SOS für den Nord-Ostsee-Kanal, SPD-Bundestagsfraktion, Mittwoch, 19. Februar, 18.30 Uhr, Torhaus, Brunsbüttel. Anmeldungen: mathias-stein.wk@bundestag.de
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Familien erkunden die Schleusen
Brunsbüttel Die Schleusenanlage am Nord-Ostsee-Kanal ist komplex. Daher bieten die Schleusenführer einen Rundgang für Familien mit Kindern zwischen Vorschulalter und zwölf Jahren an, der auf kindgerechte Weise die Funktion der Anlage erklärt. Diese Führung dauert zwischen 70 und 90 Minuten, die Strecke ist rund einen Kilometer lang. GDie nächste Tour beginnt Sonnabend, 3. August, um 14 Uhr an der Tourist-Info. rp Koen: 3,50 Euro/Person. Anmeldung: 04852/391186.


„Der Wegfall der Befahrungsabgabe war ein wichtiges Signal an die Schifffahrt. Es gibt wieder einen leichten Anstieg bei den Passagen. Wir sind aber immer noch weit von den Zahlen entfernt, wie wir sie mal hatten“, sagt Jens-Broder Knudsen, Vorsitzender der Initiative Kiel-Canal. Der Zusammenschluss von Firmen und Verbänden rund um den Nord-Ostsee-Kanal kämpft seit Monaten für die Wasserstraße.
Die aktuellen Zahlen sind alarmierend. 18212 Schiffe haben in den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 den knapp 100 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanal passiert, wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Kiel auf Anfrage mitteilt. Damit werden im Jahr des 125-jährigen Kanaljubiläums die schlimmsten Befürchtungen übertroffen.
3140 Schiffe weniger im Nord-Ostsee-Kanal
Im Vergleich zu dem ebenfalls schlechten Vorjahreszeitraum fuhren noch einmal 3140 Schiffe weniger durch den Kanal. „Die Sommermonate waren einfach zu schlecht. So etwas habe ich noch nie erlebt“, so Jens-Broder Knudsen, der auch als Schiffsmakler bei der Agentur Sartori & Berger arbeitet. Erstmals überhaupt mussten Kanalsteurer Kurzarbeit beantragen.
Die Corona-Krise hatte die Ölpreise abstürzen lassen. Außerdem sanken Transportmengen im Ostseeraum. Zudem gab es wieder Ausfälle von Schleusen. Der Rückgang bei der Schiffszahl summiert sich auf mehr als 15 Prozent. Bei der beförderten Ladung gab es Einbrüche um 17 bis 25 Prozent in den Sommermonaten.
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Die im Juli durch den Finanzausschuss des Bundestags bewilligte Aussetzung der Befahrungsabgabe zeigt Wirkung. Der Bund verzichtet damit auf 21 Millionen Euro an Einnahmen. Dafür ist seit September die Schiffszahl im Kanal wieder auf mehr als 2000 pro Monat gestiegen. Bei der Ladungsmenge pendelt sich oberhalb von sechs Millionen Tonnen pro Monat ein. „Seit September sehen wir eine moderate Erholung der Schiffszahlen“, sagt Klaus-Peter Molter, Vorsitzender der Kanalsteurer.
Wird noch die 25000er Marke geknackt?
Wie das Jahr 2020 ausgeht, hängt jetzt vom technischen Zustand der Schleusen und dem Vertrauen der Reeder ab. „Der Dezember ist eigentlich immer ein starker Monat. Das sieht in diesem Jahr auch sehr gut aus, zumal die Feiertage aus Sicht der Schifffahrt günstig liegen und zum Teil ins Wochenende fallen“, so Jann Petersen von der UCA United Canal Agency.
Die spannende Frage ist, ob die Schiffszahl in diesem Jahr im vierten Quartal ausreicht, um die Marke von 25000 zu knacken – dann wären alle Beteiligten noch einigermaßen zufrieden.

Insgesamt 2,6 Milliarden Euro sind für Bauprojekte am Kanal im Bundeshaushalt aktuell bereitgestellt. Entgegen den ersten Kalkulationen verzögern sich jedoch die Bauprojekte zum Teil deutlich und werden teurer. Die Kosten für den Ausbau der Oststrecke über 20 Kilometer steigen von 265 auf rund 500 Millionen Euro, der Neubau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel verteuert sich gar von 485 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro.
Bagger und Baugerät werden bis Ende des Jahrzehnts das Bild zwischen Brunsbüttel und Kiel prägen. „Der Bund investiert hier so viel Geld wie in keine andere Bundeswasserstraße“, sagte Scheuer, der die Bedeutung der Oststrecken-Erweiterung betonte. „Damit beseitigen wir ein Nadelöhr der internationalen Schifffahrt“, so der CSU-Politiker am Montag in Königsförde.
Es geht dabei aber nicht nur um den Ausbau der Oststrecke. „Weitere Bauprojekte sind der Ersatz der Levensauer Hochbrücke durch einen Neubau. Wir werden aber auch die Saatseekurve in Rendsburg neu trassieren und den Kanal um einen Meter vertiefen“, erklärte Scheuer.
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Scheuer zum Bau der Schleusenkammer: „Investition in die Zukunft“
Mit Blick auf die Kostenexplosionen beim Bau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel gab es ein klares Bekenntnis. „Wir werden bei den anstehenden Haushaltsberatungen über Mehrkosten reden müssen. Es ist aber eine Investition in die Zukunft“, so Scheuer. Zustimmung signalisierten die Bundestagsabgeordneten Johann Wadepuhl (CDU) und Mathias Stein (SPD).
Darüber hinaus hatte Scheuer noch eine Botschaft zu verkünden: Es soll schneller gehen. „Ich habe in meiner Amtszeit vier Anpassungen des Planungsrechts auf den Weg gebracht, damit Bauprojekte schneller umgesetzt werden“, so Scheuer. Mit Blick auf den Neubau der kleinen Schleusen in Kiel sagte der Minister: „Ich erwarte hier Ende 2020 den Planfeststellungsbeschluss.“
Verkehrsminister Scheuer lobt die Schleswig-Holsteiner
Mit Blick auf die Akzeptanz des Kanals in der Bevölkerung lobte Scheuer die Schleswig-Holsteiner. „Die Begeisterung, die dieses Bauwerk in der Öffentlichkeit auslöst, wünsche ich mir auch für andere aktuelle Großprojekte. Diesen Spirit könnten wir auch für den Fehmarnbelttunnel gebrauchen“, sagte der CSU-Politiker.
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) dankte der Bundesregierung für das klare Bekenntnis zum Kanal. „Vieles ist im Moment noch im Bau, manches noch in Planung“, sagte er. Der Ausbau dieser „Lebensader“ sei sehr wichtig für die Wirtschaft im Norden.
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Das Unglück passierte am Morgen um 5.32 Uhr, als das Containerschiff „Conmar Bay“ aus Kiel kommend in die Zufahrt zur großen Nordschleuse einlief.
Der 151 Meter lange Frachter geriet dabei vom Kurs ab und rammte mit der Steuerbordseite die nördliche Schleusenmauer. Der Aufprall passierte laut Wasserschutzpolizei in Höhe des kanalseitigen Schleusentores, dass zum Zeitpunkt in seinem Bunker war.
Die Wucht des Aufpralls des 13000-Tonnen-Schiffes fingen dort angebrachten Sea Guard-Fender auf. So kam es am Schleusentor zu keinen Schäden. Die großen Gummipuffer waren dort extra für solche Fälle angebracht worden.
Frachter machte im Elbehafen fest
An dem Vorschiff der „Conmar Bay“ wurde auf der Steuerbordseite die Reling auf einer Länge von 25 Metern verbeult und eingedrückt.
Die Ursache der Havarie war nach Angaben der Wasserschutzpolizei plötzlich auftretender Wind aus südlicher Richtung.
Die „Conmar Bay“ machte zur Untersuchung der Schäden im Elbehafen fest. Nach der Notreparatur soll der Frachter die Weiterreise nach Rotterdam antreten.
Brunsbüttel: Schon wieder Schleusenunfall
Brunsbüttel Gestern am frühen Morgen ist es in Brunsbüttel erneut zu einem Unfall an der Schleuse gekommen. Das Containerschiff Conmar Bay – Flagge Antigua und Barbuda – lief um 5.32 Uhr vom Nord-Ostsee-Kanal (NOK) kommend in die Nordkammer der Schleusenanlage ein. In Höhe des Haupttores kollidierte es mit der Steuerbordseite mit den dort angebrachten Fendern.
Ursache für den Unfall war laut Polizei ein plötzlich auftretender Wind aus südlicher Richtung. Die Reling des Schiffes wurde durch den Aufprall auf einer Länge von 25 Metern beschädigt. Eine Weiterfahrt wurde zunächst verboten. Das Schiff blieb auf der Nordost-Reede in der Elbe. Die Wasserschutzpolizei ermittelt.
Immer wieder kam es in letzter Zeit zu Zwischenfällen und Kollisionen auf dem Nord-Ostsee-Kanal und an den Schleusen. Erst am Sonntag kollidierte das Schiff „Annalisa P“ mit der NOK-Schleusenanlage in Brunsbüttel. ln

„Das Problem trat um 0.01 Uhr auf. Seitdem wird an der Behebung gearbeitet. Leider gibt es noch keine Einschätzung, wann die Störung behoben ist“, sagt Thomas Fischer, Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Brunsbüttel.
An der Einfahrt zur Kieler Förde ankern derzeit zehn Schiffe, die auf einen Platz in der Holtenauer Schleuse warten. In Brunsbüttel warteten am Morgen drei Schiffe.
Das Problem wurde durch den Ausfall des digitalisierten Schiffs-Daten-Verarbeitungs-Systems ausgelöst. Mit diesem System wird am Nord-Ostsee-Kanal dienen die Daten aus diesem System für die Erstellung des Weg-Zeit-Diagramms, mit dem die Verkehrszentrale die Schiffe auf dem Kanal überwacht.
Da die Nautiker der Behörde derzeit keine Begegnungen der größeren Schiffe in den Ausweichstellen koordinieren können, wurde die Einfahrt für alle Schiffe der Verkehrsgruppen vier bis sechs untersagt.
„Aktuell dürfen nur Schiffe der Verkehrsgruppen eins bis drei in den Kanal. Es handelt sich dabei um den begegnungsfreien Verkehr“, so Fischer. Diese Schiffe dürfen sich aufgrund ihrer Abmessungen an allen Stellen im Kanal passieren.
Die Software für die Überwachung und Steuerung des Schiffsverkehrs war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach ausgefallen.
Die Lotsen hatten deshalb bereits wiederholt ein Backup gefordert, dass in solchen Fällen die Arbeit übernimmt.
Unfälle – Brunsbüttel:Schiff kollidiert mit Schleusenmauer in Brunsbüttel
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Brunsbüttel (dpa/lno) – Beim Herausfahren aus der Schleuse Brunsbüttel ist Sonntagnacht ein Seeschiff mit dem Schleusenbauwerk kollidiert. Die unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende „Annalisa P“ habe während des seeseitigen Auslaufens aus der Großen Nordschleuse mit dem Heckbereich die Mittelmauer der Anlage touchiert, teilte die Polizei am Montag mit. Unter anderem riss es eine Fenderkette aus der Verankerung in der Schleusenmauer, so dass diese versank. An dem Schiff entstand nach ersten Einschätzungen lediglich Farbabrieb im Heckbereich der Backbordseite. Die Ursache für die Kollision mit der Schleusenmauer blieb zunächst ebenso wie die Schadenshöhe unklar. Das Schiff setzte nach dem Auslaufen seine Reise nach Hamburg fort. Der Schleusenbetrieb wurde durch die Kollision nicht beeinträchtigt.
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Die Schleusenanlage in Brunsbüttel am Nord-Ostsee-Kanal.
picture alliance/dpa/Klaus Nowottnick
Brunsbüttel –
Am Montagabend kollidierte ein Containerschiff in Brunsbüttel mit einem Schleusenbauwerk und beschädigte dieses stark. Die Polizei geht derzeit von einem Steuerfehler aus.
Die große Südschleuse in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) ist am Montagabend erneut zum Schauplatz eines Schiffsunfalls geworden. Die Polizeidirektion Itzehoe teilte am Dienstag mit, dass das Containerschiff „Containerships Arctic“ von See kommend in die Schleuse eingelaufen sei und dabei mit der Schleusenmauer kollidierte. Grund für den Unfall sei nach derzeitigem Ermittlungsstand ein Steuerfehler.
Südschleuse in Brunsbüttel: Erhebliche Schäden nach Crash
Am Backbordbug der „Containerships Arctic“, die erst im Dezember 2019 in Dienst gestellt wurde, sind erhebliche Schäden entstanden. Dementsprechend wurde zunächst ein Weiterfahrverbot erlassen. Doch nicht nur an dem 170 Meter langen Frachtschiff, sondern auch an dem Schleusenmauerwerk sind schwere Schäden entstanden. Personen wurden bei der Kollision mit der Schleusenmauer nicht verletzt. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei dauern noch an.
Die Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal, der meist befahrenen künstlichen Seeschifffahrtsstraße der Welt, ist immer wieder Schauplatz von größeren Kollisionen. (dpa/ru)
Trockendock: Bau wieder verschoben
Vor Ende 2022 wird es nichts mit der Realisierung des Vorhabens in Brunsbüttel / 40 Monate bis zur Fertigstellung
Michaela Reh Brunsbüttel Die Schlusenstadt ist der Bundeshauptstadt eine Nasenlänge voraus. Während Berlin mit dem Flughafen BER ein großes Skandal-Projekt zu bieten hat, sorgen in der Schleusenstadt gleich zwei Vorhaben für negative Schlagzeilen: der Bau der fünften Schleusenkammer, bei dem eine gewaltige Kostenexplosion absehbar ist (wir berichteten), und das geplante Trockendock für die Instandsetzung der Schleusentore, das lange Reparaturzeiten verkürzen soll. Beide Maßnahmen gehen auf das Konto der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV).
Im Gegensatz zur großen Schleusenkammer ist mit den Arbeiten für das Dock an der Ostermoorer Straße noch nicht einmal gestartet worden. Und das, obwohl der Planfeststellungsbeschluss schon seit zehn Jahren in den Schränken der WSV schlummert. Jetzt droht eine erneute Verzögerung. Was läuft schief?
Vor drei Jahren hatte Thomas Fischer, Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Brunsbüttel, noch akuten Personalmangel für die Verspätung verantwortlich gemacht. Eigentlich hätte das WSA Brunsbüttel Fischer zufolge 2016 mit der Ausschreibung beginnen wollen, der Bund die erforderlichen 21 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Aber ohne die nötigen Ingenieure sei das nicht umzusetzen gewesen. Der geplante Spatenstich 2017 wurde gestrichen, die maritime Wirtschaft auf 2021 vertröstet.
Doch auch dieser Termin sei nicht zu halten. „Die Ausschreibung zur Vergabe der Planungs-, Bau- und Wartungsleistungen soll im kommenden Jahr veröffentlicht werden. Bei optimalem Verlauf des Vergabeverfahrens könnte Ende 2022 oder Anfang 2023 ein Auftragnehmer gefunden werden. Als Bauzeit werden derzeit 40 Monate veranschlagt“, teilt Jirka Niklas Menke vom WSA Kiel-Holtenau mit.
Bei der Frage nach Gründen für die Verspätung, gibt sich das WSA zugeknöpft: „Der Bund nimmt Priorisierungen bei seinen Bauprojekten vor. Am Westende des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) lag der Hauptfokus in den vergangenen Jahren auf der Fertigstellung der neuen fünften Schleusenkammer Brunsbüttel“, so Menke. Keine weitere Erklärung. Die Kosten, die der Bund trägt, beliefen sich inzwischen auf 25 Millionen Euro, zuzüglich 13 Millionen Euro für die Tor-Liegeplätze neben dem Dock.
Jens B. Knudsen von der Schiffsmaklerei Sartori & Berger aus Kiel ist bislang noch davon ausgegangen, dass der Bau des Trockendocks im kommenden Jahr startet. Der neue Zeitplan – ein Schlag ins Kontor. „Für den Kanal ist es immens wichtig, dass alle Schleusentore zügig repariert werden können, ohne, wie bislang, auf externe Docks angewiesen zu sein.“
Das wertet auch Matthias Probst, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK I, so: „Das Dock wird dringend benötigt, um die Ausfallzeiten der Schleusen zu reduzieren.“
Auf Antrag der Jamaika-Koalition soll sich jetzt der schleswig-holsteinische Landtag mit der zügigen Umsetzung des Torinstandsetzungsdocks im Dezember beschäftigen. „Der NOK hat eine enorme wirtschaftliche Strahlkraft. Deswegen ist es wichtig, dass der Landtag und die Landesregierung sich mit Nachdruck beim Bund dafür einsetzen, dass die Bauvorhaben und Projekte weiter vorangetrieben werden“, sagt der Brunsbütteler FDP-Landtagsabgeordnete Oliver Kumbartzky.
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Das Unglück ereignete sich am Sonntag um 5.41 Uhr. Der aus Richtung Brunsbüttel kommende Containerfrachter „Munskund“ berührte in Höhe des Voithwerks bei Projensdorf die auf einer Warteposition der Ausweichstelle liegende niederländische Frachtfähre „Balticborg“.
„Dabei entstand an der ‚Balticborg‘ eine zehn bis 15 Meter lange Einbeulung“, so Polizeisprecher Matthias Arends.
Nebel könnte Ursache für Kollision auf Nord-Ostsee-Kanal sein
Die 157 Meter lange „Munsund“ geriet nach dem Zusammenprall vom Kurs ab und rammte in Höhe des Voithwerks die Kaimauer des Nordhafens. Dabei entstanden laut Polizei nicht unerhebliche Schäden an der Kaimauer und am Vorschiff des Frachters.
Eine große Rolle bei der Ursache könnte der Nebel gespielt haben. In dem Bereich war kurz vor der Havarie die Sicht durch Nebel auf unter 300 Meter zurückgegangen.
Nach der Untersuchung durch die Wasserschutzpolizei und die für die Sicherheit zuständigen Berufsgenossenschaft BG Verkehr durfte die „Munksund“ noch am späten Sonntagabend die Reise fortsetzen. Das in Malta registrierte Schiff hatte eine größere Anzahl Kühlcontainer mit Bananen geladen.
Zwei Kollisionen binnen 24 Stunden auf dem Nord-Ostsee-Kanal
Die in den Niederlanden beheimatete „Balticborg“ wurde nach der Havarie in Brunsbüttel untersucht. Auch dieser Frachter konnte die Reise am Sonntagabend fortsetzen, da die große Beule an der Backbordseite weit über der Wasserlinie lag.
Auf dem Nord-Ostsee-Kanal war es die zweite Kollision innerhalb von 24 Stunden. In Rendsburg waren am Sonnabend zwei Frachter kollidiert.
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Frachtschiffe kollidieren bei Rendsburg im Nord-Ostsee-Kanal
Am Sonnabend hat es auf dem Nord-Ostsee-Kanal eine Havarie gegeben.
Die Kollision der beiden Schiffe hat sich nach Angaben der Polizei am Vormittag unweit der Stadt Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ereignet. Die Frachter waren frontal zusammengestoβen, ein Schiff sei daraufhin in die Böschung gefahren, sagte ein Polizeisprecher. Das zweite Schiff konnte am Mittag durch Schlepper an den Haken genommen werden.
Keine Verletzten
Nach Angaben der Polizei ist der Nord-Ostsee-Kanal frei und die Unfallstelle für andere Schiffe passierbar. Verletzte habe es an Bord beider Frachter keine gegeben, so ein Sprecher. Wie es zu der Havarie an der Eidermündung bei Schacht-Audorf kommen konnte, ist noch unklar.

Auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg sind am Sonnabend zwei Frachtschiffe zusammengestoßen. Die Kollision ereignete sich gegen 12 Uhr im Bereich der Lürssen-Kröger Werft. Nach ersten Informationen der Wasserschutzpolizei ist der aus Kiel kommende Frachter „Rix Star“ gegen die Backbordseite des aus Brunsbüttel kommenden Frachters „Rix Partner“ geprallt.
Die 88 Meter lange „Rix Partner“ wurde dabei im Bereich des Unterwasserschiffs beschädigt und machte mit Schlagseite an einem Notliegeplatzes in der nahen Obereider fest. Da kurzzeitig die Gefahr der Gewässerverschmutzung bestand, rückte die Feuerwehr Rendsburg mit mehreren Kräften und dem Löschboot „Florian“ an. Der Frachter wurde mit einer Ölsperre eingeschlängelt.
Frachter muss abgeschleppt werden
Die ebenfalls 88 Meter lange „Rix Star“ wurde am Bug beschädigt und musste von zwei Schleppern zur Untersuchung in den Rendsburger Kreishafen geschleppt werden. Die Ermittlungen zur Unfallursache hat die Wasserschutzpolizei Kiel übernommen. Das Streifenboot „Adler“ sicherte die Unfallstelle und die Bergung der „Rix Star“. Verletzt wurde nach ersten Informationen bei der Kollision niemand.
Kurios ist, dass beide Schiffe im Auftrag der dänischen Reederei Baltic Shipping fahren.
Von RND/dpa
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15 Stunden Wartezeit an der Schleuse Brunsbüttel Copyright KN Online
Taucher sollen außerdem die Schienen eines Schleusentores nach Trümmern absuchen. Bevor aber die Taucher diese Überprüfung vornehmen können, muss sichergestellt werden, dass das Mauerwerk sicher ist und sich dort nichts lösen kann“, so Wittmüß.
Die Vollsperrung der beiden großen Schleusenkammern hat bereits massive Auswirkungen. Aktuell steht nur noch eine kleine Schleusenkammer für Schiffe mit einer Länge von maximal 125 Meter zur Verfügung.
Zurzeit liegen Schiffe im Kanal, auf der Kieler Förde und der Elbe vor Anker und warten. Die Wartezeiten für einen Platz in der einzigen Brunsbüttler Schleusenkammer liegt inzwischen bei 15 Stunden.
Corona-Quarantäne behindert die Arbeiten
Seit dem Morgen sind aber auch größere Schiffe im Kanal gefangen, sie können nicht durch kleine Schleuse ausschleusen. Dazu gehört der Containerfrachter „Gete Sibum„.
Die große Südschleuse ist bereits seit dem Wochenende außer Betrieb, da ein 35 Tonnen schwerer Torantriebswagen nach einem Lagerschaden ausgetauscht werden muss.
Auch hier gibt es Schwierigkeiten. So sind ein Teil der Schlosser der Behörde in Corona-Quarantäne und es fehlt auch ein Schwimmkran für den Austausch des Wagens. „Wir hoffen, dass die Arbeiten bis zum Ende der nächsten Woche abgeschlossen werden können“, so Wittmüß.
Brunsbüttel (dpa/lno) – Technische Probleme an der Schleuse in Brunsbüttel haben mehrtägige Behinderungen ds Verkehrs auf dem Nord-Ostsee-Kanal verursacht. Wie Bereichsleiter Jürgen Schneider vom Wasser- und Schifffahrtsamt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte, war am Vortag in der Südkammer der Schleuse an einem Radlager ein Schaden aufgetreten. Damit könne das Schleusentor nicht bewegt werden. Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ berichtet.
„Wir müssen den Toroberwagen tauschen“, sagte Schneider. Dieses entscheidende Bauteil wiege 33 Tonnen. Ersatz sei vorhanden, aber für die Montage werde ein Schwimmkran benötigt. Dieser solle von Montag bis Mittwoch nächster Woche zur Verfügung stehen. Vorerst dürfen in Brunsbüttel derzeit nur so viele Schiffe in den Kanal einfahren, wie ihn auch verlassen. Dies bewirke auch Staus vor der Kanaleinfahrt, sagte Schneider.
Privat Guenther NOK21.de von Kollegen Info ab 1600 NN BRB wieder in Betrieb , vorher Tauchaktion
Verkehrsminister Andreas Scheuer zu Besuch am Nord-Ostsee-Kanal
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat am Montag in Großkönigsförde das offizielle Startsignal für den Ausbau der Oststrecke gegeben – auch wenn die Bauarbeiten bereits seit Januar laufen.
Am Montag war der symbolische Spatenstich, der Corona-bedingt verschoben werden musste. Das rund 20 km lange Teilstück des Nord-Ostsee-Kanals zwischen Großkönigsförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Kiel-Holtenau gilt insbesondere für große Schiffe als Nadelöhr, deswegen wird der Kanal in den kommenden Jahren verbreitert – auf mindestens 70 Meter. Gemeinsam mit Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Kanal über die anstehenden Investitionen.
2,6 Milliarden Euro für Investitionen
Scheuer betonte, wie wichtig der Kanal nicht nur für Schleswig-Holstein sondern ganz Deutschland sei: 125 Jahre alt und doppelt so viel Verkehr wie am Sueskanal. „Das sind Zahlen, die beeindrucken, aber sie helfen auch. Weil sie den Exportweltmeister Deutschland voranbringen und deswegen investieren wir hier in den nächsten Jahren 2,6 Milliarden Euro“, sagte Scheuer. Das Geld soll unter anderem in die Schleusen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau fließen. Auch die Levensauer Hochbrücke bei Kiel wird damit finanziert.
Günther hofft auf zügige Bauarbeiten
Tatsächlich wurde der 1895 erbaute Kanal lange vernachlässigt, nun gibt es viel zu tun. „Man weiß ja, für große Bauprojekte brauchen wir lange Planungen. Nun können wir kräftig investieren“, so Scheuer weiter. Ministerpräsident Daniel Günther sprach beim Termin mit Scheuer auch die inzwischen zehn Jahre dauernden Sanierungsarbeiten im Rendsburger Kanaltunnel an. Das, so Günther, sei eine enorme Belastung für die Region. Nun aber freue er sich über die beginnenden Bauarbeiten an der Oststrecke: „Es ist eine gute Zeit, die anbricht und wir sehen, dass der Bund erhebliche Gelder zur Verfügung stellt und, dass der NOK eine große Priorität im Bund hat. Jetzt hoffen wir, dass es so schnell geht, wie geplant.“
DGB-Nord fordert mehr Engagement
Kritik kommt dagegen vom Deutschen Gewerkschaftsbund. DGB Nord Chef Uwe Polkaehn spricht von einer Showeinlage am Nord-Ostsee-Kanal und pocht auf ein höheres Tempo beim Ausbau. Der aktuelle Rückgang an Passagen solle genutzt werden, um bauliche Investitionen vorzuziehen und den Kanal schneller zu ertüchtigen, so Polkaehn. „Die norddeutsche Wirtschaft, die Häfen und mehrere zehntausend Arbeitsplätze im Land sind mittelbar oder unmittelbar davon abhängig, dass diese Hauptschlagader des Schiffsverkehrs funktioniert“, meint der Gewerkschafter.
rosskönigsförde Mit einem Festakt hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (r.) gestern das offizielle Startsignal für den Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals gegeben. „Damit beseitigen wir ein Nadelöhr der internationalen Schifffahrt“, sagte der CSU-Politiker in Großkönigsförde zwischen Kiel und Rendsburg. 500 Millionen Euro investiere der Bund in den kommenden zehn Jahren in die 20 Kilometer lange Strecke zwischen Kiel und Großkönigsförde. MinisterpräsidentDaniel Günther (CDU) dankte der Bundesregierung für das klare Bekenntnis zum Nord-Ostsee-Kanal. sh:z Die „Lebensader“ wird ausgebautDer Bund unterstützt den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals mit 500 Millionen Euro / Schiffsverkehr derzeit rückläufigGroßkönigsförde Bei einem Besuch auf der Baustelle hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer das Startsignal für den Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals gegeben. 500 Millionen Euro investiere der Bund in den kommenden zehn Jahren in die 20 Kilometer lange Engstelle der künstlichen Wasserstraße zwischen Kiel und Großkönigsförde. „Alles in allem 2,6 Milliarden Euro steckt der Bund in den nächsten Jahren in den Ausbau und Erhalt des Kanals“, sagte Scheuer. Dieser habe in 125 Jahren nichts an Bedeutung verloren. Die Passage sei für die Reeder schneller und billiger als die Fahrt um Skagen. Zudem werde weniger Kohlendioxid ausgestoßen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) dankte der Bundesregierung für das klare Bekenntnis zum Nord-Ostsee-Kanal. „Vieles ist im Moment noch im Bau, manches noch in Planung“, sagte er. Der Ausbau dieser „Lebensader“ sei sehr wichtig für die Wirtschaft im Norden. Der rund 100 Kilometer lange Kanal zwischen Kiel und Brunsbüttel gilt als die weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße. Nachdem er lange vernachlässigt wurde, werden jetzt auch die Schleusen in Brunsbüttel und Kiel erneuert und die alte Levensauer Hochbrücke bei Kiel ersetzt. Im Kanal gebe es etwa doppelt so viel Verkehr wie im Suezkanal, sagte Scheuer und sprach von „100 Kilometern nasser Autobahn“. Zuletzt war bekannt geworden, dass der Neubau der neuen Schleusenkammer in Brunsbüttel voraussichtlich nochmals 370 Millionen Euro teurer wird als zuvor geplant. Im Entwurf für das Haushaltsgesetz 2021 wird aktuell mit Gesamtausgaben von 1,2 Milliarden Euro gerechnet. Dies entspricht einer Steigerung um 45 Prozent zum Vorjahr, als noch mit 830 Millionen Euro kalkuliert wurde. Als der Bau 2009 beschlossen wurde, waren noch 273 Millionen Euro veranschlagt worden. Scheuer: „Die Schleuse in Brunsbüttel ist ja nicht ein einfaches Projekt.“ Ministerpräsident Günther sprach von einer „exorbitanten Kostensteigerung“. Aber Bauvorhaben verteuerten sich bei langen Planungszeiten oft. Nötig seien schnellere Planungsverfahren. Die Dänen zeigten, dass es auch im Rahmen des EU-Rechts deutlich schneller gehen könne. Der Verkehr auf dem Kanal war schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Die Ladungsmenge der Schiffe betrug 2019 noch 83,5 Millionen Tonnen, nachdem es im Spitzenjahr 2008 rund 105 Millionen Tonnen waren. Im Juli setzte der Bund die Befahrungsabgaben bis Jahresende aus, um den Kanal zu stützen. Nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung nutzten den Kanal im Juli 1905 Schiffe. Ein Jahr zuvor waren es noch 2226 gewesen. „Der aktuelle Rückgang an Passagen sollte genutzt werden, um bauliche Investitionen vorzuziehen und den Kanal schneller zu ertüchtigen“, sagte der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn. Die norddeutsche Wirtschaft, die Häfen und mehrere zehntausend Arbeitsplätze seien davon mittelbar oder unmittelbar abhängig. dpa |
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Bund investiert 500 Millionen Euro in Ausbau der Oststrecke |
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Scheuer: Investition in NOK schützt Klima und stärkt Wirtschaft |
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Der NOK ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Mit 30.000 Schiffspassagen jährlich verzeichnet er fast doppelt so viele Schiffe wie der Suezkanal. Mit dem Spatenstich zum ersten Ausbauabschnitt der Oststrecke wird heute offiziell ein Großprojekt für die Bundeswasserstraße gestartet: 500 Millionen Euro investiert der Bund in den kommenden zehn Jahren in die 20 Kilometer lange Strecke zwischen Kiel und Großkönigsförde, insgesamt fließen mehr als 2,6 Milliarden Euro in Erhalt und Ausbau des Kanals – so viel wie an keiner anderen Bundeswasserstraße. Bundesminister Andreas Scheuer:
Ministerpräsident Daniel Günther:
Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der GDWS:
Bei der Planung wurden die verschiedensten Interessen berücksichtigt: von Bund und Land, Landkreisen und Kommunen, Anwohnern und Reedern, den Landwirten und Naturschützern. Zum Beispiel wird es einen durchgehenden Seitenweg geben, den Radfahrer und Spaziergänger nutzen können. Selbst der Bodenaushub wird so gestaltet, dass die Flächen sich nahtlos in das natürliche Landschaftsbild des norddeutschen Hügellandes einfügen. |
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hat ein Video in der Playlist Bericht aus Berlin #FragMathias gepostet.

