Mai acht Wochen gesperrt
Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel © NDR Foto: Christian Engel
Nicht nur das Schleusentor selbst, auch die Schienen, auf denen das Tor fährt, sind defekt. Schiffe müssen wegen der Sperrung bis zu 16 Stunden länger warten. (Themenbild)
Die Südschleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) wird ab Mai acht Wochen lang keine Schiffe mehr schleusen. Zunächst hatten die Kieler Nachrichten darüber berichtet. Laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) werden sich die Wartezeiten für die Schiffe an der Schleuse auf bis zu 16 Stunden verlängern. Taucher hatten beim Austausch des Schleusentores im April festgestellt, dass die Schienen, auf denen das Schleusentor fährt, ebenfalls defekt sind. Das sei soweit nichts außergewöhnliches, heißt es vom WSA. Beide Arbeiten zeitgleich – also den Austausch des Schleusentores und der Schienen – das ist laut WSA jedoch nicht möglich. Die neuen Schienen sollen nun konstruiert werden und die große Südschleuse ab Mitte Juli dann wieder für den Schiffsverkehr freigegeben werden.
Grafik: Eine Sprechblase, in der die Kontur des Landes Schleswig-Holstein abgebildet ist. 3 Min
Regionalnachrichten aus dem Studio Heide 16:30 Uhr
Die Reporter berichten aus den Kreisen Steinburg und Dithmarschen, der Landschaft Stapelholm, von der Halbinsel Eiderstedt und der Hochseeinsel Helgoland – jeden Werktag um 08.30 und 16.30 Uhr.
Dieses Thema im Programm:

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wie-Technik-aus-Kaisers-Zeiten-Nord-Ostsee-Kanal-am-Laufen-haelt,brunsbuettel786.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR0wFXQAMPvvBc5vdDurW2fwEWh9n15Nyo0OBoASLl42ac-Hzc0BZVo-m0k_aem_AWpj_ouG8jrR9K7YGnfdD_g7GWuPyiz6TxvbmUnOKul-B1EuYMjbkaXHtVfrj6p9QziVRIOQE0OE85SkMgpjSpDR

https://www.facebook.com/reel/941328464131399

Zentimeterarbeit in Brunsbüttel: Das Schleusentor wird getauscht
Sendedatum: 16.04.2024 | 19:30 Uhr | Schleswig-Holstein Magazin
Ein Schleusentor wird auf einem Ponton durch den NOK gezogen © NDR Foto: Simon Wendt
1 | 8 Die zwei Schlepper „Kiel“ und „Holtenau“ ziehen und schieben das Schleusentor in Schrittgeschwindigkeit durch den Kanal. Die Überfahrt dauert 17 Stunden.
© NDR, Foto: Simon Wendt
Mehrere Personen bauen ein Schleusentor in Brunsbüttel aus © NDR Foto: Simon Wendt
2 | 8 Während der Überfahrt von Schiebetor IV wird Schiebetor III aus der Brunsbüttler Südschleuse ausgebaut.
© NDR, Foto: Simon Wendt
An einer Metallkonstruktion ist Bewuchs zu sehen © NDR Foto: Simon Wendt
3 | 8 Vor elf Jahren wurde Schiebetor III zuletzt in einem Trockendock Instand gesetzt. In dieser Zeit haben sich an den Trägern Pflanzen angesiedelt. Gebaut wurden die Tore vor 110 Jahren.
© NDR, Foto: Simon Wendt
Eine Metallkonstruktion steht unter freiem Himmel © NDR Foto: Simon Wendt
4 | 8 Besonders in der Wasserwechselzone – da wo sich Luft und Wasser abwechseln, sieht man, welche Verschleisspuren im Laufe der Zeit an den Toren entstehen.
© NDR, Foto: Simon Wendt
Eine deformierte Niete liegt neben einer Metallkonstruktion © NDR Foto: Simon Wendt
5 | 8 In der Kaiserzeit wurden die Tore genietet, 70 Prozent der Schleusentore sind noch aus Originalteilen aus der Zeit. Lose Nieten werden heute durch Schrauben ersetzt.
© NDR, Foto: Simon Wendt
Das innere eines Schleusentores © NDR Foto: Julia Schumacher
6 | 8 Das instandgesetzte Schiebetor IV nach seinem Transport aus Kiel: frisch gestrichen und mit neuen Blechen ist das Tor fit für die nächsten Jahre.
© NDR, Foto: Julia Schumacher
Eine Luftbildaufnahme zeigt den Einbau eines Schleusentores © NDR Foto: Alexander Huck
7 | 8 Das schwierigste am Einbau eines Schleusentores ist, um diese Ecke herumzukommen: Die Arbeiter haben nur wenige Zentimeter Spielraum.
© NDR, Foto: Alexander Huck
Eine Luftbildaufnahme zeigt den Einbau eines Schleusentores © NDR Foto: Alexander Huck
8 | 8 Ein Pontonschiff schiebt, ein Schlepper drückt – so wird das Schleusentor in Position manövriert. Die Kurve ist geschafft.
© NDR, Foto: Alexander Huck
Wie Technik aus Kaisers Zeiten den Nord-Ostsee-Kanal am Laufen hält
Dieses Thema im Programm:
Schleswig-Holstein Magazin | 16.04.2024 | 19:30 Uhr
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Schiffsverkehr
Wie sich „Peter the Great“ jetzt durchs Erdreich am Nord-Ostsee-Kanal gräbt
Der 40 000-Tonnen-Tanker „Seamarlin“ aus Bremen schiebt sich an dem Bagger „Peter the Great“ bei Schinkel vorbei.
Artikel anhören • 4 Minuten
Der Bagger „Peter the Great“ frisst sich durchs Land. Bei Schinkel hat das größte Baugerät beim Kanalausbau seinen Dienst aufgenommen. Sechs Baggerschuten pendeln zwischen der Baustelle und der Kieler Bucht.

Fortschritte bei Nationaler Hafenstrategie und beim Schienenausbau
Während beim Schienenwegeausbaugesetz und beim Straßenverkehrsgesetz noch ein bisschen „Geduld und Spucke“ notwendig sind, bis die beiden Ampel-Projekte im Bundesrat zum Abschluss kommen, können wir bei der Nationalen Hafenstrategie jetzt Vollzug melden. Lest selbst, welche Fortschritte wir – auch für Schleswig-Holstein – erreichen konnten:
am 18. April 2024, 17:36 Uhr
Foto: Olaf Bathke
Die Nationale Hafenstrategie
Am 20.03. beschloss das Bundeskabinett die Nationale Hafenstrategie. Anders als in den bisherigen Konzepten wird darin die zentrale Rolle der Binnenhäfen endlich anerkannt und auf deren Stärkung gesetzt. Besonders wichtig: Die bestehenden Hafenflächen sollen besser gesichert und neue geschaffen werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Doch nicht nur die Häfen selbst, sondern auch die Infrastrukturen der Wasserstraßen und Schienen müssen nachhaltig finanziert, erhalten und ausgebaut werden. Nur so können wir eine effiziente und umweltfreundliche Logistik sicherstellen. Eine Schwachstelle der Nationalen Hafenstrategie bleibt jedoch die Finanzierung. Es ist entscheidend, dass Bund und Länder dringend klären, wie wir unsere Hafeninfrastrukturen langfristig und nachhaltig finanzieren.
Das Bundesschienenwegeausbaugesetz
Der Bundestag verabschiedete am 22. Februar 2024 die Novellierung des Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG). Das BSWAG ist die rechtliche Grundlage für Investitionen in die Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes. Die wichtigste Änderung der Gesetzesnovelle ist, dass der Bund sich künftig auch an den Kosten der Unterhaltung und Instandhaltung des Schienennetzes beteiligen kann. Im Verkehrsausschuss erarbeiteten wir außerdem einen Änderungsantrag, in dem insgesamt 40 Hochleistungskorridore im Schienennetz der Deutschen Bahn definiert wurden, für deren Generalsanierung die Bundeshaushaltsmittel bis 2030 vorrangig eingesetzt werden sollen. Mit dabei: die Strecke zwischen Hamburg und Lübeck!
Das Gesetz ist aber leider noch nicht in Kraft. Denn nach der Verabschiedung durch den Bundestag beschloss der Bundesrat, den Vermittlungsausschuss zum BSWAG anzurufen. Dort sollen insbesondere folgende Fragen geklärt werden: Wer bezahlt den Schienenersatzverkehr bei den Sanierungen und die Digitalisierung der Züge? Wie werden Bahnhöfe gefördert? Und wie steht es um Aus- und Neubauvorhaben außerhalb der geplanten Hochleistungskorridore?
Das Straßenverkehrsgesetz
Auch wenn der Vermittlungssauschuss für das Straßenverkehrsgesetz (StVG) leider noch nicht angerufen werden konnte und es keine nach außen sichtbaren Fortschritte gibt: Wir – das heißt in dem Fall unser Fraktionsvize Detlef Müller, unsere verkehrspolitische Sprecherin Isabel Cademartori und ich als Berichterstatter – arbeiten in Berlin unvermindert daran, dass das Straßenverkehrsgesetz so bald wie möglich verabschiedet werden kann. Wir sind fest entschlossen, einen Vermittlungsausschuss durchzusetzen. Die Reform des StVG ist im Koalitionsvertrag vereinbart und wir wollen das unbedingt umgesetzt sehen. Leider arbeiten an diesem Ziel nicht alle, die sonst noch an dem Prozess beteiligt sind, mit der gleichen Begeisterung mit. Das Bundesverkehrsministerium hat sich bislang nur unter einer Bedingung bereit erklärt, den Vermittlungsausschuss anzurufen: Es muss vorher bereits eine ausverhandelte Lösung vorliegen, die bei den Bundesländern im Bundesrat sicher eine Mehrheit bekommt. Diese Lösung ist der Bundesrat aber leider bislang schuldig geblieben. Seit Februar gibt es zwar einen Vorschlag unserer SPD-regierten A-Länder, wie das StVG ergänzt werden könnte, um im Bundesrat mehrheitsfähig zu sein. Dazu gibt es aber bislang weder eine Zustimmung von den CDU-regierten B-Ländern noch einen Gegenvorschlag. Die Gespräche auf Länderebene dazu gehen aber weiter und es besteht die Hoffnung, dass es mit der Einigung noch etwas wird.
Guenther Goettling
Mathias Stein hat Wasserbauer gelernt und arbeitet seit über 20 Jahren am Nord-Ostsee-Kanal, zunächst in seinem Lehrberuf, später als Bautechniker und heute als Personalrat. Seit 2017 ist er Bundestagsabgeordneter.
Wahlkreis 5 Stadt Kiel, Altenholz, Kr… Mehr anzeigen

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Nord-Ostsee-Kanal: Meilenstein des Ausbaus in Sicht
Stand: 15.04.2024 14:23 Uhr
Die Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals wird derzeit mit Hilfe eines Nassbaggers verbreitert. Der erste Abschnitt soll voraussichtlich 2025 für die Schifffahrt freigegeben werden.
von Moritz Kodlin
Die Frachter werden immer größer. Deshalb soll der Nord-Ostsee-Kanal in den kommenden Jahren auf den Schiffsverkehr der Zukunft vorbereitet werden. So wird die Strecke zwischen Großkönigsförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Kiel-Holtenau in vielen Teilen verbreitert. Das gilt auch für enge Kurven, damit sie von Schiffen besser passiert werden können. Die Gesamtkosten für den Ausbau der 18 Kilometer langen Strecke betragen voraussichtlich 500 Millionen Euro. Jetzt haben die Nassbagger-Arbeiten am ersten Bauabschnitt begonnen.
Bagger „Peter The Great“ ist im Einsatz
Im kommenden Jahr könne der erste Teil der Oststrecke für den Schiffsverkehr freigegeben werden, wenn alles planmäßig verlaufe, sagte heute ein Bauleiter vom Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal (WNA NOK). Der Schwimmbagger „Peter The Great“ soll die Fahrrinne zwischen Großkönigsförde und Schinkel (Kreis Rendsburg-Eckernförde) auf einer Strecke von vier Kilometern auf 70 Meter ausweiten. Danach folgen Arbeiten an der Böschung. Die Kosten für den Abschnitt betragen rund 120 Millionen Euro.
NOK zu eng für große Schiffe
Grund der Verbreiterung der NOK-Oststrecke ist, dass dieser Abschnitt in vielen Teilen für große Schiffe zu eng ist. Dadurch können sich viele Schiffe auf der Strecke nicht begegnen, was zu Wartezeiten und manchmal auch zu Beschädigungen am Ufer führt. Nachdem die Arbeiten am ersten Abschnitt voraussichtlich 2025 abgeschlossen sind, beginnt die Verbreiterung des Kanals zwischen Landwehr und Altwittenbek.
Projektleiter Lindner wollte sich heute nicht auf ein Datum festlegen, bis wann die Oststrecke komplett ausgebaut sein wird. „Mein Ziel ist es, das Ding bis zu meiner Rente fertig zu haben“, sagte der 55-Jährige. „Ob ich das ganz schaffe, weiß ich nicht.“
Die Hochbrücke Rendsburg ist fast fertig gebaut. © Landesarchiv Schleswig-Holstein LASH LSH_Abt. 548.3 Nr. 3213(1)
Nord-Ostsee-Kanal: Ein Jahrhundertbau
Mit dem Nord-Ostsee-Kanal errichten Ingenieure und Arbeiter innerhalb von acht Jahren ein Jahrhundertbauwerk. Ein Dossier.
Zwei große Passagierschiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal © WSA Kiel-Holtenau
Nord-Ostsee-Kanal: Schiffe und Schleusen zum Greifen nah
Wenn Container- und Kreuzfahrtschiffe durch Schleswig-Holstein gleiten, bieten sich spektakuläre Perspektiven.
Ein Schleusentor auf einem Frachter unter der Rendsburger Eisenbahnbrücke © NDR Foto: NDR Screenshot
Neues Tor in NOK-Schleuse Brunsbüttel eingebaut
Etwa drei Jahre hat es gedauert: Jetzt hat die NOK-Schleuse Brunsbüttel ein neues Tor. Der Transport dauerte 15 Stunden.
Dieses
Fortschritte bei Nationaler Hafenstrategie und beim Schienenausbau
Während beim Schienenwegeausbaugesetz und beim Straßenverkehrsgesetz noch ein bisschen „Geduld und Spucke“ notwendig sind, bis die beiden Ampel-Projekte im Bundesrat zum Abschluss kommen, können wir bei der Nationalen Hafenstrategie jetzt Vollzug melden. Lest selbst, welche Fortschritte wir – auch für Schleswig-Holstein – erreichen konnten:
am 18. April 2024, 17:36 Uhr
Foto: Olaf Bathke
Die Nationale Hafenstrategie
Am 20.03. beschloss das Bundeskabinett die Nationale Hafenstrategie. Anders als in den bisherigen Konzepten wird darin die zentrale Rolle der Binnenhäfen endlich anerkannt und auf deren Stärkung gesetzt. Besonders wichtig: Die bestehenden Hafenflächen sollen besser gesichert und neue geschaffen werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Doch nicht nur die Häfen selbst, sondern auch die Infrastrukturen der Wasserstraßen und Schienen müssen nachhaltig finanziert, erhalten und ausgebaut werden. Nur so können wir eine effiziente und umweltfreundliche Logistik sicherstellen. Eine Schwachstelle der Nationalen Hafenstrategie bleibt jedoch die Finanzierung. Es ist entscheidend, dass Bund und Länder dringend klären, wie wir unsere Hafeninfrastrukturen langfristig und nachhaltig finanzieren.
Das Bundesschienenwegeausbaugesetz
Der Bundestag verabschiedete am 22. Februar 2024 die Novellierung des Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG). Das BSWAG ist die rechtliche Grundlage für Investitionen in die Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes. Die wichtigste Änderung der Gesetzesnovelle ist, dass der Bund sich künftig auch an den Kosten der Unterhaltung und Instandhaltung des Schienennetzes beteiligen kann. Im Verkehrsausschuss erarbeiteten wir außerdem einen Änderungsantrag, in dem insgesamt 40 Hochleistungskorridore im Schienennetz der Deutschen Bahn definiert wurden, für deren Generalsanierung die Bundeshaushaltsmittel bis 2030 vorrangig eingesetzt werden sollen. Mit dabei: die Strecke zwischen Hamburg und Lübeck!
Das Gesetz ist aber leider noch nicht in Kraft. Denn nach der Verabschiedung durch den Bundestag beschloss der Bundesrat, den Vermittlungsausschuss zum BSWAG anzurufen. Dort sollen insbesondere folgende Fragen geklärt werden: Wer bezahlt den Schienenersatzverkehr bei den Sanierungen und die Digitalisierung der Züge? Wie werden Bahnhöfe gefördert? Und wie steht es um Aus- und Neubauvorhaben außerhalb der geplanten Hochleistungskorridore?
Das Straßenverkehrsgesetz
Auch wenn der Vermittlungssauschuss für das Straßenverkehrsgesetz (StVG) leider noch nicht angerufen werden konnte und es keine nach außen sichtbaren Fortschritte gibt: Wir – das heißt in dem Fall unser Fraktionsvize Detlef Müller, unsere verkehrspolitische Sprecherin Isabel Cademartori und ich als Berichterstatter – arbeiten in Berlin unvermindert daran, dass das Straßenverkehrsgesetz so bald wie möglich verabschiedet werden kann. Wir sind fest entschlossen, einen Vermittlungsausschuss durchzusetzen. Die Reform des StVG ist im Koalitionsvertrag vereinbart und wir wollen das unbedingt umgesetzt sehen. Leider arbeiten an diesem Ziel nicht alle, die sonst noch an dem Prozess beteiligt sind, mit der gleichen Begeisterung mit. Das Bundesverkehrsministerium hat sich bislang nur unter einer Bedingung bereit erklärt, den Vermittlungsausschuss anzurufen: Es muss vorher bereits eine ausverhandelte Lösung vorliegen, die bei den Bundesländern im Bundesrat sicher eine Mehrheit bekommt. Diese Lösung ist der Bundesrat aber leider bislang schuldig geblieben. Seit Februar gibt es zwar einen Vorschlag unserer SPD-regierten A-Länder, wie das StVG ergänzt werden könnte, um im Bundesrat mehrheitsfähig zu sein. Dazu gibt es aber bislang weder eine Zustimmung von den CDU-regierten B-Ländern noch einen Gegenvorschlag. Die Gespräche auf Länderebene dazu gehen aber weiter und es besteht die Hoffnung, dass es mit der Einigung noch etwas wird.
Guenther Goettling
Mathias Stein hat Wasserbauer gelernt und arbeitet seit über 20 Jahren am Nord-Ostsee-Kanal, zunächst in seinem Lehrberuf, später als Bautechniker und heute als Personalrat. Seit 2017 ist er Bundestagsabgeordneter.
Wahlkreis 5 Stadt Kiel, Altenholz, Kr… Mehr anzeigen

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https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Nord-Ostsee-Kanal-Meilenstein-des-Ausbaus-in-Sicht,nok694.html

Peter the Great“ ist startklar für die Verbreiterung des Kanals
Der Bagger „Peter the Great“ ist an seiner Startposition am Nord-Ostsee-Kanal eingetroffen.
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Jetzt geht es los: Am Nord-Ostsee-Kanal ist der Spezialbagger „Peter the Great“ an seiner Startposition eingetroffen. In wenigen Tagen soll er die ersten Erdmassen abtragen, um den NOK zu verbreitern.

tolles Video Bagger NOK Vertiefung super

Nord-Ostsee-Kanal: Spezialbagger zur Verbreiterung nimmt Arbeit auf
08. April 2024

Nord-Ostsee-Kanal: Spezialbagger zur Verbreiterung nimmt Arbeit auf

Am Nord-Ostsee-Kanal nimmt der Spezialbagger „Peter the Great“ seine Arbeit auf. Zwischen Großkönigsförde und Schinkel soll er ab Montag unter Wasser Erde abtragen, um das künstliche Gewässer zu verbreitern. Drei im Grund verankerte Stahlstelzen sorgen dafür, dass der 2.000-Tonner stabil arbeiten kann. Kleine Schuten sollen in einem Pendelverkehr die abgetragene Erde in die Kieler Bucht fahren.

Wegen der Arbeiten ist der Kanal in dem Streckenabschnitten nur noch einspurig befahrbar.
Wie lange „Peter the Great“ im Kanal baggern soll, ist unbekannt. Es wird von einer längeren Bauphase ausgegangen, da der Bagger nur bei gutem Wetter mit wenig Wellengang arbeiten kann.

https://deref-gmx.net/mail/client/l2peVgKymc4/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fyoutu.be%2Flqsp8Tud5-I

Bestes Video NOK Welt youtube sehr gut gemacht ( mit Werbung)

https://www.facebook.com/photo/?fbid=344715518905510&set=a.344137658963296

Mein Lieblingsland braucht einen starken NOK ! [Mathias Stein]2014

Stand: 12.03.2024 14:39 Uhr
Neues Tor in NOK-Schleuse Brunsbüttel eingebaut
Die Schleuse in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) hat seit Montag ein neues, frisch instand gesetztes Schleusentor. Der 1.600 Tonnen schwere Koloss lag drei Jahre im Dock einer Kieler Werft. So lange musste die betreffende Schleuse mit einem Ersatztor auskommen. Das 47 Meter lange Bauteil wurde zuvor rund 15 Stunden über den Nord-Ostsee-Kanal von Kiel nach Brunsbüttel geschleppt. In den kommenden Tagen sollen noch die Unterwagen eingebaut werden, die das Schleusentor bewegen. Laut den Verantwortlichen wird die Schleuse frühestens in eineinhalb Wochen wieder in den Betrieb gehen.
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Liebe Community, heute möchte ich über ein Thema sprechen, das nicht nur diejenigen betrifft, die beruflich mit Wasserstraßen zu tun haben. Es geht um den akuten Personalmangel bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV).
Seit Jahren stellt der Deutsche Bundestag der WSV zusätzliche Stellen zur Verfügung und seit Jahren scheitert das Bundesverkehrsministerium (BMDV) daran, diese Stellen schnell und adäquat zu besetzen.
Wer denkt, diese Situation sei allein dem allgemeinen Fachkräftemangel geschuldet, irrt. Ich halte das Problem des Personalmangels am Nord-Ostsee-Kanal für hausgemacht. Der Anteil von 13 Prozent unbesetzter Stellen bei der WSV ist im Vergleich zu anderen Bundesbehörden außergewöhnlich hoch und daher aus meiner Sicht im Wesentlichen auf ein schlechtes Personalmanagement und unnötige Abstimmungsprozesse zurückzuführen.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat bereits vor einem Jahr ein Positionspapier mit sehr konkreten Verbesserungsvorschlägen vorgelegt. Es wird höchste Zeit, dass nun auch Bundesverkehrsminister Wissing in die Pötte kommt, ein Personalkonzept für die WSV vorlegt und das Missmanagement in seinem Ministerium beendet.
Foto: Olaf Bathke
#nok #bmvi #wsv #nordostseekanal #kiel #kielerförde
Tausende Tonnen Steine sollen Nord-Ostsee-Kanal stabilisieren
Büschungsschäden sorgen seit Juli 2023 für ein Tempolimit im Nord-Ostsee-Kanal.
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https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Nord-Ostsee-Kanal-Der-Bau-und-die-Geschichte-der-Wasserstrasse,nordostseekanal314.html

Der Nord-Ostsee-Kanal kämpft mit großen Problemen. Personalmangel, Baustellen und unterspülte Böschungen machen der Wasserstraße zu schaffen.
Frank Behling
Frank Behling
13.02.2024, 18:48 Uhr

Kiel. Der Nord-Ostsee-Kanal soll schnell wieder flott gemacht werden. Tausende Tonnen Steine sollen die Böschungen stabilisieren. Gleichzeitig sollen Personallücken auf den Leitständen der Schleusenmeister geschlossen werden.

Startseite Rubriken Maritime Wirtschaft NOK verliert weiter Ladung

Blick auf die Kieler Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal: Die Wasserstraße bleibt eine wichtige Verbindung, Foto: Behling
Maritime Wirtschaft
NOK verliert weiter Ladung
12. Februar 2024

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) bleibt die meistfrequentierte künstliche Wasserstraße der Welt, hat aber Einbußen: Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) stellte Montag die Bilanz 2023 des NOK vor. Demnach waren 26.659 Schiffe zwischen Kiel und Brunsbüttel unterwegs, 2022 wurden noch 26.882 Einheiten gezählt.

„Der Nord-Ostsee-Kanal hat seine Rolle als unverzichtbarer internationaler Seeverkehrsweg behauptet. Globale Einflüsse und weitere Beeinträchtigungen haben sich nur geringfügig auf das Verkehrsgeschehen ausgewirkt. Die sichere Verbindung zwischen Nord- und Ostsee bleibt ein wichtiger Bestandteil der Verkehrsrouten“, erklärte Eric Oehlmann, Leiter der GDWS.

2023 wurden insgesamt 77.193.312 Tonnen Ladung durch den NOK transportiert (2022: 82.254.167). Das bedeutet ein Minus von 6,2 Prozent.

Zu den gefragtesten Verbindungen zählten die zwischen Schweden und den Niederlanden (1398), zwischen Polen und den Niederlanden (1120) und die zwischen Schweden und Großbritannien (870). Gefragt sind auch Teilstreckenverkehre zu und von den NOK-Häfen. 2023 wurden im NOK 6.167.258 Tonnen Ladung transportiert (2022: 6.000.117). Die Anzahl der Schiffe lag bei 6955 (2022: 6338).

Beeinträchtigungen hatte es nach der Havarie eines Schwerlastschiffes Ende 2022 mit den Kieler Brücken ebenso gegeben wie aufgrund von Baustellen.

„Zur Stabilisierung der Kanalböschungen wurde im Sommer die erlaubte Höchstgeschwindigkeit der Schiffe auf 12 km/h begrenzt. Die mittlere Passagezeit hat sich dadurch nach den bislang gewonnenen Erfahrungen um rund 45 Minuten verlängert“, berichtete Jörg Heinrich, Leiter der Abteilung Seeschifffahrt in der GDWS. Die Lotsen und die Kanalsteurer hätten ihre Arbeit den verlängerten Zeiten angepasst, heißt es. Heinrich: „Nach Experteneinschätzungen trägt die Geschwindigkeitsreduzierung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.“

„Durch die Ausbaumaßnahmen entlang des Kanals wird er zukünftig noch verlässlicher werden“, gab sich Oehlmann überzeugt. Dazu gehört auch das neue Trockendock zur Instandhaltung und Reparatur der Schleusentore, das gerade in Brunsbüttel gebaut wird (thb.info 7. Februar 2024). tja
Maritime Wirtschaft
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von Timo Jann
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Nord-Ostsee-Kanal: Schub für 2024 erwartet
Schifffahrt_Nord_Ostsee-Kanal
Einen Schub verspricht man sich beim Nord-Ostsee-Kanal durch den CO2-Zertifikatehandel
© Foto: WSA/NOK

Im vergangenen Jahr verzeichnete der Nord-Ostsee-Kanal deutlich weniger transportierte Ladung. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung erwartet für 2024 aber einen Schub.
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Datum: 14.02.2024
Autor: Thomas Burgert/dpa
Lesezeit: 3 min
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Auf dem Nord-Ostsee-Kanal ist 2023 deutlich weniger Ladung transportiert worden. Die Menge ging im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent auf knapp 77,12 Millionen Tonnen zurück, wie der Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt, Eric Oehlmann, Mitte Februar bei der Vorstellung des Jahresberichts sagte. 2022 waren es noch 82,25 Millionen Tonnen gewesen. „Globale Einflüsse und weitere Beeinträchtigungen haben sich nur geringfügig auf das Verkehrsgeschehen ausgewirkt.“

Der Nord-Ostsee-Kanal sei „weiterhin die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt“, sagte Oehlmann. Allerdings waren die Schiffe auf dem Kanal im vergangenen Jahr im Durchschnitt kleiner als 2022.

Die Bruttoraumzahl (BRZ), die rechnerische Gesamtgröße eines Schiffes, sank im Schnitt von 5945 auf 5476. Insgesamt befuhren im vergangenen Jahr 26.659 Schiffe den Kanal. 2022 waren es 26.882 gewesen. Damit ging die rechnerische Gesamtgröße der Verkehre um etwa zehn Prozent von gut 133 Millionen auf knapp 119,2 Millionen BRZ zurück.

Kanal für Schifffahrt verlässlicher machen

Durch den Ausbau der sogenannten Oststrecke zwischen Kiel-Holtenau und Großkönigsförde sowie den Bau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel soll der Kanal für die Schifffahrt verlässlicher werden. „280 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr investiert“, sagte Oehlmann. Die neue Schleusenkammer in Brunsbüttel kostet 1,2 Milliarden Euro, sie soll Ende 2026 fertig sein.

Einen Schub verspricht sich Oehlmann durch den CO2-Zertifikatehandel. „Wenn eines in der Logistik zählt, dann ist es der Preis.“ Alle Faktoren, die andere Verkehrs- und Transportwege verteuerten, schlügen in der Schifffahrt nicht in dem Maße zu Buche. „Aufgrund der großen Tonnage-Zahlen sind ganz andere Frachtraten möglich und damit wird auch weniger Energie pro Frachtrate eingesetzt.“

Auswirkungen auf den Nord-Ostsee-Kanal hat weiterhin auch das Russland-Embargo. Russischen Schiffen ist es grundsätzlich verboten, Häfen in der EU anzulaufen und Schleusen zu benutzen. Ausnahmen von dieser Regel sind jedoch beispielsweise für landwirtschaftliche, pharmazeutische und medizinische Erzeugnisse oder für Energieträger möglich. Voraussetzung sind Einzelfall-Genehmigungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

Im Jahr 2023 haben 807 Schiffe (2022: 1420) mit Ziel Russland oder von russischen Häfen kommend den Nord-Ostsee-Kanal befahren. Sie hatten 2,629 Millionen Tonnen Ladung an Bord (2022: 5,713 Millionen Tonnen). Zum Vergleich: Vor dem Krieg in der Ukraine waren es 2021 noch 2700 Schiffe.
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Es geht voran mit dem neuen Instandsetzungsdock: Viel Großgerät ist in Brunsbüttel im Einsatz, Fotos: Timo Jann / Arndt

Maritime Wirtschaft
Spezial-Werkstatt für NOK-Schleusentore
07. Februar 2024
Die Einsatzbereitschaft von Schleusen steht und fällt auch mit dem technische Zustand der Schleusentore.Gerade am Nord-Ostsee-Kanal (NOK), weiterhin die verkehrsreichste künstliche Wasserstraße der Welt, hat man dazu in den zurückliegenden zehn Jahren einige bittere Erfahrungen sammeln müssen – und die Schifffahrt gleich mit.

Doch inzwischen passiert etwas zum Guten: Denn für rund 100 Millionen Euro lässt die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) in Brunsbüttel ein sogenanntes Instandsetzungs-Dock für Schleusentore des NOK bauen. Seit knapp einem Jahr laufen die Bauarbeiten. Am Mittwoch verschaffte sich der neue GDWS-Präsident Eric Oehlmann gemeinsam mit Detlef Wittmüß, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) NOK, Hubert Stratmann, Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes (WNA) Magdeburg sowie den Projektleitern Joachim Preuss (WNA Magdeburg) und Dirk Wunder von der beauftragten Arbeitsgemeinschaft („Arge“) einen Eindruck vom Stand der Bauarbeiten.

Die bis zu 48 Meter langen und 22,45 Meter hohen Tore müssen bei Beschädigungen durch Schiffe und darüber hinaus auch im Rahmen von Routinearbeiten gewartet und gegebenenfalls ausgebessert oder auch instand gesetzt werden.

Das künftig im Unterelbehafen verfügbare Spezialdock ist für die NOK-Schleusenanlagen in Kiel-Holtenau und in Brunsbüttel gedacht. Defekte Schleusentore sollen dann künftig schwimmend nach Brunsbüttel verschleppt werden. In Brunsbüttel sollen zudem Liegeplätze für Tore entstehen.

Die Baustelle am Binnenhafen wird noch bis Ende 2026 bestehen. Der entscheidende Vorteil dieser Infrastruktur besteht darin, dass Stahlbaufirmen Reparaturaufträge an den Toren übernehmen könnten, ohne dass dafür mit einer Werft zusammengearbeitet werden müsste. Das heißt: Im Bedarfsfall kann schnell gehandelt werden.

Nach Inbetriebnahme der aktuell noch im Bau befindlichen fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel wird es am NOK dann insgesamt 15 Schleusenschiebetore geben. Sie verteilen sich auf Kiel mit sechs Einheiten sowie auf Brunsbüttel mit neun Toren.

Im Sechsjahres-Abstand müssen die Tore automatisch einer umfassenden technischen Revision unterzogen werden. Nach maximal 20 Betriebsjahren wird dann eine Grundinstandsetzung erforderlich. Für die damit verbundenen Stahlbau- und Korrosionsschutzarbeiten, ebenso wie für das Beheben von aktuellen Havarieschäden, ist dann das neue Instandsetzungsdock die zentrale Reparatureinrichtung. Der Ortstermin hat bei GDWS-Präsident Oehlmann einen tiefen Eindruck hinterlassen. Sein Fazit brachte er gegenüber dem THB mit diesen Worten auf den Punkt: „Dieses Dock eröffnet uns künftig ganz neue Möglichkeiten.“ Statt eines Unternehmens mit Bauplatz würde künftig ein reiner Stahlbauer als Auftragnehmer reichen. Die GDWS stellt den Bauplatz für Reparaturen oder Wartungen. „Damit haben wir viel mehr Wettbewerb im Markt“, ist Oehlmann überzeugt. tja/EHA

Förderung für einen überforderten Kanal
Stand: 10.02.2024 | Lesedauer: 4 Minuten
Von Olaf Preuß
Wirtschaftsreporter
Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt des Bundes, auf der Baustelle für ein Trockendock am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel
Quelle: Bertold Fabricius
Seit Jahren saniert der Bund den Nord-Ostsee-Kanal, die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Die Arbeiten an den Bauwerken aus der Kaiserzeit werden noch bis ins kommende Jahrzehnt dauern. Die Wirtschaft ist frustriert, die Ladungsmengen sinken.
Anzeige Gleich zum Auftakt gönnt sich Eric Oehlmann mal ein Erfolgserlebnis. Seit Jahresbeginn leitet der promovierte Jurist die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn. Er ist der neue Chef von rund 12.500 Mitarbeitern und verantwortlich für sämtliche Bundeswasserstraßen im Binnenland und obendrein für die Seewasserstraßen.
In Brunsbüttel am Nord-Ostsee-Kanal berichtet Oehlmann an diesem trüben Tag über den Zwischenstand bei der Errichtung eines neuen Trockendocks. Dort sollen künftig alle 15 Tore aus den großen Kanalschleusen von Brunsbüttel und Kiel-Holtenau regelmäßig gewartet werden. Bemerkenswert: Das Projekt liegt im Zeit- und Kostenplan. „Mit dieser neuen Anlage hier verbessern wir die Planbarkeit bei der Ausbesserung der Schleusentore. Bei der Verfügbarkeit von Trockendocks waren wir bisher immer ein wenig hintendran.“
Rund 100 Millionen Euro kostet das neue „Torinstandsetzungsdock“, im Jahr 2026 soll es fertig sein. Die Wasserstraßenverwaltung des Bundes ist dann nicht mehr abhängig von privatwirtschaftlichen Werften. Bislang werden die bis zu 1600 Tonnen schweren Schiebetore der Schleusen vor allem bei German Naval Yards in Kiel bearbeitet. Doch dort stehen die Arbeiten stets in Konkurrenz mit Aufträgen für den Schiffbau. Künftig können spezialisierte Firmen die Tore im neuen Dock in Brunsbüttel reparieren. Ein Baukonsortium um das Unternehmen Aug. Prien errichtet dort derzeit die Anlagen.
Rund 100 Millionen Euro kostet das neue „Torinstandsetzungsdock“, im Jahr 2026 soll es fertig sein. Die Wasserstraßenverwaltung des Bundes ist dann nicht mehr abhängig von privatwirtschaftlichen Werften. Bislang werden die bis zu 1600 Tonnen schweren Schiebetore der Schleusen vor allem bei German Naval Yards in Kiel bearbeitet. Doch dort stehen die Arbeiten stets in Konkurrenz mit Aufträgen für den Schiffbau. Künftig können spezialisierte Firmen die Tore im neuen Dock in Brunsbüttel reparieren. Ein Baukonsortium um das Unternehmen Aug. Prien errichtet dort derzeit die Anlagen.
So glatt läuft es auf dem rund 100 Kilometer langen Kanal, der in der Kaiserzeit gebaut wurde, normalerweise nicht. Seit mehr als zehn Jahren wird die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt ständig saniert, zwischen Kiel-Holtenau und Großkönigsförde für größere Schiffe stellenweise auch verbreitert. Rund 2,5 Milliarden Euro sollen noch bis in das kommende Jahrzehnt verbaut werden, um den Kanal zu ertüchtigen. „Die Finanzierung ist gesichert“, sagt Oehlmann mit Blick auf die Haushaltsmisere des Bundes.
Unfälle von Schiffen und großen Strukturen wie Kränen, die mit Schleusentoren oder Brücken kollidieren, werfen die Arbeiten immer wieder zurück. Auch schwierige Untergründe und die Bergung von Weltkriegsmunition stellen das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt am Kanal vor Herausforderungen. Ende 2026 soll in Brunsbüttel endlich eine dritte große Schleusenkammer in Betrieb gehen. Den ersten Spatenstich dafür hatte der damalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gesetzt – im Mai 2012.
Die maritime Wirtschaft ist über den Zustand des Nord-Ostsee-Kanals frustriert – auch, weil er die Wachstumschancen des Hamburger Hafens einschränkt. „Der Nord-Ostsee-Kanal ist, mit Blick auf die Stellen für Ingenieure und Techniker, seit Jahren chronisch unterbesetzt. Und dieser Mangel wird eher drängender, je älter die Infrastruktur wird und je schneller sie verfällt“, sagt Jens Broder Knudsen, geschäftsführender Gesellschafter der Kanalagentur Sartori & Berger und Vorsitzender des Zentralverbandes Deutscher Schiffsmakler. Von den 166 Stellen, die die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes 2022 erhalten habe, „bekam das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nord-Ostsee-Kanal keine einzige. Der Kanal kam personell in den vergangenen Jahren immer zu kurz.“
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Trockendock steht noch im Nassen
> > Nord-Ostsee-Kanal Für 100 Millionen Euro entsteht bis 2026 ein Dock, in dem die Tore der Schleusen aus Kiel und Brunsbüttel repariert werden können
> > Die Ramme befördert die Pfähle dort in die Erde, wo die Wände für die Halle des Trockendocks stehen werden. Michael RuffUm die Schleusentor-Schienen zu reparieren, wurde das Tor selbst ausgebaut – und einer der Rollwagen, auf denen die ganze Konstruktion hin- und herläuft.
> > Die Ramme befördert die Pfähle dort in die Erde, wo die Wände für die Halle des Trockendocks stehen werden. Michael Ruff
> >
> > Kay Müller
> >
> > Hinter Eric Oehlmann (Foto) wird es laut. Der neue Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWDS) steht am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel und dreht sich zu einer riesigen Ramme um, die eine 1,40 Meter starke und 32 Meter lange Stahlröhre, die später mit Sand verfüllt wird, in den Untergrund treibt. Und trotz des gewaltigen Lärms und der wenig anheimelnden Atmosphäre auf der Baustelle sagt Oehlmann: „Heute ist ein Feiertag für uns.“
> > Seit vier Wochen ist der neue GWDS-Chef im Amt und hat sich als einen der ersten Termine den Besuch der Baustelle in Brunsbüttel ausgesucht. „Der Bau des Trockendocks für die Schleusentore ist schon etwas Besonderes“, sagt Oehlmann, der sich zuvor schon den Neubau der fünften Schleusenkammer angesehen hat. Wenn die im Dezember 2026 fertig ist, soll auch das neue Trockendock komplett sein. „Dort werden wir 15 Schleusentore warten können“, sagt Oehlmann.
> > Alle sechs Jahre müssen die bis zu 1600 Tonnen schweren Kolosse, die 45 Meter lang, 8,5 Meter breit und 18 Meter hoch sind, aus dem Wasser geholt und instand gesetzt werden. Denn Rost, Sand und Eis nagen an ihnen. Bislang hätten die Arbeiten, die jeweils mehrere Monate dauern, immer ausgeschrieben werden müssen. „Doch weil wir nun bald ein eigenes Dock haben, werden die Arbeiten schneller und kostengünstiger sein.“ Denn bislang hätten den Job nur Spezialfirmen, wie etwa German Naval Yards in Kiel übernehmen können, die eigene Docks haben. „Und die waren nicht immer für uns verfügbar“, sagt Oehlmann – gerade wenn es um die Reparatur eines Tors ging, das durch Schiffe demoliert wurde (siehe Kasten). Nun könnten das mehrere Firmen leisten. „Wir erweitern den Markt“, sagt Oehlmann dazu. Dennoch sei die GWDS darauf angewiesen, bei vielen Reparaturen auf andere Dienstleister zurückzugreifen – denn das fertige Dock sei schon mit den regulären Wartungen ausgelastet.
> > Doch bis es so weit ist, ist noch eine Menge zu tun. Gut die Hälfte der 5500 Tonnen Stahl, die dem Dock einmal Halt im Untergrund des Kanals geben sollen, sind bereits verbaut. „Am Ende wird man aber nur rund 300 davon noch sehen, der Rest ist unter Wasser“, sagt Dirk Wunder, der für ein Firmenkonsortium die Arbeiten im Auftrag des Bundes koordiniert und das neue Dock auch 20 Jahre lang warten wird. Dafür errichten die Arbeiter über dem 13,5 Meter tiefen Dock eine 80 Meter lange, 28 Meter breite und 22 Meter hohe Halle. „Die ist groß genug, um die Tore aufzunehmen“, sagt Wunder.
> > Mit den zwei neuen und einem Ersatztor aus der fünften Schleusenkammer können alle 15 Kanaltore im Umlaufverfahren gewartet werden. Das betrifft auch die über 100 Jahre alten Konstruktionen aus den jeweils zwei großen Schleusen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau sowie zwei weitere Ersatztore. Die könnten auch vor dem Trockendock an einem extra errichteten Anleger gelagert werden, der Platz für drei Tore bietet.
> > Vor neun Monaten haben die Arbeiten in Brunsbüttel begonnen. Über hundert Pfähle, die senkrecht und diagonal in den Grund des Kanals getrieben werden, sollen dem Bauwerk Stabilität verleihen. Ähnlich wird auch die neue Schleusenkammer gebaut, die sich in Sichtweite des Trockendocks befindet. Mehrfach ist der Zeitplan für die Kammer verschoben worden, eigentlich sollte der 2014 begonnene Bau schon vor vier Jahren abgeschlossen sein. Doch weil es etwa Schwierigkeiten mit dem Baugrund gab, sind die Kosten von ursprünglich 273 Millionen Euro auf zuletzt 1,2 Milliarden Euro gestiegen.
> > Das soll nach Oehlmanns Willen beim Trockendock verhindert werden. „Beim Bau sind wir voll im Zeitplan“, sagt der Chef der GWDS, der sich darüber sichtlich freut. Auch der Kostenrahmen von 100 Millionen Euro stehe. Und wenn erst die Kammer des Docks betoniert und leergepumpt ist, dann gebe es vermutlich den nächsten Feiertag am Trockendock in Brunsbüttel. Und der könnte dann wegen der abgeschlossenen Rammarbeiten sogar deutlich leiser ausfallen.
> >
> > Kurzstatistik Schleusenunfälle
> > Schäden können in die Millionen gehen
> > Im vergangenen Jahr gab es drei „Toranfahrungen“, so die Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt (GWDS), und zwar zwei in Kiel und eine in Brunsbüttel.
> > 2022 waren es demnach ebenfalls drei, alle in Brunsbüttel.
> > 2021 waren es sechs, fünf in Kiel und eine in Brunsbüttel.
> > 2020: Vier Toranfahrungen, drei in Brunsbüttel eine in Kiel.
> > 2019: Zwei Toranfahrungen, eine in Kiel eine in Brunsbüttel.
> > 2018: Sieben Toranfahrungen, vier in Brunsbüttel, drei in Kiel-Holtenau.
> > Die Ursachen: „Nautische Fehler, technischer Ausfälle oder Störungen, Leinenbrüche, nicht angepasste Geschwindigkeit, falsches Ruder- oder Maschinenmanöver oder Maschinenausfall“, sagt GWDS-Sprecherin Claudia Thoma. Und: „Je nach Schaden handelt es sich pro Toranfahrung um Kosten von 1000 Euro bis 16 Millionen Euro.“
> >
> > ky/blu
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Nord-Ostsee-Kanal zwischen Großkönigsförde und Schinkel bald 70 Meter breit
Der Nord-Ostsee-Kanal wird zwischen Schinkel und Großkönigsförde ausgebaut. Dazu wurde auf einem 2,5 Kilometer langen Teilstück ein Graben ausgebaggert, in den das künftige Deckwerk in Trockenbauweise eingebaut wurde. Inzwischen ist der Graben geflutet.
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Seit vier Jahren wird an der Verbreiterung des Nord-Ostsee-Kanals zwischen Großkönigsförde und Schinkel gearbeitet. Im nächsten Jahr soll der Abschnitt fertig sein. Dann geht es weiter mit der Strecke Landwehr und Altwittenbek. Insgesamt werden mehr als 300 000 Lkw-Ladungen Erdreich bewegt.
Arne Peters
Arne Peters
03.02.2024, 06:00 Uhr

Großkönigsförde. Mancherorts hält der Fortschritt in Schleswig-Holstein erst spät Einzug. Auf der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) hat es sogar 106 Jahre gedauert. Seit vier Jahren wird der Kanal zwischen Großkönigsförde und Schinkel verbreitert, um mehr Platz für die immer größer werdenden Schiffe zu schaffen.

Brunsbüttel auf dem Weg nach Kiel – Das ist der Grund
Von Lutz Timm | 18.10.2023, 11:45 Uhr 1 Leserkommentar
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Die Schlepper „Fairplay Inagua“ und „Fairplay 54“ mit ihrer großformatigen Fracht im Nord-Ostsee-Kanal.
Die Schlepper „Fairplay Inagua“ und „Fairplay 54“ mit ihrer großformatigen Fracht im Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg. Das Schleusentor wird von Brunsbüttel nach Kiel transportiert.FOTO: ANJA BEHRENS
Ungewöhnlicher Anblick auf dem NOK: Am Mittwoch, 18. Oktober, war in Rendsburg ein besonderer Schleppverband zu sehen. Das hat es mit dem tonnenschweren Gespann auf sich.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Schleuse-in-Kiel-Holtenau-nach-Unfall-wieder-in-Betrieb,schleuse1020.html?fbclid=IwAR0jKardCMQff5p391UXYY7HNHsCzkXmn2JttE2kxwo06mtJNxfJZ0oF7yw

Schleuse in Kiel-Holtenau nach Unfall wieder in Betrieb
Stand: 26.12.2023 12:32 Uhr

Die Schleuse in Kiel-Holtenau war nach einem Unfall am Montag nicht passierbar. Drei Frachter waren über Stunden in der Schleusenkammer gefangen. Die Schleuse war bis zum späten Abend außer Betrieb.

Ein Unfall in der Holtenauer Südschleuse in Kiel hat dafür gesorgt, dass am ersten Weihnachtstag keine Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) passieren konnten. Ein Akku-Transport-Wagen, der die Schiffe versorgen sollte, wurde am Nachmittag von einem Schleusentor beim Öffnen erfasst und fiel ins Wasser, wie die Polizei am Dienstag berichtete. Das Schleusentor wurde den Angaben zufolge zwar sofort gestoppt, es konnte danach aber für mehrere Stunden nicht mehr betrieben werden.
Ein kleines Elektrofahrzeug steht bei der NOK-Schleuse in Kiel. © Daniel Friederichs Foto: Daniel Friederichs
Ein Elektrofahrzeug zur Versorgung der Schiffe fiel ins Wasser und blockierte die Schleuse.

Laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) verkeilte sich der Wagen und blockierte die Schleuse – der Verkehr stand vorübergehend auf beiden Seiten still. Der Fahrer konnte sich demnach gerade noch rechtzeitig retten und blieb unverletzt. „Er ist rübergefahren, als er nicht mehr hätte fahren dürfen“, sagte der Pressesprecher des WSA, Thomas Fischer.
Kran holt Akku-Wagen aus dem Wasser

Ein Kran konnte das verkeilte Fahrzeug den Angaben zufolge schließlich aus dem Wasser holen. Drei Frachter waren laut WSA mehrere Stunden in der Schleusenkammer gefangen und konnten die Schleuse nicht passieren – erst am späten Abend wurde der Schleusenbetrieb wieder aufgenommen. Die Frachter konnten demnach erst mit deutlicher Verzögerung ihre Fahrt fortsetzen. Zur Schadenshöhe konnte das WSA noch keine Angaben machen. „Da ist was kaputt. Aber die Schäden betreffen den Schleusenbetrieb nicht“, so Fischer. Zuerst hatten verschiedene Medien über den Vorfall berichtet.
Die geschlossene Schleuse in Kiel Holtenau. © Tobias Gellert Foto: Tobias Gellert
Frachterunfall in Kiel-Holtenau – Schleuse wieder freigegeben

Noch am Donnerstag konnte das leicht beschädigte Tor repariert werden. Laut Polizei hatte ein technisches Problem zum Unfall geführt.
Ein großes Containerschiff hat in der Schleuse in Brunsbüttel festgemacht. © NDR Foto: NDR Screenshot
Kanal in der Krise: Hat der NOK noch eine Zukunft?

Über Jahrzehnte wurde der Nord-Ostsee-Kanal vom Bund vernachlässigt – trotz seiner Bedeutung für die Wirtschaft. Wie konnte es so weit kommen?
Porträt von Detlef Wittmüß, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Nord-Ostsee-Kanal. © NDR
Nord-Ostsee-Kanal: Die Mängel-Liste ist lang

Der NOK wird gern als meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt gerühmt. Doch die Liste der Probleme für Amtsleiter Detlef Wittmüß ist lang.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 26.12.2023 | 12:00 Uhr

TEILENTWITTERNSENDENSENDEN

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Von: NATASHA ALTENDORF

26.12.2023 – 10:48 Uhr

Kiel – Der Nord-Ostsee-Kanal, der „Suezkanal von Deutschland“, ist dicht – weil ein kleiner Elektrowagen die meistbefahrene künstliche Schifffahrtsstraße der Welt blockiert

Am ersten Weihnachtstag kam es am Nachmittag in der Holtenauer Südschleuse in Kiel zu einem Unfall mit schwerwiegenden Folgen.

Gegen 15.30 Uhr wollte der Schleusenmeister gerade das kanalseitige Tor öffnen und die drei Schiffe, die in der Schleuse lagen, von der Ostsee in den Kanal lassen, als es passierte.

Ein kleiner blauer Akku-Wagen, der gerade von der Versorgung eines der Schiffe kam, wurde beim Öffnen des Schleusentors erfasst und verkeilte sich zwischen Tor und Mauer am Torbunker auf der Wiker Seite. Der Fahrer des Wagens konnte rechtzeitig abspringen und sich in Sicherheit bringen. Er kam unverletzt mit dem Schrecken davon

–Nun blockiert aber der verkeilte Akku-Waggen das Schleusentor, das bei dem Unfall schon 15 Meter geöffnet war. Das Schleusentor der Südkammer kann daher nicht bewegt werden. Die Bergung des fast eine Tonne schweren Akku-Wagens ist schwierig, weil es an den Weihnachtstagen keinen technischen Notdienst gibt und die Werkstätten der Schleuse alle geschlossen sind …Deshalb wurde die Schleuse außer Betrieb genommen, drei Schiffe liegen noch in der Kammer fest. Die Frachter „Emma“, „Mistral“ und „Lafjell“ sind vorerst gefangen. Dahinter stauen sich bereits weitere Ozean-Riesen.

Der Nord-Ostsee-Kanal verbindet die beiden Meere zwischen Kiel und Brunsbüttel und ist 98 Kilometer lang. Pro Jahr passieren ihn rund 30 000 Schiffe und vermeiden so den zeitfressenden 460-Kilometer-Umweg über die Kimbrische Halbinsel (Jütland), Skagerrak und Kattegat.Große Schiffe wie die 134 Meter lange „Mistral“ hängen in der Südschleuse fest, kommen nicht weiter

Foto: danfoto

Da das kanalseitige Schleusentor halb geöffnet ist, kann der Schleusenmeister das fördeseitige Schleusentor nicht einfach öffnen, weil der Wasserdruck dann an dem teilweise geöffneten Tor weitere Schäden anrichten würde. Daher müssen sich die drei Schiffe bis zur Bergung des verkeilten Akku-Wagens gedulden.

Ein Mega-Kran, der mit seinem Ausleger über den Torbunker reicht, soll den Wagen aus der Klemme ziehen, doch auch das gestaltet sich schwierig
Aktuell ist die Südschleuse noch immer gesperrt. Die Wasserschutzpolizei Kiel hat die Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Wann der Nord-Ostsee-Kanal endlich wieder frei ist, ist völlig unklar …

Der wichtige Nord-Ostsee-Kanal verbindet die Nordsee (Elbmündung) mit der Ostsee (Kieler Förde). Im Jahre 1887 erfolgte die Grundsteinlegung.

Bund hat 153 Millionen Euro in den Kanal investiert
Bilanz Was sich in diesem Jahr am NOK getan hat
Von oben sind die Strukturen der neuen Schleusenkammer in Brunsbüttel gut zu erkennen: Im Vordergrund das künftige Binnenhaupt zum NOK, dahinter die mit Wasser gefüllte Schleusenkammer und als Abschluss zur Elbe das Außenhaupt. Carsten Bernot
Von oben sind die Strukturen der neuen Schleusenkammer in Brunsbüttel gut zu erkennen: Im Vordergrund das künftige Binnenhaupt zum NOK, dahinter die mit Wasser gefüllte Schleusenkammer und als Abschluss zur Elbe das Außenhaupt. Carsten Bernot
Susanne Link
Rund 153 Millionen Euro hat der Bund im Jahr 2023 in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) investiert. „Mit den Fortschritten bei unseren Bauprojekten am Nord-Ostsee-Kanal sind wir sehr zufrieden“, sagt Joachim Abratis, Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes (WNA) NOK.
Die Schleusenanlage Brunsbüttel ermöglicht jährlich rund 27 000 Schiffen die Passage zwischen Elbe und Kanal. Sie besteht aus der Kleinen Schleuse und der Großen Schleuse mit je zwei Kammern. Seit 1914 sind die beiden großen Kammern durchgehend in Betrieb. Um diese zu sanieren, aber eine reibungslose Schleusung zu ermöglichen, wird derzeit eine zusätzliche Kammer gebaut. Eigentlich sollten die 2014 begonnenen Arbeiten schon vor drei Jahren abgeschlossen sein. Doch es gab Probleme mit dem Baugrund und Kampfmitteln, die Kosten vervielfachten sich von ursprünglich 273 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro.
Der Bau der fünften Schleusenkammer schreitet voran: In beiden Schleusenhäuptern sind die Baugruben von Torkammer und Drempel trockengelegt und verbunden. In der gefluteten Schleusenkammer hat die Unterwasserbetonage der Sohle begonnen. „Sobald die Sohle fertig ist, können wir den Wasserspiegel in der Kammer absenken und damit den Weg für den Bau der sogenannten Vorsatzschalen freimachen“, sagt Joachim Abratis: „Diese rund einen halben Meter mächtigen Stahlbetonschürzen vor den seitlichen Spundwänden der Schleusenkammer erlauben eine einheitliche Führung der Schwimmfender bei wechselnden Wasserständen.“
Wenn die fünfte Schleusenkammer in Brunsbüttel in Betrieb geht, gibt es am Nord-Ostsee-Kanal insgesamt 15 Schleusenschiebetore. Diese müssen alle sechs Jahre geprüft, alle 20 Jahren saniert werden. „Für die damit verbundenen Stahlbau- und Korrosionsschutzarbeiten ist, ebenso wie für das Beheben von Havarieschäden, ein Aufenthalt im Trockendock erforderlich“, erläutert die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV).
Oststrecke wird ausgebaut
Seit 2023 wird ein bundeseignes Dock gebaut, in dem diese Arbeiten erfolgen können. „Mit dem Bau eines eigenen Docks könnten sich auch Firmen um die zu vergebenden Aufträge für Arbeiten an den Schiebetoren bewerben, die sonst keinen Zugriff auf ein Dock haben. Damit kann der wirtschaftliche Wettbewerb gefördert werden“, teilt das WSV mit. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant, die Gesamtkosten betragen 100 Millionen Euro.
Steigender Schiffsverkehr und zunehmende Schiffsgrößen stellen den Nord-Ostsee-Kanal laut der WSV vor große Herausforderungen. Der Bereich zwischen Königsförde und Holtenau sei für den Schiffsverkehr ein Flaschenhals. Deshalb wird die Strecke seit 2020 ausgebaut, zunächst zwischen Großkönigsförde und Schinkel.
Bis Mitte 2024 sollen die Arbeiten an dem Deckwerk auf dem vier Kilometer langen ersten Abschnitt abgeschlossen sein. Rund 300 000 Tonnen Steine werden dann am neuen Ufer verbaut sein. Ab Ende des ersten Quartals soll damit begonnen werden, die neue endgültige Tiefe und Breite des NOK zu schaffen. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt betragen 120 Millionen Euro, insgesamt wird der Ausbau der Oststrecke 500 Millionen Euro kosten.
Sie ist marode und sorgt beim Schiffverkehr für Wartezeiten: Die Erste Levensauer Hochbrücke. Gebaut 1894, ist sie die älteste Brücke, die den Kanal überspannt. Da momentan kein Begegnungsverkehr unter der Brücke erlaubt ist, müssen Schiffe teilweise warten, um entgegenkommende passieren zu lassen. Mit dem Ersatzneubau, der 215 Millionen Euro kosten wird, soll sich das ändern. Die Arbeiten für die Fundamente haben begonnen. Unmittelbar westlich und östlich der beiden Widerlager der alten Brücke entsteht je ein Bohrpfahlring mit einem Außendurchmesser von rund neun Metern, der bis zu 30 Meter tief in den Boden reicht. „Diese vier Brunnenfundamente werden mit Stahlbeton ausgefüllt und leiten künftig die hohen Bauwerkslasten der neuen Brücke sicher in den Boden“, sagt Abratis. Die Fundamente werden voraussichtlich Mitte 2024 fertig sein. Auch der Bau der neuen Widerlager soll nächstes Jahr starten.
Neubau der Kleinen Schleuse Kiel
Die Schleusenanlage Kiel ist seit mehr als 100 Jahren in Betrieb und muss saniert werden. Für den Ersatzneubau der Kleinen Schleuse Kiel fand zu Land und zu Wasser die Kampfmittelräumung statt, weitere Bereiche sollen folgen. Schiffe bis maximal 155 Meter Länge, 22,5 Meter Breite und 8,5 Meter Tiefgang sollen die neue Kleine Schleuse nutzen können. Nach jetzigem Stand wird der Neubau der Kleinen Schleuse in Kiel 650 Millionen Euro kosten.
Nach der Instandsetzung des Rendsburger Straßentunnels unter dem NOK hat die WSV den Tunnel Anfang April an den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein übergeben
Guenther Goettling
Tolles Bild sehe W
Bauarbeiten am Nord-Ostsee-Kanal kommen voran

Am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) kommt der Ausbau der Oststrecke zwischen Großkönigsförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Kiel-Holtenau gut voran. Der Kanal soll unter anderem auf 70 Meter verbreitert werden, damit die Schifffahrt diese leichter passieren kann. Die Arbeiten hatten sich verzögert, da Böschungen abgerutscht waren. Am ersten, vier Kilometer langen, Bauabschnitt zwischen Großkönigsförde und Schinkel werden die Böschungen jetzt wieder befestigt. Dazu sagt Joachim Abratis, Amtsleiter des Wasserstraßen-Neubauamtes NOK: „Wir hoffen, dass wir das Anfang nächsten Jahres endgültig fertig haben.“ 2025 sollen die Arbeiten vollständig abgeschlossen sein. | NDR Schleswig-Holstein 11.12.2023 08:30 Uhr

https://www.thb.info/rubriken/maritime-wirtschaft/detail/news/nok-ausbau-kommt-gut-voran.html

Der NOK wird auf 70 Meter nutzbare Breite ausgebaut, Foto: WSA NOK
Maritime Wirtschaft
NOK-Ausbau kommt gut voran
08. Dezember 2023

Der Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) steuert auf ein wichtiges Zwischenziel zu. Bis Mitte 2024 sollen die Arbeiten am neuen Deckwerk auf dem gesamten, vier Kilometer langen ersten Ausbauabschnitt zwischen Großkönigsförde und Schinkel abgeschlossen werden. Parallel dazu kann voraussichtlich ab Ende des ersten Quartals per Nassbaggerei begonnen werden, die neue endgültige Tiefe und Breite herzustellen, heißt es.

„Im Jahr 2023 haben wir beim Oststrecken-Ausbau gute Fortschritte erzielt“, zieht Georg Lindner, zuständiger Projektleiter beim Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal (WNA NOK), Bilanz. „Blickt man von oben auf den ersten Bauabschnitt zwischen Großkönigsförde und Schinkel, kann man sich die zukünftige Breite des Nord-Ostsee-Kanals bereits gut vorstellen“, sagt er. Nur noch ein schmaler Damm, in dessen Schutz das neue Deckwerk hergestellt wurde, befindet sich aktuell zwischen der neuen Uferlinie und dem bestehenden Kanal.

Im größten Teil des ersten Bauabschnitts sind der Betriebsweg, die neue Böschung oberhalb davon und das Deckwerk fertig. Das neu aufgebaute Deckwerk besteht aus mehreren Lagen. Auf den Schichten mit kleineren Steinen befindet sich eine Lage mit schweren Steinen, wie man es aus den anderen Streckenabschnitten kennt. Hierzu werden insgesamt 300.000 Tonnen Steine eingebaut. Es schützt das Ufer vor Sog und Wellenschlag.

Um es in bester Qualität aufbauen zu können, wurde vor dem Böschungsfuß ein Graben ausgehoben und trockengelegt. Im Trockenen konnte das neue Deckwerk dann eingebaut werden. Anschließend wurde der Graben wieder geflutet. Im verbleibenden westlichen Teil des Baufelds werden derzeit die gleichen Arbeiten vorgenommen und voraussichtlich bis Mitte 2024 abgeschlossen sein. Sobald das Deckwerk im ersten Ausbauabschnitt weitestgehend fertiggestellt ist, kann der Nassaushub beginnen und der NOK auf seine Breite ausgebaggert werden.

Der Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals wurde nötig, um die Passagezeiten im NOK für die Schifffahrt verlässlich zu gestalten und ihn auf die Schiffsverkehre der Zukunft vorzubereiten. Vorgesehen sind die Verbreiterung des Kanals auf eine Mindestsohlbreite von 70 Metern und die Vergrößerung der Radien enger Kurven, damit die Schifffahrt diese leichter passieren kann. Begonnen wurde das Projekt im Jahr 2020 mit der Umsetzung des ersten Bauabschnitts.

Zwei Schiffe kollidieren im Nord-Ostsee-Kanal

Im Nord-Ostsee-Kanal kollidierten zwei entgegenkommende Frachtschiffe. Der Unfall ereignete sich am Donnerstagmorgen beim Bootswechsel von Kanallotsen auf der „Fri Sea“ bei Schulp bei Rendsburg (Kreis Lundsburg-Eckenförde), wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Die Verbreiterung des zweiten Bauabschnitts von Landwehr an Quarnbek vorbei bis nach Altwittenbek soll im Anschluss daran umgesetzt werden. tja
Maritime Wirtschaft

ZVDS: Personalengpässe Gefahr für NOK
13. November 2023

Angesichts anhaltender personeller Engpässe bei der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) wächst beim Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) die Sorge um die Leistungsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals. Um dessen reibungslosen Betrieb sicherzustellen, müsse das Personal umgehend aufgestockt werden, fordert der Verband insbesondere mit Blick auf technische Fachkräfte.

„Wir stehen an einem kritischen Punkt, an dem wir handeln müssen, um die Zukunftsfähigkeit des NOK zu sichern und die Position Deutschlands als zentrale Drehscheibe im internationalen Seeverkehr zu erhalten“, warnt Jens B. Knudsen, Vorsitzender des Zentralverbands Deutscher Schiffsmakler. In den vergangenen Monaten hätten sich Fälle von Verzögerungen gehäuft, die auf einen akuten Personalmangel insbesondere bei technischen Fachkräften zurückzuführen seien. Jüngst habe dies sogar eine temporäre Schleusensperrung in Kiel-Holtenau zur Folge gehabt.

„Es ist fünf vor zwölf. Wir können es uns nicht leisten, dass der NOK seine Position als schneller und sicherer Transportweg noch weiter einbüßt“, so Knudsen. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt NOK leiste hervorragende Arbeit, stoße aber aufgrund des Personalmangels an seine Grenzen. Eine schnelle und effiziente Abwicklung des Schiffsverkehrs – und damit auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals – könne laut ZVDS jedoch nur einer ausreichenden Anzahl an Fachkräften gewährleistet und gesichert werden.

Zwar sei zu begrüßen, dass die jährliche pauschale Stellenreduzierung der GDWS von 1,5 Prozent im kommenden Jahr ausgesetzt werde. „Bedauerlicherweise wird aber auch die jährliche Anmeldung von Personalkontingenten bei der GDWS nicht ermöglicht“, kritisiert der ZVDS. Dies sei vor dem Hintergrund der immer älter werdenden maritimen Infrastruktur und der damit immer größeren Aufgabenzuwächse nicht nachvollziehbar und mit einer Personalkürzung vergleichbar. „So eine Personalpolitik des Bundes schwächt das Vertrauen in die deutsche maritime Infrastruktur und ist unverantwortlich“, so Knudsen. bek

„Wir stehen an einem kritischen Punkt, an dem wir handeln müssen, um die Zukunftsfähigkeit des NOK zu sichern“

Jens B. Knudsen

Zentralverband Deutscher Schiffsmakler
Maritime Wirtschaft

Der Nord-Ostsee-Kanal – Nadelöhr für Riesenschiffe
WELT
tolles Bild

https://www.dvz.de/unternehmen/see/detail/news/nord-ostsee-kanal-schiffsmakler-fordern-mehr-personal.html

Zentralverband Deutscher Schiffsmakler fordert mehr Personal für Nord-Ostsee-Kanal

20.11.2023 15:04 Schifffahrt

Der NOK ist eine Lebensader für die maritime Wirtschaft in Deutschland und Europa. Als kürzeste Verbindung zwischen der Nord- und Ostsee ermöglicht der Kanal schnelle, kostengünstige und klimaneutralere Transportwege, die für Handel und Industrie unverzichtbar sind. Ver-zögerungen im Schleusenbetrieb wirken sich daher nicht nur lokal, sondern auch auf internationaler Ebene negativ aus. „Wir stehen an einem kritischen Punkt, an dem wir handeln müssen, um die Zukunftsfähigkeit des NOK zu sichern und die Position Deutschlands als zentrale Drehscheibe im internationalen Seeverkehr zu erhalten“, mahnt der ZVDS-Vorsitzende Jens B. Knudsen. In den letzten Monaten steigen die Vorfälle, die auf einen akuten Personalmangel zurückzuführen sind, an – insbesondere bei den technischen Fachkräften. Die Folgen sind Verzöge-rungen und Beeinträchtigungen, die weit über die Region hinaus spürbare wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die aktuellen Engpässe bei den Schleusenmeistern führten jüngst zu einer temporären Schleusensperrung in Kiel-Holtenau. Dies gefährdet die Effizienz und Zuverlässigkeit der weltweit meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen zusätzlich. „Es ist fünf vor zwölf. Wir können es uns nicht leisten, dass der NOK seine Position als schneller und sicherer Transportweg noch weiter einbüßt“, warnt Knudsen. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt NOK leiste hervorragende Arbeit, stößt aber aufgrund des Personalmangels an seine Grenzen.

Der Zentralverband fordert deshalb eine sofortige Aufstockung des technischen Personals bei der GDWS. Dies betrifft auch insbesondere die Schleusenmeister, die für den laufenden Betrieb der Schleusenanlagen unverzichtbar sind. Nur mit einer ausreichenden Anzahl an Fachkräften kann eine schnelle und effiziente Abwicklung des Schiffsverkehrs gewährleistet und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Kanals gesichert werden. Deswegen ist es zu begrüßen, dass die jährliche pauschale Stellenreduzierung der GDWS von 1,5% im Jahr 2024 ausgesetzt wird. Bedauerlicherweise wird aber auch die jährliche Anmeldung von Personalkontingenten bei der GDWS nicht ermöglicht. Dies ist vor dem Hintergrund der immer älter werdenden maritimen Infrastruktur und der damit immer größeren Aufgabenzuwächse nicht nachvollziehbar und mit einer Personalkürzung vergleichbar. „So eine Personalpolitik des Bundes schwächt das Vertrauen in die deutsche maritime Infrastruktur und ist unverantwortlich“, mahnt Knudsen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Beschleunigung und Priorisierung der anstehenden Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten. Verzögerungen bei diesen wichtigen Maßnahmen bergen das Risiko von längeren Ausfallzeiten, die sich negativ auf die Schifffahrtsunternehmen und die mit dem Kanal verbundenen Arbeitsplätze auswirken. „Wir stehen im Dialog mit vielen Schifffahrtsunternehmen, um eine nachhaltige Lösung zu finden. Unsere Forderung ist klar: Die Bundesregierung muss handeln und die notwendigen Mittel für eine sofortige Personalaufstockung bereitstellen,“ so Knudsen. Investitionen in die Fachkräfteausbildung und die Attraktivitätssteigerung der Arbeitsplätze sind langfristige Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit des Schifffahrtsstandorts Deutschland.