Seit 8 Uhr dürfen keine Schiffe mehr in Brunsbüttel in den Kanal. Die Gewerkschaft Verdi hatte am Morgen die Mitarbeiter der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung in Rendsburg und Brunsbüttel zum Warnstreik aufgefordert.
Kommunikationspanne als Ursache
Jedoch waren ausdrücklich die Schleusen, die Kanalfähren und der Kanaltunnel in Rendsburg von den Streikmaßnahmen wegen ihrer Bedeutung ausgenommen worden.
„Wir haben nicht zum Streik auf den Schleusen aufgerufen“, bestätigte auch Verdi-Sprecher Frank Schischefsky auf Nachfrage. Auch einige Kanalfähren wurden am Morgen zeitweise bestreikt.
Nach KN-Informationen ist eine Kommunikationspanne innerhalb der Verdi-Mitglieder in Brunsbüttel Ursache für den Streik auf der Schleuse.
Einige Mitglieder von Verdi hatten die Information von der Ausnahme der Schleusen und Fähren nicht erhalten und waren morgens nicht am Arbeitsplatz erschienen.
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Schiffe ankern in der Elbe
In Anbetracht der angespannten Lage bei der Schifffahrt sowie der Bedeutung des Kanaltunnels und der Fähren für die Bevölkerung waren Schleusen und Fähren von der Streikleitung bewusst ausgenommen worden.
Die Mitarbeiter der Schleuse Brunsbüttel ließen ab 8 Uhr nur noch Schiffe aus dem Kanal ausschleusen. Einfahrten von Frachtern aus der Elbe wurden untersagt. Der Ausstand soll bis in den Abend gehen.
Einige Reeder haben bereits reagiert. Zwei Frachter ankerten vor der Schleuse in der Elbe.
Weitere Informationen aus Schleswig-Holstein gibt es hier.

fuer den NOK NO 1 absolut Unterstuetzung ueber „Rettet den NOK“ zusammen mit der tollen Bettina Hagedorn danke, nein nicht nur absolut sehr vielen Dank, ganz viel erreicht seit 2011, auch vorher mit dem tollen Johannes Kahrs der WhistlebloWer NOK Guenther Goettling NOK21.de
2. Maritimer Parlamentarischer Abend
Kiel (rd) Klaus-Hinrich Vater, Präsident der IHK zu Kiel, sagte beim zweiten Maritimen Parlamentarischen Abend der IHK Schleswig-Holstein: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist und bleibt von größter Bedeutung, vor allem für die deutschen Nordseehäfen und damit für ganz Norddeutschland. Daran ändern auch konjunkturbedingt schwankende Durchfahrten nichts.“
Thema war die herausragende wirtschaftliche Bedeutung des NOK für Hamburg und ganz Schleswig-Holstein. Gäste aus Bundes- und Landespolitik betonten mit Vertretern der Wirtschaft, dass in Zeiten von Routenoptimierung und steigendem Klimabewusstsein die Ertüchtigung und effektive Vermarktung des Kanals von großer Bedeutung seien. Ihre Potenziale behalte die international bedeutende Wasserstraße trotz rückläufiger Schiffsbewegungen, sagte Vater. „Um die Leistungsfähigkeit des Kanals auch zukünftig zu sichern, sind vor allem Investitionen in den Erhalt der Infrastruktur und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung nötig“, mahnte er. „Das erfordert jetzt die richtigen Weichenstellungen von Politik und Verwaltung.“
Das bekräftigte Norbert Brackmann, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft: „Die gerade durch die EU beschlossene Einbeziehung des Seeverkehrs in das System der Abgaben auf Emissionen (ETS) trägt weiter zur hohen Attraktivität des NOK bei. Der Kanal verkürzt nicht nur die Fahrtzeit zwischen Nord- und Ostsee um etwa die Hälfte, sondern trägt direkt zu Kosteneinsparungen bei. Kürzere Fahrtzeiten, geringere Treibstoffkosten, gleichzeitig weniger schädliche Emissionen – das ist gut für das Klima und die Umwelt.“ Der NOK habe auch mehr als 125 Jahre nach seiner Einweihung nichts von seiner Bedeutung eingebüßt. „Damit er seine herausragende Stellung als meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt behält, müssen wir seine Attraktivität erhalten. Dazu gehört eine funktionierende Infrastruktur genauso wie Gebühren, die mit Augenmaß erhoben werden. Die Aussetzung der Befahrensabgabe bis Ende des Jahres ist ein erster richtiger Schritt. Klar ist aber auch, dass weitere Schritte folgen müssen.“
Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz sagte: „Der NOK hat eine weite wirtschaftliche Strahlkraft, die über die Ländergrenzen hinaus spürbar ist. Nicht nur die Häfen profitieren vom Kanal, sondern auch die Werften, Zulieferer und Handwerksbetriebe. Und auch das ‚Hinterland‘ spürt die externen Effekte beim Tourismus oder in der Gastronomie. Der NOK ist mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel, um die großen Schiffe aus nächster Nähe zu bestaunen oder auf den Ausflugsschiffen einmal quer durchs Land zu fahren. Deswegen setzen wir uns stetig beim Bund dafür ein, dass die Bauvorhaben und Projekte weiter vorangetrieben werden, um den Kanal noch attraktiver zu gestalten. Dazu gehört der bereits begonnene Neubau der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel oder die geplante Vertiefung des NOK.“
Ingo Egloff, Vorstandsmitglied bei Hafen Hamburg Marketing, erläuterte: „Der NOK ist eine der Lebensadern für den Hamburger Hafen. Ohne den NOK hätte Hamburg nicht diese starke Drehscheibenfunktion für den Ostseeraum. Der kurze Weg für die Feederschiffe durch den NOK in die Ostsee und zurück sichert dem Hamburger Hafen die Hub-Funktion und ist neben den guten Hinterlandverbindungen per Eisenbahn einer der wichtigsten Faktoren im Wettbewerb Hamburgs mit den anderen Häfen. Der Hamburger Hafen braucht den NOK.“
Frank Schnabel, Geschäftsführer von Brunsbüttel Ports, unterstrich: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist mit knapp 28800 Schiffspassagen im Jahr 2019 weiterhin die mit großem Abstand meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Für den Hamburger Hafen hat er eine bedeutende Funktion als Transitwasserstraße zwischen Nord- und Ostsee. Ebenso nimmt der Kanal eine herausragende Bedeutung für die durch ihn verbundenen Häfen und auch für die Industrieunternehmen ein, die über die Kanalhäfen versorgt werden. Ohne einen funktionierenden und erreichbaren Kanal wären sowohl die Häfen als auch die Betriebe, die zahlreiche Industriearbeitsplätze sichern und Wertschöpfung in Schleswig-Holstein generieren, abgeschnitten.“
In einer anschließenden Gesprächsrunde vertieften die Teilnehmer die Bedeutung des Kanals. Schwerpunkte lagen auf der Zukunftsperspektive Klimaschutz, der Wasserstraße als Wirtschaftsfaktor für Häfen in der Region, Gewerbegebiete und Tourismuspotenziale. Transporte auf dem Wasser weisen eine deutlich bessere Klimabilanz auf als Transporte an Land. Vor diesem Hintergrund kritisierte Vater die Dauer von Infrastrukturvorhaben in Deutschland: „Planung und Genehmigung der aktuellen Elbvertiefung haben 16 Jahre gedauert. Die Instandsetzung der Schleusen am Nord-Ostsee-Kanal und die Verbreiterung der Oststrecke sollen erst 2030 abgeschlossen sein. Wir müssen bei Großprojekten in Deutschland wieder mehr zeitliche Verlässlichkeit erreichen“, forderte er.
Für die Wirtschaft sei der Kanal kein Auslaufmodell. Im Gegenteil: „Wir in Schleswig-Holstein wollen die Antriebswende. Diese wollen wir nicht nur auf der Straße oder der Schiene, wir wollen sie auch auf dem Wasser. Wir entwickeln Technologien, wir haben innovative Werften, und wir haben einen Kanal, an dessen Verlauf sich diese alternativen Treibstoffe bunkern und somit die Emissionen verringern lassen“, entwarf Vater eine Zukunftsvision. Die politischen Forderungen finden sich in einem aktuellen Positionspapier auf www.ihk-schleswig-holstein.de/position-nok.
Planungsrecht: Alle sind für eine Reform
Kiel Vor 125 wurde der Nord-Ostseekanal gebaut – „in acht Jahren und ohne Hydraulikbagger. Heute dauert allein der Bau eine neuen Schleuse in Brunsbüttel so lang , bedauert der maritime Koodinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann (CDU), und fordert einen rigorse Änderung des Planungsrechtes. Schlüsselwort ist dabei die Stichtagsregelung: Veränderte Rahmenbedingungen, die sich erst nach Einreichen der Planungsunterlagen (Stichtag) ergeben, sollen künftig keine Möglichkeit zur Klage vor den Verwaltungsgerichten geben.
Nicht nur die Sanierung des Nordostseekanals sondern auch der Weiterbau der A 20 wurde mehrfach durch Klagen herausgezögert. „Während der oft lang andauernden Planungen ändern sich mitunter rechtliche Rahmenbedingungen, der Stand der Wissenschaft und Technik oder der ökologische Zustand der betroffenen Gebiete. Unterlagen im laufenden Planfeststellungsverfahren müssen dann oft angepasst werden. Dies führt zu nicht unerheblichen Verzögerungen“, räumt Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) ein.
Der liberale Landtagsabgeordnete und FDP-Fraktionschef Christopher Vogt spricht Klartext: „Unser Planungsrecht ist eigentlich ein Verhinderungsrecht.“ Es reiche nicht aus, die Investitionsmittel weiter zu erhöhen. Er will die Zeit von Beginn der Planungen bis zum Rollen der Bagger auf den Baustellen verkürzen.
Selbst die Grünen sehen Handlungsbedarf nicht zuletzt weil auch ihre Lieblingsprojekte – Stromautobahnen und Windparks– neuerdings von Umweltschützern beklagt werden. Ihr Bundestagsfaktionschef Anton Hofreiter wörtlich: „Es sollte eine Stichtagsregelung gelten, danach herrscht Gutachtenstopp“. Das sieht auch sein Landtagskollege Andrea Tietze so. „Es gibt einen Konsens darüber, dass die Planungen zu lange dauern. Die Frage der Stichtagsregelung ist dabei Bestandteil der Überlegungen zur Planungsbeschleunigung.“
Bei so viel Übereinstimmung ist erstaunlich, dass auf Bundesebene nicht auf Tempo gesetzt wird. Deshalb sieht Vogt das Thema bereits im Bundestagswahlkampf. Dort werde es eine wichtige Rolle spielen müssen, weil der Bürger nicht mehr einsehe, dass wichtige Infrastrukturprojekte über Jahre blockiert werden können. „Spätestens durch die Corona-Krise wird der großen Mehrheit klar geworden sein, dass wir uns dieses teure und undemokratische Verhinderungsrecht endgültig nicht mehr leisten können“.
Bürgerrechte und Naturschutzbelange werden durch die Änderungen nicht eingeschränkt, sagte Vogt. Allerdings will er nur noch denen Klagerecht einräumen, die bereits im Anhörungsverfahren Bedenken geltend gemacht haben. Umweltverbände müssten sich jetzt also beispielsweise schon im Beteiligungsverfahren für den Ersatzbau der Rader Hochbrücke einbringen. Strittige Punkte könnten dadurch frühzeitig ausgeräumt und Prozesse vermieden werden. Bei der Brunsbütteler Schleuse kündigt sich übrigens das nächste „zeitliche Drama an“. Ursprünglich sollten in diesem Jahr die ersten Schiffe durch die neue Kammer gehen. Jetzt geht man von einer Inbetriebnahme 2026 aus. kim
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„Es geht zunächst um etwa 20 Fahrten“, sagt Georg Lindner, zuständiger Projektleiter für den Ausbau der Oststrecke des Nord–Ostsee-Kanals beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Kiel-Holtenau. Der niederländische Schlepper „Dutch Pioneer“ schiebt pro Tag eine Baggerschute mit etwa 900 Tonnen Baggergut von einem Behelfsanleger bei Schinkel bis zu einer Position innerhalb der Wirtschaftszone und westlich des Leuchtturms Kiel. Dort wird das Baggergut versenkt.
Zusätzlich sind die Klappschuten „Prins 3“ und „Prins 5“ unterwegs. Diese Schuten können ihren Unterboden öffnen und so das Baggergut einfach ins Meer sacken lassen. Insgesamt werden zunächst 20.000 Tonnen Boden aus dem Nord-Ostsee-Kanal verklappt.
Dabei handelt es sich um Boden aus der Steinzeit mit Findlingen, den ein Bagger vom Kanalgrund und der Uferböschung holt. Da die Gemeinden an der Eckernförder Bucht Bedenken geäußert hatten, werden diese ersten Fahrten von einer Messkampagne begleitet. „Wir wollen die Auswirkungen dokumentieren“, sagt Lindner.
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Gemeinden fürchten Eintrübung des Wassers in der Eckernförder Bucht
„Es wäre schön, wenn wir diese Ergebnisse auch bekommen könnten. Derartige Verklappungen lösen bei den Bürgern viele Fragen aus, mit denen sie zuerst zur Bürgermeisterin kommen“, sagt Damps Bürgermeisterin Barbara Feyock. Ihr Vorgänger Horst Böttcher hatte bis 2018 als Sprecher der Gemeinden an den Planungen teilgenommen. Die größte Sorge der Gemeinden ist, dass die Verklappung von insgesamt drei Millionen Tonnen Baggergut zu einer Eintrübung des Wassers in der Eckernförder Bucht führen kann.
Beispiele für derartige Auswirkungen gab es in der Ostsee zuletzt 2015, als Russland für den Bau neuer Häfen in New-Bucht bei Sankt Petersburg binnen weniger Monate fast 28 Millionen Kubikmeter Baggergut innerhalb russischer Hoheitsgewässer verklappte. Die Eintrübung beschäftigte danach selbst finnische Meereswissenschaftler, da auch dort Veränderungen der Meeresumwelt registriert wurden.
Verklappen des Aushubs: Daten werden bis 2021 ausgewertet
Genau diese Überraschungen möchte das WSA nicht erleben. Für das Planfeststellungsverfahren war die Unbedenklichkeit zwar in verschiedenen Gutachten festgestellt worden. Die Messverfahren sollen jetzt aber in der Praxis Gewissheit bringen. Dafür wurden an fünf Stellen Messanlagen installiert, die jede Veränderung der Wasserqualität an den Verklappungsstellen erfassen. Die 20 ersten Verklappungsfahrten steuern unterschiedliche Positionen an, und das auch nur bei Tageslicht. „So bekommen wir genaue Daten zu den Einflüssen“, erklärt Lindner.
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Bis zum kommenden Jahr will die WSA die auf diese Weise ermittelten Daten auswerten, um die schonendste Art der Verklappung und die am besten geeigneten Ablageplätze zu ermitteln. „Ende 2021 beginnen wir dann mit der Verklappung des Nassbaggerguts für den ersten Bauabschnitt“, erklärt Lindner. Dabei sollen dann etwa 1,1 Millionen Kubikmeter Erde von Schinkel in die Ostsee kommen.
Weitere Verklappungen erfolgen dann im Zuge der zwei weiteren Bauabschnitte bis Ende des Jahrzehnts. Weitere 2,5 Millionen Kubikmeter werden während des ersten Bauabschnitts auf dem Landweg zu Ablagerungsflächen in der Nähe des Kanals gebracht. Sie werden zum Beispiel an der Autobahn 210 auch als Lärmschutzwall verbaut.
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Menschliches Versagen führte zu Frachter-Havarie
Kiel Die Havarie eines Frachters in der Kieler Schleuse zum Nord-Ostsee-Kanal ist nach Polizeiangaben auf menschliches Versagen zurückzuführen. „Wir haben bislang keine Hinweise auf technische Probleme gefunden“, sagte ein Polizeisprecher gestern. Gegen den Kapitän des Schiffs werde wegen Verdachts der Schifffahrts-Gefährdung ermittelt.
Der unter der Flagge Panamas fahrende 88 Meter lange Frachter „Else“ war am 29. August auf dem Weg von Litauen nach Frankreich gegen ein geschlossenes Tor der Nord-Schleuse gekracht. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau bezifferte den Schaden auf zwei Millionen Euro. Die Mannschaft des Schiffs berief sich anschließend auf technisches Versagen. Das Schiff hatte Ammoniumnitrat geladen, das für die Herstellung von Düngemitteln verwendet wird. lno

Der Frachter „Else“ durfte bereits am Dienstag seine Reise nach Frankreich über den Skagerrak fortsetzen.
Schleusentor in Kiel
Kiel | Nach der Havarie eines Frachters in der Kieler Schleuse zum Nord-Ostsee-Kanal haben die Ermittler den Verdacht, das menschliches Versagen den Unfall ausgelöst hat. „Es kann jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass technische Probleme eine Rolle bei der Havarie am 29. August spielten“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Es stehe noch ein Gutachten in dem Fall aus.
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Schaden von 2 Millionen Euro
Der unter der Flagge Panamas fahrende 88 Meter lange Frachter „Else“ war Ende August auf dem Weg von Litauen nach Frankreich gegen ein geschlossenes Tor der Nord-Schleuse gekracht. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau bezifferte den Schaden auf zwei Millionen Euro. Die Mannschaft des Schiffs berief sich anschließend auf technisches Versagen. Das Schiff hatte Ammoniumnitrat geladen, das für die Herstellung von Düngemitteln verwendet wird.
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Ausweich-Route über den Skagerrak
Die „Else“ durfte noch am Dienstag ihre Reise in Richtung Frankreich fortsetzen. Nach Polizeiangaben verläuft ihr Kurs aber über den Skagerrak und nicht durch den Nord-Ostsee-Kanal wie ursprünglich geplant. Nach der Havarie war dem Schiff zwischenzeitlich die Weiterfahrt untersagt worden. Gegen den verantwortlichen Schiffsführer wird wegen Verdachts der Schifffahrts-Gefährdung ermittelt.
Das bei der Havarie beschädigte Schleusentor wurde ersetzt. Seit Freitag sind bereits wieder beide große Schleusenkammern in Betrieb.
– Quelle: https://www.shz.de/29561532 ©2020NOK: Schleuse nach Havarie fast repariert
von Christian Wolf
Nachdem am Wochenende der Frachter „Else“ in das Tor der Nordkammer der Kieler Schleuse krachte, schien es anfangs so, als würde in den kommenden Wochen der Schifffahrt nur eine Kammer zur Verfügung stehen. Doch nun geht alles schneller als gedacht. „Wir hoffen, dass wir am Wochenende die Nordkammer wieder mit Einschränkungen benutzen können“, so Hans-Heinrich Koch, Bauingenieur beim zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA). Mit Einschränkungen heißt, dass der Unterschied beim Wasserspiegel zunächst nur einen Meter betragen darf. „Nach den abschließenden Arbeiten – das Tor muss verstärkt werden – können wir auch einen Unterschied der Pegel von 1,50 Meter zulassen“, erklärt Hans-Heinrich Koch. Damit könne die Schleuse aber zu 99 Prozent der Zeit in Betrieb sein.
Reparaturarbeiten an Kieler Schleuse dauern an
Seit einer Kollision eines Frachters mit einem Schleusentor ist in Kiel-Holtenau nur eine Schleusenkammer in Betrieb. Am Donnerstag soll ein neues Tor eingesetzt werden.
Funkverkehr teilweise ausgewertet
Währenddessen kommen auch die Ermittlungsbehörden voran. So ist mittlerweile teilweise der Funkverkehr ausgewertet worden. „Was wir sagen können ist, dass es bei der Einfahrt in die Kieler Förde zweimaligen Funkkontakt gegeben hat zwischen dem Frachtschiff und der Verkehrszentrale in Travemünde“, so Polizeisprecher Matthias Felsch. Unklar bleibt aber weiterhin, warum die Besatzung des Frachters an der dafür vorgesehenen Stelle vor der Schleuse in Kiel nicht gehalten hat, um den Lotsen an Bord zu nehmen. Auch ist nicht geklärt, wieso die Mannschaft nicht bemerkte, dass alle Ampeln der Schleuse gut sichtbar auf rot standen. Aus diesem Grund kann der Frachter bis auf weiteres seine Fahrt nicht fortsetzen. „Stand jetzt ist, dass der dingliche Arrest angeordnet wurde“, so Matthias Felsch. Der „dingliche Arrest“ dient der Sicherung von Schadensansprüchen. Wie hoch diese sind, ist aber immer noch unklar. Allerdings gehen mittlerweile viele von mehreren Millionen Euro aus.

Schleusen-Reparatur kommt voran
Kritik an Schiffseignern
Probleme gibt es offenbar bei der Vernehmung der Besatzung. Nur mit Hilfe von Dolmetschern soll die Befragung vorangekommen sein, obwohl Englisch die Sprache der Seefahrt ist. Mathias Stein, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Kiel, war zuvor Personalratsvorsitzender bei der Verwaltung des Nord-Ostsee-Kanals. Aus seiner Sicht sind den Schiffs-Betreibern sprachliche Barrieren an Bord egal: „Da werden die Crews blind zusammengewürfelt und das hat Konsequenzen. Die gesamte Kommunikation innerhalb der Crews stimmt nicht und die Kommunikation nach außen stimmt auch nicht.“ Das sei ein Sicherheitsrisiko – nicht nur für den Nord-Ostsee-Kanal, sondern für die gesamte Küste Norddeutschlands. Er fordert daher ein Mindestmaß an sprachlicher Qualifikation bei der Besatzung.

Die Polizei ermittelt, warum kein Lotse an Bord war. Das beschädigte Schleusentor soll am Dienstag ersetzt werden.
Kiel
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Kiel-Holtenau: Frachter fährt gegen Schleusentor

Aber nicht nur deshalb ist Lindner, Projektleiter für den Ausbau der Oststrecke, mit dem Fortgang der Arbeiten bei Großkönigsförde mehr als zufrieden.
Fast 500 Millionen Euro investiert der Bund in das Großprojekt zwischen Großkönigsförde und Schinkel. Die Kanalsohle wird dort von 44 auf 70 Meter verbreitert, das ist der Fahrwasserbereich. Damit können sich später hier auch größere Schiffe begegnen, die heute noch in den Ausweichstellen warten müssen.
Nachtruhe wird eingehalten
Während große Wasserbauprojekte in Deutschland häufig Schlagzeilen und Rechtsstreitigkeiten mit Baufirmen und Umweltschützern als Begleitgeräusche haben, ist beim Ausbau der Kanalstrecke nur das Brummen starker Dieselmotoren großer Bagger und Traktoren zu hören, jedenfalls tagsüber.
„Die Arbeitszeiten sind zum Schutz der Anwohner von 7 bis 20 Uhr limitiert“, sagt Lindner. Während die Schifffahrt rund um die Uhr läuft, machen die gut 70 Arbeiter zur „Tagesschau“-Zeit Feierabend.
Die Arbeiten liegen aber trotzdem gut im Zeitplan. „Die Firmen haben sofort nach dem Jahreswechsel 2019/2020 angefangen, die Baustelle einzurichten. Inzwischen werden 6000 Kubikmeter Erdreich pro Tag bewegt“, sagt Lindner.
Baustelle gut sichtbar
Die vier Bagger haben inzwischen bereits auf mehreren Hundert Metern die neue Böschung auf dem Nordufer des Kanals angelegt. „Es ist schon sehr viel zu sehen“, so Lindner.
Die Erdmassen werden zurzeit nur auf dem Landweg mit Traktoren auf vorher ausgewählte Flächen in der Nähe gebracht. 2,5 Millionen Kubikmeter Erdreich sollen in diesem ersten Abschnitt umgelagert werden.
20 bis 25 Traktoren ziehen sogenannte Muldenanhänger über die Baustraßen zu den Ablagerungsflächen, die die Schifffahrtsverwaltung zuvor erworben hat. „Für den Transport brauchen wir möglichst trockenes Wetter. Regen würde den Boden aufweichen. Dann könnten die Traktoren nicht fahren“, so Lindner.
Zwischenlager am Flemhuder See
Zunächst wird das Erdreich bis auf Höhe des Wasserspiegels abgebaggert und umgesetzt. „Parallel ist der Bau einer Anlegestelle begonnen worden. Wir wollen einen Teil des Baggerguts auch am Flemhuder See zwischenlagern. Dafür muss es über den Kanal transportiert werden.“
2021 soll auch die Nassbaggerei beginnen. „Dafür ist der Transport des Baggerguts in die Ostsee vorgesehen“, erklärt der Projektleiter. Das zuständige Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat die für die Verklappung vorgesehenen Flächen westlich des Kieler Leuchtturms schon im Winter vermessen.
Bis 2024 soll der erste Bauabschnitt zwischen Schinkel und Königsförde beendet sein. Die nächsten zwei folgen dann bis zum Ende des Jahrzehnts.
Für Georg Lindner geht mit den Arbeiten ein Stück Lebenswerk in die Umsetzung. 2007 stieß er zur Planungsgruppe für den Kanalausbau. Seine erste Aufgabe war damals der Naturschutz. „Das fing mit der Umsetzung der Kreuzottern an“, erinnert er sich. Diese Aktion sollte die Tiere vor dem Ausbau und den Baggern schützen. Inzwischen sind die Kreuzottern aber wieder da, wo sie vorher waren. Die Tiere haben sich mit dem Ausbau arrangiert und besiedeln wieder die Böschungsbereiche, die gerade nicht abgebaggert werden.

Eigentlich hätte es in diesem Jahr erstmals wieder fast 100 Passagen von Traumschiffen im Nord-Ostsee-Kanal geben sollen. Nach den Rückgängen bei den Passagezahlen in den Vorjahren standen 2020 die Vorzeichen auf Wachstum. Grund war die zunehmende Zahl von kleinen Kreuzfahrtschiffen, die unter den zehn Kanalhochbrücken hindurchpassen.
Nord-Ostsee-Kanal gehört zum Kreuzfahrt-Programm
Doch die Corona-Krise durchkreuzte auch die Pläne der Traumschiffe für den Kanal. Die „Bremen“ von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten war am 26. Mai bislang das einzige Hochseekreuzfahrtschiff, das die meistbefahrene künstliche Seewasserstraße der Welt in diesem Jahr durchfuhr. Mit dem Ende des Reisestopps für Kreuzfahrer dürfte sich dies jedoch nun wieder ändern.
Den Anfang macht erneut Hapag-Lloyd Kreuzfahrten mit dem ganz neuen Schiff „Hanseatic Inspiration“. Fünf Reisen soll der Neuling im August von Hamburg aus unternehmen. „Dabei gehört der Nord-Ostsee-Kanal zum Programm, das war uns sehr wichtig“, sagt Negar Etminan von Hapag-Lloyd Kreuzfahrte
Klarheit: NOK-Abgaben werden ausgesetzt Copyright THB
Für einen solchen Zahlungsstopp der „NOK-Schiffs-Maut“ hatten sich führende Organisationen der Wirtschaft eingesetzt, nachdem der Schiffsverkehr auf der verkehrsreichsten künstlichen Wasserstraße der Welt aufgrund der Corona-Pandemie dramatisch eingebrochen war. Ein Rückgang machte sich vor allem im April und Mai bemerkbar. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) in Bonn hatte Anfang Juli die Fakten auf den Tisch gelegt: Fast 2300 Schiffe weniger als 2019 befuhren den NOK von Januar bis Juni 2020.
Die maritime Wirtschaft schlug daher Alarm. Bundestagsabgeordnete aus den betroffen Ländern unterstützten den Vorstoß parteiübergreifend. Die konzertierte Aktion zeigte Wirkung: Bundesrat und Bundestag beschlossen, auf die Befahrensabgaben bis Jahresende zu verzichten. Heißt in Geld: rund zehn Millionen Euro weniger in der Kasse. Gleichzeitig wurde durch den Bund den besonders durch die Folgen betroffenen Lotsenbrüderschaften finanziell unter die Arme gegriffen. Dafür wurden acht Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Zum großen Versprechen aus Berlin fehlte noch die rechtsverbindliche schriftliche Zusage. Mit wachsender Ungeduld wurde diese seitens der maritimen Wirtschaft angemahnt. Die Kunden sind Reedereien aus dem In- und Ausland, die wollten Verbindlichkeit. Am Mittwochnachmittag war diese dann vorhanden. Was zum Beispiel die Firma United Canal Agency GmbH (UCA) in Kiel zu der freudigen kurzen Nachricht an die internationale Reederschaft veranlasste: „Just a few minutes ago it has been announced Kiel Canal Dues will be suspended as from tomorrow, July 23rd 2020.“
Für Jens Broder Knudsen, Vorsitzender der 2012 gegründeten Initiative Kiel-Canal ist dies so etwas wie ein Befreiungsschlag: „Jeder Tag zählt“, stellte er Donnerstag knapp fest. Man habe „mit Ungeduld“ auf diese offizielle schriftliche Bestätigung gewartet. Das Aussetzen dieser Abgaben und die damit einhergehende Kostenreduzierung seien dringend notwendig, „um die Kanalpassage für die Reedereien wieder attraktiv zu machen“.
Doch Knudsen geht noch einen Schritt weiter und wiederholt eine ebenfalls schon vor wenigen Wochen formulierte Forderung der von ihm geführten Initiative. Es sollte schon jetzt „geprüft“ werden, ob die Befreiungs-Frist über den 31. Dezember 2020 hinaus verlängert werden könnte. Knudsen weiter: „Es ist nicht davon auszugehen, dass die Bunkerkosten kurzfristig ein Niveau erreichen werden, welches den NOK wieder wettbewerbsfähig gegenüber der Route um Dänemark macht.“ Eine Befreiung von nur fünf Monaten würde keinen nachhaltigen Erfolg im NOK bewirken.
Knudsen ist überzeugt, dass „die Reeder eine längerfristige Planungssicherheit brauchen, damit sich die Anpassung ihrer Logistikketten lohnt.“ EHA
https://www.dvz.de/rubriken/land/detail/news/vorschlag-auf-nok-abgaben-ganz-verzichten.html
Copyright DVZ
Die nun auch durch den Bundestag formell besiegelte Aussetzung der Befahrensabgaben auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) wird durch den Markt begrüßt.
Wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt bestätigte, hat damit die am 1. Juli vom Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossene Maßnahme rechtswirksame Gültigkeit. Sie gilt zunächst bis zum 31. Dezember.
Voraussetzung war die Verkündung der Änderung der Verordnung über die Befahrungsabgaben im Bundesanzeiger am Mittwoch. Zuvor hatten Bundesverkehrsministerium und Bundesfinanzministerium der Aussetzung zugestimmt.
Einbruch um bis zu 30 Prozent
Anlass für die Maßnahme ist der Einbruch der Verkehrszahlen auf dem Nord-Ostsee-Kanal seit März. Durch stark gesunkene Ölpreise war die deutlich längere Route um Skagen herum für die Schiffe attraktiver als der Kanal geworden.
So stellt Jens B. Knudsen, Vorsitzender der Initiative Kiel-Canal (IKC), gegenüber der DVZ-Schwesterpublikation „THB“ unter anderem fest, dass diese Entscheidung grundsätzlich „ein wichtiger Schritt ist, um die Wettbewerbsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals wiederherzustellen“. Damit würdigten Parlament und auch Bundesregierung die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung der verkehrsreichsten, künstlichen Wasserstraße der Welt. Knudsen weiter: „Der NOK sichert zudem über 3.000 Arbeitsplätze in der Region und allein im Hamburger Hafen rund 51 Mio. t an dessen Gesamtumschlag.“ Zur Einordnung: Deutschlands größter Universalhafen, zugleich die Nummer drei innerhalb der Hamburg-Le Havre-Range, fertigte 2019 rund 136,6 Mio. t Ladung ab.
Schon vor Corona in kritischer Lage
Für den erfolgreichen Kieler Unternehmer und ausgewiesenen maritimen Experten hat die Coronapandemie dem Kiel Canal in einer bereits zuvor bestehenden kritischen Wettbewerbslage noch zusätzlich zugesetzt. Zur Präzision: Der NOK-Betrieb wurde belastet durch wiederholte, längere Systemausfälle der Schleusen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau, vor allem ausgelöst durch Havarien. Zudem zieht sich die Umsetzung wichtiger Modernisierungs- und Ausbauvorhaben im NOK hin, zum Beispiel der Ausbau der Oststrecke. Und: Dauerhaft niedrige Bunkerkosten aufgrund des niedrigen Rohölpreises strahlten negativ auf die Verkehrsmengenentwicklung der künstlichen Wasserstraße aus. Als direkte Folge der Coronakrise stehe jedenfalls „die maritime Wirtschaft unter massivem Kostendruck“. Der NOK erlebe einen so noch nicht dagewesenen Rückgang bei den Verkehrsmengen“, führte Knudsen weiter aus.
Dass Berlin zu dieser aktuellen Entscheidung zugunsten des NOK bewegt werden konnte, ist für Knudsen auch dem „beharrlichen Einsatz“ der Initiative Kiel-Canal, dem Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS) sowie der Politik gerade in den fünf norddeutschen Bundesländern zu verdanken. Ein Schulterschluss, der aber ganz Deutschland diene. Knudsen weist ergänzend darauf hin, dass der NOK nämlich nicht nur eine norddeutsche Angelegenheit sei, sondern dass sein Nutzwert die ganze Bundesrepublik abdecke. Er denke hier besonders an die mit stark exportorientierten Wirtschaften ausgestatteten Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Bayern. Deren Industrie, Handels- und Logistikunternehmen seien natürlich auf einen gut funktionierenden NOK und damit im weiteren Verlauf auch auf einen starken Hamburger Hafen angewiesen.
Dauerhafte Aussetzung
Auch wenn jetzt der erste Schritt zur Attraktivitätssteigerung des NOK vollzogen sei, gibt Knudsen schon jetzt diesen Denkanstoß in Richtung Berlin und der norddeutschen Landesregierungen: „Es sollte geprüft werden, ob das zeitlich befristete Aussetzen der Abgaben ausreicht oder ob eine dauerhafte Aussetzung gesamtwirtschaftlich nicht die bessere Lösung darstellen würde.“
Für Knudsen würde damit keinesfalls eine Art „Lex NOK“ geschaffen. Er verweist in diesem Zusammenhang vielmehr darauf, dass der Bund 2019 zwecks Wettbewerbsstärkung der alternativen Verkehrsträger Bahn und Binnenschifffahrt dauerhaft auf hohe Einnahmen verzichtet habe. Konkret: jährlich 350 Mio. EUR bei der Bahn und 35 Mio. EUR bei den Schifffahrtsabgaben für die süddeutschen und norddeutschen Binnenwasserstraßen. Ausgenommen wurden in diesem Entscheidungsprozess „nur der NOK und die Mosel“.
Auch bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Kiel findet die Entscheidung Anklang. „Dieses Signal aus Berlin hat der Nord-Ostsee-Kanal dringend gebraucht.“ Die Kammer freue sich jedenfalls sehr „dass die Politik das SOS aus der schleswig-holsteinischen Wirtschaft erhört hat“, kommentiert Klaus-Hinrich Vater, Präsident der IHK zu Kiel. Denn der Erfolg des NOK stehe und falle mit dessen Nutzwert: „Bricht der wirtschaftliche Anreiz für die Reeder weg, den kurzen Weg durch Schleswig-Holstein zu nehmen, leiden nicht nur die Häfen, sondern auch der Tourismus, die maritimen Unternehmen im Umfeld und nicht zuletzt die Umwelt“, umreißt Vater den Gesamtzusammenhang. Und er ergänzt: „Die Aussetzung der Befahrensabgabe kann die negativen Auswirkungen für den Schifffahrts- und Hafenstandort Deutschland nicht komplett abfangen, aber zumindest abfedern.“
Unterstützung für die Lotsen
Zufrieden ist der IHK-Chef auch damit, dass ebenfalls die unter den Folgen von Corona leidenden Lotsen gewissermaßen einen Platz unter dem staatlichen Rettungsschirm finden. „Die Unterstützung des Bundes für die Lotsen ist ein weiteres positives Signal und hilft dieser systemrelevanten und hochqualifizierten Berufsgruppe durch die Krise. Dadurch bleibt jetzt und auch in Zukunft die sichere Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal gewährleistet.“
Die guten Nachrichten aus Berlin verfehlen auch bei der Bundeslotsenkammer in Hamburg ihre Wirkung nicht. Kapitän Erik Dalege, Vorsitzender der Bundeslotsenkammer, teilte dem „THB“ auf Anfrage mit: „Es ist selbstverständlich, dass die Lotsen, wie viele andere auch, Einbußen bei ihren Einkommen hinzunehmen haben. Die Coronakrise jedoch hat für einige Seelotsreviere, in denen vor allem Fahrzeuge verschifft werden oder die stark von der Passagierschifffahrt abhängen, allerdings existenzbedrohende Ausmaße angenommen.“
Der nun beschlossene Schutzschirm garantiere damit den Erhalt dieser Lotsenorganisationen und somit auch die ständige Verfügbarkeit des Lotswesens, wie es kraft Gesetzes gefordert werde.
Der NOK wurde vor 125 Jahren eingeweiht und steht in den kommenden Jahren vor einer umfassenden technischen Modernisierung. (eha/ds)
Im Rahmen des Konjunkturpakets zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie beschloss der Haushaltsauschuss in seiner Sitzung vom 01. Juli 2020 im 2. Nachtragshaushalt finanzielle Hilfen für den Nord-Ostsee-Kanal und vorübergehende Beihilfen zur Sicherung des Lotsenwesens. Zur Kompensation der Einnahmeausfälle der Lotsen stellt der Bund 8 Mio. Euro zur Verfügung. Gleichzeitig setzt er die Befahrungsabgaben für den Nord-Ostsee-Kanal bis zum 31.12.2020 aus und verzichtet damit auf Gebühren in Höhe von 10 Mio. Euro. Bettina Hagedorn, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, erklärt die Hintergründe:
„Auch die maritime Wirtschaft rund um unsere ´Lebensader´ im Norden – dem Nord-Ostsee-Kanal – ist stark von den gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Vor allem der sinkende Rohölpreis sorgt momentan dafür, dass Reedereien den Umweg über Dänemark in Kauf nehmen, aber auch das Coronavirus sorgt für weniger Schiffe, die die Schleusen des Kanals passieren, denn schon vor Wochen hätte die Kreuzfahrer-Saison losgehen sollen. Außerdem wollen viele Reedereien ihre Crew nicht der Gefahr einer Virusinfektion aussetzen, denn bei einer Kanal-Durchfahrt müssen normalerweise viele unterschiedliche Menschen an Bord gehen.
Dadurch kam es zu einem Rückgang an Schiffspassagen im Kanal um 25 Prozent im April und um 30 Prozent im Mai gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten! Durch die Aussetzung der Befahrungsabgaben in Höhe von 10 Mio. Euro will der Bund die Attraktivität des NOK wieder steigern, um auch den existenzbedrohenden Einnahmeverlusten für Lotsen, Kanalsteurer und Schiffsmakler entgegenzuwirken und die Wettbewerbsfähigkeit der Hafenstandorte, insbesondere des Hamburger Hafens, wieder zu stärken. Das ist ein wichtiges Signal für die Zukunftsfähigkeit des Kanals, für den ich mich seit Jahren aktiv einsetze!“
Erst am 19. Februar 2020 führte Bettina Hagedorn die Veranstaltung „SOS für den Nord-Ostsee-Kanal“ mit mehr als 80 interessierten Gästen aus der Lotsenbrüderschaft, der maritimen Wirtschaft, dem DGB Nord, Vertretern der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und mit ihrem Kieler Bundestagskollegen Mathias Stein in Brunsbüttel durch. Es war die Nachfolgeveranstaltung der exakt vor 8,5 Jahren gleichlautenden Auftaktveranstaltung „S.O.S. für den Nord-Ostsee-Kanal – der Norden steht auf!“, nach der in der Summe über 2 Mrd. Euro für die Grundinstandsetzung des Nord-Ostsee-Kanals im Bundeshaushalt vom Haushaltsausschuss bereitgestellt wurden: Ein riesiger Erfolg für dieses NOK-Bündnis und den Hamburger Hafen.
„In der Region sichert der Nord-Ostsee-Kanal über 3.000 Arbeitsplätze. Dazu zählen nicht nur die über 300 Lotsen und ca. 160 Kanalsteurer, sondern auch Schiffsmakler, Werften, Handwerksbetriebe, Schiffsausrüster, Tourismusagenturen, Gaststätten- und Hotelbetreiber. Da die Lotsentätigkeit in einzelnen Revieren im Monat April um bis zu 65 Prozent eingebrochen ist, führt dies dazu, dass die Lotsen Einkommenseinbußen in ähnlicher Höhe hinnehmen müssen. Die nun beschlossenen Beihilfen in Höhe von 8 Mio. Euro dienen zur Kompensation der Einnahmeverluste und sichern den aktiven Erhalt dieser wichtigen Arbeitsplätze! Das ist sind richtig gute Nachrichten für das Lotsenwesen in Schleswig-Holstein!“
Zum Hintergrund:
Mit dem Zweiten Nachtragshaushalt 2020 werden hauptsächlich Maßnahmen des am 3. Juni 2020 vom Koalitionsausschuss beschlossenen Konjunkturpakets im Umfang von rund 103 Mrd. Euro abgebildet, damit das Konjunkturpaket schnell und entschlossen umgesetzt werden kann. Der Bund schafft damit die finanziellen Voraussetzungen, die Auswirkungen der Corona-Krise kraftvoll zu überwinden und der deutschen Volkswirtschaft einen kräftigen Schub zu geben.

https://www.shz.de/lokales/norddeutsche-rundschau/podiumsdiskussion-schuld-fuer-probleme-am-nok-tragen-bayrische-verkehrsminister-id27448612.html?fbclid=IwAR2f9P4cN-MnDKCL9KKYBY42PO9EAJDm1Jwq5c2yEW3L0L3XRZLNUCC36D8
Copyright Norddeutsche Rundschau
Seit Jahren hakt es bei der Schleusensanierung und dem Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals.
Robust – mit leichten Defiziten Copyright Norddeutsche Rundscha
danke Frank Poeschus
Der Nord-Ostsee-Kanal ist 125 Jahre alt – gefeiert wird erst im nächsten Jahr / Ein Interview mit den NOK-Verantwortlichen: Ist die Wasserstraße noch zukunftsfähig?
Rendsburg /Berlin Weniger Schiffe, weniger Fracht – 2020 ist bisher kein gutes Jahr für den Nord-Ostsee-Kanal. Zum 125-Jahr-Jubiläum am 21. Juni leidet die künstliche Wasserstraße an den Auswirkungen der Corona-Krise und einer veralteten Infrastruktur. Dennoch: Der Bund glaubt an die Wettbewerbsfähigkeit des NOK und will ihn mit Milliardeninvestitionen fit machen. Ein Interview mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, und dem Präsidenten der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Professor Dr. Hans-Heinrich Witte.
Ohne Corona hätte es in diesem Jahr ein großes Fest zum Kanaljubiläum gegeben. Wäre Ihnen angesichts seit langem sinkender Frachtzahlen und einer Fülle an Baustellen – Schleusen, Ausbau, Kanaltunnel – überhaupt zum Feiern zumute gewesen?
Ferlemann: Gerade wir, die dem Kanal eng verbunden sind, hätten das 125-jährige Jubiläum des Nord-Ostsee-Kanals sehr gerne mit allen, die mit dem Kanal zu tun haben, mit einem großen Schiffskorso gefeiert. Das wäre mir eine große Freude gewesen. Am Kanal laufen diverse anspruchsvolle Baumaßnahmen. Wir investieren in den kommenden Jahren über zwei Milliarden Euro in die Zukunft dieser internationalen Wasserstraße. Die Ladungsmengen sind nach wie vor auf einem hohen Niveau. Und insbesondere für den Hamburger Hafen, den größten deutschen Seehafen, spielt der NOK eine ganz besondere Rolle. Und was die Feierlichkeiten angeht, aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben – die Feier wird im nächsten Jahr nachgeholt.
Wenn wir den Investitionsstau zum Maßstab nehmen, hat der Bund die Bedeutung des NOK für die Schifffahrt offenbar jahrzehntelang kaum wahrgenommen. Erst seit 2008 werden wieder in größerem Umfang Pläne entwickelt und umgesetzt. Was hat die Kehrtwende ausgelöst?Ferlemann: Der Investitionsbedarf an den in die Jahre gekommenen Anlagen des NOK ist der Verwaltung bereits seit langem bekannt. Bei einer abnehmenden Verkehrsentwicklung auf dem NOK in Folge des Zusammenbruchs der Wirtschaft im Ostblock Anfang der 90er Jahre hatte der NOK in der Politik aber noch keine große Priorität. Dies änderte sich dann ab Ende der 90er Jahre. Innerhalb von noch nicht einmal zehn Jahren hatte sich die durch den NOK transportierte Ladungsmenge mehr als verdoppelt. Das hat dann auch die Politik gesehen und zu einer Priorisierung zu Gunsten des NOK geführt.
Die Schleuse in Brunsbüttel ist eine der Achillesfersen des Kanals. Die Fertigstellung der neuen großen fünften Schleusenkammer verzögert sich aber um mindestens vier Jahre und wird deutlich teurer, ebenso war es bei der Sanierung des Rendsburger Kanaltunnels. Warum laufen Bauprojekte dieser Größenordnung immer wieder aus dem Ruder?
Witte: Wegen der Insellage der Baustelle, der Nähe zu der vorhandenen über 100 Jahre alten Bausubstanz und des aufrecht zu erhaltenden Schleusenbetriebs handelt es sich um eine besonders anspruchsvolle Wasserbaumaßnahme. Mit dem bisherigen Verlauf dieses Großprojekts kann niemand zufrieden sein. Die Verzögerungen und die Baukostensteigerungen ärgern mich selbst am allermeisten. Es muss aber auch gesagt werden, dass die WSV in großer Anzahl und sehr erfolgreich große Bauprojekte abwickelt, ohne dass es zu größeren Problemen kommt. Das ist leider wenig bekannt.
Was ist aus Ihrer Sicht eine Grundvoraussetzung dafür, dass große Bauvorhaben zeitlich und preislich im Rahmen bleiben?
Witte: Einen Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung von großen Bauprojekten sehe ich in einer konstruktiven Baukultur, die auf das Lösen technischer Herausforderungen gerichtet ist und weniger auf kostenträchtigen Streit über einen Bauvertrag. Das führt nur zu Verzögerungen und Kostensteigerungen. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat zusammen mit der nachgeordneten WSV mit großer Einsatzbereitschaft einen Dialog mit der Bauwirtschaft angestoßen, aber auch die Bauwirtschaft muss sich bewegen. Die WSV hat sich weiterhin auf den Weg gemacht, die Verknüpfung von Planen und Bauen zu verbessern und erprobt diesbezügliche Vertragsmodelle.
Welche gesamtwirtschaftliche Bedeutung messen Sie dem Kanal heute bei?
Ferlemann: Der Nord-Ostsee-Kanal ist Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes und ein wichtiges Bindeglied im Konzept des „Motorway of the Sea“, auch „Nasse Autobahn“ genannt. Er gehört zu den Wasserstraßen, die Vorausetzung für eine leistungsfähige Wirtschaft sind. Insbesondere gilt dies für die Feederverkehre der Seehäfen Hamburg, Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven, die Verkehrsverbindungen in den Ostseeraum benötigen. Der Kanal stellt mit seinen Wege- und Zeitvorteilen für sie einen großen Wettbewerbsvorteil dar.
Warum sollte man sich als Reeder für die NOK-Passage entscheiden? Wenn es an den Schleusen Engpässe gibt, ist die Alternative rund um Skagen zumindest zeitlich oft besser planbar.
Ferlemann: Durch die Kanalpassage kann ein Umweg von zirka 450 Kilometer eingespart werden. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Mit der Nutzung des NOK sind ein schonenderer Verbrauch von Treibstoffen und die Verringerung der mit dem Warentransport einhergehenden schädlichen Emissionen verbunden, zum Beispiel weniger Kohlendioxid-Ausstoß. Man spart Zeit und Geld. Und nicht zuletzt ist der Kanal sicherer, da er den jahreszeitlich bedingten Einflüssen aus Starkwindperioden wesentlich weniger ausgesetzt ist als der Seeweg um Skagen.
Die Ausbaukapazität des Kanals ist begrenzt durch Höhe und Weite der Brücken, städtische Bebauung sowie den Rendsburger Kanaltunnel, gleichzeitig sind in den vergangenen Jahren immer größere Frachtschiffe vom Stapel gelaufen. Schätzen Sie diese Gemengelage in der langfristigen Perspektive als Wettbewerbsnachteil ein?
Ferlemann: Nein! Alle baulichen Verbesserungen lassen unmittelbar eine Reaktion bei den Kunden erwarten. Dies gilt insbesondere auch bei einer Verbreiterung und Vertiefung des Kanals. Im Ergebnis führt dies zum Einsatz größerer Schiffe beziehungsweise einer Erhöhung der Abladetiefen der eingesetzten Schiffe. Zudem ist bekannt, dass die Reeder bei bekannten Randbedingungen optimierte Schiffe speziell ausgerichtet an den Maximalabmessungen bauen lassen würden. Heute gibt es bereits solche NOK-Max-Schiffe.
Was ist aus Sicht der Ingenieure die größte Herausforderung beim Betrieb des NOK?
Witte: Am Nord-Ostsee-Kanal haben wir es mit einer sehr robusten und ausgeklügelten Technik zu tun. Das heißt zum Beispiel für den Betrieb der Schleusen, dass ein spezielles Know-how erforderlich ist, um die in die Jahre gekommenen technischen Anlagen zu betreiben und funktionstüchtig zu halten. Benötigt werden also Erfahrung und fundiertes Fachwissen. Die größte Herausforderung dabei ist, dass alle Arbeiten während des laufenden Schiffsverkehrs zu erledigen sind. In der Praxis kommt hinzu, dass wir gelegentlich von Havarien überrascht werden, auf die wir schnell und flexibel reagieren müssen. 125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal sind uns eine Verpflichtung.
Wenn Sie vor über 125 Jahren die Möglichkeit gehabt hätten, den Kanalverlauf zu planen, was hätten Sie anders gemacht?
Witte: Grundsätzlich gar nichts. Der Bau des Kanals ist eine herausragende Leistung der Erbauer gewesen. Sicher ließen sich aus heutiger Sicht im Detail Planungen verändern, aber es dominiert eindeutig der große Respekt vor dieser herausragenden Leistung.
Einem „Geburtstagskind“ gibt man ja üblicherweise gute Wünsche mit auf den Weg. Was würden Sie dem Nord-Ostsee-Kanal wünschen?
Ferlemann: Ich wünsche dem Kanal, dass er auch noch in 125 Jahren die meist befahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt sein wird. Genauso sehr würde ich mich freuen, wenn der NOK für Schleswig-Holstein ein identitätsstiftendes Wahrzeichen bleibt.
Der Kanal ist eine touristische Attraktion, Radfahrer und Spaziergänger nutzen die Wirtschaftswege an beiden Ufern. Welchen Abschnitt finden Sie – rein touristisch betrachtet – am attraktivsten?
Witte: Ganz persönlich ist für mich die Fahrt mit der kleinen Fähre zwischen Kiel-Wik und Kiel-Holtenau besonders attraktiv und die Gegend rund um die Eisenbahnhochbrücke Rendsburg, eine herausragende Ingenieurleistung! Ansonsten gibt es entlang des Kanals viele schöne Orte mit hohem Erholungswert für Besucher. Unsere Schleusenanlagen gehören definitiv zu den Highlights und übrigens auch die Radwege entlang des NOK.
Die Fragen stellte unser Redaktionsmitglied Dirk Jennert
Im April 2020 startet die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes gemeinsam mit den Partnern dbh Logistics IT AG, Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS und TTS TRIMODE Transport Solutions GmbH das Projekt SchleusenNOK40 zur Optimierung des Schleusenmanagements am Nord-Ostsee-Kanal.
https://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Nord-Ostsee-Kanal-Historische-Krise-zum-125.-Geburtstag
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Kiel. Kurz vor dem 125. Geburtstag am 21. Juni herrscht am Nord-Ostsee-Kanal Krisenstimmung. Die Verkehrszahlen sind durch die Corona-Krise massiv eingebrochen. Im Monat Mai wurde ein historisch schlechtes Ergebnis erzielt. Nun ruht die Hoffnung darauf, dass das Bundesverkehrsministerium die Gebühren für die Passage senken wird, um die Durchfahrt wieder finanziell attraktiver zu machen.
„Hier muss etwas geschehen“, sagt der Kieler Bundestagsabgeordnete Mathias Stein (SPD). „Die Aussetzung der Befahrungsabgaben ist ein richtiger Schritt.“ Stein erinnert daran, dass die Schifffahrtsabgabe im Jahr 2019 für fast alle deutschen Wasserstraßen ausgesetzt wurde. Nur Schiffe auf der Mosel und dem Nord-Ostsee-Kanal müssen seitdem noch eine Gebühr entrichten.
Zuvor hatte der Nautische Verein Kiel in einem offenen Brief an das Bundesverkehrsministerium eine befristete Aussetzung der Abgabe aufgefordert. Die Zahlen sind dramatisch. Wie die Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt auf Anfrage mitteilt, ging die Schiffszahl im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 752 auf 1720 zurück – ein Einbruch um 30 Prozent. Bei den Ladungsmengen gab es einen Rückgang um 25,5 Prozent auf nur noch 4,89 Millionen Tonnen.
Durch Auswertung der verfügbaren Datenströme wird in Kombination mit den Praxiserfahrungen der Spezialisten vor Ort ein intelligentes Schleusenmanagement- und -informationssystems für den Nord-Ostsee-Kanal geschaffen. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Dieses Projekt ist ein Spitzen-Beispiel, wie Digitalisierung die Schifffahrt voranbringt: Der Schleusenbetrieb wird noch transparenter, effizienter und kundenfreundlicher. Damit halten wir nicht nur den Kanal attraktiv für die Schifffahrt, sondern verbessern mittelbar auch die Logistikwirtschaft in den nachfolgenden Häfen.“ Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND (Modernitätsfonds) mit mehr als 1,5 Millionen Euro gefördert.
Ein Projekt für verbesserte Güterlogistik auf dem Nord-Ostsee-Kanal
Als strategische Verbindung zwischen der Nord- und Ostsee ist der Kanal schon heute eine der am häufigsten befahrenen Wasserstraßen weltweit und trägt zur ressourcensparenden und zukunftsfähigen Ausrichtung der Logistik bei. Gleichzeitig ist das Gebiet in den vergangenen Jahren jedoch von vielen Baustellen betroffen gewesen, was die verantwortlichen Schleusenmeister/innen immer wieder vor die Herausforderung eines sicheren und strukturierten Schleusenbetriebs stellt.
Um trotz der weitreichenden Baumaßnahmen und des erhöhten Verkehrsaufkommens für verbesserte Abläufe am Nord-Ostsee-Kanal zu sorgen, ist eine Unterstützung des Schleusenmanagements durch Digitalisierung eine entscheidende Grundlage. Ein schiffsdatenbasiertes System fehlt bisher. Das Projekt SchleusenNOK40 will das Zulaufmanagement deutlich vereinfachen, um diesen transparenter effizienter und damit gleichzeitig kundenfreundlicher zu gestalten.
Auf Basis von umfassenden Datenbeständen werden passgenaue Prognosen zur Auslastung der Schleusen erstellt, um das Schleusenpersonal bei seinen Entscheidungen zu unterstützen. Gleichzeitig ermöglichen Rückmeldungen an den Elektronischen Wasserstraßen-Informationsservice, sich verlässlich über die Verkehrssituation am Kanal zu informieren und den Nutzern des Wasserweges eine möglichst umfassende Auskunft zu bieten. Besonders für die wirtschaftliche Planbarkeit von Lieferketten ist dies von entscheidender Bedeutung, um die Warte- und Abfertigungszeiten zu senken und die Kosten effektiv zu reduzieren.
Digitalisierung und Erfahrung als Grundlage für ein zukunftsfähiges System
Bei der Entwicklung des Systems setzen die Projektpartner auf die Zusammenführung von umfassenden Datenbeständen, wie z. B. Wetter- und Klimadaten, Navigations- und Geodaten. Aus diesen Daten und mithilfe maschineller Lernverfahren und stochastischer Analyseverfahren werden Prognosen erstellt. Gleichzeitig kommen Problemmodellierungs-, Lösungs- und Optimierungsansätze unter anderem aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz zum Einsatz. Ziel ist es, dass die Prognosen zunehmend exakter werden, um die Zeiten mit der höchsten Auslastung zuverlässig und transparent angeben zu können.
Darüber hinaus soll ein wissensbasiertes Planungstool für optimierte Schleusenbelegungen entwickelt werden, in das die Erfahrungen des Schleusenpersonals einfließen und dieses beim Schleusenbetrieb unterstützt. Das geplante System bleibt jedoch offen und stetig erweiterbar, um sich den Entwicklungen der Kanalverwaltung anzupassen und auch bei weiterführenden Entwicklungen eine strukturierte Basis zur Verfügung zu haben.
Der Beginn eines erfolgreichen Projekts
Der Grundstein für das Projekt SchleusenNOK40 wurde im Rahmen des Kick-Offs am 06.04.2020 gelegt. Bis zum 31.03.2023 soll das Projekt fertiggestellt werden, um für eine Vereinfachung des Zulaufmanagements am Kanal zu sorgen. In der Anforderungsanalyse ist die Durchführung von Workshops mit möglichst vielen beteiligten Nutzern geplant. Auf diese Weise lassen sich alle Anforderungen erfassen, um den Umgang mit dem System so einfach und bedarfsgerecht wie möglich zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Aspekt in der ersten Phase ist die Analyse vorhandener Datenquellen hinsichtlich der Nutzbarkeit, damit sich technische und anderweitige Voraussetzungen prüfen lassen und eine sichere Umsetzung in der Praxis ermöglicht wird.
Durch die Beteiligung der Partner dbh, Fraunhofer FOKUS und TTS TRIMODE ist ein starkes und erfahrenes Team involviert, um das Forschungsprojekt SchleusenNOK40 technisch als auch personell im vorhandenen Zeitrahmen funktional und sicher umzusetzen. Auf diese Weise gelingt es im weiteren Projektverlauf, das Schleusenpersonal bei allen aktiven Entscheidungen zu unterstützen und die Transparenz grundlegend zu erhöhen. So führt die Digitalisierung zu einer verlässlichen und strukturierten Vorgehensweise an der Schleuse, um Planung und Informationsfluss zu vereinfachen und nach Abschluss des Forschungsprojektes von einem modernen und bereichernden System zu profitieren.
Die große Flaute Copyright Norddeutsche Rundschau
Im April 25 Prozent weniger Schiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal – und es kann noch schlimmer kommen
Kiel Wenn die kräftigen PS-Boliden der Kieler Schleppgesellschaft (SFK) tagelang arbeitslos an der Kaikante liegen, ist das für Küstenbewohner ein untrügliches Zeichen: Auf Nord- und Ostsee – besonders aber in den Schleusen und auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) – ist wenig los. Das steht jetzt auch offiziell fest: Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben im April 2020 rund 25 Prozent weniger Schiffe den NOK befahren – „insgesamt nur 1749“, teilt Claudia Thoma von der Wasser und- Schifffahrtsdirektion in Kiel mit. Bei den Ladungsmengen registrierte die Behörde nach 7,01 Millionen Tonnen im April 2019 jetzt nur noch 5,01 Millionen, das entspricht einem Minus von 29 Prozent.
„Hauptfaktoren für die aktuell rückgängigen Verkehrszahlen im Nord-Ostsee-Kanal sind die coronabedingt nachlassende Umschlagsaktivität in den Häfen der Nord- und Ostsee und die niedrigen Bunkerpreise. Dies führt dazu, dass Schiffe die Skagenroute wählen“, erklärt Thoma.
Der Ältermann der Lotsenbrüder fürchtet, dass diese Talfahrt noch nicht zu Ende ist. „Auch die ersten beiden Maiwochen sahen alles andere als gut aus.“ Er will nicht ausschließen, dass der Rückgang gegenüber dem Vorjahr sogar 40 Prozent ausmachen wird.
Auch Probst verweist auf niedrige Treibstoffkosten und den abnehmenden Zeitdruck, der die Reeder veranlasst die längere Route rund um Dänemarks Nordspitze zu nehmen. Anfang des Jahres hat eine Tonne Schweröl noch 350 Dollar gekostet, im Moment zahlen die Schiffe gerade mal 100 Dollar.
Aber auch die Sorge vor einer Infektion der Besatzung hält laut Probst viele Reeder davon ab, mit ihren Schiffen durch den Kanal zu gehen. Sie wollen maximale Kontaktarmut. Kanalsteurer, Lotsen, Agenten die zwischen Kiel und Brunsbüttel das Schiff betreten, werden als Gefahr angesehen.
Der massive Rückgang der Passagen verursacht bei den Lotsen erhebliche finanzielle Einbußen. Sie gelten zwar als Selbstständige, ihre Brüderschaft hat aber einen öffentlich-rechtlichen Status – deshalb fallen sie durch alle Raster staatlicher Sofortprogramme.
Jens Broder Knudsen, Vorsitzender der Initiative Kiel-Canal, forderte kürzlich in einem Brief an das Bundesverkehrsministerium die Senkung der Abgaben für das Befahren des Kanals, um die Wasserstraße attraktiver zu machen. Angesichts der milliardenschweren Investitionen in die Kanalverbreiterung und des Neubaus der Schleusen macht der vorübergehende Verzicht auf die Befahrensgebühren den Kohl auch nicht mehr fett, meinen Experten.
Derweil stehen nicht nur die Deutschen Werften am Abgrund und fordern Neubauaufträge der öffentlichen Hand (wir berichteten). Auch der Verband Deutscher Reeder (VDR) schlägt Alarm und sieht die nationale Handelsflotte in Gefahr. Die Umsätze und Frachtraten seien im Schnitt um 30 bis 40 Prozent zurückgegangen. Ein weiterer Verfall wird für die kommenden Monate erwartet. Fast 500 Schiffe seien weltweit ohne Aufträge, das sei das höchste Niveau aller Zeiten. kim
Werften und Reeder in Not Copyright Nordeutsche Rundschau
Weltweiter Warentransport geht zurück / Kreuzschifffahrt zusammengebrochen / Neue Schiffe auf Jahre hinweg kaum nachgefragt
Eckart Gienke Hamburg Werften und Schifffahrt in Deutschland und weltweit stehen vor einer harten Durststrecke, die viele Betriebe die Existenz kosten könnte. Es sei für längere Zeit mit einer äußerst geringen Nachfrage nach Schiffen aller Art zu rechnen, teilte der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) am Dienstag in Hamburg mit. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) befürchtet, dass wesentliche Teile der deutschen Handelsflotte in ihrer Existenz gefährdet sind. Auf dem Spiel stehen in Deutschland mehrere zehntausend Arbeitsplätze.
Die deutschen Schiffbauer konnten sich nach der Finanzkrise vom weltweiten Abwärtstrend abkoppeln, indem sie sich erfolgreich auf Kreuzfahrtschiffe, Luxusyachten, Fähren und Spezialschiffe spezialisierten. Während die weltweite Produktion von Schiffen seit dem Spitzenjahr 2011 um 40 Prozent schrumpfte, gingen immer mehr Aufträge an deutsche und europäische Werften. Rund 95 Prozent aller Kreuzfahrtschiffe werden in Europa gebaut und die Branche erlebte einen jahrelangen Boom.
Auch jetzt reicht das europäische Auftragsbuch rechnerisch für vier Jahre und damit deutlich länger als in den asiatischen Schiffbauländern China, Japan und Korea. „Es ist aber zu erwarten, dass neue Bestellungen in diesem Segment für einige Jahre vollständig ausbleiben“, sagte VSM-Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken. Vielen Betrieben werde daher die Arbeit ausgehen. Zwischen dem Bauvertrag und der Ablieferung liegen drei bis vier Jahre. Deshalb sei es eine Möglichkeit, die Bauzeit der vorhandenen Aufträge zu strecken.
„Die Corona-Pandemie trifft die Branche in einer Phase, in der ohnehin schon seit Jahren die Auftragseingänge geringer als die Produktion sind und die globalen Schiffbaukapazitäten nicht ausgelastet“, sagte Lüken. Die asiatische Konkurrenz reagiere auf die angespannte Lage schon jetzt mit weiteren Preisnachlässen und hohen staatlichen Subventionen.
Mit den Zulieferern in der komplexen Wertschöpfungskette stehe der deutsche Schiffbau für rund 200 000 Arbeitspätze, sagte Lüken. Um über das Auftragsloch hinwegzukommen, fordere der Verband, Aufträge für Schiffe der öffentlichen Hand vorzuziehen. Zudem sollte auf europäischer Ebene ein Erneuerungsprogramm für die Handelsflotte aufgelegt werden
Ähnlich dramatisch sehen die Reeder ihre Lage. Die Umsätze der Reedereien seien im März und April im Durchschnitt um 30 bis 40 Prozent zurückgegangen, teilte der VDR in Hamburg als Ergebnis einer Umfrage bei rund 50 Schifffahrtsunternehmen mit, darunter die 30 größten deutschen Reedereien. Fast die Hälfte spüre schon jetzt eine erhebliche Beeinträchtigung ihrer Liquidität und die Charterraten für Schiffe seien um bis zu 40 Prozent zurückgegangen. Fast 500 Schiffe weltweit seien ohne Beschäftigung und fahren deshalb nicht, so viele wie noch nie.
Die meisten deutschen Reeder arbeiten ähnlich wie Autovermieter oder Leasing-Firmen und kümmern sich nur um die Schiffe, die sie an Linienreedereien verchartern. „Wesentliche Teile der deutschen Handelsflotte sind in ihrer Existenz gefährdet“, sagte VDR-Präsident Alfred Hartmann.
Die deutsche Schifffahrt habe bereits nach der Finanzkrise 2008/09 rund 1500 Schiffe verloren, ein Drittel der Flotte. Sollten sich Produktion und Konsum nicht rasch erholen, könnten die Folgen der Pandemie noch weitaus härter werden. Würde ein weiteres Drittel der Flotte verloren gehen, wäre Zehntausende Arbeitsplätze am Standort Deutschland gefährdet.
Reeder und Werften erwarten aber auch, dass der Markt nach einigen Jahren zurückkommt. Dann werden vermutlich noch komplexere Schiffe benötigt, eine Stärke des deutschen Standortes.
„Der April war der Monat mit den wenigsten Schiffspassagen seit Langem. Wir haben einen Rückgang bei den Passagen um 40 Prozent registriert“, sagt Jens-Broder Knudsen. 2200 bis 2800 Schiffe passieren normalerweise pro Monat den Kanal. Nach KN-Informationen waren es im April unter 2000 Schiffe.
Die konkreten April-Zahlen ermittelt die Generaldirektion Wasserstraßen Schifffahrt (GWDS) in den nächsten Tagen. Für die Makler steht aber schon fest: Der April hat einen bislang beispiellosen Einbruch bei den Verkehrszahlen gebracht.
Abgabensenkungen sollte Ausweg aus der Krise sein
Ein Ausweg aus der Krise sollte die Senkung der Abgaben sein, die Reeder für die Passagen ihrer Schiffe zahlen müssen. Bereits Anfang April hatte die Initiative Kiel Canal sich deshalb mit einem Schreiben ans Verkehrsministerium gewandt. Dem Hilferuf aus Schleswig-Holstein erteilte das Ministerium aber eine deutliche Absage.
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Brunsbüttel
Mehr Tempo beim Schleusenbau gefordert
Unterstützung für Kanalsteurer
„Wir haben uns mit Nachdruck dafür eingesetzt, dass die Mitglieder des Kanalsteurervereins von der Bundesagentur für Arbeit als bezugsberechtigt für Kurzarbeitergeld anerkannt werden. Denn sie leisten eine unheimlich wichtige Arbeit für einen sicheren Schiffsverkehr auf dem NOK und damit für die Versorgung der Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern“, teilte Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), jetzt mit. Die Kanalsteurer werden nun grundsätzlich als bezugsberechtigt für Kurzarbeitergeld angesehen und erhalten so schnelle Hilfestellung bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie.
„Erstmals ist es uns nun möglich, für Umsatzrückgänge, die aus Einbrüchen der Schifffahrtszahlen auf dem Nord-Ostsee-Kanal resultieren, finanzielle Unterstützung zu erhalten“, sagte Alexander Knop, stellvertretender Vorsitzender des Vereins der Kanalsteurer, am Freitag gegenüber dem THB. In der Vergangenheit sei ihnen die Möglichkeit der Antragsstellung verwehrt worden: „Ein Missstand, der für uns aufgrund der Tatsache, dass wir wie jeder andere sozialversicherungspflichtige Arbeitgeber in Deutschland Sozialabgaben abführen, nicht nachvollziehbar war“, so Knop. Nun ende ein langer Weg der Ungewissheit, der jedem Kollegen ein ganzes Stück mehr Sicherheit bringe.
Darüber hinaus hat das BMVI Schutzausrüstungen in Form von OP-Masken und Handschuhen für die Kanalsteurer und die Seelotsen zur Verfügung gestellt. bek
Ein Grund dafür sei der günstige Treibstoff, der Fahrten um Kap Skagen (Dänemark) attraktiver macht.
“Mit den seit Jahresbeginn 2020 sinkenden Brennstoffpreisen beobachten wir auf dem Nord-Ostsee-Kanal einen leichten Rückgang der Verkehre und damit auch der Ladungsmengen”, erklärte eine Sprecherin der Generaldirektion.
Darüber hinaus würden in den Häfen wegen der Corona-Krise weniger Schiffe abgefertigt, weswegen auch weniger Zubringerschiffe den Kanal passierten.
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Die Zahl der Frachter sei um 4,65 Prozent auf 2348 gesunken, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt am Dienstag auf Anfrage mit.
Die Ladungsmenge ging im selben Zeitraum um 3,58 Prozent auf knapp 22 Millionen Tonnen zurück.
Kiel (/lno) – Auf dem Nord-Ostsee-Kanal sind im ersten Quartal 2020 weniger Schiffe als im Vorjahreszeitraum unterwegs gewesen.
Die Stärke des Verkehrs auf der wichtigen Wasserstraße zwischen Nord- und Ostsee schwankt von Monat zu Monat.
Trotz des Quartalsrückgangs war im Februar ein Plus 7,38 Prozent bei der Zahl der Schiffe im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet worden.
Dafür war der Rückgang im März mit minus 10,86 Prozent umso stärker.
Im Januar hatten 9,16 Prozent weniger Schiffe den Kanal befahren.
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„Der Kanal muss wettbewerbsfähig zur Skagenroute bleiben. Wenn die Schifffahrt weiter zurückgeht, sind hier auch viele Arbeitsplätze in Gefahr“, sagt Jens-Broder Knudsen, der Vorsitzende der Initiative Kiel-Canal, in der Firmen und Kommunen vereint sind.
Schiffe müssen für die Kanalpassage eine Vielzahl an Abgaben entrichten. Neben den Gebühren für die Lotsen und der Kanalsteurer gibt es auch Abgaben, die letztlich nur dem Staat zufließen. Dazu zählen die Befahrungsabgaben und die Lotsabgabe, aus der Kosten für Lotsenboote und die Infrastruktur bezahlt werden.
Aussetzung der Befahrungsabgabe
„Nach der Finanzkrise 2008 gab es auch schon mal eine Absenkung der Lotsabgabe um zehn Prozent. Das wäre jetzt auch ein Schritt. Darüber hinaus wäre eine befristete Aussetzung der Befahrungsabgabe ein deutliches Signal an die Schifffahrt“, so Knudsen. Ein Schreiben mit der Bitte um Unterstützung ist an das Bundesverkehrsministerium geschickt worden.
Auslöser der Kanalkrise sind die Treibstoffkosten, die als Folge der Corona-Krise gesunkenen sind. Im Moment ist es für die Reeder von Schiffen billiger, den Weg um Dänemark und Skagen zu nehmen. Die Tonne Schweröl kostet erstmals seit Jahren in Rotterdam nur noch 170 Dollar. Selbst schwefelarmer Kraftstoff und der saubere Marinediesel sind auf Tiefststände von 218 und 260 Dollar pro Tonne gesunken. Diese Treibstoffe kosteten noch im Januar deutlich über 500 Dollar pro Tonne.
Weg um Skagen scheint sich zu lohnen
Der Weg um Skagen ist zwar je nach Schiff und Zielhafen um ein bis zwei Tage länger und bedeutet zwischen 30 und 60 Tonnen mehr Treibstoff als die Kanalroute, bei der es außerdem mit 7,5 Knoten (15 Kilometern/Stunde) auch ein Tempolimit gibt. Aber er scheint sich zu lohnen.
Die Folge ist ein dramatischer Rückgang bei den Kanalpassagen. Statt der sonst üblichen 80 bis 100 Schiffspassagen pro Tag kommen aktuell weniger als 60 Schiffe. Das ist auch in der Statistik erkennbar: So ging die Schiffszahl im ersten Quartal nach Angaben der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt um 4,65 Prozent zurück. Zwar war im Februar die Schiffszahl gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 170 gestiegen, doch im März folgte dann der Rückgang um 286. Bei den Ladungsmengen beträgt der Rückgang im Quartal 3,58 Prozent gegenüber 2019. Auch hier hat der März mit fast zehn Prozent den stärksten Rückgang, während es im Februar noch einen leichten Anstieg gab.
Von Asien um Afrika nach Europa
Die Auswirkungen der Talfahrt beim Ölpreis sind auch in der weltweiten Schifffahrt spürbar. Erste Reedereien wählen seit Mitte März auf dem Weg von Asien nach Europa sogar den Weg um Afrika.
Die Ersparnis durch den Verbrauch mehrerer hundert Tonnen Treibstoff ist günstiger als die Zeitersparnis durch den kostenpflichtigen Suezkanal. Die staatliche ägyptische Kanalverwaltung des Suezkanals hat sofort reagiert und die Gebühren für Containerschiffe bereits Anfang April bis zunächst Ende Juni um sechs Prozent gesenkt. „So etwas brauchen wir am Kanal auch“, fordert Knudsen.
Corona: Formalitäten werden elektronisch erledigt
„Ich kann diese Forderung nur unterstützen. Der Verkehr ist auf dem Kanal seit März stark zurückgegangen“, so Matthias Probst, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOKI in Brunsbüttel.
Viele Reeder plagt aber auch die Sorge vor einer Einschleppung des Coronavirus bei der Kanalpassage. Darauf haben Lotsen und Kanalsteurer reagiert. Seit dem Wochenende tragen sie alle an Bord der Schiffe Mundschutz bei der Arbeit. Die Abfertigung durch die Schiffsmakler in den Schleusen erfolgt inzwischen ohne Kontakt mit der Besatzung und ohne den Besuch an Bord.
Die Makler bringen die Dokumente an die Gangway. Dort übernehmen Besatzungsmitglieder die Dokumente und bringen sie zum Quittieren zum Kapitän.
Flexible Arbeitszeiten
„Wir haben unsere Arbeitsabläufe auch verändert und an die neuen Bedingungen angepasst“, so Jann Peteresen, Geschäftsführer der Maklerei UCA aus Kiel. Um den Rückgang der Abfertigungen in der Belegschaft aufzufangen, wurden jetzt in Abstimmung mit dem Betriebsrat flexiblere Arbeitszeiten eingeführt, so Petersen.
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Kiel
Weniger Schiffsverkehr auf Nord-Ostsee-Kanal
21.04.2020, 16:43 Uhr | dpa