Der ZVDS e.V. setzt sich nachdrücklich dafür ein, dass der NOK als wichtige europäische Verkehrsader gestärkt wird. Die Sicherstellung einer ausreichenden Personaldecke ist dabei ein entscheidender Schritt, um die Zukunft und Leistungsfähigkeit des Kanals zu gewährleisten.

Über den ZVDS e.V.
Der im Jahr 1918 gegründete Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V. (ZVDS) vertritt als nationale Branchenorganisation die Interessen der Schiffsmakler und Linienagenten in Deutschland. Bundesweit existieren derzeit acht örtliche Maklerverbände mit insgesamt rund 220 Mitgliedern. Diese Regionalverbände gehören als Mitglieder dem ZVDS an, der die Interessen der Schiffsmakler auf nationaler und auch auf europäischer und weltweiter Ebene vertritt.

Der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler fordert eine sofortige Aufstockung des technischen Personals bei der GDWS.
Pressekontakt

Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V.
Tel.: + 49 40 326 082
E-Mail: info@schiffsmakler.de

Nord-Ostsee-Kanal: Schiffsmakler fordern mehr Personal

Der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler sieht aufgrund von Personalengpässen die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals in Gefahr und fordert eine umgehende Aufstockung der Beschäftigten.
Die Schleuse zwischen Elbe und Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Brunsbüttel. (Foto: dpa/Christian Charisius)
12. November 2023 | von DVZ Redaktion

Der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZDVS) sieht die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals in Gefahr. Grund: anhaltende Personalengpässe bei der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) des Bundes, die den Kanal unterhält und betreibt.

„Wir stehen an einem kritischen Punkt, an dem wir handeln müssen, um die Zukunftsfähigkeit des NOK zu sichern und die Position Deutschlands als zentrale Drehscheibe im internationalen Seeverkehr zu erhalten“, mahnt Jens Kndusen, Vorsitzender des ZVDS.

Dem Interessenverband zufolge hätten sich in den zurückliegenden Monaten Fälle von Verzögerungen gehäuft, die auf einen akuten Personalmangel zurückzuführen seien. Jüngst hätte sogar der Engpass an Schleusenmeistern zu einer temporären Sperrung der Schleuse in Kiel-Holtenau geführt. „Dies gefährdet die Effizienz und Zuverlässigkeit der weltweit meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße“, heißt es in der Mitteilung. Grundsätzlich leiste das Amt zwar „hervorragende Arbeit“, stoße aufgrund des Personalmangels aber an seine Grenzen.

Die Schiffsmakler fordern deshalb eine umgehende Aufstockung des technischen Personals, insbesondere der Schleusenmeister. Sie seien für den laufenden Betrieb der Anlagen unverzichtbar. „Die Bundesregierung muss handeln und die notwendigen Mittel für eine sofortige Personalaufstockung bereitstellen,“ so Knudsen. Investitionen in die Fachkräfteausbildung und die Attraktivitätssteigerung der Arbeitsplätze seien langfristige Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit des Schifffahrtsstandorts Deutschland.

Zudem wünscht sich der Verband, dass anstehende Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten am Kanal bevorzugt behandelt werden. (alb)

Nord-Ostsee-Kanal bringt hohen volkswirtschaftlichen Nutzen

570 Millionen Euro pro Jahr beträgt der Wohlfahrtseffekt für die Wirtschaft Deutschlands, wenn Schiffe durch den Nord-Ostsee-Kanal fahren. Das ergab eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel.
Bund halbiert Abgaben auf dem Nord-Ostsee-Kanal

Für die kommenden drei Jahre wird die Schifffahrt von den zusätzlichen Kosten, die am NOK durch temporär höhere Entgelte für Lotsen und die Steuerung des Kanals entstehen, entlastet. Die Maßnahme trifft auf breite Zustimmung
Einschränkungen für sehr hohe Schiffe im Nord-Ostsee-Kanal

Besonders hohe Schiffe müssen jetzt in der Woche tagsüber den Nord-Ostsee-Kanal meiden. Brückenarbeiten erfordern dies. Der Grund liegt nun schon mehr als ein halbes Jahr zurück.
DVZ

Schleusenbau in Brunsbüttel geht gut voran
29. September 2023

Nord-Ostsee-Kanal: Lotsen-Probleme sorgen für Verzögerungen im Schiffsverkehr

In den vergangenen Tagen ist es häufiger zu Verzögerungen bei der Einfahrt von Schiffen in den Nord-Ostsee-Kanal gekommen. Laut Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt (WSA) gab es nicht genug Lotsen, um die Schiffe bei der Schleuseneinfahrt und der Kanal-Passage zu begleiten. Dadurch mussten die großen Frachter vor Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) warten. Teilweise waren es laut WSA 30 Schiffe, die in der Elbmündung geankert hatten. Nach NDR Informationen kann das pro Schiff und pro Tag zusätzliche Kosten von mehr als 10.000 Euro bedeuten. | NDR Schleswig-Holstein 01.11.2023 16:30 Uhr
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NOK-Marktanteil ist relativ stabil – noch

Schiffe können den NOK aber viel leichter umfahren als beispielsweise den Panama- oder den Suezkanal. „Das bedeutet, dass sich der NOK noch mehr anstrengen muss, attraktiv zu bleiben, um seine Marktanteile zu verteidigen,“ sagt Forscher Vincent Stamer. Noch gelingt das ganz gut. Der Schiffsverkehr sei im Ostseeraum insgesamt in den vergangenen Jahren weniger geworden – das liegt unter anderem am russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und den Sanktionen gegenüber Russland und daran, dass Frachter immer größer werden und weniger Schiffe mehr transportieren können. Der Marktanteil sei aber in den vergangenen zehn Jahren noch relativ stabil geblieben. Auch wenn der NOK sich behaupten muss.
Der Findling wurde vom Bagger „Löwe“ ausgegraben. © Landesarchiv Schleswig-Holstein LASH 99_V_518, Abt. 2003.8 Nr. 344
Nord-Ostsee-Kanal: Chronik einer Wasserstraße

Der Nord-Ostsee-Kanal gilt als Prestige-Bau des Deutschen Reiches. Heute ist er die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt.
Wissenschaftler schlägt flexible Preise für NOK-Passage vor

Denn neben der Zuverlässigkeit des Kanals sind für Reeder besonders die Faktoren Wetter und Ölpreis dafür entscheidend, ob ein Schiff durch den NOK oder um Dänemark herum fahren soll. In den Herbst- und Wintermonaten, wenn es auf See stürmisch ist, ist eine Durchfahrt durch den Kanal wahrscheinlicher. Ebenso wenn der Ölpreis hoch ist, da ein Schiff für die Umfahrung sowieso mehr Diesel braucht. Da die Durchfahrt durch den Kanal die Reeder Geld kostet, schlägt Wissenschaftler Stamer einen flexiblen Preis vor, der sich an diesen Gegebenheiten orientiert: „Im Winter, wenn das Wetter tendenziell schlechter ist, wenn der Ölpreis hoch ist, dann könnte man flexibel die Befahrungsabgaben erhöhen und würde es eben so schaffen, dass einerseits die Einnahmen des NOK steigen, aber Reedereien nicht verprellt werden.“ Im Sommer könnten die Kosten umgekehrt gesenkt werden, um den NOK für Reeder attraktiver zu machen.
AUDIO: Sanierungsbedürftiger Nord-Ostsee-Kanal (2 Min)
30 Mal mehr Ausgaben als Einnahmen

Einen Teil der Gebühr für die Passage durch den NOK bekommt der deutsche Staat: die Befahrungsabgabe. Mit etwa zehn Millionen Euro rechnet der Bund in diesem Jahr – während er gleichzeitig knapp 300 Millionen für den Kanal ausgibt. Flexible Preise wie von den Wissenschaftlern am IfW vorgeschlagen hält das Bundesverkehrsministerium für schwer umsetzbar, da viele Akteure wie auch Lotsen beteiligt sind und bei Ölpreisen Rechtsverordnungen gelten. „Allerdings beabsichtigt das Bundesverkehrsministerium die Einführung eines Rabattsystems für Schiffe mit umweltfreundlichen Antrieben, wie es bereits an einigen Häfen und Wasserwegen international praktiziert wird,“ teilt ein Sprecher aus dem Bundesverkehrsministerium auf Anfrage mit.

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IfW: NOK generiert in Deutschland pro Jahr Mehrwert von 570 Millionen Euro

Rechnet es sich denn, dass der Bund das 30-fache von dem für den Kanal ausgibt, was er einnimmt? Ja, sagt das Bundesverkehrsministerium – und verweist auf den volkswirtschaftlichen Nutzen: „Die Einnahmen der Befahrungsabgaben decken nur einen geringen Teil der Kosten, was für die gesamtwirtschaftliche Bewertung der Investitionen aber unerheblich ist.“

Wissenschaftler Stamer hat genau dazu geforscht – welche gesamtwirtschaftliche Bedeutung der NOK hat. Und er teilt diese Sicht des Bundesverkehrsministeriums: „Aus ökonomischer Perspektive hat der NOK auf jeden Fall eine Zukunft, denn er generiert jedes Jahr allein in Deutschland einen Mehrwert von 570 Millionen Euro.“

Der Nord-Ostsee-Kanal reduziere vor allem die Handelskosten zwischen Deutschland und beispielsweise Schweden oder dem Baltikum, wenn Güter aus diesen Ländern importiert werden, so Stamer: „Seien es Möbel, Holz oder andere Güter: Werden die durch den Kanal transportiert, kommen sie günstiger in Deutschland an.“ Und das dämpft zum Beispiel die Inflation, sagt Stamer.
Die Hochbrücke Rendsburg ist fast fertig gebaut. © Landesarchiv Schleswig-Holstein LASH LSH_Abt. 548.3 Nr. 3213(1)
Jahrhundertbau Nord-Ostsee-Kanal

Mit dem Nord-Ostsee-Kanal errichten Ingenieure und Arbeiter innerhalb von acht Jahren ein Jahrhundertbauwerk. Ein Dossier.
Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel © NDR Foto: Christian Engel
Lotsen-Mangel auf dem NOK: „Die Situation ist ernst“

Auch auf dem Nord-Ostsee-Kanal fehlt es an Personal. An diesem Freitag staute es sich auf der Elbe in Brunsbüttel – dort gab es keinen Lotsen.


5.Schleuse neuester Stand Video
Ein Frachterunfall hat Folgen für die Schifffahrt auf dem Nord-Ostsee-Kanal: Nach Angaben der Polizei ist ein Schleusentor kaputtgegangen und die Südkammer bleibt nun vorerst gesperrt.

Der Unfall ereignete sich gegen 17 Uhr gestern am frühen Abend. Das Frachtschiff war nach Angaben der Polizei unterwegs in Richtung Kieler Förde. Bei dem Schiff handelt es sich um den 88 Meter langen, unter niederländischer Flagge fahrenden Frachter „Amadeus Aquamarijn“. Innerhalb der Südkammer stieß es dann gegen das östliche Schleusentor. Warum es zu der Kollision kam, ist noch nicht klar. Die Wasserschutzpolizei ermittelt.
Schäden sollen schnell behoben werden

Menschen wurden bei dem Unfall nicht verletzt. Experten konnten auch keine Umweltschäden feststellen. Das Tor lässt sich allerdings nicht mehr bewegen – deshalb bleibt die Kammer dicht. „Es hat leichte Schäden am Tor gegeben“, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Nord-Ostsee-Kanal. Sie sollen im Laufe des Tages behoben werden. „Wir hoffen, die Kammer noch am Donnerstag wieder nutzen zu können.“ Die Höhe des Sachschadens wird noch ermittelt. Das Schiff erhielt ein Weiterfahrverbot.
Ein großes Containerschiff hat in der Schleuse in Brunsbüttel festgemacht. © NDR Foto: NDR Screenshot
Kanal in der Krise: Hat der NOK noch eine Zukunft?

Über Jahrzehnte wurde der Nord-Ostsee-Kanal vom Bund vernachlässigt – trotz seiner Bedeutung für die Wirtschaft. Wie konnte es so weit kommen?
Die Holtenauer Hochbrücke von Unten © NDR Foto: Christian Nagel
Holtenauer Hochbrücken ab Mittwoch wieder eingeschränkt befahrbar

Zunächst sollen nur zu reduzierten Zeiten wieder Autos über einen der beiden Brückenteile fahren dürfen.
Frachtschiff „Else“ kollidiert mit dem Schleusentor des Nord-Ostsee-Kanals in Kiel am Samstag dem 29.08.2020. © Daniel Friederichs Foto: Daniel Friederichs
Kiel-Holtenau: Frachter fährt gegen Schleusentor

Das Frachtschiff „Else“ ist heute morgen in das Schleusentor der Nordkammer in Kiel-Holtenau gekracht. Inzwischen wurde der Frachter abgeschleppt, aber das Schleusentor ist nun defekt.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Kanal-in-der-Krise-Hat-der-NOK-noch-eine-Zukunft,nok672.html

https://www.shz.de/lokales/rendsburg/artikel/rendsburg-nok-schleusentor-aus-brunsbuettel-auf-dem-weg-nach-kiel-45699659

Die Schlepper „Fairplay Inagua“ und „Fairplay 54“ boten gegen 10 Uhr am Mittwoch, 18. Oktober, auf Höhe der Fähre Nobiskrug einen seltenen Anblick. Sie hatten kein Schiff an der Leine, sondern ein Tor der Brunsbütteler NOK-Schleuse. „Das Schleusentor ist unterwegs nach Kiel zu einer regelmäßigen Instandsetzung“, sagt Detlef Wittmüß, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Nord-Ostsee-Kanal (WSA-NOK).
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Die Überführung sei bereits seit längerer Zeit geplant, erläutert der Behördenleiter. Das Tor sei bereits vor einiger Zeit ausgebaut worden und lag auf dem Betriebsgelände in Brunsbüttel. „Jetzt kam das Signal von der Werft. Daraufhin haben wir das Tor reisefertig gemacht.“
Das 1600 Tonnen schwere Schleusentor auf dem Weg in die Werft. FOTO: ANJA BEHRENS
Das 1600 Tonnen schwere Schleusentor auf dem Weg in die Werft.
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Dafür sei es mit Hebepontons versehen worden, die als Auftriebskörper dienen. Wie leistungsfähig diese sein müssen, zeigen die Maße des Tors: Es ist 45 Meter lang, 18 Meter hoch, 8,5 Meter breit und wiegt 1600 Tonnen. Zum Vergleich: Ein Blauwal wiegt 190 Tonnen, das größte Passagier-Flugzeug der Welt, der A380, ist bis zu 560 Tonnen schwer.

Startseite Rubriken Maritime Wirtschaft Brunsbüttels 5. Schleusenkammer wächst

Auf einer Insel zwischen den bisherigen Schleusenanlagen entsteht die 5. Kammer, die nach jetzigem Stand 2026 in Betrieb gehen soll, Foto: WSNA NOK
Maritime Wirtschaft
Brunsbüttels 5. Schleusenkammer wächst
10. Oktober 2023

Der Bau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel gilt als wichtiger Schritt zur Modernisierung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK). Die neue Kammer wird 360 Meter lang (Nutzlänge 330 Meter) und 45 Meter breit (Nutzbreite 42 Meter) sein und damit auch den modernsten sehr großen Schiffen die Durchfahrt ermöglichen. Kosten des Vorhabens: 1,2 Milliarden Euro.

Mit der Trockenlegung der Häupter, der in Kürze beginnenden Betonage der Schleusenkammersohle und der abgeschlossenen Nassbaggerkampagne gibt es sichtbare Fortschritte. 2026 soll die Anlage in Betrieb gehen.

In den Schleusenhäuptern werden derzeit Elemente der Trennwände zwischen den Baugruben entfernt, am Außenhaupt laufen Vorbereitungen für das Betonieren der vier Meter hohen Betonsohle in der Drempelbaugrube. Auch der Bau des Torantriebshauses veläuft planmäßig. Am Binnenhaupt wurden Torkammerbaugrube und Drempelbaugrube trockengelegt. Nach dem Reinigen der Bohrpfahlköpfe starten die Bewehrungsarbeiten für die Betonsohle.

„Im Binnenhaupt gestaltet sich die Demontage der Trennwand zwischen den Einzelbaugruben aus statischen Gründen aufwendiger und erfordert den Einsatz von Deutschlands größtem Schwimmkran ‚Enak‘. In den nächsten Tagen wird der Kran die Trennwand in großen Segmenten von jeweils 85 Tonnen nach und nach ausheben“, erläutert Annemarie Brandt, Projektleiterin im Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal. tja
Maritime Wirtschaft

Über das Erreichen wichtiger Meilensteine beim Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel will das Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal am 9. Oktober auf der Großbaustelle informieren. Mit der Trockenlegung der beiden Kammerhäupter, der in Kürze beginnenden Betonage der Schleusenkammersohle sowie der bereits abgeschlossenen jüngsten Nassbaggerkampagne schreitet die Baustelle planmäßig voran und macht sichtbare Fortschritte, teilt die Behörde mit. Projektleiterin Annemarie Brandt will vor Ort zu den Details informieren.

Das Neubauamt lässt eine 360 mal 45 Meter große Schleusenkammer errichten, um an der Ein- und Ausfahrt des Nord-Ostsee-Kanals einen Engpass zu beseitigen. Im Anschluss sollen die beiden vorhandenen großen Kammern instandgesetzt werden.

Seit 2015 wird an dem Großprojekt, für das sogar ein eigenes Betonmischwerk errichtet wurde, gebaut. Wahrscheinlich zum Jahreswechsel 2026/2027 soll alles fertiggestellt sein. tja
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von Timo Jann
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Video Nadeloehr fuer Riesenschiffe bestes Video seit langem
Wie steigende Meeresspiegel dem Nord-Ostsee-Kanal Probleme bereiten
Die Schleusen in Kiel-Holtenau sind für die Entwässerung wichtig. Sie müssen aber auch für einen höheren Wasserstand der Ostsee gerüstet werden.
Artikel anhören • 3 Minuten

Der Nord-Ostsee-Kanal mag eines überhaupt nicht: Veränderungen beim Wasserstand. Die 100 Kilometer lange Wasserstraße reagiert darauf extrem sensibel. In Kiel und Brunsbüttel stellt man sich auf einen steigenden Meeresspiegel ein.
Frank Behling
Frank Behling
27.09.2023, 06:22 Uhr

Kiel. Der Nord-Ostsee-Kanal ist mehr als nur eine Wasserstraße. Er ist ein wichtiger Baustein im Entwässerungssystem Schleswig-Holsteins. Steigende Wasserstände an Nord- und Ostsee sind deshalb schnell ein Problem für den Nord-Ostsee-Kanal und damit das ganze Land.

Detlef Wittmüß kümmert sich um die Probleme des NOKs
Sendung: Schleswig-Holstein Magazin | 29.08.2023 | 19:30 Uhr 3 Min | Verfügbar bis 29.08.2025

Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Doch immer wieder gibt es Schwierigkeiten.
Nord-Ostsee-Kanal: Die Mängel-Liste ist lang

Aus dieser Sendung
Gabi Lüeße und Henrik Hanses. © Screenshot
29 Min
Schleswig-Holstein Magazin | 29.08.2023
Ein Frachtschiff fährt durch den NOK. © NDR
5 Min
Analyse: Hat der Nord-Ostsee-Kanal noch eine Zukunft?

Wenn Detlef Wittmüß von seinem Büro in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) auf den Nord-Ostsee-Kanal blickt, dann scheint auf den ersten Blick alles wie immer: Geschäftiges Treiben auf dem Wasser, Schüttgutfrachter, daneben ein paar Segelschiffe, und durch die Schleuse kommt gerade ein Containerschiff. Doch bei genauem Hinschauen zeigen sich die ersten Anzeichen, dass eben doch nicht alles so gut ist: Es ist beispielsweise nur eine Fähre unterwegs, die die Menschen von der Nordseite auf die Südseite des Kanals bringt – Personalmangel. Detlef Wittmüß ist Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Nord-Ostsee-Kanal. Er muss berufsbedingt einen guten Blick auf den Kanal haben, nicht nur aus seinem Bürofenster. Und genau das ist für den Amtsleiter aktuell eine große Herausforderung, denn die Baustellen, die seine Aufmerksamkeit fordern sind zahlreich. Aktuell hat Detlef Wittmüß mehr als 100 Einzelbaustellen zu verantworten – zum Beispiel die der Böschungssanierungen.

Wir haben ungefähr 100 Böschungsschäden am Nord-Ostsee-Kanal, die uns derzeit Sorgen bereiten. Detlef Wittmüß, Amtsleiter WSA
Zäune, Bagger und Baustellen ohne Ende
Ein Schwimmbagger verlegt Wassersteine im NOK. © NDR
Ein Bagger verlegt tonnenweise Wassersteine. Sie sollen einen Schutzwall für die spätere Stabilisierung des Ufers bilden.

Ein Zaun versperrt den Weg entlang des Kanals bei Hochdonn, der besonders in den Sommermonaten von Radtouristen aus ganz Deutschland genutzt wird. Am Rand des Kanals auf dem Wasser: ein Bagger, der tonnenweise Steine in den Kanal kippt. Hier wird die Uferböschung saniert, in dem Wassersteine verlegt werden, quasi als Schutzwall für die spätere Stabilisierung des Ufers. Vor etwa einem Jahr, im Juli 2022, haben Mitarbeiter des WSA bei Kontrolluntersuchungen Schäden am Nord-Ostsee-Kanal festgestellt. Ganze Böschungsabschnitte drohen ins Wasser zu rutschen – an insgesamt gut 100 Stellen, hauptsächlich auf der Weststrecke zwischen Brunsbüttel und Breiholz. Deshalb ist nun der Bagger im Einsatz. „Ich gehe davon aus, dass es wirklich eine ganze Zeit dauern wird, bis wir mit dieser Sanierung durch sind. Wir werden so etwas in einer Größenordnung von zehn Jahren auf jeden Fall brauchen“, sagt der Amtsleiter.

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Diese 100 Baustellen an den Böschungen kann er nicht einfach so sanieren lassen. Zunächst muss auch dieses Projekt genehmigt werden. Gut ein Jahr hat es also gedauert, seit sein Amt die Schäden festgestellt hat und es die ersten Probesanierungen gab. Das WSA ist eine Bundesbehörde. Und genau hier liegt auch das Problem, sagt der Amtsleiter: „Das bedeutet, man muss Papier machen, das begründen, eine technische Planung vorlegen, was man vorhat. Keiner gibt ihnen Geld, wenn sie sagen, ich brauche viel Geld für irgendwas. Sondern sie müssen das schon genau planen und genau das haben wir in den vergangenen Monaten getan.“ Erst dann habe man seitens des Bundeverkehrsministeriums erkannt, dass es eine ernste Situation sei. Das Geld wurde nun auch bewilligt.
Zehn Jahre, bis Böschung saniert ist

Es ist ein glücklicher Zufall, dass in diesem Planungszeitraum zwischen Juli 2022 und August 2023 nichts passiert ist – denn wäre die Böschung wirklich abgerutscht, hätte es zur Sperrung des Kanals kommen können, sagt Detlef Wittmüß. Eine Vollsperrung des Kanals – nach der zweiwöchigen Sperrung durch den Ölunfall im Brunsbütteler Binnenhafen – sie hätte fatale Wirkungen auf das ohnehin angeschlagene Image des Kanals gehabt. Aber auch die direkten, unmittelbaren Folgen der beschädigten Böschung wirken sich bereits auf den Schiffsverkehr aus.
Verschärftes Tempolimit auf dem Kanal
Ein rot-weißes Frachtschiff fährt über den Nord-Ostsee-Kanal. © NDR Foto: Laura Albus
Um den Zustand der Böschungen nicht noch zu verschlechten, gilt mittlerweile ein Tempolimit von 12 km/h auf dem Kanal.

Auf der etwa 100 Kilometer langen Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal durften die großen Containerschiffe bisher mit 15 Stundenkilometern fahren. Etwa acht Stunden also dauerte es von der Nordsee in Brunsbüttel bis zur Ostsee in Kiel. Aufgrund der Böschungsschäden hat Detlef Wittmüß eine Drosselung der Geschwindigkeit veranlasst. Nun dürfen die Schiffe den Kanal nur noch mit zwölf Stundenkilometern passieren. Der Grund dafür liegt unter der Wasseroberfläche und ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen: Die Schiffe verdrängen das Wasser, verursachen Verwirbelungen – und sorgen so Stück für Stück, Schiffspassage für Schiffspassage, dafür, dass die Uferböschung unterspült wird.
Die Hochbrücke Rendsburg ist fast fertig gebaut. © Landesarchiv Schleswig-Holstein LASH LSH_Abt. 548.3 Nr. 3213(1)
Jahrhundertbau Nord-Ostsee-Kanal

Mit dem Nord-Ostsee-Kanal errichten Ingenieure und Arbeiter innerhalb von acht Jahren ein Jahrhundertbauwerk. Ein Dossier.
Vor 25 Jahren erste Untersuchungen zu Böschungszustand

Doch die Geschwindigkeitsdrosselung sorgt nicht nur einfach für eine längere Fahrtzeit. Auch für die Lotsen und Steuerer, die während der Passage zwingend mit an Bord sein müssen, verlängern sich die Arbeitszeiten deutlich und das sorgt für eine Verschärfung der ohnehin engen Personalsituation. Doch das Problem ist nicht neu. Bereits 1997 gab es eine Untersuchung, wie sich immer größere Schiffe auf die Böschung auswirken. 2007 waren sie sogar mit Peilungsschiffen unterwegs, um die Böschung zu untersuchen. Es sind also eigentlich alle Informationen vorhanden. Nur werden die nicht zentral erfasst, versickern offenbar im komplizierten Verwaltungssystem.
Wird die Sanierung irgendwann fertig?

Selbst Detlef Wittmüß muss schmunzeln, als er die Behördenstruktur erläutert: „Die Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist eine dreistufige Bundesverwaltung. Als oberste Bundesbehörde haben wir das Bundesverkehrsministerium.“ Als Mittelbehörde gebe es die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. „Und dann gibt es die Ortsbehörden wie die Wasserstraßen und Schifffahrtsämter.“ Doch in der Argumentation, warum erst jetzt gehandelt wird, verweist der Amtsleiter auf Berlin: „Letzten Endes geben die uns das Geld und wir setzen um.“ Am Nord-Ostsee-Kanal ist allen klar, dass die Wasserstraße saniert werden muss. Nur: Dass der Kanal jemals fertig ist – daran glaubt selbst der Amtsleiter nicht.
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Der Nord-Ostsee-Kanal gilt als Prestige-Bau des Deutschen Reiches. Heute ist er die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt.
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Schäden am Nord-Ostsee-Kanal: Löcher in der Böschung

Der Kanal droht an Dutzenden Stellen an den Böschungen wegzubrechen. Arbeiter haben dies bei Kontrolluntersuchungen festgestellt. (7.7.2022)

So teuer ist die Sanierung der Kanalufer
Reparatur der vom Abrutschen bedrohten Böschungen kostet einen zweistelligen Millionenbetrag
Sicherheitsmaßnahme wegen drohender Böschungsabbrüche am Kanal: Der Uferweg ist streckenweise gesperrt. Christina Köhn

Henning Baethge

Gut ein Jahr nach Bekanntwerden der erheblichen Schäden an den Ufern des Nord-Ostsee-Kanals gibt das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt jetzt erstmals eine Kostenschätzung für die Sanierungsarbeiten ab. Die Reparatur der rund hundert unterspülten Stellen an den Böschungen wird demnach voraussichtlich Ausgaben „im niedrigen zweistelligen Millionenbereich“ erfordern, sagt Thomas Fischer, Sprecher des WSA NOK, gegenüber unserer Zeitung.
Die vom Abrutschen bedrohten Abschnitte liegen alle auf der westlichen Strecke des Kanals zwischen Brunsbüttel und Rendsburg. Die längsten beschädigten Stellen erstrecken sich über einige hundert Meter. Und die größten Schäden befinden sich im Kreis Dithmarschen bei Hochdonn bei Kanalkilometer 20 sowie zwischen Fischerhütte und Oldenbüttel im Kreis Rendsburg-Eckernförde bei Kilometer 40.
An drei Stellen bei Hochdonn hat die Wasserstraßenverwaltung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing daher inzwischen mit ersten Sanierungsarbeiten begonnen. Dabei geht es um Uferstücke von 750 Metern Länge. Diese Reparaturen „werden in diesem Jahr abgeschlossen“, kündigt Behördensprecher Fischer an. Dann sollen dort auch die wegen der Schäden gesperrten Uferwege wieder freigegeben werden. Zwischen Fischerhütte und Oldenbüttel bleiben die Uferwege dagegen noch länger gesperrt – bis auch dort die Böschungen repariert sind.
Bei der Sanierung in Hochdonn werden die beschädigten Kanalufer zunächst von allem losen Material befreit. Dann wird eine Sohle für die Erneuerung der Böschung gelegt. „Anschließend erfolgt ein stabiler Aufbau der Böschung mit einem speziellen Sand-Kies- oder Kies-Stein-Gemisch“, erläutert Fischer. Das Baggern und der Einbau des neuen Materials fänden dabei „zum großen Teil unter Wasser statt“.
An anderen Stellen wird das Wasserstraßenamt von Verkehrsminister Volker Wissing womöglich anders vorgehen. „Da sich die Schadstellen hinsichtlich Bodenbeschaffenheit, Hohlräumen und Umfang unterscheiden, muss eine jeweils geeignete Sanierungsmethode entwickelt werden“, sagt Fischer. Daher könne er auch noch „keine Aussage“ darüber machen, wie viele Stellen künftig pro Jahr saniert werden. Im WSA NOK rechnet man aber mit mindestens zehn Jahren, bis alles erledigt ist.
Grund für die Unterspülungen sind die von den Schiffen verursachten Strömungen, die wegen wachsender Größe der Schiffe und stärkerer Motoren immer kräftiger geworden sind und die Böschung zunehmend beschädigt haben. Um weitere Schäden zu verhindern, hat der Bund daher seit 1. Juli das Tempolimit auf dem Kanal verschärft – von 15 auf nur noch 12 Stundenkilometer. Bisher galt Tempo 12 nur für sehr große Schiffe.
Anders als zunächst befürchtet dauert die Passage durch den 98 Kilometer langen Kanal seitdem aber trotzdem kaum länger als die durchschnittlich 10,8 Stunden, die es bisher waren. Denn weil jetzt alle Schiffe gleich schnell fahren, fallen Überholmanöver und damit viele Wartezeiten in den Weichen des Kanals weg, berichtet Jens-Broder Knudsen, Chef der von der Kanalwirtschaft getragenen Initiative Kiel Canal. „Wir hoffen daher, dass wir zumindest keine Verlängerung der Passage bekommen – oder vielleicht sogar eine gewisse Verkürzung“, sagt er.
Dass der Bund die erheblichen Schäden an den Kanalufern hat entstehen lassen, kritisiert Knudsen dennoch – und fürchtet obendrein, dass die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt künftig noch stärker verfallen könnte. Denn der Bund wolle jährlich 1,5 Prozent der Stellen in der Schifffahrtsverwaltung streichen. Dabei gebe es schon jetzt nicht genug Techniker und Ingenieure, um den Nord-Ostsee-Kanal und dessen Schleusen in Schuss zu halten, kritisiert Knudsen. Er warnt daher:. „Wir bauen uns gerade das nächste Riesenproblem auf.“

Land und Leute D 2022, 60′
Kurzbeschreibung
Der Nord-Ostsee-Kanal gehört zu den meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen der Welt. Jährlich passieren bis zu 30.000 Schiffe den knapp 100 Kilometer langen Kanal. Für Kanalsteurer und Lotsen ist jede Überfahrt ein Wettlauf gegen die Zeit, die Lenkung erfordert größte Präzision. Die inzwischen über ein Jahrhundert alten Schleusen sorgen oft für technische Störungen, die lange Wartezeiten nach sich ziehen. Deshalb soll der Kanal nun für den Schiffsverkehr der Zukunft erneuert werden.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Lotsen-Mangel-auf-dem-NOK-Die-Situation-ist-ernst,nok642.html

Ölfilm: Nord-Ostsee-Kanal für zwei Stunden gesperrt
Das Archivbild zeigt den Nordostse-Kanal bei Rade.
Artikel anhören • 1 Minute

Wegen eines Ölfilms wurde der Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg am Sonnabend vorübergehend gesperrt. Das ist der Hintergrund.
Martin Geist
Martin Geist
13.08.2023, 14:26 Uhr

Rendsburg. „Die Schiffe stauen sich oder fahren zumindest sehr langsam“, berichtete am Sonnabendnachmittag eine Mitarbeiterin von „Brauer’s Aalkate“ in Rade. Tatsächlich hatte das einen triftigen Grund, denn der Nord-Ostsee-Kanal, an dessen südlichem Ufer sich das Lokal befindet, war für etwa zwei Stunden gesperrt.

Bundesrechnungshof prüft NOK Schleusenbau in Brunsbüttel droht wegen Andi Scheuer noch teurer zu werden
Von Henning Baethge | 06.08.2023, 18:30 Uhr
Bauarbeiten am Nord-Ostsee-Kanal
Schleusenbaustelle am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel: Die Arbeiten laufen seit 2014.Foto: Jonas Walzberg

Schon jetzt hat sich die geplante Bauzeit der neuen Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal verdoppelt, die Investitionssumme vervierfacht. Nun warnt der Rechnungshof: Es wird noch schlimmer – wegen eines Rechtsverstoßes von Ex-Minister Andreas Scheuer.

Der Bundesrechnungshof befürchtet neue Kostensteigerungen und Verzögerungen beim Bau der fünften Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel. Das geht aus einem vertraulichen Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, in dem die Rechnungsprüfer die derzeit größte Wasserbaustelle Europas unter die Lupe nehmen.
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Kosten von 273 Millionen auf 1,2 Milliarden gestiegen

Schon jetzt hat sich die geplante Bauzeit der neuen Schleuse verdoppelt und die Investitionssumme sogar vervierfacht. Sollte das im Jahr 2014 begonnene Bauprojekt ursprünglich 273 Millionen Euro kosten und 2020 fertig sein, ist nach aktuellem Stand mit 1,2 Milliarden Euro zu rechnen und einer Fertigstellung erst Ende 2026. Doch selbst diese Ziele von FDP-Verkehrsminister Volker Wissing sieht der Rechnungshof nun gefährdet.
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„Es bestehen erhebliche Risiken für weitere Bauverzögerungen und Ausgabensteigerungen“, warnen die Rechnungsprüfer in ihrem Bericht. Allein bei den Schleusentoren könnten „sich Mehrausgaben im zweistelligen Millionenbereich ergeben“. Auch beim Bau der Schleusenkammer drohten weiterer Verzug und Zusatzkosten. Grund dafür ist eine Anfang 2021 noch von Wissings CSU-Vorgänger Andreas Scheuer vereinbarte „Globalpauschale“, die der Rechnungshof für rechtswidrig hält.
Streit wegen munitionsbelastetem Baugrund

Mit diesem Festbetrag von 932 Millionen Euro nur für den Bau der Kammer wollte Scheuer möglichst günstig einen Streit mit dem Baukonsortium um Mehrausgaben beilegen, die wegen der unerwarteten Belastung des Baugrunds mit alter Munition und wegen des vom Bund gewollten neuartigen Gründungsverfahrens für die Schleuse entstanden waren. Gleichzeitig wollte Scheuer so weitere Ausgabenerhöhungen verhindern und „Termin- und Kostensicherheit“ erreichen.

Lotsen-Mangel auf dem NOK: „Die Situation ist ernst“
Stand: 28.07.2023 18:09 Uhr

Etwa drei Stunden mussten Schiffe, die in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) einlaufen wollten, an diesem Freitag in der Elbe warten. Der Grund: In Brunsbüttel gab es keinen Lotsen. Mittlerweile ist zwar Ersatz gefunden, der Stau hat sich aufgelöst – doch das Problem bleibt bestehen.

Die Situation sei ernst, sagt Bastian Petschokat, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK. „Es brennt sogar richtig, weil es im Prinzip keinen deutschen Nachwuchs mehr gibt in der Seefahrt“, so Petschokat weiter. 136 Lotsen gebe es aktuell – „wir könnten gut 155 sein, die gibt es aber nicht“, klagt der Ältermann. Ein anderer Grund für den Lotsenmangel ist laut Petschokat die gedrosselte Geschwindigkeit auf dem NOK. Denn seit 1. Juli dürfen Schiffe ab einer bestimmten Größe den Kanal nur noch mit 12 statt wie bisher mit 15 km/h passieren. Das verlängere die Zeit, die die Lotsen auf den Brücken verbringen, um etwa eine Stunde je Richtung. Und sorge so für eine erhöhte Arbeitszeit je Schiff. Der Grund für die Geschwindigkeitsdrosselung ist die teils unterspülte Uferböschung. Um ein weiteres Absacken zu verhindern, dürfen Schiffe den Kanal nur noch langsam passieren.
Kein Lotse für Brunsbüttel-Schleuse

An diesem Freitag hat sich der Notstand deutlich bemerkbar gemacht. Der Bereich der Schleuse in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) konnte mit keinem Lotsen besetzt werden. Auf der Elbe kam es dadurch zu einem Schiffsstau mit Verzögerungen von etwa drei Stunden. Das teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) mit. Laut Deflef Wittmüß, Amtsleiter des WSA, konnte zumindest für heute kurzfristig Personal gefunden werden, das dort einspringen konnte. Mittlerweile hat sich der Schiffsverkehr auf dem NOK wieder normalisiert.
Lotsenberuf: Einstiegsbarrieren abbauen

„Wir sind im Begriff, den Beruf des Seelotsen zum Primärberuf umzubauen“, berichtet Ältermann Petschokat. Demnach müsse man dann nicht mehr über die Seefahrt in den Beruf einsteigen – man könne direkt nach der Schule mit einem Dualen Studium loslegen. Darüber hinaus spreche man, so Petschokat, schon jetzt junge Leute in der Schule an. „Die Kampagne ist darauf ausgelegt, Sechzehn-, Siebzehnjährige überhaupt für den Beruf erst einmal zu begeistern.“
Lotsin Miriam Schlüter steht für ein Interview vor der Kamera © NDR Foto: NDR Screenshots
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Erste Lotsin im Nord-Ostsee-Kanal

Der Lotsen-Beruf ist stark männerdominiert, doch allmählich ändert sich was – Juni Miriam Schlüter ist Brunsbüttels erste Lotsin.
Drohnenaufnahme der NOK-Schleuse in Brunsbüttel © NDR Foto: Screenshots
Weiterer wichtiger Schritt für Brunsbütteler Schleusenkammer

Das 14 Meter tiefe Binnenhaupt ist betoniert worden. Dieser Teil der neuen Kammer wird die Schleusentore aufnehmen.
Roter Leuchtturm Mole 2 an der Schleuse Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) mit Frachtschiff im Hintergrund. © picture alliance / Zoonar | Conny Pokorny
NOK-Sperrung: IHK warnt vor langfristigen Folgen

Durch den Nord-Ostsee-Kanal kommt kein Schiff mehr – und das hat Konsequenzen für die Wirtschaft.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-

Schiffshöhe im Nord-Ostsee-Kanal: Tagsüber ist bei 37 Metern Schluss
Jonas Walzberg/dpa

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Eingeschraenkter-Schiffsverkehr-auf-Nord-Ostsee-Kanal,nok636.html

Kiel Wegen Reparaturen an der bei einer Havarie beschädigten Kieler Olympiabrücke dürfen besonders hohe Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal seit gestern tagsüber nicht passieren. Die Regelung für Schiffe ab einer Höhe von 37 Metern gilt voraussichtlich bis Ende August jeweils montags bis freitags. Grund sind Arbeiten an der Unterseite der Brücke. Die Einschränkungen halten sich allerdings in Grenzen: Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes sind nur etwa drei bis sechs Schiffe pro Tag betroffen.
Nach der Kieler Woche waren die Reparaturarbeiten wieder aufgenommen worden. Die Olympiabrücke ist für den Verkehr wieder gesperrt. Autos und Lkw bis zwölf Tonnen werden in beide Richtungen im Zuge der Bundesstraße 503 bei Tempo 50 über die parallel verlaufende Prinz-Heinrich-Brücke geleitet. Ein auf einem Frachter transportierter Kran war am 30. November vergangenen Jahres mit beiden Kieler Hochbrücken über den Kanal kollidiert.

Viele Projekte für Jochen Abratis
Neuer Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes (WNA) Nord-Ostsee-Kanal ist auch für die fünfte Schleusenkammer zuständig
Joachim Abratis ist neuer Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes Nord-Ostsee-Kanal. In seine Zuständigkeit fällt auch der Neubau der fünften Schleusenkammer. Brian Thode

Brian Thode

Jochen Abratis hat am 1. Juni sein neues Amt angetreten. Er folgt auf Sönke Meesenburg, der in den Ruhestand gewechselt ist. Mit seiner neuen Tätigkeit – vorher war Abratis Sachbereichsleiter und unter anderem bereits für die fünfte Schleusenkammer zuständig – kommen auf den gelernten Bauingenieur zahlreiche neue Projekte zu, die es zu begleiten gilt.
Das WNA ist mit seinen rund 80 Mitarbeitern für die Neubauten entlang des NOK zuständig. Einzig der Bau des Trockendocks in Brunsbüttel ist dem WNA in Magdeburg zugeordnet. „Wir stellen in einem technischen Querschnittsbereich das Fachpersonal bereit“, sagt Joachim Abratis. Das gehe von der Geotechnik über die Kampfmittelbeseitigung und Nachrichtentechnik bis hin zur Vergabestelle. Dabei kämpft die Behörde wie so viele Arbeitgeber mit dem Fachkräftemangel, in Brunsbüttel fehlten etwa Bauingenieure.
Zu den zahlreichen Projekten gehört der Ersatzneubau für die Levensauer Hochbrücke bei Kiel. Das derzeitige Bauwerk stamme noch aus dem Jahr 1895. Weil sich die Widerlager der Brücke mittlerweile zu einem Fledermaushabitat entwickelt haben, hat das WNA für das Bauwerk eine Lösung gefunden, um diese zu erhalten. „Die Brücke wird darüber gebaut.“ Dafür musste links und rechts des Bauwerkes Platz geschaffen werden, mittlerweile werden dort die Fundamente vorbereitet. „Der Bauablauf ist extrem verschachtelt“, sagt Abratis. Es gelte, die Sperrungen für den über die Brücke führenden Straßen- wie Schienenverkehr auf das Mindestmaß zu reduzieren. Weil es einen Einspruch im Vergabefahren für den Bau der neuen Widerlager gab, verzögert sich das Vorhaben derzeit. „Eigentlich sollte ab 2027 der Überbau stattfinden, derzeit denke ich, dass sich dies um ein Jahr verzögern wird“, sagt Abratis.
Ein weiteres – für die maritime Wirtschaft wichtiges – Projekt ist der Ausbau der Oststrecke. Ziel ist es, die teils engen Kurven zu erweitern und mehr Begegnungen zwischen Schiffen zu ermöglichen, so Joachim Abratis. Derzeit würden Arbeiten östlich von Sehestedt vorgenommen, um eine Kurve aufzuweiten. „Wir haben dort mit dem Trockenabtrag begonnen.“ Nächste große Aufgaben seien die Nassbaggerung und der Bau der Unterwasserböschung. Das Nassbaggergut soll in der Kieler Bucht bei Schwansen verklappt werden. Dafür sei bereits im Vorfeld ein Monitoring vorgenommen worden, auch während der Verklappung werde dies ausgeführt, um starke Vertrübungen zu vermeiden, so Abratis. Zurückgeworfen haben den Ausbau der Oststrecke einige Böschungsrutschungen, für deren Lösung zunächst ein aufwendiges Verfahren entwickelt werden musste.
Eine große Maßnahme stellt auch der Neubau der Kleinen Schleuse in Kiel dar. Diese ist aufgrund statischer Probleme seit 2014 außer Betrieb. Für den Neubau liege der Planfeststellungsbeschluss vor. Kampfmittelsondierungen würden bereits vorgenommen. Baugrunduntersuchungen hätten ergeben, dass sich dort im Vergleich zur Brunsbütteler Schleuse weniger aufwendige und damit kostenintensive Verfahren eignen würden, so Abratis. Auch der geringere Tidenhub vereinfache die Baustelle gegenüber der in Brunsbüttel. Ein Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Schleswig, bei dem es um die Einrichtung eines Baustellenfähranlegers geht, der eine Bahntrasse kreuzt, ist weitestgehend zugunsten des WNA ausgegangen, sagt Abratis. Geplant ist nun, zum Jahreswechsel die ersten Vergaben vorzunehmen.
Schließlich betreut das WNA den Neubau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel. „Wir sind nach wie vor dabei, den Schlamm an der Kammersohle zu beseitigen“, sagt Joachim Abratis. Dieser habe sich teilweise verfestigt, weshalb Teleskopbagger zum Einsatz kämen. Dabei müsse genau gearbeitet werden, um nicht die Auftriebspfähle, die die Schleusenkammer im Boden verankern sollen, zu beschädigen. Zudem würden weiter Mängel an Spundwänden beseitigt. „Das soll bis Juli abgeschlossen sein.“ Nächster Schritt sei dann das sukzessive Einbauen des Unterwasserbetons für die Kammersohle. Auch eine neue Nassbaggerkampagne soll bald starten, wofür in dieser Woche ein Stelzenponton erwartet wird. „Das Bodenlager Dyhrssenmoor ist aufnahmebereit.“ Zeitlich sei die Baustelle insgesamt weiter im Plan. Aber: „Vorhandene Zeitpuffer wurden aufgebraucht“, sagt Abratis. Es gebe jedoch auch noch Optimierungsmöglichkeiten, um in Zukunft neue Zeitpuffer zu gewinnen. Eine Kostensteigerung ist indes zu erwarten, hier machen sich die Pandemie und der Ukrainekrieg bemerkbar, so Abratis. Er erwarte aber keine großen Sprünge. Derzeit ist der Bau mit rund 1,2 Milliarden Euro veranschlagt.

NOK-Schleuse Brunsbüttel einer der gefährlichsten Orte der Schifffahrt

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) und seine Schleusen gelten als einer der gefährlichsten Orte für die Berufsschifffahrt in Deutschland. Das geht aus dem Jahresbericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung für 2022 hervor. Darin heißt es, dass es auf der Weststrecke des NOK inklusive der Brunsbütteler Schleusen im Kreis Dithmarschen im vergangenen Jahr 64 Seeunfälle und Vorkommnisse gab. Davon entfallen 48 Unfälle auf die Schleusen. Auf der Oststrecke waren es 50 Unfälle und Vorkommnisse, davon 16 in den Kieler Schleusen. Die vergleichsweise hohe Unfallzahl in der Brunsbütteler Schleuse wird damit begründet, dass die Einfahrt dort wegen des starken Elbstroms und der Tide schwieriger ist als die in die Schleuse Kiel-Holtenau. | NDR Schleswig-Holstein 09.06.2023 13:00 Uhr

Langsamfahrt auf Nord-Ostsee-Kanal soll kompensiert werden

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Bund-will-Gebuehren-fuer-den-Nord-Ostsee-Kanal-senken,nordostseekanal458.html

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/containerschiff538_v-fullhd.jpg

Hamburg Journal
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Das Containerschiff „Munksund“ in einer Ausweichstelle im Nord-Ostsee-Kanal. © picture alliance / imageBROKER Foto: Klaus-Dieter Möbus
Das Containerschiff „Munksund“ in einer Ausweichstelle im Nord-Ostsee-Kanal. © picture alliance / imageBROKER Foto: Klaus-Dieter Möbus
AUDIO: Nord-Ostsee-Kanal: Bund kündigt Gebührensenkung an (1 Min)
Bund will Gebühren für den Nord-Ostsee-Kanal senken
Stand: 05.04.2023 09:01 Uhr

Der Nord-Ostsee-Kanal gilt als die meistbefahrenste künstliche Wasserstraße der Welt und ist auch für den Hamburger Hafen wichtig. Weil die Böschungen im Kanal marode sind, müssen Schiffe dort ab dem Sommer langsamer fahren. Der Bund will deshalb die Gebühren für Frachter und Tanker senken.

Rund 16.000 Schiffe fahren im Schnitt auf dem kurzen Weg durchs schleswig-holsteinische Binnenland von der Elbe in die Ostsee oder umgekehrt. Für Schiffe aus dem Hamburger Hafen verkürzt sich der Weg in die Ostsee um mehrere hundert Kilometer. Doch wegen der abbröckelnden Böschungen des Kanals dauert die Passage ab Sommer deutlich länger, weil langsam gefahren werden muss. Einige Reeder planten deshalb bereits wieder, den Weg um Dänemark zu wählen.
Kanalgebühr soll um 50 Prozent sinken

Bei einem Empfang am Dienstagabend im Hamburger Rathaus kündigte Oliver Luksic, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, nun an, dass der Bund die Kanalgebühren um 50 Prozent senkt. Damit könnten die Kosten für diejenigen, die den Kanal nutzen, stabil gehalten werden.
FDP: Wichtiger Beitrag für Hafenstandort Hamburg

Das sei ein wichtiger Beitrag, um den Hafenstandort Hamburg zu stärken, sagte Michael Kruse, der die Hamburger FDP im Bundestag vertritt. Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg meinte allerdings, der Bund hätte die Gebühren ganz streichen sollen.
Zwei Schiffe durchqueren den Nord-Ostsee-Kanal © Heiko Schwarze Foto: Heiko Schwarze
Schäden am Nord-Ostsee-Kanal: Löcher in der Böschung

Der Kanal droht an Dutzenden Stellen an den Böschungen wegzubrechen. Arbeiter haben dies bei Kontrolluntersuchungen festgestellt. (07.07.2022)
Die Hochbrücke Rendsburg ist fast fertig gebaut. © Landesarchiv Schleswig-Holstein LASH LSH_Abt. 548.3 Nr. 3213(1)
Jahrhundertbau Nord-Ostsee-Kanal

Mit dem Nord-Ostsee-Kanal errichten Ingenieure und Arbeiter innerhalb von acht Jahren ein Jahrhundertbauwerk. Ein Dossier.

100 Millionen Euro für Reparaturdock in Brunsbüttel

In Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) soll ein neues Dock gebaut werden, in dem die Schleusentore des Nord-Ostsee-Kanals repariert werden können. Rund 100 Millionen Euro soll das Ganze kosten. Der Auftrag wurde laut zuständiger Behörde an eine Bietergemeinschaft erteilt. Das Dock ist für die Schleusenanlagen in Kiel und in Brunsbüttel gedacht. Nach Angaben des Wasserstraßen-Neubauamts in Magdeburg sollen die Bauarbeiten Ende Mai beginnen und Ende 2026 abgeschlossen sein. In den vergangenen Jahren waren mehrmals Schleusentore des NOK beschädigt worden, was zu wochenlangen Problemen für die Schifffahrt auf dem Kanal führte. | NDR Schleswig-Holstein 20.03.2023 18:00 Uhr
Verkehr – Brunsbüttel:Großinvestition für Bau von Dock für Schleusentore
20. März 2023, 16:14 Uhr
Verkehr – Brunsbüttel: Ein Schiff fährt im Nebel zur Einfahrt in die Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal. Foto: Marcus Brandt/dpa/Symbolbild
Ein Schiff fährt im Nebel zur Einfahrt in die Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal. Foto: Marcus Brandt/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Brunsbüttel (dpa/lno) – Für rund 100 Millionen Euro soll in Brunsbüttel ein Instandsetzungs-Dock für Schleusentore des Nord-Ostsee-Kanals gebaut werden. Die bis zu 48 Meter langen und 22,45 Meter hohen Tore müssen bei Beschädigungen durch Schiffe und auch in regelmäßigen Abständen instandgesetzt werden, wie das Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg am Montag mitteilte. Der Auftrag wurde an eine Bietergemeinschaft erteilt.

Das Dock ist für die Schleusenanlagen in Kiel und in Brunsbüttel gedacht. Defekte Schleusentore sollen künftig schwimmend dorthin transportiert werden. In Brunsbüttel sollen auch Liegeplätze für Tore entstehen. Die Baustelle soll Ende Mai eingerichtet und der Bau bis Ende 2026 fertiggestellt werden.

Bei Havarien waren in den vergangenen Jahren mehrmals Schleusentore beschädigt worden. Beispielsweise hatte 2018 das Containerschiff „Akacia“ in Kiel ein Schleusentor gerammt, was zu wochenlangen Problemen für die Schifffahrt auf dem Kanal führte. In den vergangenen Jahren musste der Kanal auch mehrmals vorübergehend der gesperrt werden, weil die mehr als 100 Jahre alten Schleusen defekt waren.

Im Jahr 2022 haben fast 27.000 Schiffe die künstliche Wasserstraße genutzt. Sie beförderten rund 82 Millionen Tonnen Güter.

veröffentlicht am 15.03.2023

Der Nord-Ostsee-Kanal – Nadelöhr für Riesenschiffe

https://www.ardmediathek.de/video/deutschlandbilder/der-nord-ostsee-kanal/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2RldXRzY2hsYW5kYmlsZGVyLzMwMDU2Mjk2OTg

Großinvestition für Bau von Dock für Schleusentore
20. März 2023 16:14
Ein Schiff fährt im Nebel zur Einfahrt in die Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal. Marcus Brandt/dpa/Symbolbild
Ein Schiff fährt im Nebel zur Einfahrt in die Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal. Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

Brunsbüttel (dpa/lno) –

Für rund 100 Millionen Euro soll in Brunsbüttel ein Instandsetzungs-Dock für Schleusentore des Nord-Ostsee-Kanals gebaut werden. Die bis zu 48 Meter langen und 22,45 Meter hohen Tore müssen bei Beschädigungen durch Schiffe und auch in regelmäßigen Abständen instandgesetzt werden, wie das Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg am Montag mitteilte. Der Auftrag wurde an eine Bietergemeinschaft erteilt.

Das Dock ist für die Schleusenanlagen in Kiel und in Brunsbüttel gedacht. Defekte Schleusentore sollen künftig schwimmend dorthin transportiert werden. In Brunsbüttel sollen auch Liegeplätze für Tore entstehen. Die Baustelle soll Ende Mai eingerichtet und der Bau bis Ende 2026 fertiggestellt werden.

Bei Havarien waren in den vergangenen Jahren mehrmals Schleusentore beschädigt worden. Beispielsweise hatte 2018 das Containerschiff «Akacia» in Kiel ein Schleusentor gerammt, was zu wochenlangen Problemen für die Schifffahrt auf dem Kanal führte. In den vergangenen Jahren musste der Kanal auch mehrmals vorübergehend der gesperrt werden, weil die mehr als 100 Jahre alten Schleusen defekt waren.

Im Jahr 2022 haben fast 27.000 Schiffe die künstliche Wasserstraße genutzt. Sie beförderten rund 82 Millionen Tonnen Güter.

Wegen schärferen Tempolimits Volker Wissing will Gebühren für den Nord-Ostsee-Kanal senken
Von Henning Baethge | 14.03.2023, 20:00 Uhr 1 Leserkommentar
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02:24

Wegen schwerer Schäden an den Böschungen des Nord-Ostsee-Kanals müssen Schiffe bald langsamer fahren. Im Gegenzug erwägt der Bundesverkehrsminister eine Verringerung der Befahrensabgaben.

Die Gebühren für die Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal sollen sinken. Das sagte der Kieler SPD-Bundestagsabgeordnete Mathias Stein am Dienstag gegenüber shz.de. Wie Stein berichtete, habe ihm Verkehrsminister Volker Wissing mitgeteilt, dass das Ressort „eine Senkung der Befahrungsabgaben fachlich befürwortet“. Über den Umfang einer Senkung verhandle Wissing derzeit mit seinem Parteifreund und Finanzminister Christian Lindner. Eine Anfrage von shz.de ließ Wissing am Dienstag unbeantwortet.
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Die Verkehrspolitiker der SPD-Bundestagsfraktion stellen sich in einem Positionspapier klar hinter den Verkehrsträger Wasserstraße und die gesamte maritime Wirtschaft. Zu dem Papier mit dem Titel „Respekt für Beschäftigte. Geschwindigkeit für Infrastruktur“, sagte der zuständige Berichterstatter Mathias Stein, dass die über Wasserstraßen stattfindenden Transporte von Waren für den Industriestandort systemrelevant sind. Allerdings seien in den vergangenen Jahren durch Niedrigwasserperioden Versorgungsengpässe und immense wirtschaftliche Schäden entstanden. Deswegen müssten neben Brücken und Gleisen auch die Wasserstraßen schneller modernisiert werden, um der Industrie bessere Standortbedingungen zu verschaffen. Stein: „Als SPD-Bundestagsfraktion setzen wir uns für einen Dreiklang aus steigender Finanzierung der Wasserstraßen-Infrastruktur, besserem Personalmanagement der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sowie flexibleren Behördenstrukturen ein“.

Ein sehr guter Schritt dafür sei der Entwurf für den Bundeshaushalt 2024, der trotz allgemeinen Einsparungen einen Aufwuchs der Haushaltsmittel für die Bundeswasserstraßen um 417 Millionen Euro vorsieht. „Zusätzlich brauchen wir dringend einen Mentalitätswandel in unseren Behörden, hin zu mehr Pragmatismus, Geschwindigkeit und einer Ermöglichungskultur.“ Als Beispiel nennt das von Stein und seinen Fraktionsmitgliedern verfasste Papier die Entwicklung einer eigenen Personalentwicklungsstrategie der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nach dem Vorbild der österreichischen Viadonau mit horizontalen und vertikalen Laufbahnen, Karenzmanagement, Gesundheitsvorsorge und einem ständigen Weiterbildungsangebot für alle Beschäftigten. Jeder und jedem Beschäftigten in der WSV solle ein Angebot der personellen Entwicklung gegeben werden.

Ferner soll der Arbeit der WSV und deren Beschäftigten mehr Respekt durch Investitionen und Werbung innerhalb und außerhalb der WSV in Richtung Ausbildung und (dualem) Studium verschafft werden. Dies könne etwa dadurch erreicht werden, dass alle verfügbaren Stellen des Studiengangs Bauingenieurwesen an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg ausgenutzt werden und duale Studienangebote Ausbildungsplätze attraktiver machen. (jpn)
Politik
Bald gilt Tempo 12 auf dem Nord-Ostsee-Kanal

Grund für die geplante Verringerung der Gebühren ist laut Stein die bevorstehende Verschärfung des Tempolimits auf dem Kanal. Gilt bisher für die meisten Schiffe eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 15 Stundenkilometern und nur für besonders große ab 8,50 Meter Tiefgang oder 235 Meter Länge von 12 Stundenkilometern, so soll voraussichtlich ab Juli für alle Schiffe Tempo 12 verbindlich werden.
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Durch das neue Limit verlängert sich die Kanalpassage um rund anderthalb Stunden. Daher erhöhen sich für die Reedereien auch die Kosten – unter anderem für die Lotsen und Kanalsteurer, die dann ja länger an Bord sein werden. Deshalb hat Stein bei Wissing dafür geworben, einen Teil der Mehrkosten durch eine Senkung der Kanalgebühren zu kompensieren. „Die Bundesregierung setzt sich damit für die Wettbewerbsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals ein“, sagte der SPD-Mann, der früher in der Kanalverwaltung gearbeitet hat.
Die Kanalböschungen drohen wegzubrechen

Notwendig wird die Verschärfung des Tempolimits wegen schwerer Schäden an den Böschungen im westlichen Abschnitt des Kanals. Sie wurden durch starke Strömungen von vorbeifahrenden Schiff so stark unterspült, dass sie an vielen Stellen wegzubrechen drohen. Mehrere Abschnitte der Uferwege des Kanals sind daher inzwischen gesperrt. Die ersten Arbeiten zur Sanierung von Böschungen haben mittlerweile begonnen.
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© dpa-infocom, dpa:230320-99-24555/2

Der Nord-Ostsee-Kanal gehört zu den meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen der Welt. Jährlich passieren bis zu 30.000 Schiffe den knapp 100 Kilometer langen Kanal. Für Kanalsteurer und Lotsen ist jede Überfahrt ein Wettlauf gegen die Zeit, die Lenkung erfordert größte Präzision. Die inzwischen über ein Jahrhundert alten Schleusen sorgen oft für technische Störungen, die lange Wartezeiten nach sich ziehen. Deshalb soll der Kanal nun für den Schiffsverkehr der Zukunft erneuert werden.
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Die Reduzierung der Höchstfahrgeschwindigkeit auf dem Nord-Ostsee-Kanal wird voraussichtlich durch eine Absenkung der Befahrungsabgabe des Kanals für die Reedereien kompensiert, teilte der SPD-Bundestagsabgeordnete Mathias Stein am Dienstag mit. „Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat am Montag auf meine Nachfrage hin signalisiert, dass sie eine Senkung der Befahrungsabgaben fachlich befürworten.“ Das sei eine sehr gute Nachricht für den maritimen Standort Deutschland und insbesondere für Schleswig-Holstein. „Die Bundesregierung setzt sich damit für die Wettbewerbsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals ein. Jetzt müssen alle anpacken, um den Kanal schnellstmöglich zu sanieren.“

Über die genaue Höhe der Senkung der Befahrungsabgabe verhandele das BMDV derzeit noch mit dem Bundesfinanzministerium, so Stein. Aufgrund der Unterspülungen der Böschungen entlang des Nord-Ostsee-Kanals gelten ab Juli 2023 eine Höchstgeschwindigkeit von zwölf km/h für alle Schiffe. Dadurch ergeben sich für die Reedereien nicht nur längere Fahrtzeiten, sondern zusätzliche Mehrkosten durch die Erhöhung der Tarife bei Steurern und Lotsen. Für sie soll es einen Ausgleich geben. Die ersten Maßnahmen zur Sanierung der Böschungen würden unterdessen laufen, so Stein. dsk

Wenn der Kanal mal voll ist
10. März 2023

Redensarten sind immer wieder hilfreich, wenn es darum geht, Dinge prägnant auf den Punkt zu bringen – gerne aber auch mit einem gewissen „Sprachwitz“ dabei. Die deutsche Sprache hat diesbezüglich einiges zu bieten, unterstellt, dass man am Umgang mit Sprache, am Spiel mit Worten, auch Freude hat.

Die Redewendung „Ich habe den Kanal voll“ kommt gerne dann zur Anwendung, wenn man einer Sache überdrüssig ist, wenn man zutiefst über etwas verärgert ist, wenn man endlich in einer Sache vorankommen will, aber immer neue Hürden auftauchen. Und so weiter.

Mit Blick auf den aktuellen Zustand der weiterhin weltweit wichtigsten künstlichen Wasserstraße, dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK), und der Stimmungslage all jener, die vom „Kiel Kanal“ leben, kommt dem Chronisten die eingangs genannte Redewendung spontan in den Sinn. Dieser Tage betätigten die beiden Nautischen Vereine (NV) aus Kiel und Brunsbüttel das Küsten-Typhon, um auf diese Weise Alarm zu schlagen. In einem zweiseitigen Brief, der an einen vergleichsweise großen Verteiler, zu dem neben der maritimen Wirtschaft auch die Politik gehörte, machten die Autoren des Schreibens auf eine aus ihrer Sicht drohende Fehlentwicklung rund um diese wichtige Wasserstraße aufmerksam. Sie haben gewissermaßen „den Kanal voll“, weil der NOK aus den schlechten Nachrichten einfach nicht herauszukommen scheint. Dabei ist der NOK ein Verkehrsweg, von dessen einwandfreiem Funktionieren nicht nur die internationale Schifffahrt abhängt, sondern auch weite Teile der deutschen Seehafenverkehrswirtschaft, allen voran in den großen Universalhäfen an Elbe und Weser. Der aktuelle Anlass für den Brandbrief: Weil es in dem seit 1895 bestehenden Kanal inzwischen an mehreren Stellen zu sogenannten Böschungsabbrüchen gekommen ist und offenkundig auch weiter kommt, muss die Schifffahrt nach Einschätzung der zuständigen Wasserstraßenverwaltung bei der Passage der 100 Kilometer langen Kanalstrecke langsamer fahren. Das soll zur Jahresmitte so in Kraft treten. Was für Laien auf den ersten Moment nicht so dramatisch wirkt, wird von Schifffahrtsexperten allerdings als gravierend eingestuft. Denn es bedeutet sowohl für die Lotsen als auch die Kanalsteurer Mehrarbeit und damit vor allem zusätzliche Kosten. Ausgaben, auf denen sie nicht allein sitzenbleiben können, sondern die sie an die Reedereien weitergeben müssen. Heißt aber auch: Die Kanalpassage verteuert sich weiter, denn auch die Befahrensabgaben fallen ja noch an. Das alles macht den NOK damit unterm Strich unattraktiv für den einen und anderen Reeder, der dann lieber gleich den Weg um Kap Skagen wählt. Die beiden Nautischen Vereine, zu deren Mitgliedern auch viele aktive und ehemalige Lotsen oder auch Kanalsteurer gehören, fordern daher vom NOK-Eigentümer, dem Bund, dass er die Befahrensabgaben entweder senkt oder gar ganz aussetzt. Das ist kein neues Ansinnen, war vielmehr alles schon mal da. Rückblende: Als 2020 das Verkehrsaufkommen im NOK als Folge der Corona-Pandemie einbrach, handelte der Bund schnell und setzte die „Kanalmaut“ aus. Die positive Wirkung stellte sich sehr schnell ein. Die Kritik am Bund als dem zentralen „Stakeholder“ für die Infrastruktur im rohstoffarmen Industrieland Deutschland beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Bundeswasserstraßen. Auch im Bahnbereich wächst der Unmut. Dieser Tage meldete sich der Fachverband „Die Güterbahnen“ zu Wort, der vor gravierenden Fehlentwicklungen im nationalen und auch internationalen Schienengüterverkehr warnte, wenn der Bund nicht schneller und vor allem mit mehr Mitteln in den Ausbau, aber auch den Unterhalt der Schienenwege investiert.

Die Forderung fällt in eine Zeit, wo andererseits fast täglich gefordert wird, mehr Güter auf die Schiene zu verlagern, weil das dem Klimaschutz hilft. Die deutschen Seehäfen, mehrheitlich bahnaffin, sind dabei natürliche Partner eines Eisenbahn-Fachverbands, dem immerhin über 100 Unternehmen angehören. So gilt Hamburg etwa als der größte europäische Eisenbahnhafen und das trotz der erheblichen Anstrengungen auch im Bahnbereich in den großen Rheinmündungshäfen.

Mit anderen Worten: Der Zustand der deutschen Verkehrsinfrastruktur als Ganzes ist und bleibt auch entscheidend für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Logistikstandortes Deutschland. Das endlich auch bei deutschen Spitzenpolitikern zu erkennen, ist mehr als nur eine Pflichtübung.

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Rubriken Maritime Wirtschaft NOK-Passage wird zu teuer

Verkehrsreichste künstliche Wasserstraße der Welt: der NOK. Hohe Zusatzkosten machen ihn unattraktiver, Foto: Arndt
Maritime Wirtschaft
NOK-Passage wird zu teuer Copyright THB
08. März 2023

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist nicht nur die verkehrsreichste künstliche Wasserstraße der Welt. Er ist auch für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen von herausragender Bedeutung. Doch droht große Gefahr für den NOK.

Diese Sorge treibt den Nautischen Verein (NV) zu Kiel sowie den NV Brunsbüttel um. Beide Einrichtungen zählen zahlreiche Lotsen sowie die sogenannten Kanalsteurer, die beide mit dem Arbeitsplatz NOK Lohn und Brot verdienen, zu ihrem Mitgliederstamm.

Die Vorsitzenden der beiden NV, Kapitän Hans-Hermann Lückert (Kiel) sowie Michael Hartmann (Brunsbüttel), haben ihre großen Sorgen zur weiteren Zukunft des seit 1895 existierenden Kanals in einem aktuellen Alarmschreiben zusammengefasst. Es liegt auch dem THB vor. Angesichts der Wichtigkeit des Themas haben die beiden Autoren den Brief zudem an einen größeren Verteiler an Spitzenvertreter aus der Politik, den maritimen Fachverbänden, der Bundeswasserstraßenverwaltung GDWS in Bonn, aber auch an das Bundesverkehrsministerium sowie das zuständige Wirtschafts- und Verkehrsministerium in Kiel adressiert.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatten Lückert und Hartmann einen geharnischten Brief mit dem klaren Bezug zur Lage auf dem knapp 100 Kilometer langen Kanal verfasst und auf den Weg gebracht. Damals standen die Folgen der großräumigen Böschungsabbrüche im Mittelpunkt ihrer Betrachtungen.

Um weitere Schäden an den Böschungen zu vermeiden – die Substanzverluste sind das Ergebnis von mehreren Jahren und zugleich einer unzureichenden Unterhaltung des Kanals –, wurde durch die zuständige Schifffahrtsverwaltung ein Langsamfahrgebot für die Schifffahrt verfügt, das dann zum Juli dieses Jahres in Kraft treten sollte. Heißt in der Konsequenz: eine einheitliche Geschwindigkeit für alle Schiffe, ganz gleich ob kleiner Kümo, ein Hochseetanker oder gar ein Kreuzfahrtschiff. Statt 15 Kilometer pro Stunde ab Sommer dann „nur“ noch 12 Kilometer pro Stunde.

Und das hat wiederum Folgen für die Länge der Kanalpassage der Schiffe und auch die Arbeitszeiten von Lotsen und Kanalsteurern. Denn diese verlängern sich deutlich, was dann klar mit finanziellen Folgen für diese Berufsgruppe verbunden ist.