Ein Frachtschiff fährt auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild (Quelle: dpa)
Auf dem Nord-Ostsee-Kanal sind im ersten Quartal 2020 weniger Schiffe als im Vorjahreszeitraum unterwegs gewesen. Die Zahl der Frachter sei um 4,65 Prozent auf 2348 gesunken, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt am Dienstag auf Anfrage mit. Die Ladungsmenge ging im selben Zeitraum um 3,58 Prozent auf knapp 22 Millionen Tonnen zurück.
Ein Grund dafür sei der günstige Treibstoff, der Fahrten um Kap Skagen (Dänemark) attraktiver macht. „Mit den seit Jahresbeginn 2020 sinkenden Brennstoffpreisen beobachten wir auf dem Nord-Ostsee-Kanal einen leichten Rückgang der Verkehre und damit auch der Ladungsmengen“, erklärte eine Sprecherin der Generaldirektion. Darüber hinaus würden in den Häfen wegen der Corona-Krise weniger Schiffe abgefertigt, weswegen auch weniger Zubringerschiffe den Kanal passierten.
Die Stärke des Verkehrs auf der wichtigen Wasserstraße zwischen Nord- und Ostsee schwankt von Monat zu Monat. Trotz des Quartalsrückgangs war im Februar ein Plus 7,38 Prozent bei der Zahl der Schiffe im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet worden. Dafür war der Rückgang im März mit minus 10,86 Prozent umso stärker. Im Januar hatten 9,16 Prozent weniger Schiffe den Kanal befahren.
Brunsbüttel
Die Digitalisierung soll das Leben erleichtern und Abläufe schneller machen. Auf dem Nord-Ostsee-Kanal sorgt die Digitalisierung der Verkehrslenkung aber immer wieder für Staus – am Freitag war es ein Software-Problem.
Mehr als 20 Schiffe lagen am Freitag stundenlang in Kiel und Brunsbüttel vor und in den Schleusen fest. Erst gegen 14 Uhr war wieder ein normaler Betrieb auf der meistbefahrenen künstlichen Seewasserstraße möglich. „Unsere Techniker mussten den Rechner ausbauen und neu aufsetzen. Erst dann lief das System wieder“, sagte Thomas Fischer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Brunsbüttel.
Es kommt immer wieder zu Ausfällen
Aufgetreten war der Computerfehler am frühen Morgen gegen fünf Uhr. „Das Weg-Zeit-Diagramm für die Schifffahrt wurde nicht mehr auf den Bildschirmen angezeigt“, so Fischer. Anhand dieses Diagramms werden die Passagezeiten und Positionen aller Schiffe auf dem Kanal erfasst und dargestellt.
Bis 2006 geschah das auf dem Papier mit Lineal und Bleistift. Durch die Einführung eines auf AIS-Daten von den Schiffen gestützten Systems wurde die Erstellung des Diagramms dann digitalisiert.
Seit 2014 kommt es immer wieder zu Ausfällen der Software oder des Rechners in der Zentrale. Inzwischen stoppten die Störungen nun zum dritten Mal das Einschleusen von Schiffen in den Kanal komplett, so dass die Wasserstraße über Stunden gesperrt werden musste.
https://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Ein-Computerproblem-legt-erneut-den-Nord-Ostsee-Kanal-lahm
Kiel
Gegen 5 Uhr trat das Problem mit dem Computerprogamm auf. „Wir lassen deshalb größere Schiffe mehr in den Kanal. Die Schiffe, die im Kanal sind, werden noch herausgelassen“, so Matthias Visser vom Wasserstraßen und Schifffahrtsamt Kiel.
In Kiel und Brunsbüttel ankern bereits mehrere Schiffe vor den Schleusen. Wie lange die Reparaturarbeiten andauern und ob es während des Wochenendes eine Reparatur geben wird, ist noch unklar. „In Brunsbüttel wird mit Hochdruck an dem Problem gearbeitet“, so Visser. Zuletzt hatten Techniker die Software meist noch am selben Tag wieder einsatzbereit bekommen.
Die Verkehrszentrale in Brunsbüttel überwacht den gesamten Schiffsverkehr im Kanal. Dafür werden Bildschirme mit Verkehrsdiagrammen eingesetzt, die die Passagezeiten der Schiffe in den Ausweichstellen koordinieren. Dies geschah bis 2007 manuell per Weg-Zeit-Diagramm.
Vollsperrung für große Schiffe auf unbestimmte Zeit
Hilfe hat die Verkehrszentrale am Morgen durch Lotsen bekommen. „Es ist ein Kollege von uns in der Verkehrszentrale, der die Kollegen vom WSA dort unterstützt“, sagte Matthias Probst, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK 1 aus Brunsbüttel.
Gemäß eines Notfallplans werde am Vormittag der Verkehr für kleinere Schiffe der Verkehrsgruppe 1 bis 3 wieder aufgenommen. Für die größeren Schiffe der Verkehrsgruppe 4 bis 6 bleibt die Sperrung aber bestehen.
In Kiel und Brunsbüttel warten mehrere größere Schiffe auf das Einschleusen. Die Störung soll im Laufe des Nachmittags behoben werden. Danach wird der Kanal wieder für alle Schiffsgrößen freigegeben.
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Notfallplan gibt es seit vergangenem Jahr
Nach heftiger Kritik der Lotsen wurde 2019 ein Notfallplan ins Leben gerufen. „Dieser Plan sieht vor, dass von uns Kollegen in die Verkehrszentrale gehen und die Nautiker dort unterstützen. Das ist hier dieses Mal geschehen. Mit Funkverkehr und der nötigen Erfahrung lässt sich auch sicher auf dem Kanal fahren“, sagte Martin Finnberg, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK II aus Kiel.
Nach dem gescheiterten Neustart der Software ging ein Lotse der Brüderschaft NOK I in die Zentrale. „Nach drei Stunden durften dann Schiffe bis zur Verkehrsgruppe 3 in den Kanal einschleusen. Das sind Schiffe, die überall auf dem Kanal ohne Probleme passieren können“, erläutert Matthias Probst, Ältermann der Brüderschaft NOK I aus Brunsbüttel.
Bis 10 Uhr hatten sich schon auf der Kieler Förde und der Elbe rund 20 Schiffe angesammelt. Sechs dieser Schiffe gehörten zu den Verkehrsgruppen 4 bis 6. Sie durften erst ab 14 Uhr in den Kanal. „Einige Schiffe hatten fast zehn Stunden Wartezeit“, sagte Jan Klein, Geschäftsführer der Agentur UCA, die Reedereien betreut.
Forderung nach einem Ersatz-System
Und wie geht es weiter? „Wir gehen davon aus, dass die Anlage stabil läuft“, so Thomas Fischer vom WSA. Sollte es Probleme geben, ist für die Software ein Techniker vom WSA in Rufbereitschaft. „Die Kollegen stehen auch am Wochenende zur Verfügung“, so Fischer.
Angesichts des Alters der Software hoffen die Schiffsmakler inzwischen auf eine baldige Modernisierung. „Vielleicht wäre ein neuer Computer mal ganz schön, diese Technik hat schon viele Jahre hinter sich“, sagt Jens-Broder Knudsen von der Agentur Sartori & Berger.
„Vielleicht wäre ein zweites System mal angebracht. Wenn jedes Mal für den Ausfall eines Rechners der Kanal über Stunden dicht ist, ist das auch keine Werbung“, sagte Klein. Bei kritischer IT sei der Einsatz von redundanten Systemen heute doch in großen Unternehmen Alltag. „Es würde sich für den Kanal durchaus lohnen, darüber einmal nachzudenken“, so Klein.
Der Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal war im vergangenen Jahr leicht rückläufig. Foto: Rehder
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Seit Jahren hakt es bei der Schleusensanierung und dem Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals.
Brunsbüttel | Nach nur siebenjähriger Bauzeit feierte Kaiser Wilhelm II. 1895 die Fertigstellung des rund 100 Kilometer langen Nord-Ostsee-Kanals. 125 Jahre später ist die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt.
Am NOK hängen nicht nur unmittelbar 4000 Arbeitsplätze am Industrie- und Schleusenstandort Brunsbüttel und 12.000 Beschäftigungsverhältnisse, die im direkten Zusammenhang mit dem größten Industriegebiet in Schleswig-Holstein stehen. Auch unzählige Arbeitsplätze im Hamburger Hafen und anderen Industriestandorten sind vom Kanal abhängig.
Rund 29.000 Schiffspassagen verzeichnete der NOK im vergangenen Jahr. Schiffe, die – würde es den Kanal nicht geben – über die Nordsee um Skagen fahren müssten. Das wären nicht nur 250 Seemeilen (rund 460 Kilometer) mehr, sondern auch eine entsprechend höhere Belastung für die Umwelt. „Damit ist die international wichtige Transitwasserstraße auch ein echtes Umweltthema“, so der Brunsbütteler Hafenchef, Frank Schnabel. Dessen waren sich auch die Teilnehmer der Podiumsdiskussion der SPD-Bundestagsfraktion unter dem Titel „S.O.S. für den Nord-Ostsee-Kanal – Der Norden steht auf!“ Brunsbüttel einig.
Weiterlesen: Ältermann Matthias Probst fordert mehr Tempo bei Ausbau des Nord-Ostsee-Kanal
„Wir haben diese Veranstaltung ganz bewusst unter dasselbe Motto gestellt wie vor rund achteinhalb Jahren“, sagte Gastgeberin Bettina Hagedorn. Denn wie zum Zeitpunkt der Veranstaltung im September 2011 bestünde auch heute Anlass zur Sorge um die Betriebsfähigkeit des Kanals, wenn auch aus anderen Gründen als damals, unterstrich die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium.
Bauvorhaben dauern an
Bedauerlicherweise sei es nicht gelungen Gelder vom Verkehrsministerium für den Bau der 5. Schleusenkammer, für die Grundsanierung der Schleusen in Brunsbüttel und Kiel sowie die Begradigung der Oststrecke zu bekommen. Das Parlament indes habe die Bedeutung des NOK sowohl für die Wirtschaft als auch für das Erreichen der klimapolitischen Ziele erkannt und mehr als zwei Milliarden Euro für die genannten Maßnahmen bereitgestellt, betonte Hagedorn.
DGB-Nord-Chef Uwe Polkaehn in seiner Kritik deutlich:
Ich habe den Eindruck, die bayerischen Verkehrsminister wissen nicht wo der Norden ist. Uwe Polkaehn
Klare Worte fand dieser für den Schleusenneubau: „Es ist ein Trauerspiel für die Bundesrepublik Deutschland und ein verheerendes Signal ins Ausland, dass es hierzulande nicht gelingt, in einem überschaubaren Zeitrahmen eine Schleuse herzustellen.“ 1996 wurden die Planungen aufgenommen. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin war für das laufende Jahr vorgesehen, musste jetzt jedoch aufgrund diverser Komplikationen auf das Jahr 2026 verlegt werden.
Weiterlesen: Nord-Ostsee-Kanal: Weniger Schiffe, weniger Ladung
Große Sorgen bereitet zudem das Fehlen von Fachkräften, die für einen Kanalausbau und den Betrieb stehen. „Wir alle haben diese Entwicklung verpennt“, brachte es Polkaehn auf den Punkt. Einige der Schleusenausfälle ließen sich auf den Personalnotstand zurückführen, kritisierte Matthias Probst, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK I.: „Die Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) arbeiten seit Jahren an ihren Leistungsgrenzen.“ Beim WSA sei nicht nur der demografische Wandel schuld an der dünnen Personaldecke, sondern auch der von der Bundesregierung auferlegte Sparzwang, bedauerten die Vertreter der Sozialdemokraten und räumten ihrer Partei eine Mitschuld ein.
Kritik an Auftragsvergabe
Mahnende Worte kamen auch aus dem Publikum. Werner Hoffmann aus Wewelsfleth kritisierte die Vergabe der Bauaufträge von vier NOK-Fähren an eine Werft in Estland. „Wir werden alle Bemühungen vorantreiben die Rendsburger Werft zu stärken, indem wir ihr Reparaturaufträge zukommen lassen“, so der SPD-Bundestagsabgeordnete Mathias Stein abschließend.
Kosten für Schleusenbau explodieren Die Kosten für den Bau der 5. Schleusenkammer sind explodiert. Wurden zu Beginn der Maßnahme 300 Millionen Euro für den Bau veranschlagt, kletterten die Kosten zunächst auf 540 Mio. Euro. Aktuell belaufen sich die Schätzungen auf 830 Mio. Euro. Auch die Kosten für die Begradigung der Oststrecke haben sich gegenüber ersten Schätzungen verdoppelt und belaufen sich nun auf weit über 300 Mio. Euro. Der Bau des Trockeninstandsetzungdocks kostet 21. Mio Euro. Baubeginn soll im 2021 sein. 300 Mio. Euro werden für die Grundinstandsetzung der kleinen Schleuse in Kiel veranschlagt. |
https://www.mopo.de/im-norden/schleswig-holstein/nord-ostsee-kanal-brunsbuettel–schiff-kracht-in-schleuse—hoher-schaden—36306256?dmcid=sm_fb&fbclid=IwAR0cDZnQbYJ-Tf1kIqNjraJHVCXBM7vPoJnopo3YIksqkvviT2vInLtxlyo
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„Mehr Tempo wünschenswert“
Kapitän Matthias Probst über Herausforderungen für den Erhalt des Nord-Ostsee-Kanals als unverzichtbare Wasserstraße




SOS für den Nord-Ostsee-Kanal: Gemeinsam mit meiner Bundestagskollegin Bettina Hagedorn war ich gestern in Brunsbüttel. Einen Tag lang ging es um die Zukunft der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt.
Die Sparmaßnahmen der letzten Jahre sind am Nord-Ostsee-Kanal nicht spurlos vorbeigegangen. Bei drei CSU-Verkehrsministern in Berlin war dieses nationale Mega-Projekt stets „Stiefkind“. Erst die Initiative der SPD-Fraktion im Bundestag „S.O.S. für den Nord-Ostsee-Kanal – der Norden steht auf!“ hat ab 2011 sichergestellt, dass die Finanzierung notwendiger Baumaßnahmen und Milliardeninvestitionen für den Kanal im Bundeshaushalt abgedeckt sind.
In einem intensiven Gespräch mit Vertretern aus dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt vor Ort sowie dem Verkehrsministerium haben wir uns gestern ausführlich über Baufortschritte am Kanal und die Personalsituation bei der WSV informiert sowie die Baustelle für die 5. Schleusenkammer begutachtet.
Abends haben wir mit mehr als 80 Interessierten diskutiert: Was muss getan werden, damit der NOK eine starke Achse für Wirtschaft und Schifffahrt bleibt? Wir waren uns einig: In vielen Dingen sind wir auf dem richtigen Weg. Große Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel: Es muss der WSV gelingen, für junge Menschen ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.
Für uns steht fest: Der Nord-Ostsee-Kanal ist DIE Lebensader des Nordens. Der Schiffsverkehr muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Hierfür brauchen wir moderne und sicher befahrbare Wasserstraßen. Zusammen mit dem Hamburger Hafen ist der NOK die zentrale Logistik-Drehscheibe im Norden und garantiert zehntausende Arbeitsplätze. Deshalb gehört seiner dringend erforderlichen Instandsetzung die höchste Priorität.
Brunsbüttel Rückläufige Passagen auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) allein seien noch kein Grund zu Panik, sagt Matthias Probst. Der 47-jährige Kapitän ist Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK, deren 130 Mitglieder täglich auf der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt unterwegs sind und neuralgische Punkte auf dem 125 Jahre alten Kanal bestens kennen. Probst ist zudem Vorstandsmitglied der Initiative Kiel Canal, die sich für den Ausbau des NOK stark macht. Mit ihm sprach Redakteur Ralf Pöschus.
„SOS am Nord-Ostsee-Kanal“ ist die morgige Veranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion in Brunsbüttel überschrieben. Ist es schon wieder so brenzlig?
Der Titel ist gut geeignet, um Publikum anzulocken, aber wir haben kein akutes Problem. Das war 2011 anders, als es um die fünfte Schleuse für Brunsbüttel ging. Seitdem hat der NOK viel Aufmerksamkeit bekommen. Das hilft. Dennoch haben wir mit Problemen zu kämpfen, die bekannt sind und weiter angegangen werden müssen. Denn was wir auch sehen: Die Mitarbeiter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sind alle engagiert – und an der Leistungsgrenze. Es fehlt schlicht an Personal.
Wie lässt sich hier Druck machen, dass sich die Situation verbessert?
Wir als Lotsen können das nicht, aber die Initiative Kiel Canal kann handfeste politische Forderungen stellen. Der Initiative gehören unter andere Hafengesellschaften Reedereien und andere Vertreter der Wirtschaft an. Wir sind gut vernetzt.
Die 100 Kilometer lange Wasserstraße zwischen Brunsbüttel und Kiel verzeichnete zuletzt ein gesunkenes Verkehrsaufkommen. Dennoch entspannt sich die Situation offenbar nicht. Woran liegt das?
Wir reden hier über einen Rückgang von 4,3 Prozent gegenüber 2018 – und haben dennoch rund 29.000 Passagen, darunter 22.000 Seeschiffe. Der NOK ist also immer noch die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Das Nadelöhr ist auch nicht der Kanal, das liegt an beiden Endpunkten. Als in Kiel reparaturbedingt im vergangenen Sommer eine Schleuse nicht zur Verfügung stand, haben viele der großen Seeschiffe nicht gewartet, sondern sind ums Kattegat gefahren. Wenn alle Schleusen funktionieren, sind sie zu 70 bis 80 Prozent ausgelastet. Der Rest ist eine notwendige Reserve. Darauf kann nicht verzichtet werden.
Für den Schleusenbau in Brunsbüttel musste lange getrommelt werden. Hat der Nord-Ostsee-Kanal beim Bund zu wenig Rückhalt?
Eigentlich trommeln wir schon länger, und nicht nur die SPD. Mehr Tempo beim Ausbau wäre natürlich wünschenswert. Aber hier zeigt sich, dass Effizienz nicht immer mit gesenkten Kosten zu tun hat, etwa bei der personellen Ausstattung der Kanalverwaltung. Daneben kämpfen wir mit dem Vergaberecht. Das führt zu Zeitverlusten durch Einsprüche und Klagen und ist insgesamt sehr aufwändig. Die Handlungskompetenz vor Ort müsste erhöht werden.
Warum ist der NOK unter Klima-Aspekten wichtig?
Der Klima-Aspekt ist spannend. Der Umweg ums Kattegat kostet einen Tag. Wenn wir über 22.000 Seeschiffe sprechen, die alle im Schnitt jeweils 30 Tonnen Treibstoff am Tag verbrauchen, verdoppelt sich die Menge bei der Fahrt um Dänemark – und damit der Schadstoffausstoß. Zugleich bin ich überzeugt, dass das Schiff als Transportmittel auf lange Sicht nicht ersetzbar sein wird. Daher gilt, den Schiffsverkehr auf einen kurzen und sicheren Weg zu konzentrieren – in diesem Fall auf den Nord-Ostsee-Kanal.
Sie sehen also positiv in die Zukunft des NOK?
Ich glaube nicht, dass der Kanal irgendwann ein Angelgewässer oder Freizeitrevier wird. Der NOK verbindet Nord- und Ostsee, macht die Häfen zu einem Verbund, der gut erreichbar ist. Davon profitieren besonders die Häfen an der Ostsee. Wenn ich den gleichen Liefertakt ohne den Kanal erhalten will, bräuchte ich mehr Schiffe, weil die ja länger unterwegs wären. Insofern ist der NOK ein echtes Stück Infrastruktur. Daher macht es für mich Sinn, die Anlagen zu ertüchtigen und die Oststrecke zu erweitern.
SOS für den Nord-Ostsee-Kanal, SPD-Bundestagsfraktion, Mittwoch, 19. Februar, 18.30 Uhr, Torhaus, Brunsbüttel. Anmeldungen: mathias-stein.wk@bundestag.de

Für die Kanalverwaltung der einzige Lichtblick sind die steigenden Ölpreise, die in den vergangenen Wochen wieder mehr Reeder veranlasst haben, den Weg zwischen Nord- und Ostsee durch den Kanal abzukürzen.
„Das Jahr war kein leichtes Jahr für alle, die mit dem Kanal zu tun hatten“, bilanziert Jens-Broder Knudsen, Geschäftsführer der Agentur Sartori & Berger. Die Ursache für den Einbruch bei den Passagezahlen hat aus Knudsens Sicht vor allem einen Grund: „Wir hatten fast ein halbes Jahr in Kiel nur eine Schleusenkammer, das hat zu sehr langen Wartezeiten geführt. So etwas lässt sich kein Reeder bieten und sucht sich Alternativen.“ Martin Finnberg, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK II aus Kiel, stellt fest: „Reeder informieren sich heute per E-Mail über Wartezeiten. Die Schifffahrt reagiert dann sofort und nimmt andere Wege.“
Kanalsteurer auch vom Rückgang betroffen
Die Lotsen spüren Verkehrseinbrüche sofort auch finanziell, da sie Freiberufler sind. „Der Verkehr hat sich aber auf einem niedrigen Nievau stabilisiert“, sagt Alexander Knop vom Verein der Kanalsteurer. Auch die Kanalsteurer sind von dem Rückgang betroffen, da ihr Verein die Einnahmen von den Reedern nach geleisteten Passagen bekommt.
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Rekord im Hafen: 30.000 Passagiere an einem Tag
Die offizielle Jahresbilanz des Nord-Ostsee-Kanals will die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWDS) am Freitag in Kiel vorstellen. Dazu gehören auch Daten über die Entwicklung von Schiffsgrößen und die beförderte Gütermenge. Bei den Lotsen, Kanalsteurern und Schiffsmaklern ist der Einbruch bei den Verkehrszahlen aber schon jetzt angekommen.
Schiffe im Nord-Ostsee-Kanal werden immer größer
Seit 1950 hat die Zahl der Schiffspassagen konstant über 30.000 gelegen, teilweise sogar bei über 60.000 pro Jahr. Erst 2016 wurde mit 29.284 Passagen die 30.000er-Marke unterschritten. „Die Schiffe werden aber immer größer“, sagt Knop. Moderne Containerfrachter könnten oftmals zwei ältere Schiffe ersetzen. Deshalb wird die Zahl der transportierten Güter in der Branche mit Spannung erwartet. Die Schiffsmakler Sartori & Berger und UCA United Canal Agency hatten zum Jahresende wieder eine Zunahme an größeren Schiffen registriert.
Positive Impulse für den Kanal geben die wachsenden Ölexporte aus Russland, die zum Teil durch den Kanal transportiert werden. Aber auch der Transit großer Massengutfrachter für Getreide und Kohle hat gegen Ende des Jahres wieder leicht zugenommen.
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schifffahrt-kiel-weniger-schiffe-und-ladung-auf-dem-nord-ostsee-kanal-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200124-99-617861?fbclid=IwAR1bapHyH7w96_KNAVhZfBLfrj5BGIYhdfG89ITR6QpU-NxP7Is3KLtcJGI
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Schifffahrt – Kiel:Weniger Schiffe und Ladung auf dem Nord-Ostsee-Kanal
Kiel (dpa/lno) – Die Konjunktur im Ostseeraum und Schleusenausfälle haben sich negativ auf den Nord-Ostsee-Kanal ausgewirkt. Im vergangenen Jahr beförderten Schiffe nur knapp 83,5 Millionen Tonnen Ladung auf der künstlichen Wasserstraße zwischen Kiel und Brunsbüttel. Das entspricht einem Rückgang zu 2018 um 4,6 Prozent. Auch die Zahl der Schiffe sank im Vorjahresvergleich um vier Prozent auf 28 797. Das sei aber „keine Entwicklung, die wirklich dramatisch ist“, sagte der Leiter der Abteilung Schifffahrt der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Jörg Heinrich.
„Der Nord-Ostsee-Kanal ist ein zuverlässiger Verkehrsträger“, sagte der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Hans-Heinrich Witte, zur Jahresbilanz. Havarien habe es zwar auch 2019 gegeben. Keine davon habe aber nachhaltige Auswirkungen auf die Befahrbarkeit gehabt.
Grund für den Ladungsrückgang und die geringere Zahl an Schiffen sei neben der konjunkturellen Entwicklung der zweimalige Ausfall von Schleusenkammern in Kiel-Holtenau für jeweils acht Wochen, sagte Heinrich. Für 2020 seien aber keine längeren Sperrungen für Instandhaltungsarbeiten an den alten Schleusenanlagen geplant. Er rechnet mit einem tendenziell steigenden Preis für Bunkeröl und erwartet auch deshalb für das laufende Jahr ein moderates Wachstum der Schifffahrt auf dem Kanal.
Bis Ende des Jahrzehnts will der Bund etwa zwei Milliarden Euro in die Modernisierung der Wasserstraße investieren. Allein für den Ausbau der Oststrecke bei Kiel sind im Bundeshaushalt 500 Millionen Euro veranschlagt. Im Januar sind erste Rodungen erfolgt. Der Ausbau werde der Schifffahrt deutliche Vorteile bringen, sagte Witte.
In den nächsten Jahren wird die Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals auf eine sogenannte Mindestsohlbreite von 70 Metern erweitert; bisher sind es 44 Meter. Dazu wird auf einer Länge von etwa elf Kilometern die Kanalböschung ausgebaut, enge Kurven werden abgeflacht. Von 1965 bis 2001 waren die Weststrecke von Brunsbüttel bis zur Weiche Königsförde auf eine Sohlbreite von 90 m erweitert worden.
Im Spitzenjahr 2008 waren auf dem Kanal 105 Millionen Tonnen Ladung befördert worden. In den Folgejahren musste er wiederholt gesperrt werden, weil die über 100 Jahre alten Schleusen defekt waren. In die Infrastruktur des Kanals wurden 2019 etwa 185 Millionen Euro investiert.
Die fünfte Schleusenkammer in Brunsbüttel soll nach neuem Stand 2026 fertig sein – Kostenpunkt 830 Millionen Euro. Danach wird eine der alten Anlagen saniert. Gegen die Pläne für eine neue kleine Schleuse in Kiel hat es 27 Einwendungen gegeben. Noch im ersten Quartal ist ein Erörterungstermin geplant. Das Projekt ist mit 315 Millionen Euro veranschlagt. Die neue Schwebefähre in Rendsburg soll voraussichtlich im Herbst ihren Betrieb aufnehmen.
Im vergangenen Jahr transportierten im Durchgangsverkehr 20 069 Schiffe (2018: 20 882) gut 76,8 Millionen Tonnen Güter (2018: 80,9) durch den Kanal. Zu den Häfen innerhalb des Kanals waren 8728 Schiffe (2018: 9127) unterwegs. Sie beförderten knapp 6,7 Millionen Tonnen Ladung, etwas mehr als im Vorjahr. Der Schiffsverkehr von und zu den russischen Häfen ist infolge des fortbestehenden Embargos weiterhin rückläufig.
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NOK: Nach jahrelanger Planung startet der Ausbau

Am Nord-Ostsee-Kanal (NOK), einer der wichtigsten Wasserstraßen Europas, wird seit dieser Woche ordentlich gebaggert. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Kiel-Holtenau lässt ab dieser Woche die nördliche Böschung des Nord-Ostsee-Kanals zwischen Großkönigsförde und Schinkel roden. „Damit schaffen wir die Voraussetzung für den Ausbau des NOK in diesem Abschnitt“, sagt Georg Lindner, zuständiger Projektleiter des WSA Kiel-Holtenau. Wegen der ab März einsetzenden Vegetations- und Brutperiode steht für diese Arbeiten nur ein begrenztes Zeitfenster bis Ende Februar zur Verfügung.
Der Kanal soll breiter werden, denn an einigen Stellen ist er angesichts der zunehmend breiter werdenden Schiffe nur noch eine Art Einbahnstraße, auf der immer nur ein Schiff auf einmal durchkommt. Der Gegenverkehr muss dann warten – und das kostet Zeit und Geld. Elf Jahre haben die Planungen gedauert und auch wenn jetzt fleißig gebaggert wird, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern, bis der ganze Kanal breit genug für die breiten Pötte sein wird.
Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals startet
Nach elf Jahren Planung wird der Nord-Ostsee-Kanal verbreitert, damit Schiffe ihn künftig nebeneinander durchfahren können. Verzögert wurde der Ausbau auch durch Naturschutzvorgaben.
Oststrecke wird auf 70 Meter Nutzbreite erweitert
Als der Kanal 1895 gebaut wurde, hatte er nur eine Nutzbreite von 22 Metern. Die wuchs 1914 mit 44 Metern auf das Doppelte. In den 1960er-Jahren begann von Westen her der Ausbau auf eine Durchfahrtsbreite von bis zu 90 Meter. Allerdings stoppte der Ausbau im Jahr 2000, da andere Bauprojekte erstmal wichtiger waren. Seitdem ist die sogenannte Oststrecke des Kanals zwischen Großkönigsförde und Kiel-Holtenau vor allem für größere Schiffe ein Nadelöhr.
In den nächsten Jahren wird die Oststrecke auf eine Nutzbreite von 70 Metern erweitert. Bisher sind es 44 Meter. Dazu wird auf einer Länge von etwa elf Kilometern die Kanalböschung ausgebaut und enge Kurven werden abgeflacht. Die Arbeiten beginnen zwischen Großkönigsförde und Schinkel. Der erste Bauabschnitt soll in vier Jahren fertig sein.
Rund zwei Millionen Kubikmeter Boden sind dort wegzubaggern. Das Material aus dem Wasser kommt in die Kieler Bucht, trockene Böden werden auf Agrarflächen verteilt. Das Auftragsvolumen für die ersten zwei Abschnitte beträgt 120 Millionen Euro. Insgesamt wird mit Kosten von rund 500 Millionen Euro gerechnet.
Viele Faktoren halten den Ausbau auf
Wann genau die Bauarbeiten abgeschlossen sein werden, hängt von vielen Faktoren ab. So hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) zwar schon frühzeitig Grundstücke aufgekauft und sich mit Anwohnern geeinigt. Auch mit Umweltverbänden hat die WSV frühzeitig beraten, welche Ausgleichs- und Schutzmaßnahmen sinnvoll umgesetzt werden können. Klagen mit aufschiebender Wirkung blieben so aus. Doch die Beratungen kosteten Zeit. Die WSV hat dafür keine eigenen Mitarbeiter und musste Dritte, wie Ingenieurbüros hinzuziehen.
Ökologische Bauüberwachung eingerichtet
Zu den vereinbarten Schutzmaßnahmen für die Umwelt zählt etwa auch die Umsiedlung von Schlangen von den Uferböschungen. Der Uferbereich des Kanals Höhe Landwehr-Fähre ist nicht nur bei Spaziergängern beliebt, hier sonnen sich im Frühjahr auch gerne Kreuzottern. Die Schlangen werden umgesiedelt, bevor die Böschungen verschwinden. Die neuen Kanalböschungen sollen auch wieder umfangreich bepflanzt werden.
„Für die Bäume und Büsche, die jetzt gerodet werden, haben wir bereits Ausgleich geschaffen“, so Lindner. „In einer sehr guten Kooperation mit den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten wurden nahe Hütten Aufforstungen vorgenommen. Zusätzlich nutzen wir Ökokontoflächen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein zur Entwicklung eines naturnahen Laubwaldes.“ Eine extra eingerichtete ökologische Bauüberwachung achtet darauf, dass alle Vorgaben eingehalten werden.
https://www.thb.info/rubriken/single-view/news/drei-laender-drei-neue-schleusen.html
Copyright THB
Die Bauvorhaben werden im Einzelnen in Brunsbüttel (Nord-Ostsee-Kanal/NOK), in IJmuiden/Amsterdam (Nordsee-Kanal) sowie im niederländischen Terneuzen (Gent-Terneuzen-Kanal) realisiert. Allen drei Bauvorhaben gemein ist, dass sie sowohl die Ingenieure als auch die mit der physischen Umsetzung befassten Baufirmen vor große technische Herausforderungen stellen. Für den Schleusenneubau im gut 32 Kilometer langen Gent-Terneuzen-Kanal geht die gemeinsame Hafen-Dachgesellschaft North Sea Port – sie repräsentiert das belgische Gent und das niederländische Terneuzen – aktuell von einer Indienststellung „Ende 2022“ aus, teilte sie jetzt anlässlich des Baustarts zum neuen „Servicehafen“ im direkten Einzugsbereich des Schleusenkomplexes mit. Dieser Schleusenneubau trägt – wie auch die beiden anderen Vorhaben – dem Größenwachstum in der Seeschifffahrt Rechnung. Die neue Schleusenkammer wird 427 Meter lang und 55 Meter breit sein und einen Tiefgang von rund 16,4 Meter aufweisen. Die Gesamtkosten des Bauwerkes werden aktuell auf rund 934 Millionen Euro beziffert.
Im niederländischen IJmuiden soll ebenfalls bis 2022 die dann größte Seeschleuse der Welt entstehen. Die Abmessungen lauten: eine 500 Meter lange Schleusenkammer, die 70 Meter breit und 18 Meter tief ist. Das Vorhaben musste verschiedene Rückschläge hinnehmen, auch aufgrund der Komplexität der Maßnahme. Ursprünglich sollte die Schleuse bereits 2019 fertig sein. Zudem waren knapp 870 Millionen Euro als Bausumme kalkuliert worden. Im Sommer 2019 wurde bekannt, dass sich die Bausumme voraussichtlich um 200 Millionen Euro verteuern würde.
Die Kammer der 5. Schleuse in Brunsbüttel, um die sehr lange gerungen wurde, wird rund 360 Meter lang und etwa 45 Meter breit sein. Auch ihr ursprünglicher Kosten- und Zeitplan wird nicht zu halten sein: Aktuell ist von einer Inbetriebnahme 2024 (ursprünglich 2021) und Baukosten von rund 830 Millionen Euro (gut 500 Millionen Euro mehr) die Rede. EHA
https://zeitung.shz.de/glueckstaedterfortuna/1748/?gatoken=dXNlcl9pZD1iMDE1OTc3ZWZlNzY0ZDI0ZDRiNTI0NWM3Mzc3OTFkMSZ1c2VyX2lkX3R5cGU9Y3VzdG9t
https://binnenschifffahrt-online.de/2019/11/verkehrspolitik/11836/bund-bewilligt-172-stellen-fuer-die-wsv/
NOK-Ausbau kann beginnen
Vertrag für den ersten Abschnitt des Kanals unterzeichnet
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Bund bewilligt 172 Stellen für die WSV
Im kommenden Jahr sollen 172 neue Arbeitsplätze bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) entstehen. Das hat der Verkehrshaushalt im Deutschen Bundestag jetzt beschlossen.
Es sei der größte Stellenaufwuchs seit Jahren, erklärt Mathias Stein, SPD-Berichterstatter für die WSV sowie für die Binnenschifffahrt. Die 172 bewilligten neuen Stellen betreffen Infrastrukturmaßnahmen, Betrieb und Unterhaltung, Umweltschutz, die Klimaanpassungsstrategie, Niedrigwasserforschung, das Blaue Band Deutschland, die ökologische Durchgängigkeit. Auch die Übernahme von Auszubildenden sei darin enthalten. »Jede einzelne dieser Stellen wird der WSV, den Bundeswasserstraßen, der Binnenschifffahrt und damit auch Klima und Umwelt helfen. Wie in den vergangenen Jahren musste das Parlament wieder ‚die Kohlen aus dem Feuer holen‘. Denn das Bundesverkehrsministerium hat im Regierungsentwurf keine einzige dieser Stellen untergebracht«, so Stein.
»Mindestens 400 Stellen sind nötig«
In den vergangenen Monaten habe er sich in zahlreichen Gesprächen für diese zusätzlichen Stellen bei der WSV eingesetzt. Besonders bei Betrieb und Unterhaltung, aber auch bei Umwelt- und Naturschutz, Digitalisierung, im westdeutschen Kanalnetz, bei der Abladeoptimierung Mittelrhein und weiteren Einzelmaßnahmen würden »enorme Lücken klaffen«, wie Stein sagt. »Diese Lücke schließen wir aber nur teilweise. Die WSV hätte mindestens 400 Stellen gebraucht, um ihre Aufgaben vollumfänglich zu erfüllen. Ich werde daher, gemeinsam mit den Gewerkschaften und den Verbänden weiter für diese Stellen kämpfen«, kündigt der Politiker an.
»Klar ist aber: Das Parlament kann die Stellenbewirtschaftung der WSV nicht standardmäßig übernehmen. Die enorme Zahl zusätzlicher Stellen der vergangenen Jahre waren eine Art parlamentarischer Notwehr angesichts der Jahr für Jahr im Regierungsentwurf fehlenden Stellen. Das Bundesverkehrsministerium muss seiner Verantwortung für seine nachgeordnete Behörde endlich gerecht werden und die nötigen Stellen schaffen und auch zügig besetzen«, fordert Stein.
Gute Nachrichten gibt es für den Nord-Ostsee-Kanal (NOK): Nachdem Brunsbüttel 15 Jahre mit zwei großen Fähren auskommen musste, werden nun 22 Mio. € für den Bau einer dritten 100-t-Fähre bereit gestellt. Dadurch sollen künftig lange Staus und Wartezeiten für Pendler verhindert werden.
»Auf meine Initiative werden wir zudem ein Förderprogramm für die nachhaltige Modernisierung von Küstenschiffen mit einem Ansatz von zunächst 1 Mio. € auflegen. Analog zum erfolgreichen Programm für Binnenschiffe wollen wir so auch für die Küste Innovationsimpulse und finanzielle Anreize für weniger Emissionen und mehr Klimaschutz setzen«, so Stein weiter.
Mathias Stein – Sozialdemokrat im Deutschen Bundestag ist mit Bettina Hagedorn unterwegs.
Der Haushalt des Bundesverkehrsministeriums steht in diesem Jahr im Zeichen der Umwelt: Wir stocken die Investitionen in Schienen und Bahnhöfe massiv auf und geben der Deutschen Bahn eine Milliarde Euro zusätzliches Eigenkapital. Der Radverkehr bekommt nächstes Jahr allein aus dem BMVI-Etat 180 Millionen Euro und in den Jahren 2021 bis 2023 noch einmal 600 Millionen Euro obendrauf. Auf meine Initiative legt das BMVI ein Förderprogramm für saubere Schiffe an der Küste auf und gemeinsam mit den SPD-Haushältern habe ich dafür gesorgt, dass die WSV im nächsten Jahr 172 Stellen mehr bekommt. Kompliment und ein großes Dankeschön an Johannes Kahrs und Thomas Jurk!

Kommentare
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Guenther Goettling Bettina Johannes Mathias Magnus vielen Dank NOK Notgruppe 50 Mitarbeiter 5 Ingenieure und bald noch mehr Personal vielen Dank

Wolfgang Schmidt Kiel Die ersten Arbeiten zum Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) sollen im Januar beginnen. Wie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mitteilte, wurde gestern mit einer Bietergemeinschaft der Vertrag für den ersten Abschnitt der sogenannten Oststrecke des Kanals unterzeichnet. „Der heute erteilte Auftrag ist ein starkes Signal für die internationale Schifffahrt“, kommentierte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Enak Ferlemann. „Die insgesamt 20 Kilometer lange Engstelle des Kanals zwischen Großkönigsförde und Kiel-Holtenau ist vor allem für größere Schiffe ein Nadelöhr.“ Die gewählte Ausbauvariante biete einen größtmöglichen Nutzen und halte Eingriffe in Natur und Landschaft so gering wie möglich, betonte Ferlemann. Die Schifffahrt bekomme mehr Sicherheit und Verlässlichkeit, erklärte der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Hans-Heinrich Witte. Künftig könnten sich auch im östlichen Streckenabschnitt größere Schiffe begegnen. „Damit haben wir die Beseitigung der letzten Engstelle des Kanals eingeleitet“, erläuterte Witte.
Die Arbeiten beginnen in einem rund vier Kilometer langen Bereich zwischen Großkönigsförde und Schinkel. Dort sind etwa zwei Millionen Kubikmeter Boden zu baggern. Das Material aus dem Wasser kommt in die Kieler Bucht, trockene Böden auf Agrarflächen. Das Auftragsvolumen für die ersten zwei Abschnitte beträgt 120 Millionen Euro.
In den nächsten Jahren wird die Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals auf eine sogenannte Mindestsohlbreite von 70 Metern erweitert; bisher sind es 44 Meter. Dazu wird auf einer Länge von etwa elf Kilometern die Kanalböschung ausgebaut, enge Kurven werden abgeflacht. Von 1965 bis 2001 war die Weststrecke von Brunsbüttel bis zur Weiche Königsförde auf eine Sohlbreite von 90 Metern erweitert worden. lno

Heide
Schönstes Kanalmotiv gesucht

Mehrere Dalben und ein Geländer wurden in Mitleidenschaft gezogen.