Lückert und Hartmann stellen in dem aktuellen Brief fest: „Durch diese Maßnahme werden sich die Arbeitszeiten der Steurer und Lotsen und in der Folge auch deren Tarife zwangsläufig deutlich erhöhen.“ Konkret: 15 Prozent bei den Kanalsteurern und 25 Prozent bei den Lotsen. Diese Mehrkosten müssen die Kunden des Kanals, also die Reedereien, tragen. Weshalb die beiden erfahrenen Schifffahrtsexperten schon jetzt warnen: „Durch diese Maßnahme wird der NOK, der ohnehin wegen der vielen Baustellen eine gewisse Unkalkulierbarkeit in sich birgt, gegenüber der Alternativroute rund Skagen unattraktiver.“

Als ein Ausweg aus dieser nach Überzeugung von Lückert und Hartmann klar absehbaren Misere muss daher der Bund als Betreiber des NOK in Aktion treten: „Absenkung beziehungsweise Aufhebung der Befahrungsabgabe des NOK“. Doch das allein werde nicht ganz ausreichen. Die angesichts der zahlreichen Probleme rund um den NOK-Betrieb sowieso bereits verunsicherte Schifffahrt brauche mehr Planungssicherheit. Lückert und Hartmann fordern daher auch „umgehend eine zeitliche Perspektive hinsichtlich der Behebung aller Schäden“ im Bereich der substanzgeschädigten Böschungsabschnitte im Kanal. EHA

Regierung fordert mehr Geld für Nord-Ostsee-Kanal
Komplizierte Ermittlungen

28.01.2023 | 09:25 | Binnenschifferei
Beginne die Diskussion…

Tempolimit auf Nord-Ostsee-Kanal: Schiffe dürfen ab Sommer maximal 12 Stundenkilometer fahren

https://www.shz.de/lokales/rendsburg/artikel/rendsburg-investitionen-am-nok-sind-politisch-nicht-attraktiv-44088564

Marode Böschung am NOK Ab 1. Juli 2023: Behörde verschärft Tempolimit auf Nord-Ostsee-Kanal
Von Lutz Timm | 02.02.2023, 17:07 Uhr | Update am 02.02.2023
Beitrag hören:
03:18

Geduldsspiel für Reeder und Lotsen: Weil die Böschung an knapp 100 Stellen am Nord-Ostsee-Kanal beschädigt ist, müssen Schiffe ab Juli das Tempo drosseln. Die neue Regel bringt Probleme mit sich.

Tempolimit für den schwimmenden Verkehr: Die Höchstgeschwindigkeit im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) wird ab Sommer 2023 für alle Schiffe von 15 auf zwölf Stundenkilometer herabgesetzt. Grund sind Schäden an der Böschung. „Wir müssen die Strömung reduzieren, um weitere Unterspülungen zu verhindern“, bestätigte Jörg Brockmann vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nord-Ostsee-Kanal (WSA-NOK) am Donnerstag auf Nachfrage von sh:z.
„Wir müssen die Strömung reduzieren, um weitere Unterspülungen zu verhindern.“
Jörg Brockmann
Sprecher Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nord-Ostsee-Kanal

Die Kanalverwaltung hatte bereits im Juli 2022 bei Untersuchungen festgestellt, dass an vielen Stellen des Kanals die Böschungen marode sind. Dadurch drohen Ufer abzurutschen und Betriebswege einzusacken – ein Sicherheitsrisiko für Schiffe und Passanten gleichermaßen. Betroffen ist besonderes der westliche Kanal zwischen Rendsburg und Brunsbüttel, wo der Boden besonders sandig ist.
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Größere Schiffe verursachen schwere Schäden an der Böschung

Die Schäden wurden durch die immer größeren und breiteren Schiffe im Kanal ausgelöst. Damit wurden auch die Wasserbewegungen intensiver. Die größte Beanspruchung entsteht laut WSA-Sprecher Brockmann vor allem bei Überholvorgängen. „Die Schiffe kommen aufgrund ihrer Breite mittlerweile immer näher an das Kanalufer heran“, erläutert Brockmann. Mit einer generellen Geschwindigkeitsbegrenzung auf zwölf Stundenkilometer wären faktisch auch alle Überholvorgänge unmöglich.
Geschwindigkeitsbegrenzung hat erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr

Das verschärfte Tempolimit bringt allerdings weitere Probleme mit sich. Weil sich die Kanalpassage um etwa eineinhalb Stunden verlängert, werden deutlich mehr Kanallotsen gebraucht. Matthias Probst, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK, sieht „deutliche Auswirkungen auf die Lotsen“ und „tiefgreifende Veränderungen auf den Kanal“ zukommen. Die Ausbildungskapazitäten seien verdreifacht worden. Doch ob das ausreicht, um die Folgen der Geschwindigkeitsbegrenzung auszugleichen, steht noch nicht fest. Bis Mitte März erwartet der Ältermannn Klarheit.
„Ein Tempolimit bedeutet eine tiefgreifende Veränderung für den Kanal.“
Matthias Probst
Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK

Und auch für die Reedereien wird die Kanalpassage wohl unattraktiver: Zwar dauert die alternative Tour rund um Skagen mit neuem Tempolimit noch immer rund zehn Stunden länger als der Weg durch Schleswig-Holstein. Kommen jedoch auch noch Wartezeiten an den Schleusen hinzu, zählt irgendwann jede Stunde.

Im Normalfall dauerte die Passage des 98 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanals derzeit rund sechseinhalb Stunden.
https://zeitung.shz.de/glueckstaedterfortuna/2696/article/1757910/27/1/render/?token=20dccb7ae6e69a9f4d80d21ae313e886&vl_platform=ios&vl_app_id=de.shz.tageszeitung&vl_app_version=10.47.0

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schifffahrt-kiel-weniger-verkehr-auf-dem-nord-ostsee-kanal-2022-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230127-99-381541

Weniger Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal 2022
Kiel – Der Krieg in der Ukraine, schwankende Energiepreise und eine Vollsperrung haben 2022 zu weniger Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal geführt.
Binnenschifferei
(c) proplanta
Im vergangenen Jahr haben 26.882 Schiffe die künstliche Wasserstraße genutzt, 411 weniger als 2021, wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung am Freitag berichtete. Schiffe beförderten 82,254 Millionen Tonnen Güter. Das waren 3,5 Prozent weniger als 2021 (85,222 Millionen).

Trotz des Rückgangs bei der Anzahl der Schiffe fiel deren Ladevolumen insgesamt mit einer Bruttoraumzahl (BRZ) von gut 133 Millionen etwas höher als 2021 (132,4 Millionen). Der Trend zu immer größeren Schiffen hielt damit an.

Durch die EU verhängte Sanktionen gegen Russland führten den Angaben zufolge zu einem deutlichen Rückgang der Verkehre nach oder von Russland. Waren im Kanal 2021 noch 2.771 Schiffe mit Ziel Russland beziehungsweise von russischen Häfen kommend unterwegs, halbierte sich deren Zahl 2022 fast auf 1.420. Sie transportierten 5,7 Millionen Tonnen Ladung (2021: 14,2 Millionen), vor allem Agrarerzeugnisse oder Energieträger.

«Der Nord-Ostsee-Kanal ist nach wie vor einer der bedeutendsten internationalen Seeverkehrswege», sagte der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Hans-Heinrich Witte. Die rund 100 Kilometer lange Verbindung zwischen Kiel und Brunsbüttel gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße. Nach einem Pipelineleck in Brunsbüttel musste sie vom 20. Dezember bis einschließlich 2. Januar voll gesperrt werden.

Die fast 14-tägige Sperrung nach dem Ölunfall hat am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel Spuren hinterlassen

Öl-Unfall auf Nord-Ostsee-Kanal soll sich Tage zuvor angedeutet haben

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Oel-Unfall-auf-NOK-Opposition-kritisiert-fehlendes-Alarmsystem,nok614.html

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/NOK-Sperrung-IHK-warnt-vor-langfristigen-Folgen,nok586.html
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Blick auf den gesperrten Nord-Ostsee-Kanal vor der Hochbrücke Brunsbüttel. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg Foto: Jonas Walzberg
Blick auf den gesperrten Nord-Ostsee-Kanal vor der Hochbrücke Brunsbüttel. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg Foto: Jonas Walzberg
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Stand: 28.12.2022 15:21 Uhr

Nichts geht mehr. Kein Container-Schiff kann den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) mehr nutzen, seitdem dort in der vergangenen Woche Öl aus einer Pipeline ausgelaufen ist. Wegen der Reinigungsarbeiten ist der Kanal laut Havariekommando noch bis mindestens zum 3. Januargesperrt.

Normalerweise passieren täglich 80 bis 100 Container-Schiffe laut United Canal Agency den Kanal. Das Unternehmen organisiert für einen Teil dieser Schiffe zum Beispiel Lotsen. Doch seit der Sperrung ist der Umsatz komplett eingebrochen. Die Angestellten bauen im Moment ihre Überstunden ab oder nehmen Resturlaub. Sollte die Sperrung länger dauern, müsse man sehen, was man macht, sagt ein Sprecher.
Könnten Reedereien zukünftig den NOK weniger nutzen?

Die Container-Schiffe müssen nun einen Umweg über Dänemark fahren. Das könnte langfristige Folgen haben, sagt Julia Körner von der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Schleswig-Holstein: „Wir haben im Moment keine Planbarkeit, wann der NOK wieder befahren werden kann. Für die internationalen Lieferketten ist es aber elementar wichtig, Verlässlichkeit zu haben. Deshalb befürchten wir, dass sich die Verlagerung der Schiffsrouten nicht nur im Moment zeigt, sondern dass wir hier in der mittleren und längeren Frist Verlagerungen weg vom NOK haben können.“ Die IHK in Schleswig-Holstein fordert deswegen, dass geprüft werden soll, ob Schiffe zumindest in einem größeren Abstand zueinander durch den Kanal fahren können.
Schiff der Küstenwache bei Ölbekämpfung auf dem Nord-Ostsee-Kanal © Havariekommando
9 Bilder
Ausgelaufenes Öl im Nord-Ostsee-Kanal

Am Mittwoch vergangener Woche war ein kilometerlanger Ölteppich bei Brunsbüttel entdeckt worden. Er erstreckte sich über sechs Kilometer von der Brunsbütteler Schleuse bis zur Hochbrücke. Um zu vermeiden, dass sich der Ölfilm weiter ausbreitet sperrte die Verkehrszentrale NOK die Schleusen.

Zeitweise waren mehr als 150 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Havariekommando damit beschäftigt, das Öl zu beseitigen. Am Dienstag hieß es, 99 Prozent der Ölmenge seien von der Wasseroberfläche aufgenommen worden. Nun stehe noch die Reinigung der Uferböschung, Schleusen und der dort festliegenden Schiffe aus. Statt an diesem Mittwoch entschieden sich die Behörden dann den Kanal erst frühestens am Dienstag der kommenden Woche (3. Januar) wieder freizugeben. Alles andere sei zu gefährlich, sagte Jens Rauterberg vom Havariekommando: „An den Böschungen kann nicht gearbeitet werden, wenn hier Schiffe vorbeifahren. Wir haben dann Wellenschlag und das würde die Arbeiten behindern. Und das kann auch Menschen gefährden.“ Zudem will das Havariekommando kein Risiko eingehen. Denn sollte sie den Kanal zu früh öffnen und dann doch Öl über die Elbe in die Nordsee fließen, könnte die Behörde strafrechtlich belangt werden.
Goldschmidt: Auswirkungen auf Umwelt und Schifffahrt möglichst gering halten

Mittlerweile wurde die Einsatzleitung wieder an den Landesbetrieb Küstenschutz (LKN) übergeben. Das teilte das Havariekommando am Mittwoch mit. Die Verantwortung liege somit wieder beim Land Schleswig-Holstein. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) bedankte sich bei den zahlreichen Einsatzkräften, die auch über die Weihnachtstage hinweg das Öl bekämpft hatten. „Jetzt gilt es, die restlichen Arbeiten zügig abzuschließen, um die Auswirkungen auf Umwelt und Schifffahrt möglichst gering zu halten“, so Goldschmidt.

Der LKN bleibe täglich vor Ort, um die Arbeiten anzuleiten und zu beurteilen. Außerdem werde die Ölbekämpfungseinheit aus „Odin“ und dem Ponton „Lüttmoor“ die Aufnahme von Öl vom Wasser aus fortsetzen, so das Havariekommando.

Brian Thode

Matthias Probst ist erstaunt, wie schnell der Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) wieder ein normales Niveau erreicht hat. „Viele Schiffe haben bereits gewartet“, sagt der Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK I. Für den Jahresbeginn sei die Frequenz gut: „Das beweist, wie leistungsfähig und rentabel der NOK ist.“
Die Unfallstelle dürfen Schiffe derzeit nur „mit größtmöglicher Vorsicht“ passieren. „Das beinhaltet eine Reduktion der Geschwindigkeit, aber auch das Vermeiden der Nähe zu den Ufern“, so Probst. Konkret sei dies aber immer von dem Schiff und der Witterung abhängig.
Für Lotsen fiel mit der Sperrung in den vergangenen Tagen der Lohn komplett aus. Dennoch habe man den Betrieb aufrechterhalten, Lotsen standen rund um die Uhr bereit, um bei etwaigen Notfällen eingreifen zu können, so Probst, in dessen Lotsenbrüderschaft 128 Lotsen organisiert sind. „Und natürlich haben wir unsere Angestellten durchbezahlt.“
Für viele Unternehmen habe die Sperrung Umwege bedeutet, sagt Karsten von Borstel, Sprecher der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein. „Alternativen mussten auch die Unternehmen suchen, die den Hamburger Hafen anfahren wollten, rund zwei Tage länger dauerte der Weg hierher.“
Rechnerisch könne von rund 1300 nicht passierten Schiffen ausgegangen werden, wobei diese Zahl aufgrund der Feiertage wohl etwas geringer sei. „Für die Unternehmen ist die essenzielle Planbarkeit durch die Öffnung des NOK jetzt wiederhergestellt, viele Probleme bleiben im Kern jedoch bestehen. Insbesondere die mangelnde Instandhaltung des NOK hat in der jüngeren Vergangenheit immer wieder für Schieflagen gesorgt“, so von Borstel.
Ein wirtschaftlicher Schaden im zweistelligen Millionenbereich sei realistisch. Von Borstel beruft sich auf eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft, welche einen jährlichen volkswirtschaftlichen Nutzen von 570 Millionen Euro für den NOK feststellt. Darin seien sowohl langfristige Effekte wie gute wirtschaftliche Beziehungen mit skandinavischen Ländern wie auch kurzfristige Effekte wie Kanalgebühren berücksichtigt, sagt Vincent Stamer, einer der Autoren der Studie. „Die langfristigen Effekte gehen nicht nach einer Schließung von ein bis zwei Wochen verloren.“ Er geht von einem wirtschaftlichen Schaden im sechsstelligen Bereich aus, die kursierende Zahl von 1,6Millionen Euro pro Tag stelle die Obergrenze dar.
Die Unfallursache ist weiter unklar, sagt Polizeisprecherin Astrid Heidorn. „Die Wasserschutzpolizei hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung übernommen.“ Nach Paragraf 324 StGB stehen darauf Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. Das leckgeschlagene Stück der Pipeline sei beschlagnahmt worden. „Ob das Leck aufgrund von Materialermüdung oder Arbeiten in dem Bereich entstanden ist, wird nun ein Sachverständiger überprüfen.“
Die Suche nach einem Verantwortlichen gestalte sich schwierig. Die Leckstelle befinde sich zwar auf Gebiet von Brunsbüttel Ports, die Pipeline werde aber betrieben durch die Raffinerie Heide. „Gebaut worden ist sie ursprünglich durch den Bund.“ Es gelte zu klären, wer für die Wartung der Pipeline zuständig ist, damit die Akte „sauber“ an die Staatsanwaltschaft übergeben werden könne. Die Pipeline ist mittlerweile repariert, vom TÜV abgenommen worden und in Betrieb. Am Elbehafen hat der erste Rohöltanker wieder angelegt, wie aus dem Internetdienst Marine Traffic ersichtlich ist.
Brunsbüttel Ports-Geschäftsführer Frank Schnabel weist eine Verantwortung für die Pipeline zurück. „Die Pipeline verläuft vom Elbehafen in das Tanklager der Raffinerie Heide und hat mit dem Ölhafen nichts zu tun.“ Brunsbüttel Ports sei nicht Betreiber der Pipeline und damit auch nicht für deren Wartung und Instandsetzung zuständig.
Laut Umweltministerium gibt es keine neuen Erkenntnisse zu Auswirkungen auf Flora und Fauna. „Es wird aber auch in der nächsten Zeit ein engmaschiges Monitoring beibehalten“, so Sprecherin Christina Lerch. Die Reinigungsarbeiten liefen wie geplant. Die Kosten für den Einsatz der Hilfsorganisationen seien durch den Verursacher zu tragen. „Aktuell lässt sich der Schaden noch nicht genau beziffern. Die konkreten Einsatzkosten und auch die Ansprüche Dritter werden zusammengestellt“, so Lerch.

DLZ

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Blick auf den gesperrten Nord-Ostsee-Kanal vor der Hochbrücke Brunsbüttel. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg Foto: Jonas Walzberg
Blick auf den gesperrten Nord-Ostsee-Kanal vor der Hochbrücke Brunsbüttel. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg Foto: Jonas Walzberg
AUDIO: Sperrung im Nord-Ostsee-Kanal: Ölbeseitigung dauert an (1 Min)
NOK-Sperrung: IHK warnt vor langfristigen Folgen
Stand: 28.12.2022 15:21 Uhr

Nichts geht mehr. Kein Container-Schiff kann den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) mehr nutzen, seitdem dort in der vergangenen Woche Öl aus einer Pipeline ausgelaufen ist. Wegen der Reinigungsarbeiten ist der Kanal laut Havariekommando noch bis mindestens zum 3. Januargesperrt.

Normalerweise passieren täglich 80 bis 100 Container-Schiffe laut United Canal Agency den Kanal. Das Unternehmen organisiert für einen Teil dieser Schiffe zum Beispiel Lotsen. Doch seit der Sperrung ist der Umsatz komplett eingebrochen. Die Angestellten bauen im Moment ihre Überstunden ab oder nehmen Resturlaub. Sollte die Sperrung länger dauern, müsse man sehen, was man macht, sagt ein Sprecher.
Könnten Reedereien zukünftig den NOK weniger nutzen?

Die Container-Schiffe müssen nun einen Umweg über Dänemark fahren. Das könnte langfristige Folgen haben, sagt Julia Körner von der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Schleswig-Holstein: „Wir haben im Moment keine Planbarkeit, wann der NOK wieder befahren werden kann. Für die internationalen Lieferketten ist es aber elementar wichtig, Verlässlichkeit zu haben. Deshalb befürchten wir, dass sich die Verlagerung der Schiffsrouten nicht nur im Moment zeigt, sondern dass wir hier in der mittleren und längeren Frist Verlagerungen weg vom NOK haben können.“ Die IHK in Schleswig-Holstein fordert deswegen, dass geprüft werden soll, ob Schiffe zumindest in einem größeren Abstand zueinander durch den Kanal fahren können.
Schiff der Küstenwache bei Ölbekämpfung auf dem Nord-Ostsee-Kanal © Havariekommando
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Ausgelaufenes Öl im Nord-Ostsee-Kanal

Am Mittwoch vergangener Woche war ein kilometerlanger Ölteppich bei Brunsbüttel entdeckt worden. Er erstreckte sich über sechs Kilometer von der Brunsbütteler Schleuse bis zur Hochbrücke. Um zu vermeiden, dass sich der Ölfilm weiter ausbreitet sperrte die Verkehrszentrale NOK die Schleusen.

Zeitweise waren mehr als 150 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Havariekommando damit beschäftigt, das Öl zu beseitigen. Am Dienstag hieß es, 99 Prozent der Ölmenge seien von der Wasseroberfläche aufgenommen worden. Nun stehe noch die Reinigung der Uferböschung, Schleusen und der dort festliegenden Schiffe aus. Statt an diesem Mittwoch entschieden sich die Behörden dann den Kanal erst frühestens am Dienstag der kommenden Woche (3. Januar) wieder freizugeben. Alles andere sei zu gefährlich, sagte Jens Rauterberg vom Havariekommando: „An den Böschungen kann nicht gearbeitet werden, wenn hier Schiffe vorbeifahren. Wir haben dann Wellenschlag und das würde die Arbeiten behindern. Und das kann auch Menschen gefährden.“ Zudem will das Havariekommando kein Risiko eingehen. Denn sollte sie den Kanal zu früh öffnen und dann doch Öl über die Elbe in die Nordsee fließen, könnte die Behörde strafrechtlich belangt werden.
Goldschmidt: Auswirkungen auf Umwelt und Schifffahrt möglichst gering halten

Mittlerweile wurde die Einsatzleitung wieder an den Landesbetrieb Küstenschutz (LKN) übergeben. Das teilte das Havariekommando am Mittwoch mit. Die Verantwortung liege somit wieder beim Land Schleswig-Holstein. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) bedankte sich bei den zahlreichen Einsatzkräften, die auch über die Weihnachtstage hinweg das Öl bekämpft hatten. „Jetzt gilt es, die restlichen Arbeiten zügig abzuschließen, um die Auswirkungen auf Umwelt und Schifffahrt möglichst gering zu halten“, so Goldschmidt.

Der LKN bleibe täglich vor Ort, um die Arbeiten anzuleiten und zu beurteilen. Außerdem werde die Ölbekämpfungseinheit aus „Odin“ und dem Ponton „Lüttmoor“ die Aufnahme von Öl vom Wasser aus fortsetzen, so das Havariekommando.

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Nord-Ostsee-Kanal für den Schiffsverkehr wieder frei
Stand: 03.01.2023 16:59 Uhr

Fast zwei Wochen ging auf dem Nord-Ostsee-Kanal nach einem Ölunfall nichts mehr. Am Dienstagmittag ist der Kanal wieder freigegeben worden.

Es war eine Havarie, die laut Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) einen der größten Öl-Unfälle in der Geschichte Schleswig-Holsteins verursacht hat. Rund 300.000 Liter Rohöl waren laut Umweltministerium kurz vor Weihnachten in Brunsbüttel in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) aus einer defekten Pipeline gelaufen. Das Öl hatte sich auf einem Abschnitt von sechs Kilometern ausbreiten können. Knapp zwei Wochen nach der Ölhavarie im Hafen von Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) haben am Dienstagmittag wieder Schiffe die Schleuse in Brunsbüttel passiert. Um 7 Uhr wurden bereits die Schleusen in Kiel geöffnet. Der NOK ist damit von beiden Seiten wieder für die Schifffahrt frei.
VIDEO: NOK: Kanal wieder freigegeben (1 Min)
1,6 Millionen Euro wirtschaftlicher Schaden am Tag

Den wirtschaftlichen Schaden durch die Schließung des Kanals schätzt das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) auf bis zu 1,6 Millionen Euro pro Tag. Da sind aber nicht nur die höheren Spritkosten für die Reedereien enthalten, sondern auch entgangene Durchfahrtsgebühren, außerdem der Umsatzeinbruch für die Lotsen. Das bestätigt auch Matthias Probst. Er ist der Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK I: „Die Lotsen sind freiberuflich tätig, das heißt, dass wir aus dem Lotsgeld nicht nur unser Einkommen generieren, sondern auch unseren Betrieb am Laufen halten. Bei 130 Kollegen und acht Angestellten ist das natürlich ein größeres Unterfangen. 14 Tage keinen Umsatz bei fixen Kosten ist natürlich ärgerlich.“ Auch die gesamte deutsche Wirtschaft dürfte froh sein, dass der Kanal wieder frei ist – denn laut Institut für Weltwirtschaft, war für die Industrie mit der Schließung ein wichtiger Standort-Vorteil weggefallen.
Arbeitende reinigen den Kanal vom Öl © Screenshot
1 Min
Ölunfall auf Nord-Ostsee-Kanal schlimmer als gedacht

Umweltminister Goldschmidt hat über das Ausmaß der Verschmutzung informiert. 294.000 Liter Rohöl seien bereits geborgen worden.
Reinigungsarbeiten noch bis Ende Januar

Der Kanal war am 21. Dezember gesperrt worden, nachdem wegen eines Lecks in einer Pipeline große Mengen Rohöl ausgelaufen waren. Die Reinigungsarbeiten werden nach derzeitigem Stand laut Umweltministerium noch bis Ende Januar dauern. Laut Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) bleiben die Ölsperren bestehen, damit sich eventuell verbliebene Ölreste nach der Öffnung des Kanals nicht weiter verbreiten. Außerdem sollen Schiffe mit äußerster Vorsicht fahren, damit nicht neues Öl an die Böschungen geschwemmt wird. Der Landesbetrieb Küstenschutz und Natur überwacht jetzt weiterhin die Umgebung des Kanals und hält Ausschau nach möglicherweise weiteren verschmutzen Vögeln und Pflanzen. Bisher hat das Umweltministerium eine niedrige, zweistellige Zahl an verschmutzten Vögeln gezählt. Sie konnten aber noch fliegen.

Am Montag hatte das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) bekanntgegeben, dass die zuständigen Behörden die technische Reinigung überprüft hätten. Neben dem MEKUN hatten auch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA), der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH), die Wasserschutzpolizei und die untere Wasserbehörde (UWB) des Kreises Dithmarschen grünes Licht für die Freigabe erteilt.
25 mal so viel Öl ausgelaufen wie ursprünglich gedacht

Anfangs war von einer Menge von 12.000 Litern Rohöl ausgegangen worden, die durch aus der defekten Pipeline ins Wasser gelangt waren – doch dann wurde klar, dass deutlich mehr Öl ausgelaufen ist als zunächst angenommen. Das Umweltministerium bezifferte die Menge des aufgenommenen Rohöls zuletzt auf 294.000 Liter – was etwa 1.800 gefüllten Badewannen entspricht. Und dieser Wert dürfte tatsächlich noch höher sein: LKN-Direktorin Birgit Matelski erklärte, dass es nicht möglich sei, die gesamte Ölmenge zu entfernen. Goldschmidt betonte, Rohöl sei hochgiftig und mit Schwermetallen versetzt.
Ein Schiff passiert eine Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal. © NDR
1 Min
Erste Schiffe passieren Schleuse Brunsbüttel

Nach dem Ölunfall sind der Nord-Ostsee-Kanal und die Schleusen wieder freigegeben worden.
Wer ist verantwortlich?

Mittlerweile ist die beschädigte Pipeline durch den Betreiber – die Raffinerie Heide – repariert und vom TÜV abgenommen worden. Auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein gaben die Betreiber des Brunsbütteler Hafens an, weder für die Wartung noch für die Instandhaltung der Pipeline verantwortlich zu sein. Geschäftsführer Frank Schnabel betonte, dass der Schaden in keinem Zusammenhang mit dem Betrieb des Ölhafens stehe.

Derweil zweifelt der Naturschutzbund SH (NABU) daran, dass die Installation der Pipeline ausreichend überwacht wurde. Laut Landesgeschäftsführer Ingo Ludwichowski sind die dafür zuständigen Behörden auch für eine adäquate Sicherung der Pipeline gegen Unfälle verantwortlich. Gegebenenfalls müsse da auch genehmigungstechnisch nachgearbeitet werden, so Ludwichowski. Auch Greenpeace zeigte am Dienstag Interesse an der genauen Ursache des Unfalls. Für eine abschließende Bewertung wolle man aber zunächst die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei abwarten.
Ölwehr-Boot bei Ölbekämpfung auf dem Nord-Ostsee-Kanal © Havariekommando
2 Min
Nord-Ostsee-Kanal bleibt bis zum 3. Januar gesperrt

Seit einem Ölunfall in Brunsbüttel ist er für Schiffe gesperrt. Das Öl wurde beseitigt, doch es sind weitere Arbeiten nötig.
Roter Leuchtturm Mole 2 an der Schleuse Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) mit Frachtschiff im Hintergrund. © picture alliance / Zoonar | Conny Pokorny
NOK-Sperrung: IHK warnt vor langfristigen Folgen

Durch den Nord-Ostsee-Kanal kommt kein Schiff mehr – und das hat Konsequenzen für die Wirtschaft.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Nord-Ostsee-Kanal-fuer-den-Schiffsverkehr-wieder-frei,nok596.html

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Brunsbuettel-NOK-bleibt-mindestens-bis-Mittwoch-gesperrt,nok548.html

Seit fast einer Woche ist der Nord-Ostsee-Kanal für den Schiffsverkehr gesperrt. Rund 12.000 Liter Rohöl waren am Ölhafen Ostermoor wegen eines Pipeline-Lecks ausgelaufen. Zwar wurde das Öl inzwischen weitestgehend aufgenommen, doch der Kanal bleibt bis mindestens Dienstag, 3. Januar, gesperrt.

Über rund sechs Kilometer erstreckte sich der Ölteppich in der vergangenen Woche auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) – von der Brunsbütteler Schleuse bis zur Hochbrücke. Seitdem sind zahlreiche Einsatzkräfte auf dem Wasser und an Land damit beschäftigt, das Öl zu zu beseitigen – mit Erfolg. Laut einem Sprecher des Havariekommandos konnten inzwischen 99 Prozent der Ölmenge von der Wasseroberfläche aufgenommen werden. Auch die erfassten Daten eines Sensor-Flugzeugs zeigen, dass sich aktuell nur noch eine geringe Menge Öl auf dem Kanal befindet. Das teilt das Havariekommando am Dienstag mit.
Freigabe auf 3. Januar verschoben

Eigentlich sollte der Kanal bereits am Mittwoch wieder freigegeben werden. Dafür sprach auch, dass zwei Ölbekämpfungsschiffe, die vor Ort im Einsatz waren, mittlerweile wieder abgezogen wurden. Nun stehe noch die Reinigung der Uferböschung, Schleusen und dort festliegenden Schiffe aus, so das Havariekommando am Dienstagvormittag. Später teilte die Einrichtung aber mit: Nach Sichtung dieser Verschmutzung sei klar geworden, dass noch „umfangreiche und langwierige Arbeiten“ erforderlich seien.
VIDEO: Havariekommando: Reinigungsarbeiten am NOK starten bald (1 Min)

Somit entschlossen sich die zuständigen Behörden – entgegen der bisherigen Pläne – dazu, den Kanal erst frühestens am Dienstag der kommenden Woche (3. Januar) wieder freizugeben. Alles andere sei zu gefährlich, sagte Jens Rauterberg vom Havariekommando: „An den Böschungen kann nicht gearbeitet werden, wenn hier Schiffe vorbeifahren. Wir haben dann Wellenschlag und das würde die Arbeiten behindern. Und das kann auch Menschen gefährden.“ Zudem will das Havariekommando kein Risiko eingehen. Denn sollte sie den Kanal zu früh öffnen und dann doch Öl über die Elbe in die Nordsee fließen, könnte die Behörde strafrechtlich belangt werden.
Einsatzkräfte im Dauereinsatz – auch über Weihnachten

Auch während der Weihnachtstage waren mehr als 150 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Havariekommando im Einsatz, um das Öl aufzunehmen. Am Sonnabend waren die Arbeiten unterbrochen worden, um den Helfern die Möglichkeit zu gegeben, den Heiligabend mit ihren Familien zu verbringen. Am Montag bedankte sich das Havariekommando bei den freiwilligen Einsätzkräften dafür, dass sie auch während der Feiertage gearbeitet hatten. Er könne ihre Leistung nicht genug würdigen, sage der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner. Die Zahl der Einsatzkräfte ist inzwischen auf 120 gesunken.
zwei Personen, in Schutzanzügen arbeiten an der Reinigung des Kanals © Screenshot
2 Min
Nord-Ostsee-Kanal wegen Ölfilm weiterhin gesperrt

In Brunsbüttel ist tonnenweise Öl ausgelaufen. Mehr als 100 Menschen kämpfen dagegen an. Doch das dauert länger als gedacht.
Sensorflugzeug liefert am Wochenende Lagebild

Am Sonntag hatten die beiden Ölbekämpfungsschiffe „Scharhörn“ und „Knechtsand“ Unterstützung vom Ölbekämpfungsverband bekommen – dabei war die „Odin“ und der Ponton „Lüttmoor“. Sie hatten die „Neuwerk“ abgelöst, die als Notschlepper benötigt wurde. Am Freitag und Sonntag waren Überwachungsflüge unternommen worden: Ein mit Sensortechnik ausgerüstetes Flugzeug des Havariekommandos startete, um den Nord-Ostsee-Kanal bei Brunsbüttel zu überfliegen.
Schiffe ändern Kurs

https://www.thb.info/rubriken/schifffahrt-service/detail/news/fortschritte-auf-nok-baustellen.html

https://www.freiepresse.de/nachrichten/panorama/fortschritte-bei-oelbekaempfung-auf-nord-ostsee-kanal-artikel12625273

Fortschritte bei Ölbekämpfung auf Nord-Ostsee-Kanal
Erschienen am 27.12.2022

Fortschritte bei Ölbekämpfung auf Nord-Ostsee-Kanal – Ein Ölfilm auf dem Wasser des Kanals.
Ein Ölfilm auf dem Wasser des Kanals. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Copyright Freie Presse

Nach einer Ölhaverie sind die Säuberungsarbeiten in den vergangenen Tagen ein großes Stück vorangegangen. Freie Fahrt für Schiffe gibt es aber noch nicht.
Brunsbüttel.

Die Säuberungsarbeiten nach der Ölhavarie im Hafen von Brunsbüttel sind über die Weihnachtstage vorangekommen. „Wir haben den Großteil des aufnehmbaren Öls inzwischen auch aufgenommen“, sagte ein Sprecher des Havariekommandos am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die „dicken Schichten“ auf dem Wasser des Nord-Ostsee-Kanals seien beseitigt. Vor Mittwoch werde die künstliche Wasserstraße nach derzeitigem Stand aber nicht freigegeben.

An der Ölbekämpfung seien derzeit noch etwa 120 Einsatzkräfte und drei Spezialschiffe beteiligt, sagte der Sprecher. Der vielbefahrene Nord-Ostsee-Kanal war am 21. Dezember gesperrt worden, nachdem wegen eines Lecks in einer Pipeline große Mengen Öl ausgelaufen waren. Der Kanal zwischen Kiel an der Ostsee und Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) an der Mündung der Elbe in die Nordsee gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße. (dpa)

Startseite Rubriken Schifffahrt & Service Fortschritte auf NOK-Baustellen

Blick auf die Großbaustelle für die fünfte Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel, Foto: WNA NOK
Schifffahrt & Service
Fortschritte auf NOK-Baustellen
19. Dezember 2022

Auf den Baustellen am Nord-Ostsee-Kanal wurden dieses Jahr zahlreiche Herausforderungen gemeistert. Das geht aus der Bilanz des Wasserstraßen-Neubauamtes Nord-Ostsee-Kanal (WNA NOK) hervor, die die Behörde jetzt veröffentlicht hat. Dazu zählte laut Mitteilung neben der Levensauer Hochbrücke auch die neue Schleusenkammer in Brunsbüttel. „Umso mehr bin ich mit den erreichten Fortschritten zufrieden“, resümiert Sönke Meesenburg, Leiter WNA NOK. „Unter dem Strich sind alle Projekte auf einem guten Weg.“

Die Arbeiten an der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel seien zuletzt gut vorangegangen. Große Baufortschritte habe es insbesondere bei der Betonage der Torkammerwände, beim Einbringen von Sohlankerpfählen, bei den umfangreichen Ausbaggerungen im elbseitigen Vorhafen und bei der Fertigung der Schleusentore und ihrer Ausrüstungsteile. „Bevor mit dem Betonieren der Schleusenkammersohle begonnen werden kann, ist in erheblichem Umfang Schlamm aus der zukünftigen Schleusenkammer zu räumen. Parallel werden noch Nacharbeiten an den Spundwänden durchgeführt. Das Datum der geplanten Inbetriebnahme der 5. Kammer Ende 2026 bleibt unverändert bestehen“, erklärt Meesenburg.

Die aufwendige Herstellung der knapp 1700 Düsenstrahlauftriebspfähle für die Verankerung der späteren Schleusenkammersohle ist nach rund anderthalb Jahren abgeschlossen“, sagt Meesenburg. Damit sei eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Betonage der Unterwasserbetonsohle der 360 Meter langen und 45 Meter breiten Schleusenkammer im Laufe des Jahres 2023 geschaffen worden.

An der Levensauer Hochbrücke laufen die vorbereitenden Arbeiten für den Ersatzneubau ebenfalls auf vollen Touren. Allerdings hatte der Baufortschritt hier mit festem Boden zu kämpfen. Alle Pfähle am oberen Betriebsweg vor dem südlichen Widerlager wurden mittlerweile aber eingebracht und auch der abschließende Pfahlkopfbalken ist fertig betoniert. Die Arbeiten zur Sicherung des südlichen Widerlagers gehen im Bereich des unteren Betriebsweges weiter. Dort wird auch eine neue Uferwand gebaut, um den NOK an dieser Stelle verbreitern zu können. Meesenburg: „Aufgrund der vorausschauenden Abwicklung der Maßnahme in Teillosen ist das Gesamtprojekt trotz aufwendiger Arbeiten im Zeitplan.“

Für den Ersatzneubau der Kleinen Schleuse Kiel liefen in diesem Jahr mehrere vorbereitende Maßnahmen. Die alten Holzdalben aus den Vorhäfen wurden entfernt, ebenso mehr als 30 in den Boden der Betriebsfläche am südlichen NOK-Ufer in der Wik eingerammte große Stahlpfähle. Dort soll später ein Anleger für den Baustellen-Fährverkehr zur Mittelinsel der Schleusenanlage entstehen. Auf weiteren Flächen im Baubereich der Maßnahme wurden Verdachtspunkte erkundet und Kampfmittel beseitigt. Zugversuche an Probeankern lieferten wertvolle Erkenntnisse für die Bemessung der späteren Baugrubenverankerung.

Insgesamt hat der Bund im Jahr 2022 rund 150 Millionen Euro für den Bau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel, den Ausbau der NOK-Oststrecke sowie die Ersatzneubauten Levens auer Hochbrücke und Kleine Schleuse Kiel investiert, heißt es beim WNA NOK, das an den Standorten Kiel und Brunsbüttel 75 Menschen beschäftigt. tja
Schifffahrt & Service

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/NOK-Verschmierte-Voegel-nach-Pipeline-Leck-entdeckt,nok548.html

Erstellt: 13.10.2022, 17:20 Uhr

https://webepaper.shz.de/titles/glueckstaedterfortuna/6055/publications/2661/articles/1732590/23/3

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/NOK-Verschmierte-Voegel-nach-Pipeline-Leck-entdeckt,nok548.html

Nord-Ostsee-Kanal: Großprojekte „auf gutem Weg“
Bund investierte 2022 150 Millionen Euro in die Wasserstraße – und ist zufrieden
Brunsbüttel bekommt eine fünfte Schleusenkammer. Jonas Walzberg/dpa

Das Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal ist mit den Fortschritten bei den großen Aus- und Neubauprojekten an der Wasserstraße zwischen Kiel und Brunsbüttel zufrieden. „Unter dem Strich sind alle Projekte auf einem guten Weg“, erklärte Amtsleiter Sönke Meesenburg gestern. So seien die Arbeiten an der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel gut vorangegangen. „Bevor mit dem Betonieren der Schleusenkammersohle begonnen werden kann, ist in erheblichem Umfang Schlamm aus der zukünftigen Schleusenkammer zu räumen“, erläuterte Meesenburg. Parallel gebe es Nacharbeiten an den Spundwänden. Für die Inbetriebnahme sei weiter Ende 2026 geplant.
Beim Ausbau der Oststrecke zwischen Rendsburg und Kiel seien die Arbeiten zum Abtrag des Trockenbodens bis auf Höhe des Wasserspiegels auf dem gesamten ersten Ausbauabschnitt zwischen Großkönigsförde und Schinkel fast abgeschlossen. Zudem seien die Entwässerungsleitungen eingebaut und die Böschung befestigt worden.
Für den zweiten Ausbauabschnitt zwischen den Kanalweichen Groß-Nordsee und Schwartenbek liefen die Planungen und erste Arbeiten.
An der Levensauer Hochbrücke westlich von Kiel wird der Ersatzneubau vorbereitet. „Aufgrund der vorausschauenden Abwicklung der Maßnahme in Teillosen ist das Gesamtprojekt trotz aufwendiger Arbeiten im Zeitplan“, sagte Meesenburg. Für den Ersatzneubau der Kleinen Schleuse Kiel liefen 2022 mehrere vorbereitende Maßnahmen.
Die Grundinstandsetzung des Rendsburger Straßentunnels unter dem Kanal ist baulich abgeschlossen. 2023 soll das Bauwerk an den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr übergeben werden. Insgesamt hat der Bund dieses Jahr rund 150 Millionen Euro in Bauprojekte am Nord-Ostsee-Kanal investiert.

lno

Ermittler befragen Kapitän nach Havarie im Nord-Ostsee-Kanal
5. Dezember 2022, 16:38 Uhr

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Kiel (dpa/lno) – Nach der Beschädigung der Holtenauer Hochbrücken über den Nord-Ostsee-Kanal durch einen Kran auf einem Schiff dauern die Ermittlungen zur Ursache der Havarie an. Ermittler wollten noch am Montag den Kapitän und den ersten Offizier des Schiffes befragen, wie ein Polizeisprecher am Montag sagte. Die Wasserschutzpolizei habe mittlerweile eine Ermittlungsgruppe zu dem Fall eingerichtet.

Bei den Ermittlungen geht es auch um die Frage, ob und wie das Schiff vor Einfahrt in den Kanal am 30. November in Kiel vermessen wurde. „Das Schiff hat sich mit einer Höhe bei der Schleuse angemeldet, was laut Verwaltungsvorschrift zwingend zu einer Messung in der Schleuse hätte führen müssen“, sagte der Polizeisprecher. „Ein Messprotokoll wurde noch nicht vorgelegt.“ Die Beamten sind auch noch mit einem Abgleich zwischen der tatsächlichen Ladung des Spezialschiffs und den Ladungspapieren beschäftigt.

Die beiden Brücken waren am frühen Mittwochmorgen von dem Kran auf einem Schiff beschädigt worden. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) und Torsten Conradt, der Direktor des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr wollten noch am Montag über neue Regeln für den Pkw-Verkehr nach der Havarie informieren.

Entwarnung für den Nord-Ostsee-Kanal
Bund kürzt bei Wasserstraßen weniger stark – das hilft beim Ausbau
Arbeiten an der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals: Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat einen zügigen Ausbau zugesichert. Carsten Rehder/dpa

Henning Baethge

Schiff kollidiert mit Brücke Verkehr auf Nord-Ostsee-Kanal gesperrt
In Kiel ist ein Spezialfrachter, der einen Kran geladen hat, gegen eine Brücke gefahren. Der Verkehr auf dem Nord-Ostseekanal ist ausgesetzt. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
30.11.2022, 09.20 Uhr
Artikel zum Hören•1 Min

Verkehr auf Nord-Ostseekanal gesperrt

Verkehr auf Nord-Ostseekanal gesperrt Foto: Axel Heimken / dpa

Die Holtenauer Hochbrücken in Kiel sind derzeit nach einem Unfall voll gesperrt. Dies meldete die Polizei.

Ein mit einem Kran beladener, unter finnischer Flagge fahrender Schwerlastfrachter war am frühen Mittwochmorgen in Richtung Brunsbüttel unterwegs, als er beide Brücken mit dem Kranausleger rammte.
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Seit dem Unfall um 4.30 Uhr sind sowohl die Brücken für den Autoverkehr als auch der Nord-Ostsee-Kanal für Schiffe gesperrt. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Derzeit ist noch unklar, wie groß der entstandene Schaden ist 
. Teile des Krans sollen ins Wasser gefallen sein. Die Feuerwehr versucht derzeit, das in den Kanal gelaufene Hydrauliköl zu binden. Im Laufe des Tages soll die Statik der Brücke geprüft werden. Wie es zu der Kollision kommen konnte, ob technisches oder menschliches Versagen Ursache für die Havarie waren, ist noch Gegenstand der Ermittlungen
Berlin/Kiel Weil Verkehrsminister Volker Wissing das Budget für den Aus- und Neubau von Wasserstraßen nächstes Jahr um 315 Millionen Euro auf nur noch 594 Millionen kürzen wollte, befürchteten schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete neue Verzögerungen beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals – doch nun könnte der Einschnitt deutlich kleiner ausfallen: Falls am Jahresende im Verkehrsetat Mittel übrig bleiben, dürfen davon bis zu 250 Millionen Euro zusätzlich für die Wasserwege investiert werden. So hat es der Haushaltsausschuss des Bundestags beschlossen.
„Das ist eine sehr pragmatische Lösung – denn erfahrungsgemäß verfügt gerade der Verkehrsetat regelmäßig über viel größere Ausgabereste“, freute sich die ostholsteinische SPD-Abgeordnete und stellvertretende Ausschussvorsitzende Bettina Hagedorn. Sie hatte bereits im Sommer vor einem „Kahlschlag bei den Investitionen für den Nord-Ostsee-Kanal“ gewarnt und gegen die Kürzungen bei den Wasserstraßen gekämpft. Nun hat ihr Wissing sogar eine Art Garantie für den Kanalausbau gegeben.
„Ich bin froh“, sagt Hagedorn, „dass der Verkehrsminister mir im Ausschuss auf Nachfrage bestätigt hat, dass es jetzt keine Verzögerungen bei den Ausbauzeitplänen an den Bundeswasserstraßen geben wird, und auch der Bau der Kieler Schleusen und der Ausbau der Oststrecke am Nord-Ostsee-Kanal zügig erfolgen kann und wird.“ Das sei „eine gute Nachricht für alle, denen der NOK als volkswirtschaftliche Verkehrsader in Schleswig-Holstein am Herzen liegt“.
Für die Ausbaupläne am Nord-Ostsee-Kanal ist Wissings Zusicherung umso bemerkenswerter, als die Kosten des Projekts an vielen Stellen in die Höhe geschossen sind. So veranschlagt Wissings Ressort für den Ausbau der Oststrecke vor Kiel inzwischen statt einst 130 Millionen Euro gleich 500 Millionen. Der Neubau der Levensauer Hochbrücke kostet statt 47 Millionen Euro nun 215 Millionen. Und auch die Kosten für die neuen Schleusen sind stark gestiegen – in Brunsbüttel von ursprünglich mal 273 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden, in Kiel von 240 Millionen auf 650 Millionen. Zudem sind jüngst schwere Schäden an den Kanalböschungen entdeckt worden, die teure Reparaturen erfordern.

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Die Schleuse zwischen Elbe und Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel mit der Baustelle für die 5. Schleusenkammer.
Die Schleuse zwischen Elbe und Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel mit der Baustelle für die 5. Schleusenkammer. © dpa

Kiel – Schleswig-Holstein hat sich auf der Verkehrsministerkonferenz in Bremerhaven für mehr Geld für den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals eingesetzt. „Die Baukosten steigen immer weiter, es gibt dringenden Sanierungs- und Ausbaubedarf. Und ausgerechnet jetzt plant das Bundesverkehrsministerium, die Investitionen in den Kanal und die Bundeswasserstraßen erheblich zu reduzieren“, sagte Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide (CDU). „Das hätte dramatische Auswirkungen für den Kanal.“

Von der Heide kritisierte die geplanten Haushaltskürzungen für 2023 um ein Drittel auf 594 Millionen für Ausbau und Erhalt aller Bundeswasserstraßen. Allein der Neubau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel koste 1,2   Milliarden Euro.

Würden nun die Mittel gekürzt, mit denen marode Anleger am Kanal saniert, Böschungen stabilisiert, Schleusen gebaut oder repariert werden sollen, dann werde „der Kanal an Attraktivität verlieren, und die Reedereien weichen über die Route um Skagen aus“, sagte von der Heide. Der Kanal sei eine Lebensader Norddeutschlands, die nicht nur Nord- und Ostsee verbinde, sondern auch die Häfen beider Meere.

Von der Heide wehrt sich auch gegen geplante Kürzungen beim Personal der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Diese sei ohnehin unterbesetzt. „Das behindert die Instandsetzung und den Ausbau der Wasserstraßen massiv.“

Nach früheren Angaben des Präsidenten der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Hans-Heinrich Witte, sind bislang 2,5 Milliarden Euro für die Sanierung und den Ausbau des Kanals eingeplant. Dazu gehört neben der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel auch der Ersatz der Levensauer Hochbrücke nahe Kiel.  dpa

Wasserstraßen sind als Transportwege für die Binnenschifffahrt seit Jahrhunderten lebenswichtig. Doch so manche davon machen mittlerweile Probleme, für immer größer werdende Schiffe sind sie zu alt, zu flach oder zu eng. Dörthe Eickelberg und Pierre Girard sind in Brunsbüttel: Hier beginnt der Nord-Ostsee-Kanal, die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Damit größere Containerfrachter stets genug Wasser unterm Kiel haben, wird hier rund um die Uhr gebaggert.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/Xenius-Wasserstrassen,xenius514.html

Wie Schlick in der Elbe die Schifffahrt im Nord-Ostsee-Kanal trifft
Die Zufahrt zur Schleuse in Brunsbüttel verschlickt schneller als erwartet.

Der Nord-Ostsee-Kanal hat ein neues Problem. Nach den unterspülten Böschungen ist es nun der Schlick in der Elbe, der Schiffe ausbremst. Vor der
Verkehrspolitik, Nord-Ostsee-Kanal
SOS für den Nord-Ostseekanal

– unter diesem Motto hat die SPD seit 2011 erfolgreich für die Grundinstandsetzung des NOK gekämpft und dafür über 2,5 Mrd. Euro in Berlin im Bundeshaushalt gesichert!
am 06. September 2022, 14:32 Uhr
Bild: studio kohlmeier berlin

Jetzt aber soll es für 2023 bei FDP-Verkehrsminister Wissing einen „Kahlschlag“ geben: die Investitionsmittel für Ersatz-, Aus- und Neubaumaßnahmen an Bundeswasserstraßen kürzt er im Haushaltsentwurf um fast ein Drittel bzw. um 315 Millionen Euro!
Bild: studio kohlmeier berlin

Allein von 2012 bis 2017 hat der Haushaltsausschuss auf Drängen der Nord-SPD ca. 2,5 Mrd. Euro für verschiedenste Baumaßnahmen am NOK bewilligt: z.B. für den Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel, für die Begradigung der Ostkurve und den Neubau der Levensauer Hochbrücke, für den Ersatz der beiden kleinen Schleusenkammern in Kiel-Holtenau sowie für den Bau eines Trockeninstandsetzungsdocks und von Schleusentor-Liegeplätzen in Brunsbüttel. Leider haben drei CSU-Verkehrsminister in Berlin seitdem trotz der Bewilligung dieser gewaltigen Summe die Sanierungsmaßnahmen an unserem NOK immer wieder „auf die lange Bank“ geschoben und unerklärliche Verzögerungen und Kostenexplosionen bei allen Bauprojekten produziert.
Bild: studio kohlmeier berlin

Insofern besuchte eine starke Delegation von SPD-Bundestagsabgeordneten am 8. August den NOK bei Hochdonn – zwei Schleswig-Holsteiner und zwei Hamburger, zwei ausgewiesene Verkehrsexperten mit Mathias Stein und der verkehrspolitischen Sprecherin Dorothee Martin sowie mein verantwortlicher Haushaltskollege für das Verkehrsministerium Metin Hakverdi und ich als stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses. Der Präsident der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Witte sowie sein für den NOK zuständiger Mitarbeiter-Stab war ebenso wie die Vertreterin des Verkehrsministeriums vor Ort, um uns über die aktuellsten Hiobsbotschaften – die massiven Böschungseinbrüche am NOK zwischen Hochdonn und Brunsbüttel – zu informieren und mit uns über die dramatischen Auswirkungen der massiven Haushaltskürzungen auf die geplanten Baumaßnahmen am NOK zu diskutieren.
Bild: studio kohlmeier berlin

Wenn es nicht gelingen sollte, in den parlamentarischen Haushaltsberatungen in diesem Herbst diese Kürzungen rückgängig zu machen, dann sind weitere Verzögerungen und Kostenexplosionen an dieser wichtigsten künstlichen Wasserstraße der Welt vorprogrammiert, die de facto mehr Verkehr bewältigt als der Panama- und der Suez-Kanal zusammen. Die Aufgabe, diese für die Logistikketten in Nordeuropa so wichtige Wasserstraße, konsequent durch intakte Schleusentore und konsequenten Baufortschritt bei allen Investitionsvorhaben zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau in gutem Zustand offen zu halten, ist von höchstem öffentlichem Interesse. Deshalb setze ich mich mit meinen Kollegen Matthias Stein, Metin Hakverdi und Dorothee Martin weiterhin mit ganzer Kraft für den Erhalt und Ausbau des NOK ein.

Nicht zu vergessen: durch das umweltfreundliche Passieren des NOK werden enorme Treibstoffmengen gespart und das Klima geschützt – im Schnitt „spart“ jedes Schiff 260 Seemeilen und 14 – 18 Stunden Zeit bei einer Kanalpassage im Vergleich zu der Umfahrung Skagens. Minister Wissing hat mit der Verantwortung für dieses volkswirtschaftlich wie klimapolitisch so herausragenden Großprojekt angesichts des vergangenen

Jahrzehnts des stümperhaften ‚Schneckentempos‘ seiner drei CSU-Vorgänger im Verkehrsministerium eine Herkulesaufgabe übernommen, die mit diesen drastisch gekürzten Geldern im Bundeshaushalt 2023 nicht zu bewältigen sein wird.
Nord-Ostsee-Kanal Verkehrspolitik

Xenius: Wasserstraßen
Wie hält man Kanäle und Flüsse befahrbar?

Sonntag, 11. September 2022, 07:10 bis 07:35 Uhr
Montag, 12. September 2022, 11:35 bis 12:00 Uhr Copyright NDR

Wasserstraßen sind als Transportwege für die Binnenschifffahrt seit Jahrhunderten lebenswichtig. Doch so manche davon macht mittlerweile Probleme, für immer größer werdende Schiffe sind sie zu alt, zu flach oder zu eng. Wie hält man Flüsse und vor allem Kanäle befahrbar?

Dörthe Eickelberg und Pierre Girard sind in Brunsbüttel: Hier beginnt der Nord-Ostsee-Kanal, die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Gebaut wurde der Kanal noch in der Kaiserzeit. Große Teile von Bausubstanz und Technik der großen Schleusen in Brunsbüttel befinden sich noch im Originalzustand. Eine lange überfällige Grundsanierung ist in Gang, doch „nebenbei“ muss auch der Kanal selbst laufend instand gehalten werden. Damit größere Containerfrachter stets genug Wasser unterm Kiel haben, wird hier rund um die Uhr gebaggert. Ein Job für die „Xenius“-Moderatoren: Dörthe sucht an Bord eines sogenannten Peilschiffs nach gefährlichen Untiefen und lotst ein Baggerschiff mit Pierre am Saugrüssel zum Einsatzort.

In ganz anderen Dimensionen wird in der Elbe gebaggert. Um den Hamburger Hafen für Schiffe erreichbar zu halten, muss der mit Ebbe und Flut in den Fluss gelangende Nordseeschlick ständig ausgebaggert werden. Jährliche Kosten: rund 100 Millionen Euro. Und damit ist man den Schlick noch lange nicht los. Immerhin: der Fluss muss nicht bei laufendem Betrieb grundsaniert werden.

Im Mittellandkanal kommt das an bestimmten Abschnitten regelmäßig vor. Dafür legt man einen Teil der Wasserstraße komplett trocken. „Xenius“ zeigt, wie das funktioniert, ohne dass die ganze Umgebung geflutet wird.

Taucher untersuchen Tor und Schienen unter Wasser
Nach mutmaßlichem Schaden an Schleusen in Brunsbüttel
Spezialisten untersuchtendie Schäden. Danfoto Copyright SHZ danke Ralf Poeschus

Auskenner-Quiz 2022: Antwort 1 So schnell durchfahren große Frachter den Nord-Ostsee-Kanal
Von Dirk Jennert | 30.08.2022, 00:01 Uhr
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01:10

Auf den Weltmeeren gibt es kein Tempolimit. Containerschiffe bringen es auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 45 Kilometern pro Stunde beziehungsweise 24 Knoten. Im 98 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal hingegen müssen sie ihre Maschine deutlich drosseln. Für große Frachter mit einem Tiefgang von über 8,50 Meter gilt eine Begrenzung auf zwölf Kilometer pro Stunde (6,5 Knoten).

Wie fragten nach der Fahrtzeit eines großen Frachters. Und das ist dann eine recht simple Rechenaufgabe. Wer mit Tempo 12 eine 98 Kilometer lange Strecke bewältigen will, ist gute acht Stunden unterwegs.

Brunsbüttel Es war das Schlimmste befürchtet worden – doch am Montagvormittag kam die erlösende Nachricht. Die Nordkammer der großen Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Brunsbüttel konnte wieder in Betrieb gehen. Taucher hatten die Schäden unter Wasser untersucht und anschließend grünes Licht gegeben. Neben dem Tor wurde besonders das Schienensystem, auf dem das Tor rollt, in Augenschein genommen.

Lange Staus auf beiden Seiten des Kanals

Der Frachter „Coral Ivory“ hatte nach Auskunft des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) am Sonnabend einen Maschinenschaden. Mit dem Anker hatte der Kapitän versucht, das Schiff abzubremsen. Welche Schäden er dabei verursachte, war zunächst offen. Die Schleuse wurde vorsorglich außer Betrieb genommen.Vor der Einfahrt zur Schleuse auf der Elbe stauten sich die Schiffe. Auch auf der Ostseite des NOK kam es zu massiven Verzögerungen bei der Schleusen-Abfertigung der Schiffe. Einige Kapitäne hatten sich sogar gegen Wartezeiten und für die deutlich längere Route um das Skagerrak entschieden. Denn am Wochenende, das stand schnell fest, konnten keine weitergehenden Untersuchungen der Schäden erfolgen. Erst am Montag rückten die Taucher an.
Gegen 10 Uhr waren die Taucher aus dem Wasser: Keine feststellbare Schäden. „Um 11 Uhr hat die Schleuse nach ein paar Probedurchgängen wieder den Betrieb aufgenommen“, sagt WSA-Sprecher Thomas Fischer. Wäre die Unterwasserschiene beschädigt gewesen, hätte das eine langwierige Reparatur und lange Wartezeiten für die Schifffahrt auf der größten künstlichen Wasserstraße der Welt nach sich gezogen.

Schleuse fällt aus: Schiffe stauen sich vorm NOK Copyrigth SHZ danke Ralf Poeschus

NOK-Schleuse Brunsbüttel: Nordkammer wieder freigegeben
Stand: 22.08.2022 12:15 Uhr

In der Nordkammer der großen Schleuse in Brunsbüttel hatte ein Frachter am Sonnabend nach einem Maschinenschaden den Anker geworfen. Taucher suchten am Montag nach Schäden und gaben grünes Licht.

Um 11 Uhr am Montag konnte die Nordkammer der großen NOK-Schleuse in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) testweise wieder in Betrieb genommen werden. Zuvor hatten Taucher die Schienen der Schleusentore untersucht und keine Schäden gefunden.
Taucher konnten erst am Montag ins Wasser Copyrihgt NDR

Am Sonnabend hatte der Frachter „Coral Ivory“ laut zuständigem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) bei der Einfahrt in die Schleuse einen Maschinenschaden. „Das Schiff hatte einen sogenannten Blackout. Das heißt, die Maschine ist ausgefallen und der Kapitän konnte nicht mehr mit der Maschine bremsen“, erklärte der zuständige Fachbereichsleiter des WSA, Jörg Brockmann, am Sonntag. Es kam zwar zu keiner Havarie mit der Schleuse selbst, aber um das Schiff zu stoppen, wurde der Anker geworfen.
AUDIO: Brunsbüttel: Taucher fanden keine Schäden an NOK-Schleuse (1 Min)

Da am Wochenende keine Taucher zur Verfügung standen, konnte erst am Montag überprüft werden, ob die Schienen der Schleusentore beschädigt worden waren. „Unsere Taucher waren heute im Wasser und konnten Gott sei Dank nichts feststellen“, sagte Thomas Fischer vom WSA am Montagvormittag. „Also es sieht so aus, als wenn wir richtig Glück gehabt haben. Das Tor wird jetzt noch ein paar Mal probeweise hin- und hergefahren, um zu gucken, ob das auch wirklich alles in Ordnung ist, ob das mit den Antrieben, mit der Stromaufnahme passt.“
Erhebliche Auswirkungen auf Schifffahrt im Kanal

Die Sperrung der Schleusenkammer hatte am Wochenende erhebliche Auswirkungen auf den Schiffsverkehr, es kam zum Teil zu langen Wartezeiten auf beiden Seiten der Schleuse.

Der Frachter, ein über 115 Meter langer Gas-Tanker aus den Niederlanden, wurde in den Binnenhafen geschleppt. Er darf vorerst nicht weiterfahren, bis geklärt ist, warum es zu dem Maschinenschaden kam.
Das Küstenmotorschiff „Helena VG“ fährt über den Nord-Ostsee-Kanal auf die Hochbrücke in Holtenau zu. © dpa-Bildfunk Foto: Axel Heimken
Wieder mehr Schiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal unterwegs

Insgesamt wurden rund 85,2 Millionen Tonnen Ladung transportiert, 15,4 Prozent mehr als 2020, teilte die Wasserstraßen- und Schiffahrtsverwaltung (WSV) am Freitag mit.
Schleusenbaustelle in Brunsbüttel. Foto: Jörn Schaar
Meilenstein für Brunsbütteler Schleusenkammer

Der Neubau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel kommt voran: Das Bauverfahren ist aufwendig und kompliziert.
Zwei große Passagierschiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal © WSA Kiel-Holtenau
Nord-Ostsee-Kanal: Schiffe und Schleusen zum Greifen nah

Wenn Container- und Kreuzfahrtschiffe durch Schleswig-Holstein gleiten, bieten sich spektakuläre Perspektiven.

Brunsbüttel Seit der Nacht zu gestern stauen sich Fracht- und Containerschiffe vor den Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel und Kiel. In Brunsbüttel ist seit Samstag die Nordschleuse (Foto) ausgefallen, da ein Schiff mit einem Maschinenausfall die Anker in der Schleusenkammer geworfen hatte. Heute sollen die Schienen der Schleusentore durch Taucher überprüft und der Schaden behoben werden.

Pressemitteilung

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist nur eingeschränkt befahrbar – wieder einmal. Bei Kontrolluntersuchungen wurden gravierende Schäden an Kanalböschungen festgestellt. Durch Unterspülungen könnten ganze Böschungsabschnitte ins Rutschen kommen und Betriebswege absacken. Zunächst gelten daher eine Geschwindigkeitsbegrenzung und ein Überholverbot. Damit droht der NOK, für Reedereien und Logistikunternehmen an Attraktivität zu verlieren.

Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Metin Hakverdi, Berichterstatter für den Verkehrsetat im Haushaltsausschuss, Bettina Hagedorn, Mitglied des Haushaltsausschusses und Mathias Stein machten sich auf Initiative von Stein als zuständigem Berichterstatter für die Bundeswasserstraßen, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und für Binnenschifffahrt bei ihrem gestrigen Besuch in Hochdonn ein Bild von der aktuellen Situation.

Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion: „Ziel der SPD ist es, mehr Güter von der Straße auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße zu verlagern. Dafür brauchen wir eine gut funktionierende Wasserstraßeninfrastruktur. Angesichts der steigenden Gütermengen und der gleichzeitig stark angespannten Lieferketten sind Sanierung und Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals hierfür essentiell.“

Metin Hakverdi, SPD-Berichterstatter für den Verkehrsetat im Haushaltsausschuss: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen unseres Landes. Für den Hamburger Hafen ist er ebenfalls von großer Bedeutung. Wir werden uns auch in Zukunft weiter dafür einsetzen, dass diese Wasserstraße funktionsfähig bleibt und ausgebaut wird.“

Mathias Stein, SPD-Berichterstatter für Wasserstraßen, WSV und Binnenschifffahrt im Verkehrsausschuss: „Als Wasserbauer habe ich selbst am Nord-Ostsee-Kanal gearbeitet. Deswegen weiß ich, dass meine Kolleginnen und Kollegen im WSA NOK sehr gute und engagierte Arbeit leisten. Zahlreiche Ministeriumsvorlagen, Berichte und Zeitungsartikel zeigen aber leider auch, dass die Liste der Mängel und Bauverzögerungen an der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt sehr lang ist. Es muss alles dafür getan werden, dass ausreichend Personal und finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, damit diese Liste nicht noch länger wird, sondern zügig abgearbeitet werden kann. Wir Parlamentarier*innen haben in den letzten zehn Jahren immer wieder die Kohlen aus dem Feuer geholt und zusätzliche Stellen sowie Gelder bereitgestellt. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn und der Verkehrsminister in Berlin sind in der Pflicht, endlich ihren Teil zu leisten!“

Bettina Hagedorn, stellvertretende Vorsitzende im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages und seit 20 Jahren SPD-Bundestagsabgeordnete aus Schleswig-Holstein: „Nach erster Durchsicht des am 1. Juli vom Kabinett beschlossenen Regierungsentwurfes zum Bundeshaushalt 2023 musste ich mit Erschrecken feststellen, dass die Mittel im Verkehrsetat für Ersatz-, Aus- und Neubaumaßnahmen an Bundeswasserstraßen um ca. ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr drastisch gekürzt wurden. Während 2021 noch knapp 656 Mio. Euro für den Erhalt der Wasserstraßeninfrastruktur ausgegeben wurden und 2022 im Bundeshaushalt für diese wichtigen Investitionen sogar 909 Millionen Euro zur Verfügung stehen, sieht Bundesverkehrsminister Wissing im Haushalt 2023 nur noch 594 Mio. Euro für Ersatz-, Aus- und Neubaumaßnahmen an Bundeswasserstraßen vor – eine Kürzung um 315 Millionen Euro! Auch wenn ein detaillierter Maßnahmenkatalog dem Kabinettsentwurf noch nicht beigefügt ist, so ist ganz klar, dass von einem solchen ‚Kahlschlag‘ auch die elementar wichtigen Investitionen für den Ausbau und die Grundinstandsetzung des Nord-Ostsee-Kanals massiv betroffen sein werden. Damit sind weitere Verzögerungen und Kostenexplosionen an dieser wichtigsten künstlichen Wasserstraße der Welt vorprogrammiert, die mehr Verkehr bewältigt als der Panama- und der Suez-Kanal zusammen. Die Aufgabe, diese für die Logistikketten in Nordeuropa so wichtige Wasserstraße konsequent durch intakte Schleusentore und konsequenten Baufortschritt bei allen Investitionsvorhaben zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau in gutem Zustand offen zu halten, ist von höchstem öffentlichem Interesse. Deshalb setze ich mich mit meinen Kollegen Metin Hakverdi, Mathias Stein und Dorothee Martin für den Erhalt und den Ausbau des NOK verstärkt ein.“

Die vier SPD-Bundestagsabgeordneten betonten bei der Begehung vor Ort die Wichtigkeit des NOKs für die norddeutsche Wirtschaft und die Sicherheit unserer unter Druck geratenen Lieferketten. Der Bund muss alles dafür tun, damit Schiffe nicht den ca. 460 km (250 Seemeilen) langen Umweg übers Skagerrak nehmen – auch um das Klima und die Umwelt zu schützen. Die aktuellen Einschränkungen am NOK hätten mit einem besseren und vorausschauenden Management verhindert werden können und müssen. Die SPD-Bundestagsabgeordneten erwarten, dass GDWS und BMDV einem planungssicher befahrbaren NOK endlich oberste Priorität geben und fordern einen detaillierten Masterplan für den NOK.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr Stein gern zur Verfügung. Copyright Mathias Stein sehr fein

Mit freundlichen Grüßen
Sandra Berke


Mathias Stein, MdB
Büro Mathias Stein, MdB | Deutscher Bundestag | Platz der Republik 1 | 11011 Berlin |Telefon: +49 30 227-78121 | Fax: +49 30 227-70122 | E-Mail: mathias.stein@bundestag.de|www.mathias-stein.de

Bund sperrt Wege am Kanal
Böschungen an fast 100 Stellen unterspült – wo die Schäden am größten sind
Böschungsabbruch bei Dückerswisch in Dithmarschen: Dieser Schaden von 2017 ist behoben – doch am Kanal drohen viele neue. Jörg Jahnke

Henning Baethge

Die gefährlichen Unterspülungen an den Ufern des Nord-Ostsee-Kanals erstrecken sich auf insgesamt fast 100 Stellen von teilweise mehreren hundert Metern Länge. An elf davon sind die Auswaschungen besonders stark. Und am größten sind die Schäden bei Hochdonn in Dithmarschen bei Kanalkilometer 20 und bei Oldenbüttel im Kreis Rendsburg-Eckernförde bei Kilometer 40. Das ergeben jüngste Überprüfungen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Nord-Ostsee-Kanal, kurz WSA NOK.
Wie berichtet sind die Ufer im westlichen Kanalabschnitt mit seinen sandigen Böden durch das Vorbeifahren der größer und stärker gewordenen Schiffe vielerorts so stark unterspült, dass die Böschungen abzurutschen drohen. Auch die Betriebswege könnten wegbrechen. Einige Teilstücke wird das WSA daher ab heute sperren – auch für Radfahrer und Fußgänger. Betroffen sind laut WSA die Abschnitte Hochdonn-Hohenhörn und Fischerhütte-Oldenbüttel auf gleich beiden Kanalseiten. Zudem wird zwischen Oldenbüttel und Breiholz ein Stück auf der Südseite des Kanals gesperrt.
Gleichzeitig will das Amt noch dieses Jahr mit der Sanierung der Schäden beginnen. Dabei werden die elf besonders stark unterspülten Stellen „als prioritär eingestuft“, sagte eine Sprecherin von Bundesverkehrsminister Volker Wissings Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt unserer Zeitung. Anfangen sollen die Reparaturen im Lauf dieses Jahres bei Hochdonn. Aus dem Aufwand für die Arbeiten dort will die Behörde des FDP-Ministers dann auch ableiten, wie hoch die Gesamtkosten für die Ufersanierung werden. Insgesamt dürften sich die Arbeiten zwischen Rendsburg und Brunsbüttel über viele Jahre hinziehen.