Das Ungück ereignete sich kurz vor 10 Uhr am Mittwoch. Wie die Wasserschutzpolizei Brunsbüttel auf Anfrage mitteilte, war der 108 Meter lange Frachter „Korsoe“ beim Einlaufen in die kleine Nordschleuse mit der Backbordseite des Bugs an einem Schleusentor hängengeblieben.
Die Havarie passierte im dichten Nebel mit Sichtweiten von unter 50 Metern. Dabei wurde die Positionslaterne an der Backbordseite teilweise abgerissen.
Schleusenkammer ist nach Kollision weiter einsatzbereit
Da eine Weiterfahrt ohne die funktionierende Positionslampe nicht erlaubt ist, muss die Besatzung des in Zypern beheimateten Schiffes eine neue Lampe anbauen.
Das Schiff bleibt für die Reparatur vorerst in der Schleusenkammer liegen. Die Schleusenkammer ist weiter einsatzbereit.
Die „Korsoe“ ist mit einer Ladung Düngemittel auf dem Weg vom russischen Hafen Ust-Luga nach Rouen in Frankreich.
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Brunsbüttel
Zwei Kollisionen an der Brunsbütteler Schleuse
in unter zypriotischer Flagge fahrendes Motorschiff lief vom Binnenhafen kommend in die kleine Schleuse ein und sollte mit der Backbordseite an der Mittelmauer festmachen, dabei verhakte sich eine Positionslaterne mit dem Geländer des Schleusentores. Ursächlich dürfte ein Steuerfehler und verminderte Sicht durch Nebel gewesen sein. Das Geländer wurde beschädigt, die Schleusenkammer blieb aber betriebsbereit. Nach erfolgten Seeunfallermittlungen fuhr das Schiff auf die Nord-Ost Reede zur Reparatur. Ist diese abgeschlossen, wird es seine Fahrt zum Zielhafen Rouen/ Frankreich fortsetzen.
Bereits am Dienstagmittag kollidierte ein unter russischer Flagge fahrendes Warentransportschiff beim Einlaufen in die Schleuse mit dem dortigen Schleusenleitwerk. Am Schiff entstand geringer Sachschaden in Form großflächiger Farbabschürfungen. Am Schleusenleitwerk wurden mindestens sieben Dalben beschädigt, zum Teil auch vollständig zerstört. Ferner wurden mindestens zwei der Reibhölzer schwer beschädigt. Ursächlich für den Unfall dürfte ein Abdriften aufgrund von Wind sowie ein anschließendes missglücktes Manöver, bei welchem das Schiff aus dem Ruder lief, gewesen sein.
Bei fast zwei Dutzend Wasserstraßen-Projekten des Bundes haben sich zuletzt Baukostensteigerungen in Milliardenhöhe ergeben. Das geht aus einer Aufstellung des Bundesverkehrsministeriums für die laufenden Haushaltsberatungen im Bundestag hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
Das Ministerium weist für 22 Projekte, bei denen es etwa um Ausbauvorhaben an Flüssen und Kanälen geht, für 2018 sowie das laufende Jahr Kostensteigerungen von insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro aus.
Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals soll rund zwei Milliarden Euro kosten
Besonders dramatisch ist der Kostenanstieg beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals: 567 Millionen Euro Mehrausgaben für das Haushaltsjahr 2020 gegenüber 2019 weist eine interne Vorlage des Bundesverkehrsministeriums aus. Das gesamte Projekt war bislang auf rund zwei Milliarden Euro beziffert worden.
Für das Haushaltsjahr 2019 war man im Berliner Ministerium noch davon ausgegangen, dass der Kanalausbau „nur“ 98 Millionen Euro teurer als 2018 veranschlagt werden muss. Die nächstgrößeren Kostensteigerungen gibt es laut der Vorlage bei Projekten am Neckar (plus 301 Millionen) und an Mosel, Saar und Lahn (plus 240 Millionen).
Bauprojekte am Nord-Ostsee-Kanal
Die Bauprojekte am Nord-Ostsee-Kanal
Die Großprojekte am Nord-Ostsee-Kanal werden nach vorsichtiger Schätzung am Ende über zwei Milliarden Euro kosten.
- Der Neubau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel soll von 280 Millionen Euro im ersten Entwurf 2010 bis auf 800 Millionen Euro bei Fertigstellung 2024 steigen.
- Noch teurer wurde durch die komplexe Planung der Ausbau der Oststrecke. Hier stiegen die Kosten von 120 Millionen Euro auf inzwischen über 300 Millionen Euro.
- Beim Bau der Levensauer Hochbrücke ist die Kostensteigerung von 47 Millionen auf jetzt 60 Millionen Euro zu erwarten.
- Für den Neubau der kleinen Schleusen in Holtenau waren 2015 zunächst 240 Millionen Euro veranschlagt, jetzt wird von 500 Millionen ausgegangen.
- Auch die noch nicht genehmigte Vertiefung des Kanals wird mit Kosten von 235 Millionen Euro kalkuliert.
Auch andere Bauprojekte werden teurer
Für allgemeine Bauvorhaben an der Nordsee werden Mehrkosten in Höhe von einer Million Euro aufgeführt. Der Ausbau von Mittellandkanal und Elbe-Seitenkanal soll dagegen im Haushaltsjahr 2020 noch einmal 27 Millionen Euro mehr verschlingen.
Nach Ministeriumsangaben ist es nicht möglich, mehr als rund 550 Millionen Euro pro Jahr im Bereich der Wasserstraßen zu verbauen. Zur Finanzierung gebe es im Verkehrsetat noch vorhandene Ausgabenreste in Höhe von 539 Millionen Euro.
Konsequenzen werden gefordert
Die Grünen fordern Konsequenzen aus den Baukostensteigerungen. „Die CSU-Verkehrsminister Dobrindt und Scheuer haben seit Jahren die Augen vor allen Problemen bei der Wasserstraße verschlossen. Das rächt sich jetzt“, sagte Sven-Christian Kindler, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, dem RND. „Die immensen Kostensteigerungen sind auch die Folgen von mangelnden Planungskapazitäten.“
Claudia Müller, Grünen-Expertin für maritime Wirtschaft, sagte, so wie bisher könne es nicht weitergehen. „Ansonsten werden sich Verkehre von der Wasserstraße mehr und mehr auf die Straße verlagern, und die Klimaschutzziele für den Verkehrssektor rücken in noch weitere Ferne. Verkehrsminister Scheuer muss die Bundeswasserstraße zur Chefsache machen und die Planungskapazitäten im Bereich der Sanierung und des Ausbaus vorhandener Wasserstraßen erhöhen.“
Von Rasmus Buchsteiner und Frank Behling

Verkehr: Kostensteigerungen in Milliarden-Höhe bei Wasserstraßen-Projekten | wallstreet-online.de – Vollständiger Artikel unter:
Mit dem Schiff zur Nordsee
Ausflüge

© Moritz Kindler on Unsplash
Wer als Hamburger zur Nordsee fahren möchte, ist in nicht einmal zwei Stunden mit dem Auto dort. Ein besonders schönes Erlebnis ist die Fahrt mit dem Schiff über die Elbe direkt nach Cuxhafen oder Helgoland. Es ist sogar möglich, über den Nord-Ostsee-Kanal mit dem Kreuzfahrtschiff zur Ostsee zu fahren.
https://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Pannen-im-Nord-Ostsee-Kanal-Kein-Personal-fuer-Notdienst
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Bei Pannen am Nord-Ostsee-Kanal wird es auch in Zukunft keinen Notdienst geben. „Das können wir mit dem Personalkörper nicht leisten“, sagte Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, auf einem Treffen des Nautischen Vereins in Kiel.
Sperrungen und Ausfälle schlagen auch auf die Verkehrszahlen im Kanal durch: „Ja, es gibt einen spürbaren Rückgang bei den Passagen im Vergleich zum Vorjahr“, räumt Witte ein. Allein im ersten Halbjahr registrierte die Generaldirektion ein Minus von 2,3 Prozent auf 14934 Schiffe. Ob bis zum Jahresende die Marke von 30.000 Passagen erreicht werden kann, ist fraglich. Auch bei der Ladung und der Schiffsgröße gab es bis Ende Juni ein Minus von etwa einem Prozent.
Proteste bei der Schifffahrt nach Schleusen-Störung
Am Sonnabend hatte eine Störung an einem Schleusentor in Brunsbüttel den Kanal für größere Schiffe erstmals seit 2013 unpassierbar gemacht. Da es keinen Bereitschaftsdienst in den Betriebshöfen der Schifffahrtsverwaltung gab, war es zunächst nicht möglich, Taucher und Techniker für die Reparatur der Schleusenkammern zu finden. „Am Sonntag ist es uns gelungen, Mitarbeiter zu überreden, aus ihrem verdienten Wochenende zur Schleuse zu kommen. Sie haben dabei ihre Freizeit geopfert“, so Witte.
Das hatte Kritik und Proteste bei der Schifffahrt ausgelöst. Aber Witte bleibt hart: Eine verlässliche Einrichtung einer Rufbereitschaft für Taucher, Elektriker und Schlosser wird es auch in Zukunft nicht geben. „Dafür reicht das Personal nicht“, so der Präsident.
Hoffnung auf freiwillige Einsätze der Mitarbeiter
Angesprochen auf Zusagen des Bundesverkehrsministeriums sagt Witte: „Ich weiß, 2013 wurde von dem damaligen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer eine Eingreiftruppe mit elf Mann zugesagt. Diese elf Mann sind aber bereits im Personalkörper aufgegangen. Das reicht nicht für einen Bereitschaftsdienst.“ Der Präsident setzt für die Zukunft auf das Engagement seiner Mitarbeiter, die im Notfall überredet werden müssten.
Der Kanal sei ein „absolutes Aushängeschild des maritimen Standortes Deutschland“, sagt Jann Petersen, Geschäftsführer der Schiffsmaklerei UCA United Canal Agency. Er fordert, dringend mehr Personal einzusetzen. Klaus-Peter Molter, Vorsitzender des Vereins der Kanalsteurer, berichtet, Probleme wie am Wochenende würden sofort spürbar. „Wir hatten etwa 60 Schiffe weniger, das lässt sich nicht ausgleichen.“ Auch Matthias Probst von der Lotsenbrüderschaft in Brunsbüttel berichtet, der Ausfall am Wochenende mache sich „sofort im Geldbeutel bemerkbar“. Dies mache die Kollegen unruhig.
Lesen Sie auch den Kommentar: Frank Behling zum Nord-Ostsee-
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/technik/konzepte-fuer-schifffahrt-ohne-co2-emissionen-ausgearbeitet-13373529
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Deutsche Reederei
Konzepte für Schifffahrt ohne CO2-Emissionen ausgearbeitet
Fracht- und Handelsschiffe erzeugen bereits jetzt mehr CO2-Emissionen als Deutschland. Analysen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2050 der Ausstoß des Treibhausgases um 50 bis 250 Prozent zunehmen wird. Wissenschaftler haben aus diesem Grund Konzepte für eine CO2-neutrale Schifffahrt erstellt, die in der Nord- und Ostsee erprobt werden sollen.
Zürich (Schweiz). Laut einer Publikation des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) werden etwa 90 Prozent des globalen Handels über den Seeweg abgewickelt. Experten des Umweltbundesamt (UBA) gehen davon aus, dass der Schiffsverkehr jährlich um weitere zwei bis drei Prozent zunehmen wird. Etwa ein Drittel des weltweiten Schiffsverkehrs hat als Start oder Ziel einen Hafen in der Europäischen Union (EU). Besonders stark befahren sind die Nord- und Ostsee, in der sich täglich etwa 2.000 große Frachtschiffe aufhalten. Auch der relativ kleine Nord-Ostsee-Kanal ist mit mehr als 30.000 Schiffen jährlich nahe seiner Auslastungsgrenze.
Insgesamt haben die Frachtschiffe auf den Meeren laut einer Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) so im Jahr 2015 932 Millionen Tonnen CO2 erzeugt. Dies entspricht etwa 2,6 Prozent der globalen Emissionen und übertrifft damit die gesamten CO2-Emissionen von Deutschland. Eine Analyse der International Maritime Organization (IMO) kam sogar zu dem Ergebnis, dass die CO2-Emissionen der Schifffahrt bis zum Jahr 2050 um 50 bis 250 Prozent steigen werden.
Schifffahrt ohne CO2-Emissionen möglich
Wissenschaftler der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH), die zum sus.lab gehören, das das Ziel hat gemeinsam mit Unternehmen wissenschaftliche Erkenntnisse zur Nachhaltigkeit umzusetzen, haben aus diesem Grund Konzepte erarbeitet, die eine Schifffahrt ohne CO2-Emissionen ermöglichen sollen. Der Auftrag dafür kam von der Reederei Nord, die derzeit 55 große Schiffe betreibt.
Analysiert haben die Wissenschaftler die Nord- und Ostsee, die laut Studienleiterin Petrissa Eckle zu den Innovationstreibern der Branche gehört. Außerdem ermöglicht das im Vergleich zu anderen Ozeanen relativ kleine Gebiet einen Praxistest der möglichen Lösungsansätze.
Erfassung des aktuellen Zustands
Zur Ausarbeitung des Konzepts, haben die Forscher des Towards Net-Zero genannten Projekts mithilfe externen Experten und vorhandener Studien die Reiserouten, die vorhandenen Technologien und die Nachhaltigkeit sowie Kosten neuer Treibstoffe erfasst. Der Fokus der Wissenschaftler lag dabei auf Energieträgern, die keine CO2-Emissionen freisetzen und die in fünf bis zehn Jahren für eine Nutzung im großen Umfang zur Verfügung stehen. Außerdem wurde darauf geachtet, dass ein eventuell gefundenes Konzept skalierbar ist und auch international eingesetzt werden.
Elektrische Antriebe auch auf dem Meer
Das größte Potential liegt laut den Wissenschaftlern in mit Ammoniak betriebenen Verbrennungsmotoren, Elektromotoren mit Batterien und Antrieben mit Brennstoffzellen. Der optimale Energieträger ist dabei abhängig von der Größe des Schiffs und der Wegstrecke. Wie Eckle erklärt, „werden in der Nord- und Ostseeregion auf kurzen Strecken bereits elektrisch betriebene Schiffe eingesetzt, was Sinn macht.“
Auf langen Strecken könnte Ammoniak das aktuell genutzte Schweröl ersetzen. Dieser Treibstoff ist jedoch giftig und derzeit nicht zur Verwendung in der Schifffahrt zugelassen. Derzeit fehlen für einen Wasserstoffantrieb noch Verflüssigungs- und Transportkapazitäten, Tankschiffe sollen aber zeitnah getestet werden. Eckle erklärt, dass „die Wissenschaftler Reedereien brauchen, emissionsfrei angetriebene Schiffe testen“, um die noch offenen Fragen zu klären und die gefundenen Lösungen in Pilotprojekten einem Praxistest zu unterziehen.
Brunsbüttel
Rückläufige Passagezahlen auf dem Kanal

Etwa 40 Jahre lang konnten sich Besucher auf der Schleuseninsel in der Ausstellung des Wasser- und Schifffahrtsamtes ein Bild vom Bau, der Geschichte und Funktion des Kanals sowie dessen Schleusen in Holtenau machen. Da sich die Ausstellung aber an einem schwierigen Standort im Sicherheitsbereich der NOK-Schleuse befand, wurden die Exponate 2013 in die Maschinenhalle der ehemaligen Technischen Marineschule (TMS) in der Wik verlegt. Dort lockt sie seitdem zahlreiche Besucher an. „Aber sie ist im Laufe der Zeit zu unübersichtlich geworden und einfach nicht mehr aktuell“, sagt Ingrid Lietzow, Vorsitzende des Vereins Maritimes Viertel Kiel, der 40 Mitglieder hat. Und welche Gelegenheit passt besser, die Ausstellung zu erneuern als der 125. Kanalgeburtstag, dachte sich der Verein. „Wir haben uns mit acht Museen am Kanal zusammengeschlossen, um das Jubiläum zu gestalten“, sagte Lietzow. So wird beispielsweise zeitgleich in Brunsbüttel die Schleusenausstellung erneuert.
Ausstellung beginnt mit dem Eider-Kanal
Jürgen Eckert ist einer der Mitglieder des Vereins Maritimes Viertel Kiel. „Ich bin Ur-Wiker und habe in meiner Kindheit auf der Schleuse gespielt, damals ging das ja noch“, sagte der 81-Jährige. Da die eigene Geschichte eng verbunden ist mit der Geschichte des Kanals, liegt ihm an der Erneuerung der Ausstellung besonders viel am Herzen. „Wir möchten den Besuchern die Entwicklung des Kanals bis heute zeigen. Und da fehlten einfach aktuelle Ereignisse“, sagte er. Und die wurden unter anderem auf neuen Schaubildern und Infotafeln schön in Szene gesetzt. Momentan befindet sich all das noch in der Druckerei. Die Ausstellung beginnt zeitlich mit dem Eider-Kanal, erzählt, wie der Nord-Ostsee-Kanal entstand und warum er gebaut wurde. Es geht um Fragen wie: Wie viele Schiffe passieren den Kanal pro Jahr, wie viele Kilometer Fahrweg sparen sie dadurch? Wie funktioniert eine Kanalschleuse? Und wie haben die Menschen in früheren Jahrhunderten versucht, per Schiff die Abkürzung zwischen Nord- und Ostsee zu nehmen?
Fleißige Helfer gesucht
„Wir haben eng mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel zusammengearbeitet“, sagte Lietzow. Und so sind viele Originaldokumente aus der Gründungszeit, Fotografien vom Bau und der Einweihung sowie detailreiche Modelle historischer und aktueller Schleusen zu sehen. Die Besucher müssen bis sich bis Januar gedulden. „Wir veranstalten auf Anfrage zwar Führungen, aber auf unsere regulären Öffnungszeiten verzichten wir ab November dann“, sagte Lietzow. Gesucht werden übrigens dringend fleißige Mithelfer, die handwerklich begabt sind oder gerne Führungen übernehmen möchten. Am Sonntag, 27. Oktober, lädt der Verein als letzte Veranstaltung in diesem Jahr von 11 bis 17 Uhr zur Finissage der Fotoausstellung von dem Hobby-Astronomen Florian Pieper ein. Einen Monat lang konnten sich Besucher die Fotos von „Verborgenen Schönheiten in den Tiefen des Weltalls“ anschauen. Am Sonntag steht der Fotograf auch für Fragen zur Entstehung zur Verfügung. Dann kann auch noch einmal die Schleusenausstellung in ihrer alten Version und die Modelle von historischen Gebäuden besichtigt werden.

Die Zahl der Schiffspassagen auf dem Nord-Ostsee-Kanal ist in diesem Jahr wieder leicht gesunken. Foto: Rehder
http://zeitung.shz.de/glueckstaedterfortuna/1696/article/988650/4/2/render/?token=229f2b369d61d3a761257bb0b362093f&fbclid=IwAR2a1p2z7vIWRL4FtBxkStAGMm-XnXrpCjc8eqq54CpDXJBUmcPo0dHiL9I
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https://www.kn-online.de/Kiel/Millionen-Auftrag-Das-Schleusentor-wird-in-Kiel-repariert?fbclid=IwAR0opAcUHpiW1gWQ0QJd_mueVH-sMnACbH8qAedql1M9LO79e77DB9yQo9A
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Bund will Turbo-Baurecht für Marschbahn und Kanal
Minister Scheuer möchte planen wie die Dänen und ausgewählte Projekte einfach per Gesetz genehmigen lassen
Henning Baethge Berlin/Kiel Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer strebt eine Revolution im deutschen Planungsrecht an – und Schleswig-Holstein soll ein Vorreiter werden: Ausgewählte Projekte will der CSU-Mann nicht mehr durch langwierige Planfeststellungsverfahren von Behörden genehmigen lassen, sondern durch ein Gesetz des Parlaments wie in Dänemark. Eine entsprechende Reform kündigte Scheuers Staatssekretär Enak Ferlemann auf einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein in Berlin an. „Wir wollen damit im Dezember ins Bundeskabinett“, sagte Ferlemann und betonte, dass auch Kanzlerin Angela Merkel die Pläne unterstütze.
Testen will Scheuer das Bauen per Gesetz an sechs Projekten, von denen gleich zwei in Schleswig-Holstein liegen: Sowohl der zweigleisige Ausbau der Marschbahn vor und auf Sylt als auch die Vertiefung des gesamten Nord-Ostsee-Kanals sollen auf diese Weise beschleunigt werden. Gleiches ist bei der Vertiefung von Weser, Mittelrhein und Untermain sowie der Erweiterung des Wesel-Datteln-Kanals vorgesehen. „Wir wollen mal sehen, ob das so schneller geht“, sagte CDU-Politiker Ferlemann.
Die Planung per Gesetz könnte deshalb für mehr Tempo sorgen, weil keine langen, oft mehrstufigen Prozesse gegen eine Baugenehmigung mehr möglich wären. Einziger Weg zum Stoppen eines Projekts wäre dann eine Klage gegen das vom Bundestag beschlossene Gesetz beim Bundesverfassungsgericht. Die aber können nur die Bundes- oder eine Landesregierung oder ein Viertel der Abgeordneten einreichen – nicht hingegen Bürger oder Verbände. Dänemark etwa hat per Gesetz den Fehmarnbelt-Tunnel viel schneller geplant als Deutschland, wo er noch immer nicht genehmigt ist.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz begrüßte die Ankündigung eines Baugesetzes für die Marschbahn. „Das fände ich super“, sagte der FDP-Mann, der einen solchen Vorschlag selbst schon mal gemacht hatte. An der Westküste werde man sich freuen, wenn der zweigleisige Ausbau zwischen Niebüll und Klanxbüll und auf Sylt rasch käme. Zwar gab Buchholz zu bedenken, dass das Bundesverfassungsgericht eine generelle Planung per Gesetz für grundgesetzwidrig erklärt hat, weil so Zuständigkeiten von Legislative und Exekutive unzulässig vermischt würden. Auch Ferlemann räumte ein, dass nicht jede Baumaßnahme per Gesetz genehmigt werden könne. „Aber für einige Projekte würde es gehen“, sagte er.
Buchholz forderte zudem, dass im Zuge des Baugesetzes für die Marschbahn auch gleich eine Oberleitung für den noch nicht elektrifizierten Abschnitt zwischen Itzehoe und Sylt beschlossen wird. Nur so sei es möglich, dort künftig auf schmutzige Dieselloks zu verzichten, sagte er unserer Zeitung. Denn alle Lokomotiven mit sauberen Alternativ-Antrieben wie Batteriestrom oder Wasserstoff seien „zu schwach, um die langen Züge zwischen Hamburg und Sylt zu ziehen“.
Am aktuellen Planungsrecht übten nicht nur Buchholz und Ferlemann Kritik, sondern auch ihre beiden Mitdiskutanten auf dem Podium. „Wir sind überreguliert, prüfen vieles zu oft, und es reden viel zu viele mit“, monierte der Maritime Koordinator der Bundesregierung, der Lauenburger CDU-Abgeordnete Norbert Brackmannn. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki berichtete von seinen Erfahrungen als Chef der Baukommission des Ältestenrats: „Wir haben so viele Regelungen, dass jeder Mitarbeiter einer Bauverwaltung alles verhindern kann, was er will“, wetterte Kubicki. Tenor der Debatte war zudem, dass Klagerechte künftig beschränkt werden sollten. Vor allem müsse die „Präklusion“ wieder her: Sie verbietet, dass Projektgegner nach Einreichen einer Klage später noch weitere Einwände vor Gericht nachschieben können. Die Wiedereinführung der Präklusion kann allerdings nicht der Bundestag beschließen. Vielmehr müsste dazu EU-Recht geändert werden.
Durch die Lage an der Elbe ist die Hansestadt Hamburg
In der Branche tut sich einiges. Schweröl ist bisher der wichtigste Treibstoff, er soll aber durch schwefelärmeren, dafür teuren Marinediesel abgelöst werden. Neue Schiffe wie zum Beispiel die Aida Nova sollen durch alternative Ressourcen wie Flüssiggas angetrieben werden.
Ab 2020 gelten neue Richtlinien der International Maritime Organization: Es darf dann nur noch Treibstoff mit einem Schwefelgehalt von 0,5 Prozent verwendet werden. Anhaltendes Ärgernis ist die häufig fehlende Energieversorgung durch Landstrom, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Der Branchenverband CLIA betont, dass heute schon 55 Schiffe über Landstrom-Vorrichtungen verfügen.
Doch Faig Abbasov von Transport & Environment erwartet trotz aller Bemühungen weiter hohe Umweltbelastungen durch Schwefeloxide: Es wird rund 30 Jahre brauchen, bis alle älteren Schiffe ersetzt sind.

Sturmfluten oder Niedrigwasser – Klimawandel fordert Schifffahrt heraus
Das extreme Niedrigwasser des Rheins im Sommer 2018 bescherte der Wirtschaft Verluste von rund 250 Mio. EUR. So etwa beim Chemieriesen BASF, der jährlich rund 5.000 Frachten per Binnenschiff transportieren lässt. Tankstellen konnten kaum noch mit Sprit beliefert werden, weil die Rohstoffe nicht bei BASF ankamen. Auch an Elbe oder Weser sorgten dramatisch niedrige Pegelstände für erhebliche Probleme. Dabei sind sich Klimaforscher und Meteorologen völlig einig: Der Klimawandel tritt bereits ein. Der Meeresspiegel wird weiter steigen. Wetterextreme – Starkregen und Stürme sowie Hitze- und Trockenperioden nehmen zu. Die offene Frage ist derzeit nur, wie rasch und wie extrem sich Klima und damit Wetterereignisse verändern werden.
Wenn die Erderwärmung um drei Grad bis zur Jahrhundertwende steigen sollte, dann könnte der Meeresspiegel zwischen 60 und 120 cm ansteigen, sagte Norbert Salomon, Abteilungsleiter Wasserstraßen und Schifffahrt im Bundesverkehrsministerium, auf einer Konferenz, die sich in Berlin mit den Konsequenzen des Klimawandels befasste. Bereits heute müssten bei den Planungen des künftigen Küstenschutzes und bei Wasserbauten im Binnenland die Klimaveränderungen beachtet, bei den Umweltverträglichkeitsprüfungen für Bauvorhaben die künftigen Klima-Herausforderungen berücksichtigt werden.
Das gelte ganz besonders für solche wichtigen Wasserstraßen wie den Rhein oder den Nord-Ostsee-Kanal (NOK), über den jährlich 80 Mio. t Güter transportiert werden, erklärte Sönke Meesenburg, Chef des Fachbereichs Investitionen beim Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau. Da es schwer sei, den Betriebswasserstand des Kanals zu verändern, müssten bei Ersatz und Neubau von Schleusen, Spundwänden, Brücken und anderem mehr die Wetterextreme in Rechnung gestellt werden.
Fachleute sprechen von „adaptivem Management“, was vor allem große Herausforderungen für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV) mit sich bringe. Dabei gehe es etwa darum, Wasserbauwerke „veränderbar“ anzulegen. Wenn in Kiel-Holtenau oder in Brunsbüttel Schleusen neugebaut beziehungsweise saniert werden müssten, wären etwa die Fundamente entsprechend zu verstärken, damit – je nach den Hochwasser-Anforderungen in den kommenden Jahrzehnten – die Bauwerke erhöht und/oder verstärkt werden könnten. „Wir müssen mit Ausbau-Reserven bauen“, erklärte Meesenburg mit Blick auf den Neubau der zwei kleinen Schleusen und die folgende Erneuerung der großen in Kiel-Holtenau in den nächsten 20 Jahren. Spätere Generationen müssten etwa die Schleusentore erhöhen können, ohne gleich neue errichten zu müssen. Das Gleiche gelte für das Entwässerungsmanagement am NOK.
Was an den Küsten und in den dortigen Häfen Sorge bereitet – zu viel Wasser nämlich – fehlt dagegen öfter an den Flüssen im Binnenland. Hier seien Maßnahmen zum Niedrigwasser-Management gefragt. Dazu gehörten einmal genauere Wasserstandsvorhersagen, damit sich Binnenschiffer, Verlader und die auftraggebende Wirtschaft besser einstellen und voraus planen könnten, wie Enno Nilson von der Bundesanstalt für Gewässerkunde erklärte. Daneben müssten auch flussbauliche Maßnahmen, etwa Fahrrinnenvertiefungen oder Aufstauungen an neuralgischen Gewässerabschnitten, ergriffen sowie Änderungen in den Logistikketten vorgenommen werden, erklärte Kristin Kahl vom Container-Dienstleister Contargo GmbH & Co. KG.
Benötigt würden zudem Umladestationen vom Schiff auf Bahn oder, wenn es nicht anders gehe, auf LKW. Zugleich würden auf den Binnenwasserstraßen „niedrigwasseroptimierte Schiffe“ benötigt, die mit geringem Tiefgang und Hightech-Antrieb noch bei geringen Pegelständen fahren könnten. Eine Herausforderung an die Schiffsbauer wie an die Reeder, meinte Kahl. Denn man müsse sich vor Augen führen, dass Binnenfrachtschiffe je nach Größe, zwischen 6 und 7 Mio. EUR kosteten. (sl)

https://www.kn-online.de/Mehr/Meinungen/Kommentar-Frank-Behling-zum-Nord-Ostsee-Kanal2

Pannen im Nord-Ostsee-Kanal- Kein Personal für Notdienst
Kommentar- Frank Behling zum Nord-Ostsee-Kanal
Word
Nach zahlreichen Defekte- Das Image des Nord-Ostsee-Kanals leidet-2

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Beide-NOK-Schleusen-in-Brunsbuettel-wieder-offen,brunsbuettel562.html?fbclid=IwAR3CGQvKlkIzY_ehDvdWfAym7LHUs-KG00IupXv473jnEyd3yzuAwkjrl78
NOK-Schleusen in Brunsbüttel zeitweise wieder offen
Gute Nachrichten für Kapitäne, Lotsen und Reeder, die den Nord-Ostsee-Kanal nutzen: Am Dienstagnachmittag waren beide großen Schleusenkammern in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) wieder in Betrieb. Laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) konnte die wegen routinemäßiger Wartungsarbeiten dauerhaft gesperrte große Nordkammer schneller als geplant zeitweise wieder freigegeben werden. Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten allerdings noch nicht: Bis Mitte November wird die Große Nordkammer werktags von 7 bis 16 Uhr gesperrt. Und in der großen Südkammer dauert der Notbetrieb an, auch wenn die Probleme nicht ganz behoben sind.
Arbeiter überwacht Schiffe in Südkammer
Von Sonnabend bis Montag war das Tor der großen Schleusenkammer nicht mehr aufgegangen, weil Schlick die Schienen blockiert hatte. Nach Angaben des WSA konnten Taucher die Schienen am Montag weitestgehend säubern. Es sehe so aus, als ob sich der Schlick, der sich in einer Ecke der Torkammer festgesetzt hat, durch das Öffnen und Schließen etwas verflüssigt habe, sagte ein Sprecher des WSA am Mittwoch. Dadurch lasse sich das Tor wieder komplett öffnen. Der Behördenmitarbeiter gab aber zu Bedenken, dass der Schlick immer noch da sei. Daher werde immer noch ein Spezialbagger benötigt, der die Ablagerungen in der Torkammer entfernt. Ein Mitarbeiter überwache aber jedes Schiff, das geschleust wird, sagte der WSA-Sprecher. Er könne die Anlage zur Not per Hand stoppen. Der Defekt in der Südschleuse hatte dazu geführt, dass große Schiffe den NOK in den vergangenen Tagen nicht passieren konnten.
Schleuse in Brunsbüttel läuft wieder – im Notbetrieb

Schiffe können wieder aus dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in die Elbe übersetzen: Das Tor der Südschleuse in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) sei wieder nutzbar, allerdings eingeschränkt. Das bestätigte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) am frühen Montagabend. Seit Sonnabend war das Tor der großen Schleusenkammer nicht mehr aufgegangen, weil Schlick die Schienen blockiert hatte. Nach Angaben des WSA konnten Taucher die Schienen weitestgehend säubern, sodass sich das Schleusentor – bis auf den letzten Meter – öffnen lässt. Die Nordschleuse wird zur Zeit gewartet und ist deswegen gesperrt.
Notbetrieb läuft noch bis Mittwochabend
Am Sonntag hatten Taucher schon damit begonnen, den Schaden zu untersuchen. Noch am Montagmittag hieß es, dass die Schleuse bis Mittwoch außer Betrieb bleibe. Jetzt soll das Tor nach Informationen des WSA-Sprechers im Notbetrieb noch so lange eingeschränkt öffnen, bis die regelmäßigen Wartungsarbeiten der Nordschleuse am Mittwochabend abgeschlossen sind. Ein Mitarbeiter überwache aber jedes Schiff, das geschleust wird, sagte der Sprecher. Er könne die Anlage zur Not per Hand stoppen.
Spezialbagger muss organisiert werden
Wann die Südkammer wieder voll funktionsfähig ist, sei noch nicht absehbar, so das WSA. Es habe sich viel und auch harter Schlick in der Anlage gesammelt, den gewöhnliche Maschinen nicht entfernen könnten. Dies könnte ein Spezialbagger erledigen, doch der müsse noch organisiert werden. Der Defekt in der Südschleuse hatte dazu geführt, dass große Schiffe den NOK in den vergangenen Tagen nicht passieren konnten.

Schleuse läuft weiter im Notbetrieb: Warten auf Spezialbagger
Coyright Boysen Medien

In einer Ecke der Vorrichtung, in die das Tor beim Öffnen hineinfährt, hatte sich nach Angaben der Behörde sehr viel harter Schlick gesammelt, der mit normalen Gerät und Tauchern nicht entfernt werden konnte. Am Montag war es Tauchern dann gelungen, die Ablagerungen soweit zu entfernen, dass sich das Schleusentor Richtung Elbe wieder bis auf den letzten Meter öffnen ließ. Zuvor hatte es geheißen, die Schleuse bleibe wohl noch bis Mittwochabend gesperrt.
Sobald der Schleusenbetrieb wieder normal läuft, soll die Ursache der Panne analysiert werden. Die Torkammern würden eigentlich regelmäßig gespült, sagte der Sprecher. Warum sich dennoch so viele Ablagerungen gebildet hätten, das sich das Tor nicht mehr öffnen ließ, sei unklar, sagte er.
Schiffe mit einer Länge von mehr als 120 Metern hatten seit Sonnabendmittag wegen des Problems an der Südkammer nicht mehr geschleust werden können. Die beiden kleinen Schleusen sind weiterhin passierbar.
Verdreckte Schleuse Nord-Ostsee-Kanal für große Schiffe gesperrt
Schmutz in einem Schleusentor macht derzeit den Nord-Ostsee-Kanal für große Schiffe unbefahrbar. Damit müssen die meisten Frachter warten – oder einen Umweg nehmen.
Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Mittwochabend. Mit Bordmitteln könne das Problem nicht gelöst werden, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Brunsbüttel. Das Schleusentor läuft auf Wagen in Schienen am Boden des Kanals. Es habe sich in der Vorrichtung, in die das Tor beim Öffnen hineinfährt, hinten in einer Ecke sehr viel und auch harter Schlick gesammelt, der mit normalen Gerät und Tauchern nicht herausgeholt werden könne. Der Plan sei nun, einen Spezialbagger zu organisieren, sagte der WSA-Sprecher. Bis dieser in Brunsbüttel ist, dürfte den Angaben zufolge aber einige Zeit vergehen.
Parallel dazu werden daher die derzeit stattfindenden regelmäßigen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an der großen Nordkammer abgebrochen, um diese Kammer schnellstmöglich wieder in Betrieb zu nehmen. Auch dies werde aber einige Zeit in Anspruch nehmen. „Wir reden frühestens von Mittwochabend“, sagte der Sprecher. Dennoch werde erwartet, dass die Nordkammer früher als die Südkammer wieder einsatzbereit ist.
Schiffe mit einer Länge von mehr als 120 Metern können seit Samstagmittag wegen des Problems an der Südkammer nicht mehr geschleust werden. Die beiden kleinen Schleusen sind weiterhin passierbar. Die meisten Schiffe, die durch den Kanal fahren, benötigten aber die großen Schleusen.
Staus gibt es vor Brunsbüttel nach Angaben des WSA-Sprechers keine. Die Schiffe haben sich auf die längere Sperrung eingerichtet und fahren den Umweg über den Skagerrak um die Nordspitze Dänemarks herum, um von der Nordsee in die Ostsee zu gelangen. Für den Umweg bräuchten die Schiffe etwa einen Tag und entsprechend mehr Treibstoff, schätzte der Sprecher.
In den vergangenen Jahren musste die knapp 100 Kilometer lange künstliche Wasserstraße zwischen Kiel und Brunsbüttel – durch die 2018 rund 30.000 Schiffe fuhren – immer mal wieder gesperrt werden, weil die mehr als 100 Jahre alten Schleusen defekt waren. Mittlerweile läuft ein großes Modernisierungsprojekt. Neue Schleusen sind im Bau, der Abschnitt bei Kiel bekommt flachere Kurvenradien, und die Fahrrinne soll so vertieft werden, dass größere Schiffe passieren können.
mmq/dpa

Nur kleine Schleusen sind derzeit passierbar
Die beiden kleinen Schleusen in Brunsbüttel sind weiter passierbar. Dort können allerdings nur Schiffe mit einer Länge von maximal 125 Metern sowie einer Breite von 20,5 Metern geschleust werden. Laut WSA ist die Mehrzahl der Schiffe, die den NOK nutzen, deutlich länger.
Um Staus auf dem Nord-Ostsee-Kanal zu vermeiden, ist eine große Schleuse in Kiel-Holtenau offen, damit die Schiffe aus dem NOK herauskommen. Knapp 30.000 Schiffe hatten den Nord-Ostsee-Kanal im vergangenen Jahr genutzt.
100 Jahre alte Technik sorgt immer wieder für Probleme
Die zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hat alle Hände voll zu tun, um den Betrieb auf dem 98 Kilometer langen Kanal zwischen Kiel und Brunsbüttel am Laufen zu halten. Die zum Teil mehr als 100 Jahre alte Technik muss in Schuss gehalten und nach und nach ersetzt werden.
Immer wieder gab es in der Vergangenheit Probleme mit den Schleusenkammern. Deshalb wird derzeit eine neue gebaut. Vor sechs Jahren hatte es in Brunsbüttel den ersten Spatenstich zum Bau der fünften Schleusenkammer gegeben. 300 Millionen Euro sollte damals das Bauvorhaben kosten. Die ersten Schiffe sollten Ende 2017 die neue Kammer nutzen können. Doch der Bau der neuen Kammer verzögert sich erheblich. Frühestens 2024 wird sie für den Schiffverkehr freigegeben – und deutlich teurer. Die Gesamtkosten sollen nun bei 800 Millionen Euro liegen.
Schleusenschaden: NOK bleibt für große Schiffe dicht

Der Schaden an einem Schleusentor in Brunsbüttel sorgt weiter für Probleme am Nord-Ostsee-Kanal: Die vielbefahrene Wasserstraße ist für große Schiffe seit Sonnabend gesperrt. Das Tor Richtung Elbe in der großen Südkammer der Brunsbütteler Schleuse lässt sich nicht vollständig öffnen, die Nordkammer ist wegen Wartungsarbeiten gesperrt.
Am Sonntag begannen Taucher damit, den Schaden zu untersuchen. Das Ergebnis: Im hinteren Ende der Nische, wo das Tor beim Öffnen reingefahren werde, befinde sich eine massive Schicht aus Schlick, Holz und Steinen, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA). Erste Versuche, mit einem Saugbagger den Schlick zu entfernen, waren nicht erfolgreich. „Wir sind damit nicht herangekommen“, sagte der Sprecher. Am Montag würden sich nun die Fachleute zusammensetzen, um zu beraten, wie sich das Problem lösen lasse.
Die beiden kleinen Schleusen in Brunsbüttel sind weiter passierbar. Dort können allerdings nur Schiffe mit einer Länge von maximal 125 Metern sowie einer Breite von 20,5 Metern geschleust werden. Laut WSA ist die Mehrzahl der Schiffe, die den NOK nutzen, deutlich länger.
In Kiel eine große Schleuse offen
Um Staus auf dem Nord-Ostsee-Kanal zu vermeiden, ist eine große Schleuse in Kiel-Holtenau offen, damit die Schiffe aus dem NOK herauskommen. Knapp 30.000 Schiffe hatten den Nord-Ostsee-Kanal im vergangenen Jahr genutzt.
Die zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hat alle Hände voll zu tun, um den Betrieb auf dem 98 Kilometer langen Kanal zwischen Kiel und Brunsbüttel am Laufen zu halten. Die zum Teil mehr als 100 Jahre alte Technik muss in Schuss gehalten und nach und nach ersetzt werden.
Fünfte Kammer in Bau
Immer wieder gab es in der Vergangenheit Probleme mit den Schleusenkammern. Deshalb wird derzeit eine neue gebaut. Vor sechs Jahren hatte es in Brunsbüttel den ersten Spatenstich zum Bau der fünften Schleusenkammer gegeben. 300 Millionen Euro sollte damals das Bauvorhaben kosten. Die ersten Schiffe sollten Ende 2017 die neue Kammer nutzen können. Doch der Bau der neuen Kammer verzögert sich erheblich. Frühestens 2024 wird sie für den Schiffverkehr freigegeben – und deutlich teurer. Die Gesamtkosten sollen nun bei 800 Millionen Euro liegen.