Bei strikterem Tempolimit würden 60 Lotsen fehlen Copyright Norddeutsche Rundschau danke Ralf Poeschus

Um die Böschungen zu stabilisieren, will das WSA NOK die kritischen Stellen zunächst von losem Material befreien. Dann wird eine Sohle für die Erneuerung der Böschung gelegt. „Anschließend erfolgt ein stabiler Aufbau der Böschung mit einem speziellen Sand-Kies- oder Kies-Stein-Gemisch“, erläutert die Sprecherin. Das Baggern und der Einbau des neuen Böschungsmaterials fänden dabei „zum großen Teil unter Wasser statt“.
Um die Kanalufer zu schonen, will das Amt außerdem wie berichtet ein verschärftes Tempolimit für die Schifffahrt verhängen. So prüfe man derzeit, das Höchsttempo für Schiffe ab sieben Meter Tiefgang von 15 Stundenkilometer auf 12 zu verringern und ein Überholverbot für kleinere Schiffe zu verhängen. De facto würde das Tempo 12 für alle Schiffe bedeuten. Bisher gilt dieses Limit nur für sehr große Schiffe ab 8,50 Meter Tiefgang oder 235 Meter Länge.
Da sich die Passage durch den 98 Kilometer langen Kanal dann allerdings um gleich anderthalb Stunden verlängern würde, wären auch mehr Lotsen nötig. „20 Prozent weniger Geschwindigkeit bedeutet 20 Prozent mehr Arbeitszeit auf den Schiffen“, resümiert der Ältermann der Brunsbütteler Lotsenbrüderschaft, Matthias Probst. Daher seien im Fall eines strikteren Tempolimits 50 bis 60 Lotsen zusätzlich für den Kanal erforderlich. „Die haben wir aber kurzfristig gar nicht“, sagt Probst. Schiffe müssten dann künftig länger auf die Passage warten.

Baukosten: Neue Schleusen am Nord-Ostsee-Kanal könnten teurer werden
24. Juni 2022, 10:50 Uhr Quelle: dpa
Hinweis

Unterspülungen am NOK Schwere Schäden am Kanal: Claus Ruhe Madsen kritisiert den Bund Copyright SHZ
Von Henning Baethge | 07.07.2022, 15:50 Uhr
Beitrag hören:
02:51

Betreff: Pressemitteilung: Mathias Stein zum Handlungsbedarf am NOK – GDWS und Bundesverkehrsminister in der Pflicht
Pressemitteilung

Schäden am Nord-Ostsee-Kanal: GDWS und Bundesverkehrsminister in der Pflicht

Bei Kontrolluntersuchungen am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) sind nach Angaben des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA NOK) gravierende Schäden an Kanalböschungen festgestellt worden. Durch Unterspülungen könnten ganze Böschungsabschnitte ins Rutschen kommen und Betriebswege absacken. Es besteht dringender Reparaturbedarf, die entsprechenden Arbeiten werden nach Ansicht von Expert:innen aber mehrere Jahre dauern. Als Akutmaßnahmen plant das WSA daher Verschärfungen beim Tempolimit und beim Überholverbot. Der Kieler Bundestagsabgeordnete und zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Mathias Stein erklärt:

„Wieder einmal drohen am NOK enorme Einschränkungen und Verzögerungen für den Schiffsverkehr. Die internationalen Lieferketten stehen bereits enorm unter Druck. Das merken wir alle beim Bezahlen im Supermarkt und das wirkt sich auch stark auf uns als Exportnation aus. In dieser Situation können wir es uns nicht leisten, dass die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt aufgrund absehbarer Mängel nur eingeschränkt befahrbar ist.

Solche Schäden entstehen nicht über Nacht. Und es kann nicht sein, dass so etwas plötzlich ans Tageslicht kommt. Es ist Aufgabe der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten. Dazu gehört die regelmäßige Inspektion ebenso wie die Instandhaltung des Kanals und seiner Bauwerke. Es kann vor Ort aber nur ordentlich kontrolliert und instandgehalten werden, wenn dafür auch das Personal und die notwendigen Ressourcen vorhanden sind. Hier muss der Bund dringend nachbessern und die entsprechenden Stellen und finanziellen Mittel bereitstellen. Jetzt aus Haushaltsdisziplin bei Investitionen in den Erhalt unserer Infrastruktur zu sparen, wäre töricht. Ich sehe aber auch klar die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) in der Pflicht, denn geschaffene Personalstellen müssen auch besetzt werden.

Bei seinem Besuch im März hat Bundesverkehrsminister Wissing richtigerweise festgestellt, welche enorme Bedeutung der NOK für internationale Warenströme und eine starke deutsche Wirtschaft hat. Absichtsbekundungen, Versprechungen und Fototermine am Kanal gab es in der Vergangenheit schon mit CSU-Verkehrsministern. Passiert ist wenig bis gar nichts. Auf die vom damaligen CSU-Verkehrsminister Peter Raumsauer versprochene Rufbereitschaft – eine schnelle Eingreiftruppe für Probleme am NOK – warten wir zum Beispiel immer noch.

Bundesverkehrsminister Wissing kann jetzt unter Beweis stellen, dass die Fortschrittskoalition nicht nur Lippenbekenntnissen abgibt, sondern Versprechen auch Taten folgen lässt, indem er den NOK zur Chefsache macht! Das wäre auch ein wichtiges Signal an die maritime Wirtschaft, damit sie künftig mit dem NOK sicher planen kann und die hunderte Kilometer längere Strecke über das Skagerrak kein rentabler Umweg ist.“

Mathias Stein – Bundestagsabgeordneter für Kiel, Altenholz und Kronshagen – ist stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und im Verkehrsausschuss Berichterstatter für Binnenschifffahrt, Bundeswasserstraßen und die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung.

Für Rückfragen steht Ihnen Herr Stein gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Sandra Berke


Mathias Stein, MdB
Büro Mathias Stein, MdB | Deutscher Bundestag | Platz der Republik 1 | 11011 Berlin |Telefon: +49 30 227-78121 | Fax: +49 30 227-70122 | E-Mail: mathias.stein@bundestag.de|www.mathias-stein.de

Bitte beachten Sie:

Am Nord-Ostsee-Kanal drohen an vielen Stellen Uferböschungen und Wirtschaftswege wegzubrechen. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister ist alarmiert – nicht nur wegen der Schifffahrt.

Schleswig-Holsteins neuer Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen übt wegen der schweren Schäden an den Ufern des Nord-Ostsee-Kanals deutliche Kritik am Bund und dessen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV). „Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein so wichtiger Wirtschaftsfaktor wie der Kanal so vernachlässigt wird“, sagte Madsen am Donnerstag gegenüber shz.de . Er werde daher jetzt „Druck in Berlin machen“, damit die Probleme möglichst bald behoben werden.
Madsen fordert mehr Personal für den NOK

Vor allem den Mangel an Ingenieuren und Planern am Nord-Ostsee-Kanal müsse die WSV „dringend angehen“. Dieses Thema will der parteilose Minister daher auch auf die Tagesordnung der nächsten Verkehrsministerkonferenz setzen. „Ich erwarte dass vermehrt Personal- und Finanzressourcen in die Erhaltung des Kanals gesteckt werden“, sagt Madsen. Der Nord-Ostsee-Kanal sei „eine der wichtigsten Wasserstraße der Welt und auch für die schleswig-holsteinische Wirtschaft elementar“.
Einigen Uferwegen droht schon die Sperrung

Wie berichtet drohen an der westlichen Kanalstrecke zwischen Rendsburg und Brunsbüttel an vielen Stellen die Böschungen abzurutschen und die Wirtschaftswege am Kanal wegzubrechen. An einigen „lokal fortgeschrittenen Schadstellen“ droht nach Angaben der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt von Bundesverkehrsminister Volker Wissing schon die Sperrung der Wege. Grund für die jetzt entdeckten Schäden auf beiden Seiten des Kanals sind Unterspülungen, die laut Generaldirektion von den vorbeifahrenden Schiffen verursacht worden sind.

Weiterlesen: Ufer des Nord-Ostsee-Kanals drohen abzurutschen

Daher will die WSV nun das Tempolimit im Kanal verschärfen und schon für Schiffe ab sieben Meter Tiefgang eine Höchstgeschwindigkeit von nur noch 12 Stundenkilometern statt bisher 15 verhängen. Auch ist ein Überholverbot für kleinere Schiffe geplant. Langfristig könnte Tempo 12 sogar für alle Schiffe gelten, kündigt die Generaldirektion an. Bisher sind davon nur besonders große Schiffe ab achteinhalb Metern Tiefgang oder 235 Meter Länge betroffen.
Sorge um den Radtourismus am Kanal

Madsen sorgt sich deshalb nun zum einen um die Zukunft der Schifffahrt auf dem Kanal. „Wenn die Geschwindigkeit herabgesetzt wird, verliert diese wichtige Seestraße an Attraktivität“, kritisierte er. Zum anderen bangt er wegen der drohenden Sperrung oder Beschädigung der Wirtschaftswege auch um den Tourismus am 98 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal. „Die Wege entlang des Kanals sind ein ausgesprochen beliebter Anziehungspunkt für Rad-Touristen“, sagte Madsen. „Sie dürfen daher nicht dauerhaft gesperrt werden.“

Hamburg
Schäden an Böschungen des Nord-Ostsee-Kanals festgestellt
Stand: 07.07.2022

Bei Untersuchungen im Nord-Ostsee-Kanal sind Schäden an Uferböschungen unter Wasser festgestellt worden. Betroffen sind besonders Abschnitte zwischen Brunsbüttel und Rendsburg mit sandigen Böden, teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nord-Ostsee-Kanal (WSA NOK) am Donnerstag mit. Zuvor hatten die Zeitungen des «SHZ» darüber berichtet. Durch die vorbeifahrende Schifffahrt sei es an beiden Seiten zu Erosionen gekommen. Um weitere Schäden zu vermeiden, werde voraussichtlich noch in diesem Jahr eine Höchstgeschwindigkeit für Schiffe mit mehr als sieben Metern Tiefgang eingeführt, kündigte der Leiter des WSA NOK, Detlef Wittmüß, an. Das betreffe rund zwölf Prozent der Schiffe. Außerdem werde ein Überholverbot außerhalb von Ausweichstellen erwogen.

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28. Juni 2022

Die maritime Wirtschaft im Norden blickt weiter sorgenvoll auf den Nord-Ostsee-Kanal (NOK), der weiterhin verkehrsreichsten künstlichen Wasserstraße der Welt.

„Die erneut entstandenen Kostensteigerungen beim Bau der Levensauer Hochbrücke und der kleinen Schleusenkammern in Kiel sowie die neu aufgetretenen Hindernisse beim Ausbau der Oststrecke dürfen nicht zu merklichen Verzögerungen bei Sanierung und Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals führen“, fordert Dr. Sabine Schulz, Federführerin „Maritime Wirtschaft“ bei der IHK Schleswig-Holstein. Daher müsse der Bund schnellstens die bereits zugesagten Mittel für die dringend benötigten Maßnahmen freigeben und die Planungen erheblich beschleunigen, so Schulz.

Auch die erneute Verschiebung des Baus des sogenannten „Torinstandsetzungsdocks“ ist für sie „keine gute Nachricht“. Sie erinnert daran, dass bereits „2020 die IHK Schleswig-Holstein diese Maßnahme beim Maritimen Parlamentarischen Abend eindringlich gefordert hatte“. Das war damals auf Zustimmung beim Bund gestoßen. Allerdings: „Seitdem ist keinerlei Beschleunigung bei der Planung oder dem Bau zu sehen“, stellt Schulz ernüchtert fest. Ohne den geplanten Ausbau und die Sanierung etwa der systemrelevanten Schleusen in Kiel-Holtenau und Brunsbüttel verlören der Kanal und die international verflochtene Wirtschaft ihre Zuverlässigkeit. EHA
Maritime Wirtschaft

Nord-Ostsee-Kanal: Volker Wissing will Gebühren für Schiffe ändern
Von Henning Baethge | 28.06.2022, 20:00 Uhr
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02:41

Bisher zahlen Reeder und Sportbootskipper für die Passage eine Abgabe, die von der Schiffsgröße abhängt. Der FDP-Minister überlegt nun, noch ein anderes Kriterium hinzuzuziehen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing erwägt die Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal für Schiffe mit umweltfreundlichen Antrieben billiger zu machen. „Bezüglich der Befahrensabgaben prüft die Bundesregierung die Möglichkeit einer Senkung für ökologisch betriebene Schiffe“, antwortet der FDP-Minister etwas umständlich auf eine Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag. Dazu werde das Deutsche Maritime Zentrum in Hamburg „eine Untersuchung in Auftrag geben“. Das Zentrum wird vom Bund, den Küstenländern und einigen Verbänden getragen.
Wegen der Coronakrise waren die Gebühren ausgesetzt

Während der Corona-Krise hatte Wissings CSU-Amtsvorgänger Andreas Scheuer die Gebühren auf dem Kanal sogar für anderthalb Jahre ganz ausgesetzt. So wollte er den wegen der Pandemie stark eingebrochenen Verkehr durch die fast 100 Kilometer lange Wasserstraße neu beleben – und schaffte das am Ende auch. Doch seit Anfang dieses Jahres müssen Reeder und Sportbootskipper nun wieder zahlen.

Weiterlesen: NOK in der Krise: Andreas Scheuer will Gebührensenkung

Daran will auch Wissing zunächst nichts ändern. In den gestiegenen Treibstoffpreisen sehe er jedenfalls keinen Grund für eine andere Preisgestaltung, teilt er auf die Anfrage der Union mit. Dagegen fordert die Initiative Kiel Canal, die von der maritimen Wirtschaft am Kanal getragen wird, dass die Gebühren wegen der stark gestiegenen Bunkerpreise für Öl wieder gesenkt werden.
Für einen größeren Frachter werden 2500 Euro fällig

Derzeit richtet sich die Befahrensabgabe auf dem Nord-Ostsee-Kanal nach der Schiffsgröße. Für einen größeren Frachter mit einer Bruttoraumzahl von 30.000 und fast 200 Metern Länge werden zum Beispiel rund 2500 Euro fällig. Hinzu kommen ähnlich hohe Kosten für Lotsen und Kanalsteurer sowie zusätzliche Ausgaben für die Lotsabgabe an den Bund und für Schiffsmakler.
Sinkt der Tarif für Segelboote oder LNG-Schiffe?

Für ein kleines Segelboot werden dagegen nur 12 Euro fällig – und bald womöglich noch weniger, weil der Antrieb durch Wind ja besonders umweltfreundlich ist. Auch Schiffe, die mit verflüssigtem Erdgas LNG betrieben werden, könnten im Fall der Einführung eines Ökotarifs womöglich billiger durch den Kanal kommen als herkömmliche. Denn LNG verbrennt sauberer als der schmutzige Schiffsdiesel oder gar Schweröl.

Der Neubau der derzeit stillgelegten Kleinen Kieler Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals könnte noch einmal teurer als geplant. Die voraussichtlichen Gesamtausgaben könnten sich gegenüber dem Entwurf von 2016 von ursprünglich 240 Millionen Euro auf voraussichtlich 650 Millionen Euro erhöhen, teilte die schleswig-holsteinische SPD-Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn am Donnerstag mit.
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Gründe dafür seien die allgemeinen Baupreissteigerungen und der langfristig zu erwartende Anstieg des Meeresspiegels. In der bisher letzten Schätzung war der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) noch von einer Kostensteigerung auf 315 Millionen Euro ausgegangen.

Ausbau und Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals seien seit 2009 konsequent verschleppt worden, kritisierte Hagedorn. Das beträfe nicht nur die Kleinen Kieler Schleusen, sondern auch den Ausbau der Oststrecke, den Neubau der Levensauer Hochbrücke oder das Trockeninstandsetzungsdock samt Schleusentor-Liegeplätzen in Brunsbüttel. Dadurch seien die Baukosten explodiert und müssten jetzt im Haushalt 2023 realistisch abgebildet und damit massiv erhöht werden, sagte sie. Zuvor hatte der «shz» darüber berichtet.

© dpa-infocom, dpa:220624-99-782520/2
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Schleswig-Holstein
Nord-Ostsee-Kanal: Wie teuer soll der Ausbau noch werden?
Das Containerschiff „Independent Concept“ fährt auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei Kiel (Schleswig-Holstein) unter der Levensauer Hochbrücke hindurch.

Die Kosten für Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals explodieren. Haushälter des Bundestages – darunter die SPD-Abgeordnete Bettina Hagedorn aus Ostholstein – machen Druck auf Verkehrsminister und Verwaltung.

24.06.2022, 15:47 Uhr

Kiel. Die Instandsetzung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) ist ein Milliardenprojekt, das sich über das Ende dieses Jahrzehnts hinziehen dürfte. Allerdings stehen die wirklichen Kosten und die Finanzierung für den Ausbau dieser Wasserstraße „immer noch nicht fest“, wie die Haushälterin Bettina Hagedorn (SPD) nach intensiven Gesprächen mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sowie schriftlichen Anfragen nun kritisierte. Der Minister müsse jetzt die „Suppe auslöffeln“, die ihm seine Amtsvorgänger von der CSU mit ihrer „Hinhaltetaktik“ eingebrockt hätten.
Hagedorn: Schweres Erbe für Wissing

Copyright SHZ danke Frank Poeschus

Meeresspiegel-Anstieg verteuert Schleusen
Nord-Ostsee-Kanal: Kosten für Neubau in Kiel steigen auf 650 Millionen Euro – mehr als doppelt so viel wie geplant

Henning Baethge

Die Kosten für den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanal steigen immer weiter. Nach der fünften Schleuse in Brunsbüttel und dem Ausbau der Oststrecke samt neuer Levensauer Hochbrücke wird nun auch der Ersatzbau für die beiden derzeit stillgelegten kleinen Schleusen in Kiel-Holtenau viel teurer als geplant.
Statt 240 Millionen Euro sind es nun 650 Millionen„Die voraussichtlichen Gesamtausgaben werden sich gegenüber dem in 2016 genehmigten Entwurf von ursprünglich 240 Millionen Euro nach heutigem Kenntnisstand auf 650 Millionen Euro erhöhen,“ teilt Bundesverkehrsminister Volker Wissing der schleswig-holsteinischen SPD-Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden Haushaltsausschuss-Vorsitzenden Bettina Hagedorn in einem Brief mit. In der bisher letzten Schätzung war Wissings CSU-Vorgänger Andreas Scheuer zwar auch schon von einer Kostensteigerung ausgegangen – aber nur auf 315 Millionen Euro.
Für die Kostenexplosion bei den Kieler Schleusen gibt es laut FDP-Minister Wissing gleich mehrere Gründe. Allein 100 Millionen Euro gehen auf allgemeine Baupreissteigerungen zurück. Zudem verursacht der langfristig zu erwartende Anstieg des Meeresspiegels Extrakosten: Weil sich der Erd- und Wasserdruck auf die Schleusen dadurch zu erhöhen droht, müssen sie zusätzlich verstärkt werden. Auch muss deshalb das ursprünglich vorgesehene Torsystem geändert werden, was dazu führt, dass das ganze Bauwerk nun 37 Meter länger wird als bisher geplant und künftig 254 Meter messen wird. Die Schleusenkammer ist künftig für Schiffe bis 155 Meter statt bisher 125 Meter geeignet. Und schließlich hat Wissing nun auch noch einen Risikopuffer für unvorhersehbare Mehrausgaben von 130 Millionen Euro eingeplant.
Die Fertigstellung der noch in der Planung befindlichen neuen Schleusen droht sich durch die Kostenexplosion zu verzögern. Einen Zeitpunkt für den Baubeginn oder Abschluss gibt Wissing gar nicht erst an, aber warnt schon mal, dass der Baustart „gerade auch mit Blick auf die erhebliche Kostensteigerung“ nur bei „ausreichenden Haushaltsmittel„ möglich sei. Derzeit läuft der Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal in Kiel komplett durch die beiden großen Schleusen. Die beiden kleinen Schleusen sind seit 2014 stillgelegt und inzwischen zugeschüttet.
Auch Reparaturdock in Brunsbüttel viel teurerTeurer werden am Nord-Ostsee-Kanal aber nicht nur die kleinen Schleusen in Kiel, sondern auch das geplante Trockendock zur Reparatur von Schleusentoren in Brunsbüttel und die dort vorgesehen Torliegeplätze. Hier erhöhen sich die Kosten ebenfalls um mehr als das doppelte – von 31 Millionen Euro auf 63 Millionen.
Insgesamt kosten die laufenden Ausbaumaßnahmen am Nord-Ostsee-Kanal damit statt einst geplanter 721 Millionen Euro gut 2,6 Milliarden. Und dabei sind die später anstehende Sanierung der großen Kieler Schleusen und die mindestens 263 Millionen Euro teure Vertiefung des Kanals noch nicht mal mitgerechnet. Letztere kann erst dann losgehen, wenn die Oststrecke ausgebaut ist – und auch dafür nennt Wissing kein Datum. Fachleute gegen von frühestens 2030 aus.

SPD-Politikerin Hagedorn gibt CSU-Ministern Schuld

SPD-Politikerin Hagedorn macht Wissings drei CSU-Vorgänger für die Misere beim Kanalausbau verantwortlich. „Drei CSU-Verkehrsminister haben seit 2009 alle wichtigen Sanierungsmaßnahmen verschleppt, obwohl Baurecht vorlag und seit langem das Geld im Bundeshaushalt bereitsteht“, kritisiert sie gegenüber unserer Zeitung. Wegen dieser „Verschleppungstaktik“ seien die Kosten nun „natürlich explodiert und müssen jetzt im Haushalt 2023 realistisch abgebildet werden“. Für Wissing, sagt sie, sei das „ein schweres Erbe“.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Nord-Ostsee-Kanal-Kieler-Schleuse-bald-wieder-mit-Ersatztor,schleusen160.html

Schleswig-Holstein

Wir über uns

Ersatzbau Kleine Schleuse: Neue Grundwasser-Messstellen in Holtenau
Für den Ersatzneubau Kleine Schleuse muss das Grundwasser abgesenkt werden. KN Online Copyright

Im Rahmen des Ersatzneubaus Kleine Schleuse Kiel müssen zur Überwachung des Grundwassers vier Messstellen eingerichtet werden.

Ein Containerschiff. © WSA Holtenau Foto: Christian Wolf
Nord-Ostsee-Kanal: Kieler Schleuse bald wieder mit Ersatztor
Stand: 13.05.2022 12:42 Uhr

Rund zwei Jahre hatte die Kieler Schleuse kein Ersatztor, weil alle Tore durch Havarien beschädigt waren. In spätestens eineinhalb Wochen ändert sich das aber – mit der Übergabe des ersten reparierten Tores.

von Christian Wolf

Ohne sie geht nichts an der Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal. Die Schleusentore sind unerlässlich für das Schleusen von Schiffen in und aus dem Kanal. Doch sie sind auch die Achillesferse der Schleuse. Immer wieder kommt es zwischen Frachtern und Toren zu Kontakt. Oft bleibt es bei leichten Beschädigungen, hin wieder gibt es aber auch schwere Havarien. Wie vor knapp zwei Jahren in Kiel-Holtenau, als im Spätsommer der Frachter „Else“ in ein Schleusentor krachte. Seitdem laufen die Reparaturarbeiten.

Seit der Havarie hat die Kieler Schleuse kein Ersatztor mehr, jeder weitere Unfall hätte also fatale Folgen. Doch damit ist jetzt Schluss. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden“, erklärt der Projektleiter beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Heiko Dorn. „Es laufen gerade noch die letzten Arbeiten, aber das Tor ist weitestgehend repariert.“ In der Woche vor Himmelfahrt ist eine Übergabe geplant.
Eine Person in Arbeitskleidung beugt sich am unteren Ende eines Betonrechtecks in einen offenen Spalt. © WSA Holtenau Foto: Christian Wolf
5 Bilder
Kieler NOK-Schleuse: Die Reparatur der Schleusentore
NOK-Schleuse: Komplizierte Reparatur kostete Zeit

Eigentlich war geplant, das „Else-Tor“ schon im vergangenen Jahr wieder einzusetzen. Doch die Reparatur dauerte länger als zuvor geplant. „Wir waren darauf angewiesen, erst Stahl aus dem Tor rauszubauen, um es leichter zu machen, weil der Schaden kurz über der Wasserlinie war“, erklärt Dorn. Durch die Delle im Stahl hätte zudem viel erneuert werden müssen. „Insgesamt haben wir 20 Tonnen Stahl verbaut und einige Tausend Nieten getauscht, “ so der Projektleiter.

Da die Schleusentore mehr als 100 Jahre alt sind, müssen die Arbeiter zudem oft auf alte Bauzeichnungen zurückgreifen. Auch das hat laut dem Projektleiter zu Verzögerungen geführt. Nun müssen nur noch kleinere Arbeiten durchgeführt werden, wie der Rückbau des Gerüstes, der Einbau der so genannten Reibhölzer und des Übergangs. Nach der Übergabe soll es dann auch schnell eingebaut werden, da ein weiteres Schleusentor in Kiel nach der Havarie mit dem Schiff „Wilson Goole“ auch dringend überholt werden muss.
Weiteres Schleusentor soll im Anschluss repariert

Doch die Arbeiten müssen erst einmal warten – voraussichtlich bis Ende August. „Dann ist auch endlich die Reparatur am „Akacia-Tor“ beendet“, so Jörg Brockmann, Sprecher der WSA in Kiel. Vor mehr als vier Jahren durchbrach der Frachter „Akacia“ das Tor, lag mit dem vorderen Teil auf dem Tor. Damit es aus der Schleusenkammer geholt werden konnte, musste es vorher in zwei Teile gesägt werden.

Seit zwei Jahren sollte es eigentlich schon wieder im Betrieb sein, doch immer wieder kam es zu Verzögerungen. „Durch Corona hat es beispielsweise Lieferengpässe gegeben,“ erklärt der Sprecher des Kieler WSA. „Auch hat es bei den Werftarbeitern immer wieder Ausbrüche des Virus gegeben, weswegen die Arbeit ruhen musste.“ Hinzu kam noch die Insolvenz der Nobiskurg Werft aus Rendsburg, die das Tor reparierte.
WSA: Kosten für Reparatur belaufen sich auf mehrere Millionen Euro

Die Kosten für die Instandsetzung beider Tore wird nicht billig. Beim „Else-Tor“ geht die WSA von rund einer Million Euro aus, was allerdings im Vergleich zum „Akacia-Tor“ fast schon wenig ist. „Bevor es die Schlussrechnung noch nicht gibt, lässt sich das schwer abschätzen, aber die Kosten werden am Ende zwischen 20 und 30 Millionen Euro liegen,“ so Brockmann.

Doch nach der Reparatur ist vor der Reparatur. Sobald das „Akacia-Tor“ an die WSA übergeben ist, soll so schnell wir möglich das „Wilson-Goole-Tor“ repariert werden. Doch so lange wie bei den beiden jetzigen Toren soll es dann nicht dauern.
Das Schiff Akacia hat das Schleusentor in Kiel-Holtenau durchbrochen. © dpa-Bildfunk Foto: Daniel Friederichs/dpa
Nord-Ostsee-Kanal: Schleusentor wird später fertig

Seit einer Havarie vor dreieinhalb Jahren hat die Schleuse in Kiel-Holtenau ein Ersatztor. Die Reparatur des demolierten Tors dauert noch.

Dieses Thema im Programm:
Schleswig-Holstein Magazin | 13.05.2022 | 19:30 Uhr
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Nachrichten aus Schleswig-Holstein
Ein Containerschiff. © WSA Holtenau Foto: Christian Wolf
Nord-Ostsee-Kanal: Kieler Schleuse bald wieder mit Ersatztor

Bei einer Havarie mit dem Frachter „Else“ vor fast zwei Jahren wurde das Tor beschädigt. Nun ist es fast fertig repariert.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordreportage/Die-Nordreportage-Grossbaustelle-Nord-Ostsee-Kanal,nordreportage880.html

Schifffahrt – Kiel:Verkehr auf Nord-Ostsee-Kanal legt im ersten Quartal zu
22. April 2022, 6:38 Uhr
Deutschland
Die Schiffe „Ramona“ (l) und „Telmo“ fahren auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal Copyright Sueddeutsche Zeitung NOK interessiert , Artikel 2013 NOK21.de Whistleblower Guenther Goettling Start 1,5 Mrd € jetzt 2,5 Mrd € stolz zusammen mit HA BT
Johannes Kahrs ( bis 2019 ) Bettina Hagedorn Mathias Stein

Kiel (dpa/lno) – Der Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal hat zu Jahresbeginn weiter zugelegt. Im ersten Quartal stieg die Zahl der Schiffspassagen um gut zwei Prozent auf 6810 Schiffe, nach 6676 in den ersten drei Monaten 2021, wie eine Sprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Zuwächse gab es auch bei der Ladung. Schiffe beförderten im Zeitraum Januar bis März 22,9 Millionen Tonnen Ladung über die künstliche Wasserstraße. Das waren rund 1,72 Millionen Tonnen oder 8,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Bereits im vergangenen Jahr war die Schifffahrt auf dem Kanal nach dem Einbruch im ersten Corona-Jahr wieder besser in Fahrt gekommen. Insgesamt wurden 2021 laut Kanalverwaltung 85,2 Millionen Tonnen Güter transportiert und damit 15,4 Prozent mehr als 2020. 27 293 Schiffe befuhren den Kanal, 8,1 Prozent mehr als 2020.

Die rund 100 Kilometer lange Verbindung zwischen Kiel und Brunsbüttel gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße.

© dpa-infocom, dpa:220422-99-998851/2

Derzeit befinden sich insgesamt 210 Schiffe im Nord-Ostsee-Kanal. Hierbei wird das Gebiet zwischen der Schleuse in Brunsbüttel und der Kieler Förde berücksichtigt. Von den 210 Schiffen sind 31 Schlepper oder Lotsen, 13 Tankschiffe, 41 Frachtschiffe, 31 Passagierschiffe und 0 große Schiffe.

Aktuelle Schiffe im Nord Ostsee Kanal (NOK) – Schiffsradar
Frank Behling zu den Sanktionen: Russlands Schifffahrt wird getroffen

Die Bilder und Nachrichten über das Vorgehen der russischen Armee in der Ukraine sind nicht zu ertragen. Die fünfte Verschärfung der Sanktionen sind bei aller Ohnmacht der einzige Weg. Genau abgestimmt auf den Schaden für die russische Wirtschaft. Ein Kommentar von Frank Behling.
Von Frank Behling
Verschärfung der Sanktionen sind der einzige Weg gegen Russland, kommentiert KN-Redakteur Frank Behling. Quelle: Ulf Dahl/ Frank Behling

Das Verhalten und die Äußerungen der russischen Regierung nach den unerträglichen Bildern aus der Ukraine sind die pure Verhöhnung des Westens. Die Mi…

Liveblog Schifffahrt: Kiel und Lübeck schließen Häfen für russische Schiffe
Einlaufverbot für russische Schiffe
Sanktionen stoppen den größten Handelspartner der deutschen Seehäfen / Lieferketten reißen
Container im Hafen von Lübeck. Angelika Warmuth/dpa

Margret Kiosz

Die EU hat mit ihrem fünften Sanktionspaket die Schließung von Häfen für russische Schiffe beschlossen. Das triff auch Kiel und Lübeck, vor allem aber Hamburg und Wilhelmshaven. Russland war 2021 der größte Handelspartner deutscher Seehäfen.
„Wir sind, was die RoRo-Linien-Verkehre anbelangt, auf Null in den direkten Verkehren nach Russland“, sagte der Geschäftsführer der Lübecker Hafengesellschaft (LHG), Sebastian Jürgens, kürzlich. Alle Linien seien eingestellt. Auch das LHG-Auslandsbüro in St. Petersburg wurde bereits geschlossen. Wie weit Ausweichverkehre über Schweden, Finnland und Lettland künftig betroffen sind, zeichnet sich noch nicht ab.
Im Seehafen Kiel erwartet man derzeit kein russisches Schiff. „Das letzte Schiff unter russischer Flagge war die „Surgut“ am 4. Februar 2022“, berichtet Hafensprecherin Julia Reichel. Zuletzt wurden vorwiegend Forstprodukte umgeschlagen. Der RoRo-Linienverkehr wie früher nach St. Petersburg ist schon länger eingestellt. Zurzeit nimmt DFDS auf der Route ins litauische Klaipeda keine russischen Lkw mehr mit“, so Reichel.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden in deutschen Häfen rund 24,1 Millionen Tonnen Güter im Russlandverkehr umgeschlagen. Davon entfiel mit 21,5 Millionen Tonnen der Großteil auf Importe. Von denen machten Energieeinfuhren den weitaus größten Teil aus: 10,8 Millionen Tonnen entfielen auf fossile Energieträger, weitere 5,4 Millionen Tonnen auf Kokerei- und Mineralölerzeugnisse. Exporte auf dem Seeweg gen Russland spielen mit 2,6 Millionen Tonnen dagegen eine untergeordnete Rolle.
Nach Angaben des Seehafenbetriebe-Zentralverbands werden mehr als neun Prozent des Umschlags durch Schließung der Häfen wegfallen. Dabei gilt Wilhelmshaven als Erdöldrehkreuz und der Hamburger Hafen als Hauptumschlagplatz für Kokereiprodukte. Allein rund 3,2 Millionen Tonnen Kohle aus Russland wurden 2021 in der Hansestadt entladen.
In Mitleidenschaft gezogen wird durch die Sanktionen allerdings nicht nur der Import von Energieträgern, sondern auch die Versorgung der Industrie mit wichtigen Rohstoffen für die Energiewende. Genannt seien Nickel (44 Prozent kommt aus Russland) und Kupfer, die teilweise über sibirische Häfen verschifft werden. Aber auch Titan, Aluminium und Palladium als Katalysator und für die Wasserstoffwirtschaft kommen aus Russland.
Trotz der Folgen hat der Reederverband VDR die Sanktionen der EU gestern begrüßt. „Die anhaltenden Angriffe der russischen Armee und insbesondere die jetzt bekannt gewordenen Gräueltaten haben eine solche Antwort nötig gemacht“, erklärte die Präsidentin des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), Gaby Bornheim. Der Verband befürchtet demnach „mögliche Gegenmaßnahmen der russischen Seite hinsichtlich der von der EU angeordneten Sperrungen von europäischen Häfen für russische Schiffe“. Es bestehe die Gefahr, dass deutsche Schiffe in russischen Häfen festgelegt werden. Seeleute und zivile Handelsschiffe dürften „nicht zum Faustpfand“ in dem Konflikt werden, forderte der VDR.