Große Schleuse in Brunsbüttel : Nord-Ostsee-Kanal teilweise gesperrt: Arbeiten gehen am Montag weiter
Nord-Ostsee-Kanal gesperrt: Schlick blockiert Schleuse

Keine guten Nachrichten für viele Lotsen, Reeder und Kapitäne am Nord-Ostsee-Kanal (NOK): Die große Südkammer an der Schleuse in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) ist aufgrund eines technischen Defektes seit Sonnabend gesperrt. Da die große Nordkammer gerade gewartet wird, können große Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal nicht mehr passieren. Das Tor Richtung Elbe lasse sich nicht mehr bewegen, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA). Taucher suchten am Vormittag nach der Ursache. Ihr Ergebnis: Schlick blockiere das Tor, so der Sprecher. Nun versuchten Spezialisten, den Schlick wegzuspülen. Wie lange das dauert, ist unklar. Große Schiffe müssen entweder den Umweg über Skagerrak nehmen oder warten, bis der Schaden behoben ist.
In Kiel eine große Schleuse offen
Die beiden kleinen Schleusen dagegen sind weiter passierbar. Dort können allerdings nur Schiffe mit einer Länge von maximal 125 Metern sowie einer Breite von 20,5 Metern geschleust werden. Laut WSA ist die Mehrzahl der Schiffe, die den NOK nutzen, deutlich länger. Um Staus auf dem Nord-Ostsee-Kanal zu vermeiden, ist eine große Schleuse in Kiel-Holtenau offen, damit die Schiffe aus dem NOK herauskommen. Knapp 30.000 Schiffe hatten den Nord-Ostsee-Kanal im vergangenen Jahr genutzt.
Die zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hat alle Hände voll zu tun, um den Betrieb auf dem 98 Kilometer langen Kanal zwischen Kiel und Brunsbüttel am Laufen zu halten. Die zum Teil mehr als 100 Jahre alte Technik muss in Schuss gehalten und nach und nach ersetzt werden.
Fünfte Kammer in Bau
Immer wieder gab es in der Vergangenheit Probleme mit den Schleusenkammern. Deshalb wird derzeit eine neue gebaut. Vor sechs Jahren hatte es in Brunsbüttel den ersten Spatenstich zum Bau der fünften Schleusenkammer gegeben. 300 Millionen Euro sollte damals das Bauvorhaben kosten. Die ersten Schiffe sollten Ende 2017 die neue Kammer nutzen können. Doch der Bau der neuen Kammer verzögert sich erheblich. Frühestens 2024 wird sie für den Schiffverkehr freigegeben – und deutlich teurer. Die Gesamtkosten sollen nun bei 800 Millionen Euro liegen.
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Planungsunterlagen zur Kieler Kanalschleuse liegen aus
25. August 2019 – 9:20 Uhr
Die Planunterlagen zum Ersatzneubau der Kleinen Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Kiel werden jetzt öffentlich ausgelegt. Bürger und Verbände können die Dokumente von diesem Montag an einen Monat lang einsehen. Zu den üblichen Bürozeiten ist das im Rathaus der Stadt Kiel und beim Amt Schlei-Ostsee in Eckernförde ebenso möglich wie beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau. Außerdem können die Unterlagen dann im Internet (www.kuestendaten.de/kleine-schleuse-kiel und www.uvp-portal.de) abgerufen werden.
Wie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung weiter mitteilte, können Bürger und Verbände bis zu einem Monat nach Ende der Auslegung Einwendungen und Stellungnahmen einreichen. Danach wird es einen Erörterungstermin geben. Erst wenn nach weiteren Verfahrensschritten der Planfeststellungsbeschluss vorliegen wird, könne ein belastbarer Zeitplan für die Baumaßnahme genannt werden, hieß es.
Aufgrund von Schäden ist die kleine Schleuse in Kiel seit 2014 außer Betrieb. Um ihre Standsicherheit zu gewährleisten, wurde sie mit Sand verfüllt und dadurch stabilisiert. Zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals soll eine neue Schleuse gebaut werden. Erst nach ihrer Fertigstellung kann die große Schleuse instandgesetzt werden.
Quelle: DPA
Nord-Ostsee-Kanal: Ausbau wird doppelt so teuer
Scheuers neue „Transparenz“: Kosten für Verbreiterung der Oststrecke vor Kiel steigen auf eine halbe Milliarde Euro
Henning Baethge Kiel/berlin Die Kosten für den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals schießen weiter in die Höhe: Nach der neuen Schleuse in Brunsbüttel verteuert sich auch die Verbreiterung und Begradigung der zwölf Kilometer langen Oststrecke zwischen Kiel und Königsförde drastisch. Statt mit den ursprünglichen Kosten von 265 Millionen Euro rechnet Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer jetzt mit 500 Millionen Euro. Das geht aus dem Entwurf für den Bundeshaushalt 2020 hervor.
Dass der Ausbau der Oststrecke teurer wird, hatte der CSU-Mann bereits Anfang des Jahres eingeräumt, ohne jedoch einen Betrag zu nennen. Nun wird klar, wie dramatisch die Kosten steigen – auf fast das Doppelte. Damit nicht genug: Auch die neue Levensauer Hochbrücke, die den Kanal bei Kiel überspannen soll, wird laut Etatentwurf fast 50 Prozent teurer. Statt der einst geplanten 47 Millionen Euro werden 68 Millionen fällig. Mit der Aktualisierung der Kosten folge er einem „Transparenzbeschluss der Bundesregierung“, lässt Scheuer die Sprecherin seiner Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt ausrichten.
Nimmt man die schon bekannten hohen Mehrkosten für die neue Schleuse in Brunsbüttel und den Ersatz der Kieler Schleusen hinzu, steigen die Gesamtkosten der laufenden Baumaßnahmen am Kanal auf fast 1,8 Milliarden Euro – und damit sogar auf etwas mehr als das Doppelte des ursprünglichen Betrags (siehe Tabelle). Darin sind die ebenfalls geplante Vertiefung des gesamten Kanals und die Sanierung der alten Brunsbütteler Schleusen noch gar nicht enthalten.
Für die erhebliche Kostensteigerung an der Oststrecke nennt Scheuers Sprecherin vier Gründe. So würden zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen nötig. Auch müsse die Kanalböschung in stärkerem Ausmaß als geplant gesichert und entwässert werden. Das Baggergut könne nicht im vorgesehenen Umfang wiederverwertet werden. Und schließlich würden sich Preissteigerungen für Bauleistungen und den Grunderwerb auswirken. Dennoch lohne sich der Kanalausbau: „Das Projekt bleibt hoch wirtschaftlich.“ Der ökonomische Nutzen sei viermal so hoch wie die Kosten.
Die Bauarbeiten im ersten Abschnitt zwischen Königsförde und Groß Nordsee sollen noch dieses Jahr losgehen. „Die Vergabe der Bauleistungen und damit der Baubeginn ist Ende 2019 vorgesehen“, sagt Scheuers Sprecherin. Erste Vorbereitungen seien schon erledigt. So sei etwa sichergestellt, dass keine alte Munition unter der Erde liegt.

Bis zum 27. September soll die Südschleuse gesperrt bleiben. „Es handelt sich hier um eine Kombimaßnahme, bei der mehrere Arbeiten zusammen erfolgen“, sagt Matthias Visser vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau.
Südschleuse in Kiel-Holtenau: Sanierung in mehreren Schritten
Das Arbeitspaket umfasst sieben Punkte – vom Ausbau der Schleusentore über das Reinigen der Schleusenmauern bis zu Reparaturen an den Schienen der Torunterwagen, die die großen Schleusentore bewegen. Ein Großteil der Arbeiten spielt sich unter Wasser ab. Mit speziellen Spülfahrzeugen werden die Schleusentor-Bunker gereinigt. Das Mauerwerk der 1914 eingeweihten Schleusenkammer wird ebenfalls gewaschen. „Algen, Seepocken und Muscheln müssen runter“, sagt Lutz Peers, Bauingenieur beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau. Drei schwimmende Spül-Anlagen sind im Einsatz. „Das sind Geräte, die sonst in Kiesgruben zum Einsatz kommen“, so Peers. Rund 60000 Quadratmeter unter Wasser liegende Schleusenfläche sowie 10000 Quadratmeter Wände der Schleusentore werden gereinigt.
Ohne den Einsatz von Tauchern geht es nicht
Gearbeitet wird nach einem strikten Ablaufplan. Alle Tage bis Ende September sind genau verplant. „Wir haben jeden Schritt festgelegt und mit den Firmen abgesprochen“, sagt Silke Meihsner, die für das Projekt als Ingenieurin zuständig ist.
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Ohne den Einsatz von Tauchern geht es nicht. „Es müssen an der Torbahn 1 und an der Torbahn 6 die Muttern an den Schienen gewechselt werden“, erklärt Peers. Bei der Nachfrage, warum die erst vor fünf Jahren eingebauten Muttern erneuert werden müssen, muss auch Kollege Visser passen. „Wir stehen da vor einem Rätsel. Es wurden an allen vier Schleusentoren identische Muttern verwendet. Warum aber ausgerechnet nur an zwei Torbahnen die Muttern korrodieren, ist ein Rätsel. Das wäre mal eine Aufgabe für einen Forschungsauftrag oder eine Doktorarbeit“, so Visser. Während die 910 Muttern an der Kanalseite korrodiert sind, sind die 910 Muttern der Schleusentorschienen an der Fördeseite vollkommen okay. Für den Einsatz unter Wasser bekommen die Taucher aus Brunsbüttel Unterstützung von Tauchern privater Firmen sowie Unterwasser Krause aus Kiel.
Fotostrecke Schleusensanierung in Kiel-Holtenau – KN – Kieler Nachrichten
https://www.yacht.de/aktuell/panorama/weiter-engpaesse-am-nok-durch-schleusensperrung-in-holtenau/a122016.html
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Schleusung der Berufs- und Sportschifffahrt in der großen Schleuse in Kiel-Holtenau
Beim Ein- oder Ausschleusen am Nord-Ostsee-Kanal in Kiel-Holtenau kann es seit gestern wieder zu längeren Wartezeiten kommen. Grund sind Wartungsarbeiten und einhergehende Sperrungen der Schleusenkammern.
Für jeweils acht Wochen wird in dieser Saison jeweils eine der beiden großen Kammern der Südschleuse außer Betrieb genommen. Die Arbeiten an der Nordkammer fanden bereits vom 23. April bis 14. Juni 2019 statt. Nach einer Sommerpause sollte nun die Südkammer vom 5. August bis 27. September 2019 gesperrt werden.
Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Kiel-Holtenau informiert in der BfS (T) 13/19 über eine Aktualisierung der Termine. Dort heißt es:
„Aufgrund notwendiger Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten wird zunächst die Nordkammer der Großen Schleuse Kiel-Holtenau ab dem
05. August 2019 bis voraussichtlich 07. August 2019
und anschließend
die Südkammer bis voraussichtlich 27. September 2019
außer Betrieb genommen.
In diesem Zeitraum steht der Schifffahrt in Kiel-Holtenau zunächst nur die Südkammer, später nur die Nordkammer der Großen Schleuse zur Verfügung.“
Weitere Details und Hintergründe zu den Arbeiten gibt das WSA auf seiner Webseite bekannt:
„Achtung, Änderung: die Südkammer wird erst ab dem 07.08. gesperrt. Wir werden am Vormittag des 05.08. noch eine Bauwerksvermessung in der Nordkammer durchführen. Diese wichtige Vermessung haben wir bei der ersten Sperrung April/Juni nicht durchführen können und holen diese nun am 05.08. nach.
Ab dem 05. Nachmittags bis zum frühen Morgen des 06.08. stehen der Schifffahrt dann noch einmal beide großen Kammern zu Verfügung. Am 06.08. werden wir dann die Nordkammer noch einmal sperren (die Schifffahrt kann weiterhin die große Südkammer nutzen).
Grund ist ein notwendiger Torwechsel in der Nordkammer: Dort wird das kanalseitige Schiebetor am 06.08. ausgebaut und gegen das Reservetor gewechselt. Das ist erforderlich, weil wir im April/Juni während der Bauwerksinspektion in der Nordkammer einen Schaden an diesem Tor bemerkt haben (wichtige Schrauben sind unzulässig stark korrodiert). Wir wollen diese Schrauben jetzt erneuern, bevor es es später zu einem unplanmäßigen Ausfall kommt. Das Tor wird deshalb in die Südkammer gebracht wo das Wasser tief genug ist, sodass Taucher den Schaden reparieren können.
Am 07.08. wird dann die Südkammer gesperrt und es beginnt dort in der Südkammer die angekündigte Bauwerksinspektion. Die Schifffahrt läuft ab dann durch die Nordkammer.
Der Freigabetermin 27.09. wird gehalten! Ende September stehen also der Schifffahrt wieder beide großen Schleusenkammern zur Verfügung.“
An der Einführung für ein Online-Bezahlsystem für die Kanalpassage wird weiterhin gearbeitet. In diesem Artikel finden Sie nützliche Informationen zu den Tarifen und zum aktuellen Bezahlverfahren.
https://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Frachter-BBC-Mekong-blieb-im-Kanal-mit-Maschinenschaden-liegen?fbclid=IwAR2vvTUsBNIuEh_ljQ2wB98F0mZ78GxOja8x500rojs1g9WLlAkKxMdRUhY
Copyright KN Online danke Frank Behling
Kiel
Die Schlepper „Holtenau“ und „Stein“ der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mussten in der Nacht ausrücken und die „BBC Mekong“ in der Kanalweiche Königsförde auf den Haken nehmen. Gegen 3 Uhr war das 144 Meter lange Frachtschiff zuvor bei der Passage der Weiche Groß Nordsee aus dem Ruder gelaufen.
In Königsförde stoppte die Besatzung dann das Schiff und forderte in Abstimmung mit der Verkehrszentrale in Brunsbüttel Schlepperhilfe an. Die beiden Kieler Schlepper liefen sofort aus und waren gegen 7 Uhr beim Havaristen.
Nach dem Festmachen der Schleppleinen ging die Reise um 7. 30 Uhr weiter nach Brunsbüttel. Dort soll die „BBC Mekong“ gegen Mittag zur Untersuchung eintreffen.
Das Schiff ist mit Terminalausrüstung für Häfen ausgerüstet. Es hatte am Donnerstag in Rostock bei der Firma Liebherr einen Mobilkran geladen.
Rendsburger Werft repariert Schleusentor für 15 Millionen Euro
kiel/rendsburg Im Februar vergangenen Jahres krachte das Hamburger Containerschiff „Akacia“ in ein Tor der großen Nord-Ostsee-Kanal-Schleusen in Kiel-Holtenau und beschädigte es schwer (Foto) – nun soll die Rendsburger Nobiskrug-Werft das inzwischen in zwei Teile geschnittene Tor wieder zusammensetzen, reparieren und einbauen. Einen entsprechenden Auftrag hat das Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt Kiel-Holtenau jetzt der Werft erteilt. Wie aus dem gestern im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichen Ausschreibungsergebnis hervorgeht, zahlt der Bund dafür 12,6 Millionen Euro zuzüglich Mehrwertsteuer – also insgesamt rund 15 Millionen Euro. Laut Ausschreibung müssen an dem Tor rund 200 Tonnen Stahl erneuert werden. Auch 200 Meter neue Rohrleitungen sowie 14 000 Quadratmeter Korrosionsschutz sind erforderlich. Das Tor wiegt rund 1000 Tonnen und ist 46 Meter breit und 19 Meter hoch. bg
Brunsbüttel
Die Nordkammer der Kleinen Schleuse ist über die Hochwasserphase, wegen eines technischen Defektes, ab heute bis voraussichtlich 02.08.2019 außer Betrieb.
Der Schifffahrt stehen zur Verfügung: Die große Nordkammer, die große Südkammer außerhalb der Tagesarbeitszeit und die kleine Südkammer zur Verfügung
Seit 18:00 Uhr am 21.07.2019 steht die Große Südschleuse in Brunsbüttel der Schifffahrt aufgrund eines technischen Problems nicht mehr zur Verfügung!
Der Schifffahrt stehen weiterhin die große Nordschleuse sowie die beiden kleinen Schleusen zur Verfügung.
Kontrolle rund um die Uhr
http://zeitung.shz.de/glueckstaedterfortuna/1617/article/935277/3/1/render/?token=7db290426a5b587387596da68f12b488&fbclid=IwAR1YRCA3YDCRL0xGbUX-0s2PlzxZgTAg7dVUrzkEjM2pXJb_617jjSwtWl0
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Insel verschwindet, Schleuse entsteht
Halbzeit auf einer der anspruchsvollsten Baustellen Deutschlands: In Brunsbüttel entsteht die fünfte Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal
Kay Müller Brunsbüttel Nur ein paar Meter vor Joachim Abratis wird sie einmal sein: die fünfte Kammer der Kanalschleuse Brunsbüttel. „Die Struktur sieht man, und den Rest habe ich vor meinem geistigen Auge“, sagt der Projektleiter als er über die vielleicht spektakulärste Baustelle Norddeutschlands geht. Für 800 Millionen Euro entsteht hier eine 360 Meter lange und 45 Meter breite, dritte große Kanalschleuse, in die ab 2024 die immer zahlreicher werdenden Schiffe in und aus dem Nord-Ostsee-Kanal fahren sollen. „Wir sind mit den Bauarbeiten zeitlich in der Mitte“, sagt Jirka Menke, der die Öffentlichkeitsarbeit für dieses Projekt macht. „Das Besondere ist, dass wir auf einer Insel arbeiten. Da ist die Gefahr groß, dass sich die Arbeiter gegenseitig auf den Füßen stehen.“
Deswegen erläutern Menke und Abratis die Baustelle am liebsten anhand eines Luftbildes. Auf dem kann man gut erkennen, dass die Baufahrzeuge schon die halbe Schleuseninsel zerpflügt haben. „Sie wird am Ende zu gut zwei Dritteln weggebaggert“, sagt Abratis. Nur ein schmaler Streifen im Süden, auf dem in den 90er-Jahren die Verkehrsleitzentrale errichtet worden ist, wird stehen bleiben – dazu ein kleines Stück Land, das die Verbindung zu den beiden Großen Schleusen schafft, die vor über 100 Jahren errichtet wurden.
„Die Bauarbeiten sind alle für sich relativ gut machbar, aber das Zusammenspiel ist komplex und eine große organisatorische Herausforderung“, sagt Abratis. So müsse der Tidengang der Elbe berücksichtigt werden – genauso wie der Hochwasserschutz.
Zwar könne man nicht viel sehen, denn die Arbeiten gingen im wahrsten Sinne des Wortes in die Tiefe. „Würden wir ein Hochhaus bauen, könnten Sie schon eine Menge angucken“, sagt Menke. „Aber wir bauen eine Schleuse, da findet vieles unter der Erde statt.“
Und die hat es in sich. Weil lange nicht klar war, wie viel Munition und Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg auf der Schleuseninsel und im Wasser drumherum liegen, verzögerten sich die Arbeiten. Es musste vorsichtig gebaggert werden, der Kampfmittelräumdienst war immer dabei. „Am Ende haben sie gar nicht viel gefunden, aber die Sicherheit musste immer gewährleistet sein“, sagt Abratis. Dazu gab es Schwierigkeiten mit den so genannten Düsenstrahlpfählen, die an den Baugrund und die Grundwassersituation angepasst werden mussten. „Das hat uns auch auch nochmal Zeit gekostet“, so der Programmleiter.
Zeit und Geld. Denn eigentlich sollte die fünfte Schleusenkammer schon 2020 fertig sein und 540 Millionen Euro kosten. Jetzt sind es vier Jahre und 260 Millionen Euro mehr. Allein in diesem Jahr sollen 90 Millionen Euro verbaut werden, im vergangenen Jahr waren es ebenso viel.
„Wir hoffen, dass wir jetzt relativ problemlos weiterarbeiten können. Dies ist eben ein Pilotprojekt – und zwar eines, das 100 Jahre halten soll“, sagt Abratis. So eine Baustelle gebe es nirgendwo anders. Zwar habe man sich bei der Planung über andere Schleusenanlagen informiert und nautische Simulationen durchgeführt, aber vieles ergebe sich erst beim Bau.
Auf der Schleuseninsel muss jeder Baustoff angeliefert werden. Dort wo später einmal Schiffe fahren, steht jetzt ein eigenes Betonwerk auf der Insel, dass etwa das Material für die Sohle der Kammer liefern soll. Gerade wird im Norden der Insel ein neuer Fähranleger betoniert. Dort sollen Schiffe anlegen können, wenn es Probleme mit oder an der neuen Schleuse gibt. Daneben ist eine der Torkammern bereits ziemlich fertig gebaut, die zweite, auf der anderen Seite, ebenfalls. Auch die Spundwände, die die Kammer begrenzen, sind durch den Sand zu sehen. Zum Teil thronen über ihnen Betonplattformen, die zusätzliche Stabilität liefern sollen. In dichten Abständen ragen aus der Wand große Muttern, unter denen die schräg durch den Klei in den Sandboden gebohrten stählernen, rund 50 Meter langen Düsenstrahlpfähle sitzen. „Die garantieren, dass die Spundwand auch noch Stabilität hat, wenn wir an einer Seite den Boden ausbaggern“, sagt Abratis. Vor dem übernächsten Jahr werde das aber wohl nichts werden. Denn auf der Baustelle sei es wichtig, dass viele Wege über Land zu machen sind. Ist die Kammer erst in monatelanger Arbeit ausgebaggert, geht das nicht mehr. Und erst dann kann in 14 Metern Tiefe der Betonboden unter Wasser gegossen werden, das Grundwasser lässt nichts anderes zu.
Technisch wird es gar nicht so furchtbar viele Neuerungen gegenüber der Schleusenkonstruktion von 1912 geben. „Da haben unsere Großväter schon gut geplant“, sagt Abratis. Allerdings würden drei neue Tore gebaut, zusätzlich zu den sechs, die noch aus der Kaiserzeit stammen. „Die können dann in allen großen Schleusen eingesetzt werden, falls mal wieder einer unserer Kunden nicht so pfleglich mit unserem Material umgeht, wie wir es erwarten“, sagt Menke grinsend. Er meint die nicht selten vorkommenden Unfälle von Schiffen, die Tore rammen. Die neuen Konstruktionen werden mit Schlitzen versehen, durch die bei Bedarf Wasser beim Fluten der Kammer laufen kann. Und die Unterkonstruktion der Tore, die in Brunsbüttel immer mal Probleme gemacht hat, werde verstärkt, ergänzt Abratis.
Doch bis mit den zwei kleinen und den drei großen Kammern alle fünf gleichzeitig in Betrieb sind, wird noch eine Menge Zeit vergehen. „Denn nach dem Neubau der fünften Kammer werden die zwei alten großen Kammern nacheinander grundinstandgesetzt“, sagt Abratis. Das könne jeweils noch einmal je drei Jahre dauern. Bagger und Kräne werden also noch mindestens bis 2030 zum Alltag an d
Foto: Privat Willy Thiel Copyright
Lassen Sie sich über das Schleusengelände begleiten! Erleben Sie
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Wie regelt sich der Verkehr der Stahlkolosse auf dem engen Kanal? Warum wird eine 5. Schleusenkammer gebaut?
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Gebühr 4,50 € / ermäßigt 3,- €
https://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Kreuzfahrtschiff-nach-Notfall-im-Nord-Ostsee-Kanal-bei-Schinkel-gestoppt Copyright KN Online danke Frank Behling Von
![]() Notfall auf Kreuzfahrer „Amadea“ am Sonntag im Nord-Ostsee-Kanal. Ein Passagier musste ärztlich behandelt werden. Quelle: Frank Behling
Kurz nach 17 Uhr hatte der Lotse des Schiffes über die Verkehrszentrale in Brunsbüttel den Notfall gemeldet. Zu dem Zeitpunkt war das 191 Meter lange Schiff gerade zwischen den Kanalweichen Schwartenbek und Groß Nordsee unterwegs. Rettungshubschrauber flog zum Einsatz auf dem NOKWie die Wasserschutzpolizei auf Anfrage von KN-online bestätigt, stoppte das Schiff in der Kanalweiche Groß Nordsee bei Schinkel. Aus Rendsburg wurde ein Notarzt mit dem Hubschrauber „Christoph 42“ zur Fährstelle Landwehr geflogen. Gleichzeitig wurde ein Rettungswagen auf die Fähre gebracht. Mit der Fähre wurden gegen 18 Uhr Arzt und Rettungssanitäter zu dem Schiff gebracht und dort übernommen. Der Fährverkehr in Landwehr war für die Rettungsaktion bis 19.20 Uhr eingestellt. http://www.wsv.de/wsa-bb/Investitionsmassnahmen/5_schleuse/ Rendsburg/Kiel | Die Zahl der Tankschiffe im Nord-Ostsee-Kanal hat in den letzten Tagen stark zugenommen. Vornehmlich von Brunsbüttel in Richtung Kiel. Die Tanker haben zumeist Fertigprodukte geladen, also Heizöl, Superbenzin oder Dieselkraftstoff. Geladen in Rotterdam oder auch in Brunsbüttel. Hier kommen die Produkte per Pipeline aus der gut 40 Kilometer entfernten Raffinerie in Heide. Die Schiffe sind größtenteils in skandinavische Länder unterwegs, legen aber auch in Rendsburg, Kiel oder Rostock an, um die dortigen Lagertanks aufzufüllen. Der Ölhandel zieht es vor, die Bestände hoch zu halten. – Quelle: https://www.shz.de/24288397 ©2019 Copyright
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![]() An den Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanals kommt es weiterhin zu Engpässen. Wie das Wasser- und Schiffahrtsamt Brunsbüttel gestern bekannt gab, wird die Sperrung der Großen (Neuen) Südschleuse in Brunsbüttel bis zum 2. August 2019 verlängert. Ursprünglich war die Sperrung für umfangreiche Unterhaltungsarbeiten an der Südseite von Tor 4 nur bis zum 14. Juni vorgesehen. Nun steht die Große Südschleuse weiterhin während der Tagesarbeitszeit (Montag bis Freitag von 7 Uhr bis zirka 16 Uhr der Schifffahrt nicht zur Verfügung. In BfS 25/19 heißt es dazu:
In Kiel-Holtenau werden aktuell nacheinander die beiden Kammern der großen Südschleuse für jeweils acht Wochen gewartet, sodass hier wochenlang nur durch eine Kammer geschleust werden kannt. Die Termine sind: Nordkammer: 23. April bis 14. Juni 2019 Südkammer: 5. August bis 27. September 2019 Zu den Arbeiten heißt es seitens des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Kiel-Holtenau:
https://www.kn-online.de/Kiel/Die-beiden-Kammern-der-kleinen-Schleuse-sind-mit-Sand-verfuellt
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Kiel Kiels größte „Sandkiste“ ist fertig. Die beiden kleinen Schleusenkammern in Kiel-Holtenau sind mit 130.000 Kubikmetern feinem Seesand verfüllt. Der aus Dänemark und vom Schönberger Strand geholte Sand muss das marode Bauwerk stabilisieren. Auf der Oberfläche laufen dafür letzte Vorbereitungen. Wer hofft, hier jetzt jeden Sommer Beach-Volleyball spielen oder Strandfeste feiern zu können, wird schnell enttäuscht. „Nächste Woche beginnt die Anpflanzung einer speziellen Grassorte. Sie soll verhindern, dass der feine Sand bei Wind wegweht“, sagt Frank Bullerkist, Projektleiter für den Ersatzneubau der kleinen Schleusen. Bis zum Abriss der Schleusenbauwerke in vier oder fünf Jahren soll der Sand die einsturzgefährdeten Mauern stützen. Antrag für Planfeststellungsverfahren wird im Sommer gestelltDanach startet der Abriss der 1895 eingeweihten Schleuse. Sie macht Platz für eine größere und modernere Schleuse an der gleichen Stelle. Seit fast drei Jahren laufen die Vorbereitungen. Nachdem das Bundesverkehrsministerium im März 2016 grünes Licht für die Planung gegeben hatte, soll jetzt das Planfeststellungsverfahren starten. „Wir werden noch im Sommer den Antrag bei der zuständigen Planfeststellungsbehörde einreichen“, sagte Sönke Meesenburg, Leiter der Planungsgruppe für den Nord-Ostsee-Kanal. Danach wird es etwa ein Jahr dauern, bis mit dem Planfeststellungsbeschluss auch das Baurecht vorliegt. „Dann können wir mit der Ausschreibung beginnen“, sagt Meesenburg. Ende 2021 oder Anfang 2022 soll dann der Zuschlag erteilt werden. „Wenn es keine Klagen gegen das Projekt gibt“, schränkt Meesenburg ein. Schwertransporte über die Wiker SeiteRichtige Bautätigkeit wird es aber erst 2023 geben. „Zuerst wird auf der Wiker Seite des Kanals eine Umschlagstelle gebaut“, sagt Projektleiter Frank Bullerkist. Diese Fährstelle wird dann den gesamten Baustellenverkehr zur Schleuseninsel bringen. Zunächst müssen dann Zehntausende Tonnen Bauschutt und Mauerwerk vom Abriss weggefahren werden. Ab 2025 etwa beginnt die Anlieferung von Stahl und Baustoffen für die Betonherstellung des Neubaus. Alles in allem könnte rund eine halbe Million Tonnen Material transportiert werden. Für den Verkehr wurde die Wiker Seite gewählt, da dort der Anschluss an die Schnellstraßen B 503 und A 215 besteht. Dort wird zwischen Schleuse und dem Tanklager eine neue Fährstelle gebaut. Der Neubau der Schleuse soll 2030 oder 2031 abgeschlossen sein. Beim Investitionsvolumen bewegen sich die Planungen jetzt bei rund 310 Millionen Euro. Die genaue Summe wird erst nach der Ausschreibung feststehen. Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier.
Er setzte sein Schiff beim Auslaufen aus der Brunsbütteler Schleuse gegen die Mole. Dabei wurden mehrere Dalben und die Mauer beschädigt, Ein Atemalkoholtest des Schiffsführers ergab 2,97 Promille. Kapitän musste Rausch ausschlafenBevor das unter der Flagge von Zypern fahrende Tankschiff „Beethoven“ seine Reise fortsetzen durfte, musste der Kapitän zunächst seinen Rausch ausschlafen. Die Wasserschutzpolizei schrieb eine Strafanzeige wegen der Gefährdung des Schiffsverkehrs. Außerdem musste er 2500 Euro als Sicherheitsleistung zahlen. Am Schiff selbst war durch die Havarie nur die Farbe am Rumpf zerkratzt. Weitere Nachrichten vom Nord-Ostsee-Kanal finden Sie hier. Von dpa NOK News: Schleusenanlage Brunsbüttel NOK
BrunsbüttelDiese Traumschiffe sind auf demKanal unterwegs
Copyright Boysens medien Hasenpusch Dass Kreuzfahrtschiff Europa ist auch in diesem Jahr wieder in Brunsbüttel zu Gast.Foto: Hasenpusch
Nord-Ostsee-Kanal: Wartung der Schleuse in Kiel-HoltenauZahlreiche Skipper überführen ihre Boote zu Saisonbeginn und -ende durch den Nord-Ostsee-Kanal von der Nordsee in die Ostsee oder in die entgegengesetzte Richtung. Wer dies auch in diesem Jahr plant, sollte die anstehenden Wartungstermine der Schleusenkammern in Kiel-Holtenau kennen, durch die es zu Verzögerungen beim Ein- und Ausschleusen kommen kann. Für jeweils acht Wochen wird eine der beiden großen Kammern der Süd schleuse in der anstehenden Saison außer Betrieb genommen. Die Termine sind: Nordkammer: 23. April bis 14. Juni 2019 Südkammer: 5. August bis 27. September 2019 Auf seiner Webseite informiert das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Kiel-Holtenau über die anstehenden Arbeiten:
lten Anlage bei Nord-Ostsee-Kanal
Frachter kracht gegen Schleuse in Kiel –hoher Sachschaden![]() Containerschiffe und Sportboote an der Schleuse Holtenau in Kiel (Archivfoto). Foto: picture alliance Copyright 23 Meter breites Schiff beschädigt Leitstand und Kaianlage in Holtenau. Vermutlich zu hohe Geschwindigkeit. Ermittlungen gegen Lotsen. Kiel. Bei der Havarie eines Frachtschiffs in Kiel sind Teile der Schleusen anlage des Nord-Ostsee-Kanals beschädigt worden. Das 154 Meter lange Schiff war am Sonntagmorgen vermutlich aufgrund zu hoher Geschwindig keit und eines zu steilen Einfahrwinkels gegen Teile der Schleusungs anlage in Holtenau gekracht, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Der 23 Meter breite Frachter stieß gegen den Schleusenleitstand und be schädigte dort die Dachkante auf einer Länge von bis zu fünf Metern. Auch Teile der Kaianlage wurde beschädigt. Die Schadenshöhe soll im mittleren fünfstelligen Bereich liegen. Ermittlungen gegen LotsenObwohl sich zum Zeitpunkt des Vorfalls zwei Personen auf dem Leitstand befanden, wurde niemand verletzt. Am Frachter entstand nur geringer Schaden. Er konnte seine Fahrt in Richtung Rotterdam fortsetzen. Gegen den 51 Jahre alten Lotsen ermittelt die Polizei nun wegen Verdacht der Gefährdung des Schiffsverkehrs. Die Schleuse selbst kann weiter von Schiffen genutzt werden.
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Die Austauscharbeiten an einem Schleusentor verursachen Schiffs staus von mehr als zwölf Stunden. Exklusiv für
shz+ Nutzer Brunsbüttel | Schon wieder werden Kapitäne, Reedereien und Schiffsmakler auf eine große Geduldsprobe gestellt. Weil in der Schleuse in Brunsbüttel routinemäßig eines der großen Tore ausgetauscht werden muss, betrugen die Wartezeiten auf dem Nord-Ostsee-Kanal am Wochenende zeitweise mehr als zwölf Stunden. Am Sonnabendabend warteten auf der Elbe 15 Schiffe auf die Schleusung in Brunsbüttel. Natürlich wäre uns ein Rund-um-die-Uhr-Schichtbetrieb an sieben Tagen der Woche am liebsten.
Kritiker bemängeln, dass die Bauarbeiten die Schifffahrt auf dem Kanal für zwei Wochen beeinträchtigen. Ein Grund für die lange Schließung der Schleusen kammer: Es wird nur von Montag bis Freitag jeweils von acht bis 16 Uhr gearbeitet. Am Wochenende herrscht Stillstand. ![]() Ein Screenshot der Schleuse vom 22. März mit Angaben über die zu erwartenden Verzögerungen. Wirtschaft bemängelt Zuverlässigkeit „Natürlich wäre uns ein Rund-um-die-Uhr-Schichtbetrieb an sieben Tagen der Woche am liebsten“, erklärt der Vorsitzende der „Initiative Kiel Canal“, Jens B. Knudsen. Er räumt jedoch ein, örtliche Gegeben heiten und die Verfügbarkeit von Personal ließen solche Einsatzzeiten oft nicht zu. Für die Wirtschaft sei der Zustand zwar alles andere als zufriedenstellend – „unsere Kunden erwarten Stabilität und Planbarkeit – , man müsse jedoch auch eingestehen, dass sich die Wasser- und Schifffahrtsbehörde bemühe, die Probleme in den Griff zu bekommen. Es handelt sich bei den aktuellen Reparaturen um eine planmäßige Maßnahme. Dabei sind Sonderschichten nicht üblich.
Dort hieß es am Montag: „Es handelt sich bei den aktuellen Reparaturen um eine planmäßige Maßnahme. Dabei sind Sonderschichten nicht üblich“, erklärte Thomas Fischer, Pressesprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Brunsbüttel. Außerdem gebe es lange Wartezeiten nur am Wochenende, weil dann mehr Verkehr herrsche. „Das Warten lässt sich nicht vermeiden“, so Fischer. Mit einem Zwei-Schichten-Betrieb hätten maximal drei Reparaturtage eingespart werden können. Einsparungen der vergangenen Jahre haben Folgen Wie vertrackt die Situation am Nord-Ostsee-Kanal ist, macht Schiffsmakler Knudsen an einem Beispiel deutlich. „Vor zwei Jahren waren die Schleusen jeweils sechs Wochen wegen Wartungsarbeiten gesperrt. Wir dachten, damit ist alles erledigt für die nächsten zehn Jahre. Doch weit gefehlt.“ In diesem Jahr stehen wieder Reparaturzeiten von jeweils acht Wochen pro Schleuse an. „Das ist alles Handarbeit jede Niete muss geprüft und der Sitz der Schienen überprüft werden, auf denen die Tore laufen.“ Die Alternative sei, auf solche Wartungen zu verzichten und wieder in die Vernachlässigung zu verfallen, „die dem Kanal über Jahrzehnte so geschadet hat“. Man sei in guten Gesprächen mit den Ämtern, „um diese Leidenszeit so zu gestalten, dass die Wirtschaft sie schadlos übersteht“. Das sei wie mit einer zu kurzen Bettdecke: „Zieht man oben, frieren die Füße, zieht man unten, wird der Kopf kalt.“ Die Fehler liegen für Knudsen in der Vergangenheit, da sei das Personal weggespart und der Kanal vernachlässigt worden. Eigentlich könne es jetzt nur besser werden. – Quelle: https://www.shz.de/23120537 ©2019 chleuse bei Brunsbüttel : Schifffahrt stöhnt: Chaos auf dem auf Nord-Ostsee-KanalDie Austauscharbeiten an einem Schleusentor verursachen Schiffsstaus von mehr als zwölf Stunden. Exklusiv für
shz+ Nutzer Brunsbüttel | Schon wieder werden Kapitäne, Reedereien und Schiffs makler auf eine große Geduldsprobe gestellt. Weil in der Schleuse in Brunsbüttel routinemäßig eines der großen Tore ausgetauscht werden muss, betrugen die Wartezeiten auf dem Nord-Ostsee-Kanal am Wochenende zeitweise mehr als zwölf Stunden. Am Sonnabendabend warteten auf der Elbe 15 Schiffe auf die Schleusung in Brunsbüttel. Natürlich wäre uns ein Rund-um-die-Uhr-Schichtbetrieb an sieben Tagen der Woche am liebsten.
Kritiker bemängeln, dass die Bauarbeiten die Schifffahrt auf dem Kanal für zwei Wochen beeinträchtigen. Ein Grund für die lange Schließung der Schleusen kammer: Es wird nur von Montag bis Freitag jeweils von acht bis 16 Uhr gearbeitet. Am Wochenende herrscht Stillstand. ![]() Ein Screenshot der Schleuse vom 22. März mit Angaben über die zu erwartenden Verzögerungen. Wirtschaft bemängelt Zuverlässigkeit „Natürlich wäre uns ein Rund-um-die-Uhr-Schichtbetrieb an sieben Tagen der Woche am liebsten“, erklärt der Vorsitzende der „Initiative Kiel Canal“, Jens B. Knudsen. Er räumt jedoch ein, örtliche Gegebenheiten und die Verfügbarkeit von Personal ließen solche Einsatzzeiten oft nicht zu. Für die Wirtschaft sei der Zustand zwar alles andere als zufriedenstellend – „unsere Kunden erwarten Stabilität und Planbarkeit – , man müsse jedoch auch eingestehen, dass sich die Wasser- und Schifffahrtsbehörde bemühe, die Probleme in den Griff zu bekommen. Es handelt sich bei den aktuellen Reparaturen um eine planmäßige Maßnahme. Dabei sind Sonderschichten nicht üblich.
Dort hieß es am Montag: „Es handelt sich bei den aktuellen Reparaturen um eine planmäßige Maßnahme. Dabei sind Sonderschichten nicht üblich“, erklärte Thomas Fischer, Pressesprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Brunsbüttel. Außerdem gebe es lange Wartezeiten nur am Wochenende, weil dann mehr Verkehr herrsche. „Das Warten lässt sich nicht vermeiden“, so Fischer. Mit einem Zwei-Schichten-Betrieb hätten maximal drei Reparaturtage eingespart werden können. Einsparungen der vergangenen Jahre haben Folgen Wie vertrackt die Situation am Nord-Ostsee-Kanal ist, macht Schiffs makler Knudsen an einem Beispiel deutlich. „Vor zwei Jahren waren die Schleusen jeweils sechs Wochen wegen Wartungsarbeiten gesperrt. Wir dachten, damit ist alles erledigt für die nächsten zehn Jahre. Doch weit gefehlt.“ In diesem Jahr stehen wieder Reparaturzeiten von jeweils acht Wochen pro Schleuse an. „Das ist alles Handarbeit jede Niete muss geprüft und der Sitz der Schienen überprüft werden, auf denen die Tore laufen.“ Die Alternative sei, auf solche Wartungen zu verzichten und wieder in die Vernachlässigung zu verfallen, „die dem Kanal über Jahrzehnte so geschadet hat“. Man sei in guten Gesprächen mit den Ämtern, „um diese Leidenszeit so zu gestalten, dass die Wirtschaft sie schadlos übersteht“. Das sei wie mit einer zu kurzen Bettdecke: „Zieht man oben, frieren die Füße, zieht man unten, wird der Kopf kalt.“ Die Fehler liegen für Knudsen in der Vergangenheit, da sei das Personal weggespart und der Kanal vernachlässigt worden. Eigentlich könne es jetzt nur besser werden. – Quelle: https://www.shz.de/23120537 ©2019 Die Große Südschleuse wird aufgrund von Reparatur-und Kontroll arbeiten am Schiebetor TK 6 vom 18.03.19, 08:00 Uhr bis vor aussichtlich 29.03.19 um 12:00 Uhr für die Schifffahrt gesperrt. In diesem Zeitraum stehen der Schifffahrt die Große Nordkammer, sowie beide Kleinen Schleusen zur Verfügung.
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NOK News: Schleusenanlage Kiel-Holtenau
NOK News: Schleusenanlage Kiel-Holtenau
Die Große Südschleuse ist seit 11:35 Uhr wieder in Betrieb. Die Taucherarbeiten konnten vorzeitig beendet werden. Der Schifffahrt stehen somit beide Großen Schleusen zur Verfügung. Die Große Südschleuse wird heute, am 07.03.2019, in der Zeit von 10:00 Uhr bis voraussichtlich 14:00 Uhr aufgrund einer Taucheruntersuchung am Tor 5 gesperrt. Der Schifffahrt steht in diesem Zeitraum die Große Nordschleuse zur Verfügung. ![]() Die Gebühren für den Nord-Ostsee-Kanal werden zunächst nicht erhöht: Der Rechnungsprüfungsausschuss nahm als Termin für die nächste
Prüfung das Jahr 2028 ins Visier. Quelle: Frank Behling
Berlin/Kiel Das Berliner Ministerium hatte in seiner Begründung darauf verwiesen, dass die Kanalgebühren seit 30 Jahren nicht erhöht worden waren. Auch habe der Bundesrechnungshof mehrfach darauf hingewiesen, die Gebühren nach oben anzupassen, um zusätzliche Gelder für den Erhalt und die Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) einzunehmen. Dieser Aufforderung hat das 17-köpfige Gremium nun jedoch eine Absage erteilt. Rüdiger Kruse, für die CDU im Ausschuss, kritisierte das Ansinnen, jetzt die Kanalgebühren zu erhöhen, „als keine gute Maßnahme“. Solange etwa immer wieder Schleusen ausfielen und die umfangreichen Sanierungsarbeiten am NOK noch nicht beendet seien, könne es keine Erhöhung der Befahrensabgabe geben. http://zeitung.shz.de/norddeutscherundschau/2020/article/859913/23/4/render/?token=6da43dc661d6b80d1a56a1d055e50538&fbclid=IwAR27YKQdgHsajqT9_3vgvdg8OJEx-OvPUCSaYQXBDMn9dTSxr9C66dsFPGY Kanal-Gebühren bis 2028 einge-frorenBerlin/Kiel Die Gebühren für das Befahren des Nord-Ostsee-Kanals sollen steigen – aber erst dann, wenn die Modernisierung des Kanals abgeschlossen ist und frühestens 2028. Das hat der Rechnungsprüfungs ausschuss des Bundestags gestern einstimmig beschlossen. „Der Rechnungsprüfungsausschuss fordert das Bundesverkehrsminister ium auf, die Befahrungsabgaben auf dem Nord-Ostsee-Kanal nach Abschluss der Sanierungsarbeiten in 2028 um mindestens 35 Prozent anzuheben“, heißt es im Beschluss der Abgeordneten. Hingegen hatte der Bundesrechnungshof eine rasche Erhöhung der seit 23 Jahren unveränderten Abgabe gefordert. Durch eine Anhebung um 35 Prozent könne der Bund jährlich mindestens sechs Millionen Euro zusätzlich einnehmen, hatte der Rechnungshof vorgerechnet. Einen nennenswerten Rückgang der Verkehrszahlen auf der fast 100 Kilometer langen Wasserstraße befürchtet er durch eine solche Gebührenerhöhung nicht. Vielmehr habe ein Gutachten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ergeben, dass der Schiffsverkehr sich „um lediglich zwei Prozent reduzieren würde“. Nach Überzeugung der Abgeordneten jedoch ist eine Gebühren erhöhung solange nicht vermittelbar, bis der Kanal fertig saniert ist. Das wird frühestens 2028 der Fall sein. Die ebenfalls geplante Kanalve rtiefung und die Sanierung der Schleusen in Kiel-Holtenau werden sogar noch länger dauern. Derzeit kostet eine Passage durch den Kanal für ein kleines Segelboot 12 Euro und für einen großen Frachter mit einer Bruttoraumzahl von 30 000 und fast 200 Metern Länge knapp 2500 Euro. Hinzu kommen bei Letzterem ähnlich hohe Kosten für Lotsen und Kanalsteuerer. bg http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Bundestag-stoppt-hoehere-Gebuehren-fuer-Nord-Ostsee-Kanal?fbclid=IwAR0SjgqIeNlHD5h_MwJjct7jBalpkd95cELFQ0KO1uskw_GkZ-GTDuDGU8s Copyright LN Online
Blick auf die Brunsbütteler Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals:
Sie wird derzeit ausgebaut. Quelle: dpaBerlin
Der Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages lehnte am Freitag den Antrag des Bundesverkehrsministeriums ab, bereits ab dem kommenden Jahr eine um 35 Prozent erhöhte so genannte „Befahrens abgabe“ zu erheben. Das Berliner Ministerium hatte in seiner Begründung darauf verwiesen, dass die Kanalgebühren seit 30 Jahren nicht erhöht worden seien. Auch habe der Bundesrechnungshof mehrfach darauf hingewiesen, die Gebühren nach oben anzupassen, um zusätzliche Gelder für den Erhalt und die Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) zu generieren. http://www.kn-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Plus-35-Prozent-Kommen-bald-hoehere-Gebuehren-fuer-den-Nord-Ostsee-Kanalhttp://www.kn-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Plus-35-Prozent-Kommen-bald-hoehere-Gebuehren-fuer-den-Nord-Ostsee-Kanal KielDruck auf höhere Preise komme vor allem vom Bundesrechnungshof, der auf höhere Einnahmen des Bundes setze, meinte ein Insider. Allerdings kann der Bundestag in dieser Woche den Plan für höhere Kanalabgaben noch stoppen. Copyright Kieler Nachrichten danke Frank Behling Der SPD-Abgeordnete Michael Groß, Mitglied im Rechnungsprüfungs ausschuss, äußerte großes Unverständnis gegenüber höheren Abgaben. Vor der Fertigstellung der umfangreichen Modernisierungs- und Ausbaumaßnahmen am NOK – etwa 2028, wahrscheinlich sogar noch später – seien höhere Gebühren kontraproduktiv. Allerdings lässt der Koalitionsvertrag von Union und SPD eine Hintertür offen.
Am Freitag wollen die Rechnungsprüfer des Bundestages über höhere Befahrensabgaben entscheiden. „Schnapsidee“ Im Norden kommen die Pläne des Bundesverkehrsministeriums schlecht an. „Ausgerechnet jetzt, da Sanierungsmaßnahmen Be einträchtigungen für die Schifffahrt mit sich bringen, die Abgaben erhöhen zu wollen, halte ich für eine Schnapsidee“, kritisierte Verkehrs- minister Bernd Buchholz (FDP). Christian Denso vom Verband Deutscher Reeder sagte, eine Gebührenerhöhung um 35 Prozent passe „überhaupt nicht in die Landschaft“. Eine Investitionssumme von rund zwei Milliarden Euro soll in den nächsten Jahren in Ausbau, Sanierung und Modernisierung des Kanals fließen, etwa in den Bau einer Schleusenkammer in Brunsbüttel, den Ausbau der Oststrecke, in neue Schleusenkammern in Kiel und in den Neubau der Levensauer Hochbrücke. http://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Holtenauer-Schleuse-Wieder-lange-Wartezeiten-fuer-SchiffeBrunsbüttel/KielKurz nach 20.30 Uhr erhielten in Kiel und Brunsbüttel die ersten Schiffe wieder freie Fahrt. Vorher hatten Techniker die IT-Systeme für die Verkehrsüberwachung wieder hochfahren können. Über sechs Stunden konnte durch die Software-Panne auf dem Kanal kein Schiff von der Zentrale in Brunsbüttel überwacht werden. Das digitale System war am Mittag mit einer Softwarestörung ausgefallen. Ein Umschalten auf eine analoge Verkehrslenkung scheiterte aus Mangel an den dafür geschulten Nautikern. Auch nach dem Start des Software-Systems gab es am Abend weiter Störungen. Die für die Schiffe in den Ausweichstellen aufgestellten Ampel-Anlagen funktionierten am Abend noch nicht.
Sperrung seit 14 UhrDie Einfahrt in den Kanal war seit 14 Uhr für alle Schiffe gesperrt. Die Revierzentrale Brunsbüttel informierte die Schiffe ausschließlich per Funk. Eine analoge Überwachung des Verkehrs wurde von der Verwaltung aus Kostengründen abgeschafft. Eine Weiterfahrt der Schiffe und eine direkte Absprache der Lotsen wurde von der Revierzentrale aus Sicherheitsgründen untersagt, da die Fahrt ohne die Überwachung durch die Revierzentrale zu risikoreich sei, hieß es.
Zwölf Schiffe warten in Brunsbüttel, elf in KielZeitweise lagen in Brunsbüttel und auf der Elbe zwölf Schiffe in Warteposition. In Kiel warteten elf Schiffe auf der Förde und im Nord hafen. „Das Krisenmanagement ist nicht optimal. Es gibt weder Informationen noch einen Notfallplan“, so ein Lotse. Die Probleme mit der Software der Verkehrsüberwachung waren bekannt. Kritik gab es an der Informationspolitik auch von den Schiffsmaklern, die die Reedereien vertreten. „Es gab keine offiziellen Informationen. Wir haben die Kunden des Kanals schließlich selbst informiert“, sagt Jann Petersen von der Maklerei UCA United Canal Agency. Bereits am 2. Mai vorigen Jahres musste der Kanal stundenlang gesperrt werden, weil in Brunsbüttel die Systeme ausgefallen waren. Nord-Ostsee-Kanal: Auch der Ausbau wird viel teurerMinister Scheuer rechnet bei der Verbreiterung der Oststrecke mit „deutlich höheren Ausgaben“ als geplantHenning Baethge Kiel/Berlin Nachdem schon die Kosten für die neue Nord-Ostsee-Kanal-Schleuse in Brunsbüttel kürzlich in die Höhe geschossen sind, hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nun eingeräumt, dass auch die geplante Verbreiterung und Begradigung der 16 Kilometer langen „Oststrecke“ des Kanals vor Kiel viel teurer wird als bisher vorgesehen. Für das Projekt sind derzeit 278 Millionen Euro im Bundeshaushalt veranschlagt – doch sei mittlerweile „von deutlich höheren Ausgaben auszugehen“, lässt CSU-Politiker Scheuer seinen Staatssekretär Enak Ferlemann in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag mitteilen. Einen neuen Betrag nennt das Ministerium auch auf Anfrage unserer Zeitung nicht. Weit über 300 Millionen dürften es aber angesichts der Wortwahl Ferlemanns werden. Als Grund für die Verteuerung nennt CDU-Politiker Ferlemann zum einen die allgemeine Baukostensteigerung seit der letzten Schätzung vor gut fünf Jahren. Zum anderen könne man das anfallende trockene Baggergut von den Böschungen nicht im erhofften Umfang für Straßen, Lärmschutzwände oder andere Baumaßnahmen wiederverwerten, sondern müsse es auf eigens eingerichteten Flächen ablagern. „Die Verwendung von trockenem Aushubmaterial im Wirtschaftskreislauf wird nur noch zu einem geringen Anteil umzusetzen sein“, schreibt Ferlemann. Die Grünen im Bundestag kritisieren, dass dem Verkehrsminister die Kosten sowohl bei der inzwischen 800 Millionen Euro teuren Schleuse in Brunsbüttel als auch bei der Oststrecke aus dem Ruder laufen – „ganz nach dem Motto: täuschen, verschleiern und vertuschen“, wetterte ihre Schifffahrtsexpertin Claudia Müller. Sie forderte „eine effizientere Projektsteuerung und Risikoüberwachung“. Zudem dürfe die Politik „nicht immer alles durchgehen lassen“, sagte Müller: „Vor dem Beschluss solcher Großprojekte muss man einen Realitätscheck durchführen.“ Allerdings gibt es auch eine gute Nachricht von der Oststrecke: Der Ausbau des ersten Abschnitts ist am Mittwoch in die europaweite Ausschreibung gegangen. Das sagte eine Sprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt unserer Zeitung. Auch die ersten Bauarbeiten sollen noch dieses Jahr zwischen Groß Königsförde und Schinkel starten. Geplant ist, dass zunächst Bäume und Büsche gerodet werden und dann ein Anleger für Schuten gebaut wird, die für den Materialtransport nötig sind. Anschließend werden die Böschungen abgetragen und zum Schluss der Kanal unter Wasser verbreitert. Das anfallende nasse Baggergut kommt in die Ostsee. Komplett fertig soll der Ausbau der Oststrecke 2027 sein. Dann wird der Kanal dort auf dem Grund überall mindestens 70 Meter breit sein. Und die engen Kurven werden abgeflacht. Copyright THB
+++ Kiellinie und Süd-Schleuse am Nachmittag wieder frei +++
http://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Immer-mehr-
LNG-Schiffe-fahren-durch-den-Nord-Ostsee-Kanal
Copyright KN Online danke Frank Behling Von
![]() Kiel Zwei bis dreimal pro Woche sind derzeit Spezialschiffe mit LNG als Treibstoff im Kanal unterwegs. „LNG ist inzwischen ein normaler Treibstoff“, sagt Jann Petersen, Geschäftsführer der Maklerei UCA United Canal Agency. UCA betreut auch den belgischen Saugbagger „Scheldt River“. Das 2017 in den Niederlanden gebaute Schiff war jetzt in der Ostsee im Einsatz und nutzte den Kanal für den Weg. Sieben Tankwagen zur BetankungDie Reederei musste dafür ein spezielles Logistiknetz aufbauen. „Es gibt zwar am Kanal Bunkerstellen für Schiffstreibstoff. LNG ist aber hier für die Versorgung von Schiffen nicht zu bekommen“, sagt Petersen. Bei der „Scheldt River“ hat sich die Reederei selbst geholfen. Sie hat den Treibstoff für den Einsatz des Baggers mit sieben Tanklastwagen über die Autobahn nach Rügen bringen lassen. Grund sind komplexe Genehmigungsverfahren. „Ich würde mir bei diesem Zukunfts-Thema ein Tempo wünschen, wie es die Behörden und Gesetzgeber bei der Einführung der Datenschutz grundverordnung gezeigt haben“, sagt Petersen mit etwas Ironie in der Stimme. Auch mehr Containerschiffe mit LNGDie nächsten Schiffe haben sich bereits angekündigt. Noch im Januar trifft aus China die „Containerships Nord“ im Kanal ein. Es ist dererste von vier neuen Containerfrachtern mit LNG als Treibstoff, die zwischen Finnland und Westeuropa pendeln sollen. Weitere Schiffe sind in Planung. „Wir haben uns deshalb auch schon mehrfach dafür ausgesprochen, Schiffe mit LNG als Treibstoff auch bei den Gebühren zu entlasten“, sagt Jens-Broder Knudsen von der Agentur Sartori & Berger. Die Vorschläge werden geprüft. Im Ostseeraum stehen in Polen, Schweden, Litauen, Russland und Finnland inzwischen LNG-Terminals in den Häfen. An der Nordsee ist dies in Belgien, den Niederlanden, Norwegen und Großbritannien der Fall. Deutschland ist weiter ein weißer Fleck. Dabei ist LNG im Moment der umweltfreundlichste fossile Treibstoff. Bei der Verbrennung entstehen kaum Russ-Partikel, Schwefeldioxid und Stickoxid. Die Abarbeitung der Sturmfolgen schreitet in Kiel voran. Ab 13 Uhr ist das vollgelaufene Tor der Südschleuse wieder einsatzbereit. Danach stehen am Nord-Ostsee-Kanal wieder zwei Schleusenkammern in Kiel bereit. Die Reinigungs- und Sicherungsarbeiten an der Kiellinie gehen auch gleich los. Wenn Sand und Trümmer von der Straße entfernt sind, soll die Kiellinie wieder http://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Liveblog-Sturm-Zeetje-sorgte-fuer-Ostsee-Hochwasser-in-Schleswig-Holstein-Jetzt-normalisiert-sich-die-Lage für den Autoverkehr freigegeben werden. In Brunsbüttel kamen Schiffe vor zwei Monaten an die Steckdose,
erinnert Burckhardt. Nach rund einjähriger Planungs- und Bauzeit
gaben die Brunsbütteler Stadtwerke gleich fünf neue Landstromanlagen am Südkai am Nord-Ostsee-Kanal für die Nutzung frei. –
Quelle: https://www.shz.de/22105312 ©2018
NOK News: Schleusenanlage Kiel-Holtenau