Weltweit stecken Container im Stau

Was den Nord-Ostsee-Kanal angeht, der von der Sanktion ebenfalls betroffen ist, gibt man sich beim Wasser- und Schifffahrtsamt gelassen. Weil die Zahl der Schiffspassagen zuletzt wegen der hohen Treibstoffkosten stark angestiegen sei, mache sich der Rückgang im Russlandverkehr nicht so stark bemerkbar, sagte der Sprecher der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, Detlef Wittmers. Der Anteil an Schiffen mit Russland-Bezug liege nur bei etwa zehn Prozent, schätzt Wittmers.
Entscheidend ist dabei zudem, welche Schiffe überhaupt unter die Sanktionsregeln fallen. Nur Schiffe unter russischer Flagge? Oder auch ausgeflaggte Russendampfer? Und wie ist es mit Schiffen aus Drittstaaten, die russische Produkte geladen haben? Großbritannien beispielsweise hat alle Seehäfen für Schiffe unter russischer Flagge gesperrt.
Die Ukrainekrise bringt die wegen Corona ohnehin aus dem Takt geratenen Lieferketten weiter durcheinander. „Weltweit nimmt die Zahl der in Staus befindlichen Schiffscontainer wieder zu“, berichtete das Kieler Institut für Weltwirtschaft am Mittwoch. „Derzeit stecken etwa 12 Prozent aller weltweit verschifften Waren fest – im vergangenen Jahr lag der Wert nur in zwei Monaten höher.“
Aktuell sind in China wieder Häfen wegen der Pandemie ganz oder teilweise geschlossen, allen voran Shanghai. Staus gibt es auch vor den großen Häfen der US-Ostküste. „An den drei größten Häfen Russlands, St. Petersburg, Wladiwostok und Novorossiysk ist der Containerfrachtverkehr bereits um die Hälfte eingebrochen“, teilt das Kieler Insitut mit.

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Hafen Kiel, Lübeck, NOK: Anlaufen für russische Schiffe verboten
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– Quelle: https://www.shz.de/37054947 ©2022 Copyright

Was Russland-Sanktionen für den Nord-Ostsee-Kanal bedeuten
Stand: 07.04.2022 16:20 Uhr

Als Sanktion überlegt die Europäische Union, Schiffen aus Russland das Anlaufen von europäischen Häfen und Wassergebieten zu verbieten. Sollte es soweit kommen, würde das für den Nord-Ostsee-Kanal selbst wohl kaum Auswirkungen haben.

Wegen der hohen Energiepreise steht der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) aktuell gut da. Denn viele Reedereien bevorzugen aus Kostengründen jetzt den kürzeren Weg durch den Kanal, anstatt den weiteren Weg durch die Ostsee über Dänemark.

Ein Schiff spart im Schnitt etwa 250 Seemeilen, wenn es durch den NOK fährt und nicht rund um das Seegebiet Skagerrak, erklärt Detlef Wittmers, Sprecher der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV). Das sind knapp 470 Kilometer. Laut WSV denken viele um, da der Spritpreis bei mehr als 500 Dollar – zeitweise auch schon bei bis zu 1.000 Dollar – pro Tonne liegt. Nicht nur mehr Schiffe fahren deshalb durch den Kanal, auch mehr Schiffe warten vor den Schleusen, so Wittmers weiter.
AUDIO: Detlef Wittmers: Zahl der Durchfahrten durch den NOK gestiegen (1 Min)
NOK-Bilanz: Russlands Schiffe fallen kaum ins Gewicht

Sollten jetzt russische Schiffe nicht mehr durchfahren dürfen, würde sich das auf die Gesamtbilanz des Kanals kaum auswirken. Der Anteil an Schiffen mit Russland-Bezug liege nur bei etwa zehn Prozent, schätzt Wittmers. Auch in der Kasse würde die Schifffahrtsverwaltung das Ausbleiben der Schiffe kaum bemerken. Die Nutzungsgebühren russischer Schiffe liegen, laut Wittmers, jährlich nur im einstelligen Millionenbereich.

Seit Beginn des Jahres verzeichnete die WSA zwischen drei bis fünf Prozent mehr Schiffe die pro Monat durch den NOK gefahren sind als noch zur selben Zeit im vergangenen Jahr.
Zahlreiche LKW stehen in der Einfahrt zum Skandinavienkai der „Lübecker Hafengesellschaft“ am 13.03.2017 in Lübeck-Travemünde. © picture alliance Foto: Markus Scholz
Sanktionen gegen Russland treffen auch Lübecker Hafen

Weil der Warenverkehr nach Russland immer geringer wird, wurde der RoRo-Verkehr am Lübecker Hafen komplett eingestellt.

– Quelle: https://www.shz.de/34804272 ©2022

Kanal-Ausbau: Wissing sieht Finanzierung gesichert
Copyright SHZ danke Ralf Poeschus

Bundesverkehrsminister besucht wichtige Verkehrsprojekte im Norden
Im Schatten der A7: Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Landes-Verkehrsminister Bernd Buchholz (beide FDP) und Deges-Bereichsleiter Bernd Rothe (von links) an der Rader Hochbrücke. Frank Höfer

Bundesverkehrsmi-
nister Volker Wissing hat sich gestern in Großkönigsförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) über den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals informiert. „Die Finanzierung der notwendigen Projekte ist gesichert“, sagte der FDP-Politiker gestern an einer Baustelle. „Sanierungsarbeiten, Infrastrukturinvestitionen sind prioritäre Investitionen.“ Davon lebe die Gesellschaft.
Bei Großkönigsförde läuft derzeit der Ausbau der Oststrecke, einer Engstelle des Kanals. Mit Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) besuchte Wissing zunächst den NOK, danach die Vorbereitungen für den Ersatzbau der Rader Hochbrücke im Zuge der A7.

Brücke hält noch bis 2026

Gegen die Pläne für die neue Brücke ist Klage eingereicht, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Es gehe um besseren Lärmschutz. Im Frühjahr 2023 sollen die Arbeiten für die Zwillingsbrücke mit sechs Fahrspuren starten. Die Kosten betragen 380 Millionen Euro. Der Zustand der alten Brücke gilt als so schlecht, dass sie nur noch bis 2026 halten wird.
Anschließend stand ein Besuch des Rendsburger Bahnhofs auf dem Programm. Mit Buchholz startete Wissing von dort aus zu einer Testfahrt mit einem neuen Akku-Triebzug nach Hamburg-Altona.
Er setze auf unvermindertes Tempo beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals, sagte Buchholz. Der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Hans-Heinrich Witte, warnte aber, dass im Haushalt für 2023 bislang 400 Millionen Euro weniger als notwendig für den Bereich der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung eingeplant seien.
Die großen Vorhaben wie der Bau einer fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel, der Ausbau der Oststrecke zwischen Rendsburg und Kiel sowie die Vorbereitungen für einen Ersatz der Levensauer Hochbrücke nahe Kiel sind vorangekommen. 2021 wurden 250 Millionen Euro in Erhalt und Ausbau des Kanals investiert.
Buchholz hofft zudem auf weitere Bundeshilfe beim Ausbau der 173 Kilometer langen Bahnstrecke von Itzehoe nach Sylt. Der zweigleisige Ausbau der sogenannten Marschbahn soll samt Elektrifizierung rund 400 Millionen Euro kosten. 90 Prozent übernimmt der Bund, das Land 40 Millionen Euro.

lnoBundesverkehrsminister sagt Nord-Ostsee-Kanal weiter Unterstützung zu

Der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals soll weitergehen. Bei seinem Antrittsbesuch auf der Baustelle am Kanal ging es Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) um Informationen über den Stand der Arbeiten. Aber auch drohende Lücken im nächsten Haushalt waren Thema.
Von Frank Behling
GDWS-Präsident Hans-Heinrich Witte erklärt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP, vorn) und Landesverkehrsminister Bernd Buchholz (FDP, links) auf der Kanalbaustelle die Bedeutung der Projekte am Kanal.
GDWS-Präsident Hans-Heinrich Witte erklärt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP, vorn) und Landesverkehrsminister Bernd Buchholz (FDP, links) auf der Kanalbaustelle die Bedeutung der Projekte am Kanal. Quelle: Frank Behling danke Kieler Nachrichten Copyright
Kiel

Die Baggerarbeiten an der Oststrecke zwischen Schinkel und Königsförde sind nach der Winterpause wieder angelaufen. Der Ausbau der Oststrecke ist eines der Schlüsselprojekte in dem rund zwei Milliarden Euro teuren Programm zur Ertüchtigung des Nord-Ostsee-Kanals.

Für den Präsidenten der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Professor Hans-Heinrich Witte, war es deshalb wichtig, den neuen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gleich vor Ort die Bedeutung der einzelnen Bauprojekte plastisch zu erklären. Im eisigen Nordostwind hörte der Minister dabei geduldig und interessiert zu.
Lücke im Bundeshaushalt: Ersatzbau der kleinen Schleusen in Kiel ist in Gefahr

Der Grund: Im kommenden Haushalt klafft bereits jetzt eine Lücke von gut 400 Millionen Euro im Bundeshaushalt für Verkehrsprojekte. Besonders der Ersatzbau der kleinen Schleusen in Kiel ist in Gefahr. „Wir wollen die Infrastruktur kräftig ertüchtigen. Wir haben bei den Bundesfernstraßen und den Wasserstraßen einen Investitionsstau. Der wird aber konkret angegangen“, sagte Wissing.
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„Es wäre ein großer Fehler, wenn wir bei den Infrastrukturprojekten zurückschrauben würden. Gerade Länder wie Schleswig-Holstein werden vom Bund auch weiter in den Fokus genommen“, so Wissing.
Wissing: Instandhaltung und Ausbau der Wasserstraßen sind Klimaschutz-Beitrag

Die Instandhaltung und der Ausbau der Bundeswasserstraßen seien ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz, so Wissing. Sein Partei- und Ressortkollege aus Kiel, Wirtschaftsminister Bernd Buchholz, erinnerte den Bundesminister dabei auch an die Bedeutung der Schleusentore.

„Nur wenn wir genug Schleusentore haben, kann der Kanal von den Schiffen auch genutzt werden. Sonst müssen die Schiffe um Skagen herumfahren, was nicht gut für den Klimaschutz ist“, so Buchholz.
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nord-Ostsee-Kanal bekommt neue Schleuse von Tractebel und Althen Mess- und Sensortechnik

Bilanz 2021 – Ein gutes Jahr für den Nord-Ostsee-Kanal
Sendung: Schleswig-Holstein Magazin | 25.03.2022 | 19:30 Uhr 1 Min | Verfügbar bis 25.10.2022

Im Vergleich zum Vorjahr, das stark durch die Corona-Pandemie geprägt war, haben mehr Schiffe mehr Ladung transportiert.
Wieder mehr Schiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal unterwegs

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Verkehr auf Nord-Ostsee-Kanal legt wieder zu
Veröffentlicht am 24.03.2022 | Lesedauer: 3 Minuten
DDie Sonne geht hinter der Hochbrücke in Holtenau über dem Nord-Ostsee-Kanal auf. Copyright Welt
Quelle: Axel Heimken/dpa
Der Nord-Ostsee-Kanal steuert wieder Vor-Corona-Niveau an. 2021 sind die Verkehrszahlen klar gestiegen. Das hat nicht zuletzt etwas mit hohen Preisen zu tun.
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Der Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal ist 2021 nach dem Einbruch im ersten Corona-Jahr wieder besser in Fahrt gekommen. Wie die Kanalverwaltung am Freitag in Kiel mitteilte, wurden über den Wasserweg 85,2 Millionen Güter transportiert und damit 15,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt 27 293 Schiffe befuhren den Kanal. Das waren 8,1 Prozent mehr als 2020. Der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Hans-Heinrich Witte, sprach von einem guten Jahr. Die Volkswirtschaften im nördlichen Europa hätten sich 2021 erholt.

Der Kanal habe aber besonders auch von den hohen Preisen für Schiffstreibstoff profitiert. Der Verzicht auf die Erhebung der Befahrensabgabe bis Jahresende – eine Konsequenz aus der Corona-Pandemie – machte den Kanal ebenfalls noch attraktiver.

Die rund 100 Kilometer lange Verbindung zwischen Kiel und Brunsbüttel gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße. Im vorigen Jahr knüpften die Verkehrszahlen weitgehend an das Niveau der Vor-Corona-Jahre an, bei der Schiffszahl noch nicht ganz. Die transportierte Ladungsmenge hatte im Spitzenjahr 2008 aber mit 105 Millionen Tonnen auch schon deutlich höher gelegen. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres setzte sich der Aufwärtstrend beim Kanalverkehr mit zweistelligen Zuwachsraten fort.

Die großen Bauvorhaben wie der Bau einer fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel, der Ausbau der Oststrecke zwischen Rendsburg und Kiel sowie die Vorbereitungen für einen Ersatz der Levensauer Hochbrücke nahe Kiel sind laut Witte sehr gut vorangekommen. 2921 seien 250 Millionen Euro in den Erhalt und Ausbau des Kanals geflossen.

Fortgesetzt hat sich der Trend zu immer größeren Schiffen. Die gesamte Bruttoraumzahl (BRZ) wuchs 2021 um fast 15 Prozent auf gut 132,4 Millionen. Die Größe eines Durchschnittsschiffes erhöhte sich um fast 300 BRZ auf 4852. Die Haupttransportrouten liefen zwischen Schweden und den Niederlanden, zwischen Schweden und Großbritannien sowie zwischen Russland und den Niederlanden.

Unter den Schiffstypen dominierten im Kanal 2021 Stückgut- und Massengutfrachter (12.948), Containerschiffe (4163) und Chemikalientanker (3349). Die Zahl der Sportboote erreichte nach einem Rückgang 2020 mit 11.048 auch wieder Vor-Corona-Niveau.
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2021 ereigneten sich auf dem Kanal 63 Havarien im Bereich der Schleusen und deren Leitwerken sowie zwischen Schiffen. Bei 27.300 Schiffspassagen beträgt die Unfallquote damit 0,2 Prozent. Dennoch soll das Risiko, dass Schiffe Schleusen anfahren, weiter sinken. So gelten vom 1. April an verschärfte Kriterien, nach denen Schiffe Schlepper in Anspruch nehmen müssen, zum Beispiel abhängig von Tiefgang und Windstärke. Zudem muss während der Kanalpassage fachkundiges Personal im Maschinenraum sein, um bei einem technischen Ausfall sofort auf Handbetrieb umstellen zu können.

Witte freute sich, dass nach jahrelanger Pause infolge einer Havarie seit 4. März eine neue Rendsburger Schwebefähre über dem Kanal im Einsatz ist. Allerdings wird sie mit Beginn der Osterferien am 4. April schon wieder außer Betrieb genommen – weil noch Restarbeiten zu erledigen sind, etwa zum Korrosionsschutz. Spätestens am 15. April und damit rechtzeitig zum Osterwochenende soll sie wieder fahren.

Mitteilungen Offshore Technik

30. März 2022
Offshore Transporte / Foto: HB
Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels
Moderne Schleusen für weltweit meist befahrene Schifffahrtsstraße
(WK-intern) – Als meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt übernimmt der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) eine bedeutende Rolle im Güterverkehr.
Denn er verbindet seit Ende des 19. Jahrhunderts die Nord- und die Ostsee miteinander.

Eine von zwei Zufahrten zum NOK ist die Schleuse Kiel-Holtenau. Sie besteht aus zwei Schleusenanlagen. Funktionstüchtig ist aktuell jedoch nur die größere (Nutzlänge 310 m, Nutzbreite 42 m), da die kleinere neu gebaut wird. Doch auch bei der großen Schleuse besteht Modernisierungsbedarf.

Das Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal beauftragte die Expertinnen und Ingenieure von Tractebel Hydroprojekt, eine neue Antriebsvariante zu planen, die für die gesamte Schleusenanlage verwendet werden soll. Aufgabe ist es, bis Ende des Jahres 2025 ein neues Antriebsprinzip zu entwickeln, das einerseits betriebs- und ausfallsicher und andererseits auch wartungsarm ist. Das Konzept wird für jedes Schleusentor zwei Antriebe vorsehen, damit im Störfall jederzeit Ersatz bereitsteht.

Voruntersuchungen bei laufendem Betrieb
Für die Planung sichteten die Fachleute die Vorgaben der Bestandsanlage aus dem Jahr 1967. Diese gleichen sie ab mit derzeitigen Vorgaben, dem aktuellen Stand der Technik und realen Messdaten aus dem laufenden Betrieb der Anlagen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind Grundlage für weitere Planungsschritte.

Eine besondere Herausforderung dieser Voruntersuchungen ist es, die Schleuse weitgehend verfügbar und die Ausfallzeiten möglichst gering zu halten. Für diese Arbeiten nahm Tractebel Hydroprojekt den Messspezialisten Althen Mess- und Sensortechnik mit ins Boot. Das Ingenieur-Team aus Kelkheim entwickelten speziell für das Projekt individuelle Messlösungen und begleiteten die Messungen. So konnten beispielsweise auftretende Lastspitzen exakt ermittelt werden. Diese real gemessenen Werte dienen nun als Basis, um die neuen Schleusenantriebe passgenau zu dimensionieren und möglicherweise auftretende Probleme schon in der Planungsphase zu erkennen und beheben.

Das Spezialistenteam aus Magdeburg erarbeitet derzeit die Genehmigungsunterlagen für den Bau der priorisierten Planungsvariante. Anschließend werden sie die Ausschreibungsunterlagen erstellen, das europaweite Ausschreibungsverfahren begleiten und während dieses Prozesses den Auftraggeber beraten.

„Eine reibungslos funktionierende Wasserstraße zwischen Nord- und Ostsee bedeutet kurze und damit umweltschonende Transportwege. Wir planen eine moderne, langlebige, energieeffiziente und ausfallsichere Anlage, die mit umweltfreundlichen Schmierstoffen arbeitet und ihre Aufgabe zuverlässig erfüllen kann“, sagt Tobias Schaulat, Projektingenieur bei Tractebel Hydroprojekt.

Unternehmensinformation
Als eine der größten Ingenieurgesellschaften der Welt bietet Tractebel wegweisende Strategien für eine klimaneutrale Zukunft. Rund 5.000 Mitarbeiter erarbeiten Engineering-Lösungen für komplexe Projekte in den Bereichen Energie, Wasser und urbane Infrastruktur. Tractebel Kunden profitieren von 150 Jahren Erfahrung und vom lokalen Know-how der Experten in Europa, Afrika, Asien, dem Nahen Osten und Lateinamerika. Der 2020 erzielte Umsatz lag bei 581 Millionen Euro. Tractebel ist Teil der ENGIE Gruppe, einem internationalen Unternehmen für kohlenstoffarme Energie und Dienstleistungen.

PM: Tractebel Engineering GmbH Copyrigt Windkraft-Journal.de

Offshore Transporte auf dem NOK / Foto: HB
ag: Schleusenantriebe
Nord-Ostsee-Kanal bekommt neue Schleuse von Tractebel und Althen Mess- und Sensortechnik

Mitteilungen Offshore Technik

30. März 2022

Offshore Transporte / Foto: HB Copyright Windkraft-Journal

Moderne Schleusen für weltweit meist befahrene Schifffahrtsstraße (WK-intern) – Als meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt übernimmt der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) eine bedeutende Rolle im Güterverkehr. Denn er verbindet seit Ende des 19. Jahrhunderts die Nord- und die Ostsee miteinander. Eine von zwei Zufahrten zum NOK ist die Schleuse Kiel-Holtenau. Sie besteht aus zwei Schleusenanlagen. Funktionstüchtig ist aktuell jedoch nur die größere (Nutzlänge 310 m, Nutzbreite 42 m), da die kleinere neu gebaut wird. Doch auch bei der großen Schleuse besteht Modernisierungsbedarf. Das Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal beauftragte die Expertinnen und Ingenieure von Tractebel Hydroprojekt, eine neue Antriebsvariante zu planen, die für die gesamte Schleusenanlage verwendet werden soll.

https://www.nok21.de/wp-admin/post.php?post=22763&action=edit

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wieder-mehr-Schiffe-auf-dem-Nord-Ostsee-Kanal-unterwegs,nok496.html

Copyright NDR tolles Video

Wieder mehr Schiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal unterwegs
Stand: 25.03.2022 16:46 Uhr

2021 war ein gutes Jahr für den Nord-Ostsee-Kanal. Im Vergleich zum Vorjahr transportierten mehr Schiffe mehr Ladung. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hat die Jahresbilanz vorgestellt.

Nach einem Einbruch im ersten Corona-Jahr sind 2021 wieder mehr Schiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) unterwegs gewesen. Insgesamt wurden rund 85,2 Millionen Tonnen Ladung transportiert, 15,4 Prozent mehr als 2020, teilte die Wasserstraßen- und Schiffahrtsverwaltung (WSV) am Freitag mit. Rund 27.300 Schiffe befuhren demnach 2021 den NOK, 8,1 Prozent mehr als im Jahr davor.
Witte: Hohe Treibstoffpreise gut für NOK

Laut Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, hat das gute Jahr mehrere Gründe. Zum einen hätten sich die Volkswirtschaften in Nordeuropa nach der Pandemie wieder erholt und würden dadurch mehr Frachtraum anfragen, sagte er. Zum anderen seien die Preise für die Treibstoffe der Schiffe deutlich gestiegen und dadurch sei der Nord-Ostsee-Kanal auch für die Schiffe interessant, die sonst lieber um Dänemark herum fahren würden. „Nicht zuletzt hat auch der Verzicht des Bundes auf die Erhebung der Befahrungsabgabe bis zum Jahresende 2021 zum Verkehrswachstum im Nord-Ostsee-Kanal beigetragen“, so Witte.
AUDIO: Wieder mehr los auf dem NOK (1 Min)
Aufwärtstrend hält an

Die rund 100 Kilometer lange Verbindung zwischen Kiel und Brunsbüttel gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres setzte sich der Aufwärtstrend beim Kanalverkehr mit zweistelligen Zuwachsraten fort. Die großen Bauvorhaben wie der Bau einer fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel, der Ausbau der Oststrecke zwischen Rendsburg und Kiel sowie die Vorbereitungen für einen Ersatz der Levensauer Hochbrücke nahe Kiel kommen laut Witte gut voran.
Schiffe werden immer größer
Die Sonne geht hinter der Hochbrücke in Holtenau über dem Nord-Ostsee-Kanal auf. © dpa-Bildfunk Foto: Axel Heimken
85,2 Millionen Tonnen Ladung wurden 2021 auf dem Nord-Ostsee-Kanal transportiert.

Fortgesetzt hat sich der Trend zu immer größeren Schiffen. Die gesamte Bruttoraumzahl (BRZ) wuchs 2021 um fast 15 Prozent auf gut 132,4 Millionen. Die Größe eines Durchschnittsschiffes erhöhte sich um fast 300 BRZ auf 4.852. Die Haupttransportrouten verliefen zwischen Schweden und den Niederlanden, zwischen Schweden und Großbritannien sowie zwischen Russland und den Niederlanden. Unter den Schiffstypen dominierten im Kanal 2021 Stückgut- und Massengutfrachter (12.948), Containerschiffe (4.163) und Chemikalientanker (3.349). Die Zahl der Sportboote erreichte nach einem Rückgang 2020 mit 11.048 wieder Vor-Corona-Niveau.
63 Havarien

2021 ereigneten sich auf dem Kanal 63 Havarien im Bereich der Schleusen und deren Leitwerken sowie zwischen Schiffen. Bei 27.300 Schiffspassagen beträgt die Unfallquote damit 0,2 Prozent. Um das Unfallrisiko auf dem NOK weiter zu senken, gelten vom 1. April an verschärfte Kriterien. Schiffe müssen dann zum Teil Schlepper in Anspruch nehmen, abhängig von Tiefgang und Windstärke. Zudem muss während der Kanalpassage fachkundiges Personal im Maschinenraum sein, um bei einem technischen Ausfall sofort auf Handbetrieb umstellen zu können.
Containerschiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal. © Screenshot
1 Min
Nach Software-Problemen: Nord-Ostsee-Kanal wieder befahrbar

Auch wenn der genaue Fehler noch nicht gefunden ist, läuft der Verkehr fast wieder normal.
Auf dem Weg von Rauma (Finnland) nach Bremerhaven, durch den Nord-Ostsee-Kanal: Die „VERA RAMBOW“. © NDR/Ulrich Patzwahl
59 Min
Durch den Nord-Ostsee-Kanal – Seefahrt unter Druck

Drei Männer – ein Schiff: Ein Kapitän, ein Lotse und ein Verkehrsplaner sorgen für die sichere Passage der „Vera Rambow“.
Die Hochbrücke Rendsburg ist fast fertig gebaut. © Landesarchiv Schleswig-Holstein LASH LSH_Abt. 548.3 Nr. 3213(1)
Jahrhundertbau Nord-Ostsee-Kanal

Mit dem Nord-Ostsee-Kanal errichten Ingenieure und Arbeiter innerhalb von acht Jahren ein Jahrhundertbauwerk. Ein Dossier.

super Video
die nordstory
die nordstory – Durch den Nord-Ostsee-Kanal – Seefahrt unter Druck

Dienstag, 22. März 2022, 15:00 bis 16:00 Uhr

Jürgen Rambke ist in Brunsbüttel am Nord-Ostsee-Kanal aufgewachsen. 1968 ist er als 14-jähriger Schüler auf einem Holztransporter in den Weihnachtsferien losgefahren, von Brunsbüttel in die Ostsee. „Ich wollte weg von zu Hause, ich wollte was erleben!“
Es gibt nur einen an Bord: Kapitän Jürgen Rambke. © NDR/Ulrich Patzwahl
Es gibt nur einen an Bord: Kapitän Jürgen Rambke.

Aus dem Schiffsjungen ist erst ein Matrose, dann ein Kapitän geworden, der die Welt gesehen hat. Unzählige Male hat er den Nord-Ostsee-Kanal, dazu den Suez- und den Panamakanal durchfahren. Bis er als Kanalsteurer, der gemeinsam mit den Kanallotsen die Seeschiffe durch den NOK steuert, zurück an den Kanal und zu seiner Familie gekommen ist. Gerade kommt er mit dem Containerschiff „Vera Rambow“ wieder in Kiel-Holtenau an. Passt die Passage? Schafft er es endlich mal wieder, den NOK in einer Zeit unter zehn Stunden zu passieren?
Mit Lotsenhilfe durch die Oststrecke
Schön aber eng: Die Levensauer Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal. © NDR/Ulrich Patzwahl
Schön aber eng: Die Levensauer Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal.

In der Kieler Förde steigt der Lotse Nils Eßig zu. Natürlich kennt er die „Vera Rambow“, die er jetzt durch die Oststrecke des Kanals bringen soll. Das Schiff ist modern, die Reederei ordentlich. Aber es ist auch eines der größten Schiffe im Kanal mit beinahe maximalem Tiefgang. Dadurch wird die „Vera Rambow“ zum „Langsamläufer“ und Eßigs Job nimmt mehr Zeit in Anspruch. Ob er seine Frau, seine beiden kleinen Jungen nachher noch sehen wird, wenn er zurück ist? Oder schlafen sie schon wie so oft?
Verkehrsplaner regeln die Vorfahrt
Hier wird entschieden, wer als erstes fährt: Die Nord-Ostsee-Kanal-Lenkungszentrale in der Schleuse Brunsbüttel. © NDR/Ulrich Patzwahl
Hier wird entschieden, wer als erstes fährt: Die Nord-Ostsee-Kanal-Lenkungszentrale in der Schleuse Brunsbüttel.

Der Verkehrsplaner im NOK hat geregelte Arbeitszeiten. Sven Krieg muss zur Frühschicht bei seinem Arbeitgeber sein, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Brunsbüttel (WSV). Ab Dienstbeginn plant er, welches Schiff wann und wo im Kanal Vorfahrt hat und welches in der Weiche warten muss, bis der Entgegenkommende passiert. Diese Entscheidungen müssen Jürgen Rambke und Nils Eßig umsetzen und aushalten!
Der Seefahrt-Nachwuchs fehlt in Deutschland

Gelernte Seeleute sind sie alle. Aber ist das noch der Beruf, den sie sich einmal ausgesucht haben? Nur noch Container, Behörden, Onlineformulare? Mit einer Crew, die aus Menschen aus fünf Ländern besteht? Schon lange, ohne Zeit zu haben, die Stadt hinter dem Hafen zu erkunden? In Deutschland gibt es nur noch rund 6.000 Seeleute. Der Nachwuchs fehlt komplett. Fast, denn auf der „Vera Rambow“ gibt es Benedikt Scherhag, ein Junge vom Rhein und nun Schiffsmechaniker im dritten Lehrjahr: Warum hat er sich denn für die Seefahrt entschieden? „Ich wollte weg von zu Hause, ich wollte was erleben.“
Zwei große Passagierschiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal © WSA Kiel-Holtenau
Nord-Ostsee-Kanal: Schiffe und Schleusen zum Greifen nah

Wenn Container- und Kreuzfahrtschiffe durch Schleswig-Holstein gleiten, bieten sich spektakuläre Perspektiven.
Die Hochbrücke Rendsburg ist fast fertig gebaut. © Landesarchiv Schleswig-Holstein LASH LSH_Abt. 548.3 Nr. 3213(1)
Jahrhundertbau Nord-Ostsee-Kanal

Mit dem Nord-Ostsee-Kanal errichten Ingenieure und Arbeiter innerhalb von acht Jahren ein Jahrhundertbauwerk. Ein Dossier.

Autor/in
Ulrich Patzwahl
Produktionsleiter/in
Angela Hennemann
Redaktion
Katrin Glenz
Andrea Jedich
Leitung der Sendung
Norbert Lorentzen

Schlepper sollen jetzt die Schleusen vor Kollisionen besser schützen Copyright Kieler Nachrichten danke Frank Behling

Die Schleusentore an den Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals sollen besser geschützt werden. Die für den Kanal zuständige Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) verhängt deshalb ab 1. April eine erweiterte Schlepperannahmepflicht für das Einlaufen in die Schleusen.
Von Frank Behling
Für die Schleusen gibt es ab 1. April eine erweiterte Schlepperpflicht.
Für die Schleusen gibt es ab 1. April eine erweiterte Schlepperpflicht. Quelle: Frank Behling
Kiel

Wie lassen sich die empfindlichen Schiebetore der Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals besser gegen Kollisionen schützen? Nach den schweren Havarien der vergangenen Jahre hat eine Arbeitsgruppe die Situation am Kanal untersucht. Die Erkenntnisse werden jetzt am 1. April umgesetzt.

„Es wird eine erweiterte Schlepperannahmepflicht geben, die von der Schiffsgröße und Windstärke abhängt“, so Jörg Heinrich, Leiter des Bereichs Seeschifffahrt in der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWDS). Nach der schweren Kollision des Frachters „Akacia“ im Februar 2018 und der Kollision der „Else“ in Kiel im August 2020 wurde die Situation analysiert.
Tore bieten wenig Spielraum für Veränderungen

Dabei wurde zunächst die Bauweise der Schleusen betrachtet. Ergebnis: Die Tore bieten wenig Spielraum für Veränderungen. Auch alle neuen Großschleusen in den Niederlanden, Belgien und am Panamakanal arbeiten nach dem Prinzip der 1914 fertiggestellten Schleusen der großen Kammern in Kiel und Brunsbüttel.

Da baulich an den Schleusen keine Änderungen erfolgen können, sei man zu dem Entschluss gekommen, die Gefahr durch die Schiffe zu minimieren, so Heinrich. Für Brunsbüttel und Kiel sind jetzt zwei unterschiedlichen Regelwerke entstanden.

„In Brunsbüttel gilt ab Windstärke 8 für jedes Schiff mit einem Tiefgang ab 8 Metern eine Schlepperannahmepflicht für das Einlaufen in die Schleusen“, so Heinrich. Bei Schiffen ab 8,5 Metern Tiefgang greift die Schlepperpflicht bereits ab Windstärke 6.
Schlepper kommen ab Windstärke 7 zum Einsatz

Für die beiden Schleusenkammern in Kiel gilt diese Annahmepflicht für Schiffe ab Windstärke 7 aus nordöstlicher Richtung. Wenn in Kiel nur noch eine der beiden Schleusenkammern in Betrieb ist, gilt für alle Schiffe der Verkehrsgruppen 4, 5 und 6 eine Schlepperpflicht. Dabei handelt es sich um die Schiffe der drei größten der sechs Verkehrsgruppen, in die alle Schiffe im Kanal klassifiziert werden.

Schlepper liegen laut Behörde in Brunsbüttel und Kiel bereits reichlich in Bereitschaft. In Kiel hält allein die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel sechs Schlepper vor.

Es wird aber auch für die Schiffe bei der Passage selbst neue Regeln geben. „Zukünftig wird es so sein, dass bei der Fahrt durch die Schleusen und im Kanal der Maschinenraum der Schiffe immer besetzt sein muss“, so Heinrich.

Da in der Schifffahrt der Trend zu autonomen oder automatischen arbeitenden Systemen ungebrochen und der „wachfreie“ Maschinenbetrieb inzwischen die Regel ist, ist das Risiko schwerer Havarien im Kanal wieder gestiegen. „Es hat sich gezeigt, dass es oft zu lange dauert, bis dann jemand im Maschinenraum ist und ein System wieder neu startet oder sogar auf Handbetrieb umschalten kann“, so Heinrich.
Maschinist muss Störung im Maschinenraum beseitigen

Beim Ausfall eines Systems muss oft erst ein Maschinist aus dem Decksbetrieb in den Maschinenraum eilen und die Störung beseitigen. „Dafür ist dann aber im Nord-Ostsee-Kanal oder in der Schleuse keine Zeit. Deshalb müssen Maschinen- und Rudermaschinenraum zukünftig besetzt sein“, so Heinrich.

Hier knüpft die Behörde an eine Regel an, die es schon gibt. „Die seit 2016 geltende Verpflichtung zu Rückwärtsmanövern vor dem Einlaufen in die Schleuse hat sich hervorragend bewährt. Hier konnten schon einige Havarien verhindert werden“, sagt Jörg Heinrich.

Generell sei die Zahl von Havarien im Kanal aber gemessen an den Passagezahlen sehr gering. „Wir liegen da bei einer Unfallquote von weit unter einem Prozent“, so Heinrich. So gab es 2021 bei einem Verkehrsaufkommen mit 27.300 Schiffspassagen nur 63 Havarien im Bereich der Schleusen und der Leitwerke. „Dazu gehören auch Fälle, bei denen mal ein Dalben angefahren wird. Die Kanalpassage ist schon sehr sicher“, so Heinrich.
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Wenn allerdings Schleusentore getroffen werden, gehen die Schäden ganz schnell in einen siebenstelligen Bereich. Die Reparaturen dauern sehr lange und sind aufwendig. Deshalb sollen die Schäden durch den Einsatz der Schlepper weiter minimiert werden.

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Über g.goettling

1953 das Licht der Welt in Stuttgart erblickt bis 1962 Stuttgart ab 1963 bis 1970 Bayerrn ( genauer Mittelfranken Nürnberg Lauf/Peg.) Schule ab 1970 Norden Lehrjahre sind keine Herrenjahre Matrose HAPAG 1976 AK 19 86 AM FHSR ( heute STW 95 unbeschränkt) bis 1992 Steuermann 1.Offizier und Kapitän 1992 -1997 Staukoordinator Abteilungleiter Reedereien Rheintainer Transglobe 1997 - Schleusenmeister, den es immer noch seefahrtsmässig in den Finger juckt, wenn er seine Kollegen fahren sieht, inzwischen auch wieder selbst fährt übergangsweise Fähre und ehrenamtlich Dampfschlepper Hamburger Hafen Museumshafen Övelgönne 2012 Fähren NOK bis 2017 jetzt Öffentlichkeitsarbeit und VdsM 2019 Rente Faehren NOK Adler jetzt Vertrauensmann HUK Glueckstadt und Umgebung SPD OV Glueckstadt Kassierer stellv.Vorstand und Glueckswerk Sozial

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