Die Große Südschleuse in Kiel-Holtenau ist am 02.01.2019 seit 1330 Uhr für die Schifffahrt gesperrt. Die Sperrung wird voraussichtlich bis zum 03.01.2019 0800 Uhr bestehen bleiben. Grund ist ein technisches Problem mit einem Schleusentor. Der Schifffahrt steht im oben genannten Zeitraum die Große Nordschleuse zur Verfügung. https://www.thb.info/rubriken/single-view/news/nok-rufbereitschaft-als-loesung.html Copyright THB https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-wirtschaft_artikel,-vorteil -fuer-die-westhaefen-_arid,1788046.html Das erklärte Jens B. Knudsen, Vorsitzender der Initiative Kiel Canal, dem THB. Der NOK sei in der Vergangenheit in der Öffentlichkeit „zum Teil als eher unzuverlässig wahrgenommen worden“. Das spiegle aber „eindeutig nicht die Sichtweise aller Kunden wider“. Diese erwarteten weniger eine besonders kurze Bauzeit oder geringe Baukosten. Was für sie zähle sei „eine planbare Passagezeit und keine Wartezeiten“ Deshalb freut es Knudsen, dass in der Wasserstraßenverwaltung die Idee einer NOK-Rufbereitschaft, „die am Wochenende für alltägliche Störungen eingesetzt werden könnte“ als Anregung positiv aufgenommen wurde. EHA Politiker in Brunsbüttel : NOK-Schleuse: „Es darf keine weitere
Verzögerung geben“ –
Quelle: https://www.shz.de/21652382 ©2018 Copyright Norddeutsche
Rundschau
Brunsbüttel | Schleswig-Holsteins Millionen-Baustelle hat prominenten Besuch bekommen. Bettina Hagedorn (SPD), Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, schaute sich am Dienstag die NOK-Schleuse in Brunsbüttel an. Auch ihr schleswig-holstei nischer Parteikollege Matthias Stein war mit vor Ort. Im Zentrum des Besuchs standen die Probleme, die es mit der Schleuse gibt. So wird zwar seit über fünf Jahren an dem Projekt gebaut, ein Ende ist jedoch nicht in Sicht. Der ursprüngliche Termin, der für Ende 2020 angesetzt war, ist zumindest nicht mehr zu halten. Die Kosten haben sich allerdings mehr als verdoppelt. Weiterlesen: Fünfte Schleuse in Brunsbüttel wird „Ja, es dauert etwas länger und es wird teurer. Aber gemessen an dem Wert, den der Nord-Ostsee-Kanal für unsere Volkswirtschaft hat, stehen wir zum NOK und zu dem Ausbau“, sagte Bettina Hagedorn gegenüber dem NDR. Am Anfang der Baumaßnahme sprach man noch von 300 Millionen Euro, die hier investiert werden müssen. Stand jetzt werden wohl 800 Millionen Euro benötigt. Die Kosten sind also um eine halbe Milliarde Euro gestiegen. Der Bundesrechnungshof steht dem Matthias Stein, der Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages ist , betonte, dass es keine weiteren Verzögerungen geben dürfe. Der Nautische Verein Brunsbüttel kritisiert zudem die Ausschreibung. Es sei ein Fehler gewesen, den günstigsten Anbieter auszuwählen, monierte Michael Hartmann. Der Vorsitzende vom Nautischen Verein Brunsbüttel fügte an: Wenn die Bauarbeiten weiter verschleppt würden wie bisher, werde die fünfte Schleuse wohl auch 2024 nicht fertiggestellt. Auch die Lotsen haben bedenken. Wolfgang Mentzel von der Lotsenbrüderschaft NOK sagte, dass die großen Verzögerungen beim Bau der Schleuse Schifffahrer durchaus abschrecken könnten. Diese würden dann den Weg um Dänemark nehmen. Außerdem befürchten die Lotsen, dass sich der Verkehr immer mehr auf die Schiene verlagert. – Quelle: https://www.shz.de/21652382 ©2018 Die Kosten haben sich allerdings mehr als verdoppelt. Weiterlesen: Fünfte Schleuse in Brunsbüttel wird „viele, viele Jahre später“ fertig ![]() ie IHK Nord fordert einen schnelleren Ausbau des
Nord-Ostsee-Kanals. (DPA)
Den Nord-Ostsee-Kanal komplett um einen Meter vertiefen, den Infrastruktur-Ausbau insgesamt vereinfachen oder die Hafengebühren der deutschen Containerhäfen mit Blick auf die Transhipment- Rabatte in Rotterdam überprüfen: Das sind unter anderem Forderungen, die die IHK Nord – der Zusammenschluss der zwölf norddeutschen Industrie- und Handelskammern – gegen über Politik stellt. Hintergrund des IHK-Nord-Strategie papiers ist insbesondere eine Ladungs- Abwanderung aus den beiden größten Seehäfen Hamburg und Bremerhaven in Richtung Rotterdam in den Niederlanden und ins belgische Antwerpen. Ein Teil der Forderungen – etwa die Vertiefung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) – ist bereits im Maßnahmenkatalog der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) in Kiel berücksichtigt: Allerdings könnte die erst beginnen, wenn elf Kilometer der sogenannten 18 Kilometer langen Oststrecke verbreitert und Kurven entschärft sind. Mitte 2019 soll damit begonnen werden. Die WSV rechnet insgesamt für diese Maßnahme mit einem Zeitraum von zehn Jahren, erst danach könnte mit der Vertiefung begonnen werden. „Genau weil es noch so lange dauern soll, haben wir solche Forderungen mit aufgenommen“, sagt Ullrich Hautau von der Handelskammer Bremen, Autor des IHK-Nord-Strategiepapiers. „Wir haben die Hoffnung, dass eventuell doch noch Bewegung reinkommt un-d Maßnahmen ergriffen werden, um das Projekt von der Umsetzung her zu beschleunigen.“ Ein bisschen mehr Tempo wäre insgesamt gut bei der Realisierung von Infrastrukturmaßnahmen. Schnell verabschiedet werdenInsofern sei der aktuelle Bundesregierungs-Entwurf eines Planungs- und Baubeschleunigungs gesetzes der richtige Weg. Jetzt müsse das Ganze nur auch schnell verabschiedet werden, so Hautau. Die IHK Nord habe das Gesetz bereits vor über einem Jahr mit Blick auf die Bundestagswahl gefordert – Quelle: https://www.shz.de/21652382 ©2018 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ schleswig-holstein_magazin/Informationsbesuch- an-der-Schleusenbaustelle,shmag58328.html?fbclid= IwAR0aqlE9 m00V_VkWWdaODQHqUrsiVdZY5vVWa8DRMTHt6Q GySJuiALvf9Wg http://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/ Zu-lange-Wartezeiten-am-Nord-Ostsee-Kanal http://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Zu-la nge-Wartezeiten-am-Nord-Ostsee-Kanal Copyright KN Online danke Frank Behling K https://www.dvz.de/rubriken/politik/detail/news/abgaben-sollen-wohl-bleiben.html Copyright dvz 6. November 2018
Das Bundesfinanzministerium will die Schifffahrts- und Befahrungsabgaben offenbar nicht abschaffen. Das geht aus den Unterlagen für die Bereinigungssitzung zum Haushaltsentwurf 2019 hervor. An diesem Donnerstag berät der Haushalts ausschuss in seiner Bereinigungssitzung über mögliche Änderungen, die in die abschließenden Beratungen im Bundestag einfließen. Im Entwurf 2019 sind derzeit Abgaben in Höhe von 71,6 Mio. EUR vorgesehen. Auf den Nord-Ostsee-Kanal entfallen gut 20 Mio. EUR, die allerdings von Anfang bestehen bleiben sollten. Die Branche hofft nun, dass die Haushälter im Parlament eine Entlastung von rund 50 Mio. EUR bringen. Die Furcht vor einem Kollaps Nautische Vereine befürchten Verkehrszusammenbruch auf dem Kanal Brunsbüttel (mir) Die Nachricht,dass der Bau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel teurer wird und vor allem länger dauert als geplant, lässt Brunsbüttel nicht zur Ruhe kommen. Vor allem in maritimen Kreisen ist man bestürzt über die Verzögerung. Die beiden Nautischen Vereine in Brunsbüttel und Kiel haben jetzt mit Unter stützung des Deutschen Nautischen Vereins ein Positions papier veröffentlicht, in dem Sachlage, Konsequenzen und Forderungen dargestellt werden. „Wir sind fassungslos, dass sich der dringend erforderliche Neubau einer fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel nun noch mals um mehrere Jahre verzögert“, sagt Kapitän Michael Hartmann, Vorsitzender des Nautischen Vereins Brunsbüttel. Erst 2024 könne mit der kaum noch aufschiebbaren Sanierung der bestehenden zwei Schleusenkammern begonnen werden. „Eigentlich müssen wir jederzeit mit einem Kollaps des Verkehrssystems rechnen“, so Hartmann. Ähnlich stellt sich die Lage bei den Kieler Schleusen dar: „Nachdem wir seit zehn Jahren um den desolaten Zustand der wichtigen zwei kleinen Kammern wissen, werden diese jetzt mit Sand zugeschüttet. Dann ruht das Projekt für voraussichtlich drei Jahre wegen der Planungen, die längst hätten abgeschlossen sein müssen“, sagt Kapitän Hans-Hermann Lückert, Vorsitzender des Nautischen Vereins Kiel. In der Landeshauptstadt dürfe man erst im Jahr 2029 auf die Inbetriebnahme dieser Kammern hoffen. „Und dann dauert es auch noch bis 2033 mit der anschließenden Überholung der zwei großen Schleusenkammern. Das ist den Kunden nicht vermittelbar.“ Sowohl Hartmann als auch Lückert sind als ehemalige Lotsen Kenner der Materie. Sie haben die Fakten und Risiken in einem umfassenden Positionspapier zusammengestellt. Insbesondere weisen die Verfasser auf die Risiken hin, die sich durch die Dauerbaustelle ergeben. Ökonomisch sei zu befürchten, dass der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) seine Rangstellung in den Europäischen Verkehrsnetzwerken der Spediteure verliere, wenn das Vertrauen bei der Kundschaft verspielt werde. Damit das nicht geschehe, fordern die Nautischen Vereine unter anderem eine Verkürzung der Bauzeit. „Alle Baumaßnahmen sind hinsichtlich der Möglichkeiten auf eine Beschleunigung zu überprüfen. Die Prämisse muss dabei die Baufertigstellung vor der Frage der Kosteneinsparung sein“, heißt es in dem Positionspapier. Um die Sorge um die Zukunft des Kanals noch deutlicher zu machen, veranstalten die Nautischen Vereine eine Podiumsdiskussion in Kiel. Titel: Der Nord-Ostsee-Kanal: Schlaglöcher einer internationalen Wasserstraße. Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, des Landes Schleswig-Holstein, des Bundestages und bedeutende Nutzer sind eingeladen. Unter anderem hat der Maritime Koordinator der Bundesregierung Norbrt Brackmann zugesagt teilzunehmen. Die Veranstaltung ist öffentlich und beginnt am Mittwoch, 14. November, um 18 Uhr im Konferenz-Zentrum Kiel (Sparkassen- Arena). Die alten Schleusen in Brunsbüttel sind marode. Sie können aber erst dann vernünftig instant gesetzt werden, wenn die neue Schleuse existiert. Foto: Copyright Martin Elsen Artikel Boysens Medien Das Positionspapier der beiden Vereine ist als Download erhältlich auf www.nautischerverein-kiel.de/de/konzepte Sorge vor wirtschaftlichen Konsequenzen Schiffsagentur befürchtet Kundenverlust wegen Schleusenbau-Verzögerungen Von Hengameh Habib Brunsbüttel – Höhere Kosten und eine deutlich längere Bauphase: Die aktuelle Entwicklung um den Bau der fünften Schleusenkammer verursacht bei vielen Menschen Kopfschütteln und erzeugt Unverständnis. Für Schiffsagenturen kann die zeitliche Verzögerung des Baus zu massiven Konsequenzen führen. Die Firma United Canal Agency (UCA) hat bislang keine Ruckmeldung von ihren Kunden bekommen, wie diese die längere Bauzeit bewerten. Das mag dem Umstand geschuldet sein, dass aktuell keine der vier vorhandenen Schleusentore gesperrt sind. „Das kann sich aber jederzeit ändern, und dann wird es eng“, sagt Sandra Petersen. Die Leiterin der Brunsbüttler Niederlassung fürchtet sich zudem davor, dass eines der Tore aufgrund des schlechten. Zustandes dem längeren Einsa z nicht standhält und dauerhaft ausfällt. Dann, so die Sorge, wurden Schiffe Brunsbüttel umfahren. Dass diese Sorge nicht unberechtigt ist, so Jan Klein vom Management der UCA. „Die Reedereien sind seit langer Zeit unzufrieden mit der Situation in Brunsbüttel.“ Solange die vier Kammern funktionieren, verlaufe alles reibungslos. Komme es zum Ausfall bei den Schleusen, mussten die Schiffe lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Das Frustpotenzial wachse, während der Geduldsfaden kurzer werde. „Früher haben die Reedereien noch Verzögerungen hingenommen. Heute erwarten sie von uns, dass wir sie über Sperrungen am Kanal im Voraus informieren, damit sie um planen können. Und das geschieht dann augenblicklich“, so Klein. Aufgrund der immer wieder auftretenden Stockungen an den Schleusen hatten in der Vergangenheit einige UCA-Kunden den Kanal gemieden. „Es kommt zu einer Evaluierung. Sie bleiben einige Jahre weg, kehren dann eventuell wieder zurück.“ Klein zufolge seien vor allem jene zeitliche Verzöger ungen ärgerlich, denen kleine Schäden zugrunde liegen, die meist schnell behoben werden können. „Deswegen fordern wir schnelle Reparatur maßnahmen, die auch nach Feierabend und am Wochenende erfolgen.“ Mit „wir“ meint Jan Klein die Initiative Kiel-Kanal, die 2012 gegründet wurde, um das Engagement aus Politik, Wirtschaft und Behörden für den Kanal zu bündeln, und ihm so mehr Gewicht zu verleihen. Jens Knudsen, geschäftsführender Gesellschafter der Schiffsagentur Sartori und Berger und Vorsitzender der Initiative Kiel-Kanal, sagt, dass die längere Bauzeit an sich zunächst kein Problem ist. „Es wird aber zu einem, wenn es aufgrund von technischen Defekten zur Sperrungen der vorhandenen Tore kommt und damit Wartezeiten entstehen.“Knudsen hat die Erfahrung gemacht, dass die Reedereien kaum noch bereit seien zu warten. Eine planbare verlässliche Kanalpassage sei das Wichtigste. Solange alles laufe, wurden sich die Kunden von Sartori und Berger nicht weiter daran stören, dass der Bau der fünften Schleusenkammer deutlich langer dauere. Deswegen bekräftigt Knudsen die Forderung von Jan Klein: „Die Wasserstraßen-und Schifffahrtsverwaltung muss am Wochenende eine Bereitschaft vorhalten, damit kleine Schaden schnell behoben werden können.“ Vor drei Wochen äußerte der Bundesrechnungshof massive Kritik am Bau der fünften Schleusenkammer. Den Sachstand des Bauprojektes bewertet die Behörde als bedenklich. Genannt wurden technische Probleme, deutlich höhere Baukosten und eben jene Verzögerungen. Eine Mitteilung des zuständigen Bundesverkehrsminister- iums wurde konkreter: Demnach wird der Bau um 260 Millionen Euro teurer als geplant und wird, mit 800 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Freigabe fur den Verkehr soll 2024 statt 2020 erfolgen. Überraschend ist die Kritik des Rechnungshofes am Schleusenbau allerdings nicht. Bereits 2014 blockierte das Finanzministerium das Geld für das Vorhaben. Während der Planungen für das Mammut-Projekt war anfänglich die Rede von 375 Millionen Euro. Später wurden daraus 485 Millionen Euro. Die Behörde beklagte, dass der Bau aufgrund der gestiegenen Kosten volkswirtschaft lich unrentabel sei. https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/schleuse-in-kiel-holtenau-wird-repariert-id21430027.htmlCopyright Norddeutsche Rundschau Copyright Norddeutsche Rundschau
Kiel | Acht Monate nach der Havarie des Frachters „Akacia“ steht fest, dass das defekte Schleusentor wird repariert und nicht ersetzt. Nach der Erstellung eines Gutachtens sei nun laut Kieler Nachrichten diese Entscheidung gefallen. Wie viel die Instandsetzung kosten wird, ist derzeit noch unklar. Aufgrund der bisherigen Kosten für die Untersuchung des beschädigten Tores, die Bergung und die kalkulierten Werftarbeiten sollen mindestens 16 Millionen Euro veranschlagt werden. Bisherigen Schätzungen gingen von 20 Millionen Euro aus. Große Südschleuse in Kiel-Holtenau außer Betrieb.´ Was bisher geschah In der Nacht zum 20. Februar war das 150 Meter lange Containerschiff „Akacia“ in das Schleusentor der Südkammer gekracht. Der unter portugiesischer Flagge fahrende Frachter fuhr dabei so schnell, dass der Bug das Tor teilweise durchbrach. Vermutlich war eine Maschinenanlage defekt. Tor wird geborgen Zwei Schlepper zogen den Frachter nach der Kollision in den Kanal . Er wurde an einem Liegeplatz im NOK unweit der Schleuse festgemacht. Danach kümmerte sich die Reederei um die Reparatur. Inzwischen ist das Containerschiff wieder im Einsatz und passierte am Dienstag erneut die Kieler Schleuse – dieses Mal unfallfrei. Schleusentor wird instandgesetztBrunsbüttel Die Instandsetzung eines der acht Tore der Kleinen Schleusen in Brunsbüttel erfolgt auf dem Torinstandsetzungsplatz, der sich am Kanalseitenweg zwischen der Straße Am Binnenhafen und der nächsten Zufahrt beim Betriebssportgelände des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Brunsbüttel befindet. Während der Arbeiten, die voraussichtlich mindestens ein halbes Jahr dauern werden, ist der Bereich für Fußgänger, Fahrradfahrer sowie für Kraftfahrzeuge aller Art gesperrt. Für Anlieger jedoch besteht weiterhin die Möglichkeit der Nutzung. Hintergrund: Im Zuge der planmäßigen Unterhaltung müssen die Tore für bestimmte Arbeiten ausgebaut und an Land verbracht werden. Zurzeit wird der Torinstandsetzungsplatz vorbereitet. Je nach Verfügbarkeit eines geeigneten Schwimmkrans erfolgt der Ausbau und Transport des Tores Anfang November. Der Einbau eines Ersatztores erfolgt erst etwa zwei Wochen später. In dieser Zeit werden Arbeiten in den Tor-Nischen und anderen Teilen der Schleuse durchgeführt. Für diese Zeit bleibt die Südkammer der Kleinen Schleusen für die Schifffahrt gesperrt. sh:z Schleusentor wird instandgesetztBrunsbüttel Die Instandsetzung eines der acht Tore der Kleinen Schleusen in Brunsbüttel erfolgt auf dem Torinstandsetzungsplatz, der sich am Kanalseitenweg zwischen der Straße Am Binnenhafen und der nächsten Zufahrt beim Betriebssportgelände des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Brunsbüttel befindet. Während der Arbeiten, die voraussichtlich mindestens ein halbes Jahr dauern werden, ist der Bereich für Fußgänger, Fahrradfahrer sowie für Kraftfahrzeuge aller Art gesperrt. Für Anlieger jedoch besteht weiterhin die Möglichkeit der Nutzung. Hintergrund: Im Zuge der planmäßigen Unterhaltung müssen die Tore für bestimmte Arbeiten ausgebaut und an Land verbracht werden. Zurze it wird der Torinstandsetzungsplatz vorbereitet. Je nach Verfügbar keit eines geeigneten Schwimmkrans erfolgt der Ausbau und Transport des Tores Anfang November. Der Einbau eines Ersatztores erfolgt erst etwa zwei Wochen später. In dieser Zeit werden Arbeiten in den Tor-Nischen und anderen Teilen der Schleuse durch geführt. Für diese Zeit bleibt die Südkammer der Kleinen Schleusen für die Schifffahrt gesperrt. sh:z
Schifffahrt & Service
Bauarbeiten in BrunsbüttelWie die UCA United Canal Agency jetzt mitteilte, wird die Große Südschleuse in Brunsbüttel wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Die Sperrungen gelten in dieser Woche täglich von 7 bis 16 Uhr. Am Wochenende vom 25. bis zum 26. August bleibe die Schleusenkammer geöffnet. Über weitere Sperrzeiten s oll im Laufe der Woche informiert werden. Die Große Nordschleuse und die beiden kleinen Schleuse nkammern seien nicht betroffen. ger NOK News: Schleusenanlage Brunsbüttel Aufgrund von Unterhaltungsarbeiten steht die Große Südschleuse von 20.08 bis 23.08. während der Tagesarbeitszeit jeweils vom 07:00 bis 17:00 Uhr der Schifffahrt nicht zur Verfügung. Der Schifffahrt steht die Große Nordkammer und die Kleine Schleuse zur Verfügung. http://www.kn-online.de/Kiel/Schleusenkammer-Der-Bau-der-Sandkiste-beginnthttp://www.kn-online.de/Kiel/Schleusenkammer-Der-Bau-der-Sandkiste-beginnt Copyright Kieler Nachrichen online danke Frank Behling Von
Bereit für den Einbau: Das erste Segment für die Dämme an der Schleusenbaustelle in Holtenau
lagert auf einem Ponton. Quelle: Frank Behling
Kiel Als Fangedämme werden große Bauwerke aus Spundwandelementen und Trägern bezeichnet, die als Barrieren im Wasser aufgestellt werden und eine Baustelle gegen Wassereinbruch schü tzen sollen. In Kiel-Holtenau werden diese Fangedämme benötigt, um die beiden Schleusenkammern mit Seesand füllen zu können. Nach der Montage der Dämme wird Seesand in die Schleusenkammern gespültMit dem Bau dieser gewaltigen Stahlkolosse wurde im vergangenen Jahr die Arbeitsgemeinschaft der Firmen Colcrete-von Essen Wasserbau und Bautaucherei und Bergungsbetrieb Barth beauftragt. Die Montage der Damm-Elemente erfolgt auf einem Kai an der Wiker Seite des Binnenhafens neben dem Anleger der kleinen Personenfähre „Adler 1“ an der Schleusenstraße. „Dort werden Traggerüste errichtet, in denen mit großen Kränen die Spundwandelemente zusammengesetzt werden“, wie Jirka Niklas Menke vom Fachbereich Investitionen NOK mitteilt. Wenn die Montage der Dämme abgeschlossen ist, kommt der nächste Schritt. Saugbagger werden aus dem dänischen Teil der Ostsee in einem Pendelverkehr rund 110.000 Kubikmeter feinsten Seesand nach Holtenau bringen und mit großen Pumpen in die Schleusenkammern einspülen. Damit entsteht in Holtenau Kiels größte „Sandkiste“. Ersatzbau beginnt erst nach 2020Der Seesand ist als Stütze gedacht. Er soll das Wasser in den Kammern ersetzen und beim Abbruch der maroden Schleusenmauern das Bauwerk stabilisieren. Nach dem Ende der Baumaßnahme kommt der Seesand auf eine Deponie. Ob der Sand auch für andere Zwe cke, wie der Aufspülung eines Stadtstrandes genutzt werden kann, ist noch unklar. Hier hat die Naturschutzbehörde des Landes dann das letzte Wort. Der Ersatzbau der kleinen Schleusen soll erst nach Abschluss eines umfangreichen un d langwierigen Planfeststellungsverfahrens nach 2020 beginnen und bis zu acht Jahre dauern. Als Grundriss für den Schleusenbau wird die 1886 bis 1895 gebaute kleine Schleusenanlage genutzt.
Die große Südkammer ist für die Schifffahrt wieder freigegeben. Somit stehen der Schifffahrt in Brunsbüttel die beiden großen Schleusen und die beiden kleinen Schleusen zur Verfügung.
https://www.shz.de/lokales/norddeutsche-rundschau/brunsbuettel-technischer-defekt-legt-grosse-suedschleuse-lahm-id20558337.html Copyright Norddeutsche Rundschau Nord-Ostsee-Kanal : Brunsbüttel: Technischer Defekt legt Große Südschleuse lahm![]() Der Schifffahrt stehen die Große Nordkammer und die kleinen Schleusenkammern zur Verfügung. Die Große Südschleuse in Brunsbüttel ist wegen eines technischen Problem s weiterhin voraussichtlich bis zum Montag, 30. Juli um 12 Uhr gesperrt. Das teilt die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit. Der Schifffahrt stehen die Große Nordkammer und die kleinen Schleusenkammern zur Verfügung – Quelle: https://www.shz.de/20558337 ©2018 Die Große Südschleuse in Brunsbüttel ist am 27.07.2018 seit 1840 Uhr für die Schifffahrt gesperrt. Die Sperrung wird voraussichtlich bis zum 28.07.2018 1200 Uhr andauern. Grund ist ein technisches Problem beim Schleusentor Nr.6 Kanalseitig. Der Schifffahrt stehen im oben genannten Zeitraum folgende Schleusen zur Verfügung: Große Nordschleuse, Kleine Nordschleuse und Kleine Südschleuse.
Copyright Deutschlandfunk Sanierung des Nord-Ostsee-KanalsGroße Schiffe, zu kleine RinneDen 1895 eröffneten Nord-Ostsee-Kanal nutzen rund 30.000 Schiffe pro Jahr auf ihrem Weg von der Nord- in die Ostsee. An der zentralen Achse des europäischen Handels sind Schleusen und U feranlagen veraltet, gleichzeitig werden die Schiffe immer größer. Jetzt versucht der Bund die Sanierung der 100 Kilometer langen Wasserstraße.
Vor 130 Jhren Grundsteinlegung für den Nord-Ostsee-Kanal Bauvorhaben Planlos am Nord-Ostsee-Kanal Knallorange ist das kleine Lotsenschiff, das Martin Finnberg zum nächsten Einsatz bringt. Früher ist der 49-Jährige als Kapitän zur See gefahren. Heute ist er einer von rund 300 Lotsen auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Unzählige Male hat Finnberg schon Schiffe sicher durch die enge Wasserstraße geleitet. Langweilig werde der Job nicht, sagt er. „Also, heute haben wir einen wunderschönen Sommertag und dann ist es wie eine Ausflugsfahrt hier mit dem Lotsenschiff zu fahren. Und genauso wenn Sie nachts fahren oder bei schlechtem Wetter, bei Sturm, Eis oder Nebel ist das auch wieder was anderes. Und wenn man Schifffahrt mag und ein bisschen Industrieromantisch veranlagt ist, dann ist das immer wieder nett.“ Martin Finnberg ist zweiter Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK II/ Kiel/ Lübeck/ Flensburg. Damit ist er der zweite Vorsitzende jener Lotsenbrüderschaft, die sich um den östlic hen Kanalteil kümmert. Hier in Rüsterbergen – etwa auf halber Strecke der rund 100 Kilometer langen Passage – steht der Lotsenwechsel an. Der Einsatz von Lotsen ist auf allen Schiffen vorgeschrieben, die länger als 55 Meter sind. Auch die Kanalsteuerer sind Pflicht. Sie übernehmen während der Durchfahrt das Ruder und steuern die Schiffe von Brunsbüttel nach Kiel. Martin Finnberg zweiter Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK II (Johannes Kulms) Meistgenutzte künstliche Wasserstraße der Welt148 Meter lang ist der Autotransporter, der an diesem Nachmittag unterwegs ist von Bremerhaven nach St. Petersburg. Der rot-weiße Koloss hat in seinem Schiffsbauch gleich mehrere Fahrzeugdecks. Über eine Strickleiter klettert Martin Finnberg an Bord wo ihn bereits ein Mitglied der polnischen Besatzung erwartet. Durch ein Gewirr von Metalltreppen und Gängen geht es hinauf auf die Brü cke. Von hier aus lässt sich der Nord-Ostsee-Kanal bestens überblicken. „Ich würde ja sagen, jedes Schifffahrtsrevier ist auf seine Weise Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer…“ Doch der Nord-Ostsee-Kanal ist ohne Zweifel ein besonderes Revier. Mit knapp 30.000 Schiffen pro Jahr ist er die meistgenutzte künstliche Wasserstraße der Welt. Sie verbindet das nahe der Elbmündung gelegene Brunsbüttel mit Kiel und bietet damit eine Abkürzung auf dem Weg von der Nord- in die Ostsee. Alle Schiffe können sich so den 450 Kilomete r langen Umweg um die dänische Nordspitze Skagen sparen – sofern sie nicht länger als 235 Meter sind. Vom Kanal profitieren profitieren alle Ostseehäfen. Vor allem die deutschen Seehäfen Hamburg, Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Herausforderung NavigationSchon immer war das Navigieren auf der 123 Jahre alten Wasserstraße eine Herausforderung . Auf dem Großteil der Strecke ist der Kanal 162 Meter breit und elf Meter tief. Doch die Fahrrinne selbst misst nur 90 Meter. Auf dem Kanal werde ein Problem deutlich, mit dem viele Seefahrtsre viere zu kämpfen hätten, sagt Kanallotse Martin Finnberg: Die Schiffe werden immer . Doch die Wasserwege können eben nur sehr begrenzt wachsen. „Es ist immer so, dass der Hubschrauber im Wohnzimmer immer größer wird, mit dem wir fliegen. Und das macht natürlich auf der einen Seite die Arbeit immer interessanter und anspruchsvoller, bedeutet aber auch, immer, wenn irgendwas nicht funktioniert oder Sie einen technischen Ausfall haben oder irgendein kleiner Fehler gemacht wird, dass es dann immer sofort in der Zeitung landet.“ Der Nord-Ostsee-Kanal wurde 1895 eröffnet. Es waren insbesondere militärische Motive, mit denen Kaiser Wilhelm II. zu Ende des 19. Jahrhunderts das Prestigeprojekt vorantreiben ließ. Haupt gedanke: der deutschen Marine einen schnelleren – und vor allem sicheren – Weg zwischen Ost- und Nordsee zu bieten. Immer wieder sorgen Unfälle für AufsehenDiese Zeiten sind längst vorbei, heute wird der Kanal vor allem als Handelsroute genutzt. Doch immer wieder sorgen Aus- und Unfälle für Aufsehen: Zum Beispiel veraltete Schleusent ore, die sich nicht mehr schließen lassen oder Schiffe, die in die Kanalböschung rauschen. Zuletzt krachte im Februar ein Containerschiff wegen eines Maschinenausfalls in ein Schleusentor in Kiel-Holtenau. Die Reparaturen waren aufwendig, dauerten mehrere Wochen und führten zu verlängerten Wartezeiten an den Schleusen. Frachter rammt Schleusentor (dpa/Daniel Friederichs) Vorfälle wie diese zeigen, wie empfindlich die Infrastruktur des Nord-Ostsee-Kanals ist. Vor allem aber: Wie sie bröckelt. Auch Martin Finnberg weiß das: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist viele Jahre aus ganz nachvollziehbaren Gründen auf Substanz gefahren worden. Das heißt, wie jede Landstraße und Autobahn in Westdeutschland – da waren andere Projekte nach 1990 wichtiger – ist es auch dem Kanal ergangen. Und jetzt hinken wir im Prinzip dem Bedarf und dem Substanzerhalt 15 Jahre hinterher.“t „Der Nord-Ostsee-Kanal ist ja nun über 100 Jahre alt. Die Altvorderen haben sehr solide gebaut.“ Die ökologische Bedeutung des KanalsRalf Nagel ist geschäftsführendes Präsidiumsmitglied beim Verband Deutschen Reeder. Er verweist auf die ökologische Bedeutung des Kanals. Ein verkürzter Weg in die Ostsee senke den Treibstoffverbrauch und schone damit auch die Umwelt. Doch für viele Reedereien zählen vor allem die wirtschaftlichen Motive. Die Unternehmer hoffen auf Zeitersparnis. Und darauf, durch weniger Treibstoffverbrauch Geld zu sparen. Natürlich spielt bei diesen Erwägungen auch der Zustand der Infrastruktur eine Rolle, macht Ralf Nagel deutlich. „Das heißt zum Beispiel, je länger die Wartezeiten vor den Schleusen am Nord-Ostsee-Kanal, umso stärker ist natürlich der Druck oder die Rechnung wird dann gemacht, ob man um Ska gen rum von der Zeitersparnis her doch besser fährt als wenn man vor den Schleusen wartet. D as ist ein wichtiger Erwägungsgrund.“ Mit einer Passage über den Panama-Kanal in Mittelamerika oder den Suez-Kanal in Ägypten können die Reedereien viele Tausende Kilometer Strecke sparen. Entsprechend sind Verspätungen von ein paar Stunden kein Problem. Anders beim Nord-Ostsee-Kanal, wo eine Passage normalerweise nur einen halben bis einen ganzen Tag Ersparnis bringt. Darum ist jede Stunde kostbar. „Aber insbesondere die Schleusen sind ja nun an ihre Lebensdauergrenze endgültig gestoßen, deshalb wird ja gebaut diese fünfte Kammer in Brunsbüttel, aber das dauert alles seine Zeit. Und das ganze Schleusenregime ist komplex und führt eben doch immer wieder zu erheblichen Wartezeiten. Und Zeit ist Geld.“ Unterhaltung über viele Jahre vernachlässigtDer Nord-Ostsee-Kanal ist eine bundeseigene Wasserstraße. Für die Unterhaltung der Infrastruktur ist die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, WSV zuständig. Auf der Schleuseninsel im Kieler Stadtteil Holtenau hat die Bundesbehörde ihre Außenstelle. Sönke Meesenburg leitet bei der WSV den Fachbereich Investitionen. Dass die Kanal-Unterhaltung über viele Jahre vernachlässigt wurde hänge auch mit der schwankenden Auslastung zusammen. „Es gab sozusagen eine deutliche Delle nach unten. Insbesondere nach 1990, also vermutlich auch mit der Wiedervereinigung und den Verkehrsprojekte Deutsche E inheit, die dann eben das Geld zugewiesen bekommen haben. Dazu kommt aber auch, dass man über 20 Jahre lang Personal eingespart hat in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und deswegen natürlich auch Schwierigkeiten hatte, neue Maßnahmen zu entwickeln.“ Tatsächlich ging die Auslastung des Nord-Ostsee-Kanals bereits ab Mitte der 80er-Jahre zurück. Doch bereits zehn Jahre später gab es einen kräftigen Aufschwung, die Güterm engen wuchsen deutlich. 1990 wurden noch knapp 62 Millionen Tonnen über den Nord-Ostsee- Kanal transportiert. Im Spitzenjahr 2008 waren es fast doppelt so viel. Der Nord-Ostsee-Kanal erlebte einen regelrechten Run. Doch die bröckelnde Infrastruktur wurde immer offensichtlicher. Nun rächte sich, dass jahrelang Investitionen zurückgestell t worden waren. Zum Beispiel an den Schleusen in Kiel und Brunsbüttel. Sie sind einerseits die Einfahrtstore zum Kanal. Und gleichzeitig deren Achillesfersen, wie Sönke Meesenburg deutlich macht. „Tatsächlich war es so, dass man Ende der 80er Jahre angefangen hatte, in Brunsbüttel die kleineren Schleusen instand zu setzen. Und es wäre dann die logische Folge gewesen, danach dann auch die großen Schleusen zu reparieren und das ist dann ausgesetzt worden. Und dann ist die Schadensentwicklung so weitergegangen, dass man sich das nicht mehr erlauben konnte, eine Kammer außer Betrieb zu nehmen, um sie zu reparieren. Und das hätte bedeutet, dass die andere, die genauso schlecht ist, nur eine sehr kurze Zeit überlebt hätte. Und dann wäre der Kanal für Schiffe über 125 Meter nicht mehr passierbar gewesen.“ Bund gibt 1,8 Milliarden Euro für die InfrastrukturDoch inzwischen zeigt sich auch am Nord-Ostsee-Kanal, dass in Berlin ein Umdenken eingesetzt hat. Die Bundesregierung hat endlich die in Norddeutschland so lange ersehnte Sanierung der Wasserstraße beschlossen. In der letzten Legislaturperiode wurden neue Gelder und Stellen für die Schifffahrtsverwaltung bewilligt. 1,8 Milliarden Euro sollen innerhalb des nächsten Jahrzehnts inv estiert werden, um die Infrastruktur des Kanals wieder fit zu machen. Fast ein Drittel davon ist für die Sanierung der Schleusen in Brunsbüttel fällig. Ähnlich wie auch in Kiel-Holtenau gibt es hier zwei große und zwei kleine Schleusenkammern. „Also, das ist glaube ich als Bauingenieur einfach `n Leckerbissen. So `ne Schleuse wird natürlich sehr selten überhaupt gebaut. Also, das sind Jahrhundertbauwerke, muss man ganz klar sagen.“ Joachim Abratis ist der Programmleiter für die Schleusensanierung in Brunsbüttel. Hinter seinem Rücken schließt sich gerade das mächtige Schleusentor der knapp 330 Meter langen Kammer. Einen Steinwurf entfernt liegt Europas größte Wasserbaustelle. Dort entsteht zur Zeit eine fünfte Schleusenkammer. Wie ein Bypass soll sie die beiden anderen großen Schleusenkammern entlasten. Nur so is t eine Sanierung der beiden Bauwerke überhaupt möglich. Joachim Abratis kümmert sich in Brunsbüttel um den Schleusenbau. (Johannes Kulms) „Also, wir haben eben festgestellt, dass die vorhandene große Schleuse eben in einem derartigen baulichen Zustand ist, dass wir sehr substanziell eingreifen müssen. Das ist auch erklärlich, die ist 100 Jahre alt oder über 100 Jahre und seitdem auch in Betrieb, dass eigentlich eine Instantsetzu ng der Schleusenkammern unter normalen betrieblichen Bedingungen nicht möglich ist.“ Fertigstellung der Schleuse bis 2021 nicht haltbarDoch wie bei anderen bundesweiten Großprojekten geht es auch in Brunsbüttel nur schleppend voran. Die Sanierung der Schleuse ist bereits mehrere Jahre im Verzug. Der eigentlich für 2021 geplante Fertigstellungstermin ist nicht zu halten. Joachim Abratis nennt dafür mehrere Gründe. Immer wieder würden Kampfmittel gefunden, die zunächst geräumt werden müssen. Im Zweite n Weltkrieg hatten die Alliierten die Brunsbütteler Schleusen bombardiert. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Baufirmen und dem Bund spiele eine Rolle. Letzterer ist Bauherr in Brunsbüttel und musste den Vertrag wegen des Baugrunds ändern, sagt Abratis. Bis zum Ende des Jahres solle mit der Baufirma geklärt werden, wie es mit der Errichtung der neuen Schleusenkammer weitergeht. „Fakt ist sicherlich, dass wenn man sich die Bausummen, die bisher abgeflossen sind, auch anguckt, wir definitiv zwei Jahre hinter dem ursprünglichen Bausoll liegen. Aber wir haben noch einige Aufgaben vor uns- sozusagen zu meistern. Es wird länger dauern, das kann ich jetzt schon deutlich sagen. Und Fakt ist natürlich auch: Die ein oder andere Maßnahme, die sich sozusagen verzögert hat und auch gewisse Veränderungen im Bauablauf und auch nat ürlich die längere Bauzeit führt natürlich auch zu Kostensteigerungen.“ Schleusen in Kiel-Holtenau sind IndustriedenkmälerDas Risiko, das es in den nächsten Jahren wieder zu Pannen an der Schleuse in Brunsbüttel kommt, sinkt angesichts dieser Verzögerungen freilich nicht. Auch am anderen Ende des Kanals sollen in Kiel-Holtenau in den nächsten Jahren die Schleusen überholt werden. Nord-Ostsee-Kanal Schleusen in Kiel Holtenau Sie sind inzwischen zu eigenen Industriedenkmälern geworden, die von der langen und bewegten Geschichte des Nord-Ostsee-Kanals erzählen. Das gilt erst recht für die Levensauer Hochbrücke, die in wenigen Jahren durch ein neues Bauwerk ersetzt werden soll. Die bisherige Brücke nahe Kiel spannt sich in einem eleganten roten Stahlbogen über die Wasseroberfläche und ist für Autos und Züge ausgelegt. Mit mehr als 120 Jahren ist sie die älteste Kanalüberquerung. Doch ge nau das ist ihr Problem: Die Schiffe sind inzwischen deutlich größer geworden, die Brücke bildet einen Engpass. Schon 1784 war ein Vorgänger des Nord-Ostsee-Kanals in Betrieb gegangen – der Eiderkanal. Dieser verlief von Holtenau nach Rendsburg und mündete dort in die Eider. Damit war es erstmals mö glich geworden, über den Wasserweg größere Gütermengen von der Nord- in die Ostsee zu transportieren. Doch auch dem Eiderkanal wurde irgendwann seine Größe zum Verhängnis: Für die aufkommende Dampfschiff fahrt war der Umweg um die dänische Nordspitze Skagen sicherer und der Eiderkanal mit seinen sechs Schleusen zu unpraktisch und zu klein. Schnellverbindung Kiel-WilhelmshavenDer heutige Nord-Ostsee-Kanal verdankt seine Entstehung dem deutschen Großmachtdenken. Der damalige Reichskanzler Otto von Bismarck wollte die beiden Kriegshäfen Kiel und Wilhelmshaven schneller miteinander verbinden und der Flotte eine rasche Durchfahrt von der Ostsee in die Nordsee ermöglichen. Gerade einmal acht Jahre dauerte die Bauzeit. Mit 67 Metern Breite un d neun Meter Tiefe ein technisches Meisterwerk. Seitdem ist der Nord-Ostsee-Kanal mehrfach erweitert worden. Die kaiserliche Yacht „Hohenzollern“ bei der Einweihung des Nord-Ostsee-Kanals. (dpa) „Also, zunächst mal muss man sagen: Er ist in Betrieb und kann auch sicher befahren werden. Und das vor dem Hintergrund, dass wir nach wie vor in der Größenordnung 30.000 Schiffe im Kanal haben pro Jahr“, sagt Sönke Meesenburg von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Trotzdem bleibt die Erhaltung des Nord-Ostsee-Kanals ein Wettlauf gegen die Zeit. Nicht nur die so lebenswichtigen Schleusen in Brunsbüttel und Kiel sollen in den nächsten Jahren überholt werden. Auch die sogenannte Oststrecke wird erweitert. Diese 20 Kilometer lange Passage zwischen Königsförde und Kiel ist bis heute ein Nadelöhr. Kein Wunder: Ist der bauliche Zustand hier doch bei 1914 stehen geblieben. Das bedeutet: Die Kurvenradien sind deutlich enger und der Kanal ist mit 102 Metern viel schmaler als auf dem restlichen Kanal. Deswegen müssen auf diesem Abschnitt Schiffe immer wieder an Ausweichstellen warten – den sogenannten Weichen. Die Arbeiten für den Streckenausbau seien im Zeitplan, heißt es von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Die zehn Hochbrücken werden nicht angepasstWenn alle Maßnahmen abgeschlossen sind, könnten theoretisch sogar Schiffe mit bis zu 280 Metern Länge den Kanal nutzen. Doch das sei in der Praxis nur schwer denkbar. Denn d ie zehn Hochbrücken über den Kanal würden nicht angepasst, sagt Sönke Meesenburg. Das Ziel der Sanierung ist vor allem der Erhalt der Wasserstraße und gleichzeitig den Schiffsverkehr noch ein bisschen schneller und zuverlässiger durch den Kanal zu bringen.
Ralf Nagel vom Verband Deutscher Reeder bleibt trotzdem skeptisch. Er rechnet nicht nur mit Verzögerungen bei der Schleusen-Sanierung in Brunsbüttel. Sondern ebenso bei der Erweiterung der Oststrecke zwischen Königsförde und Kiel. „Aber die Sorge, dass da jetzt komplett `n Blackout wenn man so will – `n lang laufender Blackout – die haben wir nicht. Aber schnellere Realisierung dessen wofür es jetzt Geld gibt und Planung, das wünschen wir uns natürlich schon sehr dringend.“ Nagel war von 2000 bis 2005 Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Heute ist er Reeder-Lobbyist und kennt also die Abläufe in der deutschen Verwaltung. Er führt die Verzögerungen bei der Kanal-Sanierung nicht nur auf lange fehlendes Personal, Geld und den politischen Willen zurück. Sondern auch auf die rechtlichen Strukturen, die sich verändern. „Und zwar nicht nur im Planungsrecht, sondern auch im Ausschreibungsrecht. Wenn Sie da einen Einspruch gegen eine Ausschreibung haben laufen da komplexe auch geric htliche Verfahren. Also, das hat dann alles auch mit der Geschwindigkeit von Gerichtsentscheidungen zu tu n zu komplex en Sac hverhalten. Wir sind schon ziemlich kompliziert geworden in Deutschland.“ Faktoren wie Finanzkrise, Russland-Embargo, BrexitIn den letzten zehn Jahren gab es bei der Auslastung des Kanals starke Schwankungen. Nach der weltweiten Finanzkrise brachen die Containterraten ein – und damit auch die Befahrung des Nord-Ostsee-Kanals. Auch das Russland-Embargo hat den Reedern zuletzt einen Dämpfer versetzt. Im vergangenen Jahr wurden knapp 87 Millionen Tonnen Jahr über den Kanal transportiert, von etwa 30.000 Schiffen. Fast 1000 mehr als noch im Vorjahr. die Hochbrücke bei Rade (Schleswig-Holstein) über den Nord-Ostsee-Kanal. Jörg Heinrich leitet bei der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt die Unterabteilung Seeschifffahrt. Er verweist auf die zuletzt angezogenen Treibstoffpreise, die die Kanaldurchfa hrt wirtschaftlich wieder attraktiver machen. Zudem gebe es ein neues Meldesystem, mit dem d ie Reedereien ihre Schiffe schneller durch den Kanal bringen könnten. Andererseits stellt Jörg Heinrich auch klar: „Der Kanal wird sich nie tragen unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das heißt, ich kann ihn nicht wie ein Unternehmen führen und mit den Einnahmen die Kosten, die er verursacht – die werde ich aus ihm nicht herauspressen können. Dann kann ich ihn gleich zumachen.“ Zumal auch er nicht weiß, wie sich die internationale Politik auf den Handel und damit auch auf die Nutzung des Nord-Ostsee-Kanals auswirken wird. Stichwort Russland- Sanktionen, Brexit oder ein möglicherweise entstehender Handelskrieg. „Hier ist Kielkanal mit Hinweisen für die Schifffahrt.“ Mit Kollisionen „wird man leben müssen“Von der Brücke des Autotransportes sind nun die Schleusen in Kiel-Holtenau in Sicht. Hier ist das Können des Kanallotsen Martin Finnberg gefragt. Genau dort rammte vor eine m knappen halben Jahr ein Containerschiff nach einem Maschinenausfall das Schleusen tor – trotz Lotse. Derartige Unfälle seien auch nach einer Kanalsanierung nicht zu verhindern, sagt Finnberg. Denn die Ausweichflächen blieben auf dem Nord-Ostsee-Kanal nun mal gering. Und Halteseile in einer Schleuse seien – anders als mancher Laie glaube – keine Rettung. „Ja, die Halteseile, die könnten gar nicht so stark sein um ein Schiff dieser Größe zu halten. Das heißt, Sie würden in das Halteseil fahren und dann würden alle Verankerungen rausreißen von diesem Seil, dann hätten Sie einen viel größeren Schaden als ein zerbeultes Tor was Sie innerhalb von zwei, drei Tag en austauschen können. (…) Also, das wird immer so sein. Und immer da, wo Schiffe interagieren wird es auch immer zu Kollisionen kommen. Da wird man mit leben müssen.“ Die Große Südkammer in Brunsbüttel ist seit dem 10.07.2018 um 14:00 Uhr wieder im Betrieb. Der Schifffahrt stehen die beiden Großen Schleusen und die beiden Kleinen Schleusen zur Verfügung. Ab 10:30 Uhr ist die große Südkammer der Schleusenanlage Brunsbüttel für ca. 3 bis 4 Stunden wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb. Der Schifffahrt stehen weiterhin die große Nordkammer sowie die beiden kleinen Kammern zur Verfügung. NOK News: Schleusenanlage Kiel-Holtenau Die Große Südschleuse ist seit dem 04.07.2018 um 13:00 Uhr wieder in Betrieb. Somit stehen der Schifffahrt wieder die beiden Großen Schleusen in Kiel Holtenau zur Verfügung.
Aufgrund eines Schiebetorwechsels von Tor 6 ist die Große Süschleuse in Kiel Holtenau vom 03.07.18 ab 07:10 Uhr bis zum 04.07.18 um ca. 16:00 Uhr für die Schifffahrt gesperrt. Für diesen Zeitraum steht der Schifffahrt nur die Große Nordkammer zur Verfügung.
https://www.baulinks.de/webplugin/2018/0992.php4 Copyright baulinks Verkehr und digitale Infrastruktur mit Abstand größter Investitionshaushalt des Bundes(1.7.2018) Der Etat des Ministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (Einzelplan 12) soll am Dienstag, 3. Juli 2018, in zweiter Lesung beraten werden. 105 Minuten sind für die Debatte vorgesehen. Laut Haushaltsentwurf für 2018 (Bundestags-Drucksachen 19/1700 und 19/1701) soll Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) 27,65 Mrd. Euro ausgeben dürfen und damit 264,09 Mio. Euro weniger als im Jahr zuvor, als dem Ministerium 27,91 Mrd. Euro zur Verfügung standen. 16,78 Mrd. Euro sind für Investitionen eingeplant. Damit ist der Verkehrsetat der mit Abstand größte Investitionshaushalt des Bundes. So summieren sich die geplanten Ausgaben für …
die meisten EinnahmenNicht nur bei den Investitionsausgaben ist der Verkehrsbereich weit vorn. Auf der Einnahmeseite stehen sechs Mrd. Euro – mehr als bei allen anderen Haushalten. handelt es sich überwiegend um die Einnahmen aus der Lkw-Maut, die mit 5,12 Mrd. Euro veranschlagt sind (2017: 4,66 Mrd. Euro). viel weniger Geld für die digitale InfrastrukturWas den Ausbau der digitalen Infrastruktur angeht, so enthält der Etatentwurf mit 115,89 Mio. Euro etwa 356 Mio. Euro weniger als der Etat 2017. Dies hat seinen Grund darin, dass viele der in den vergangenen Jahren bereitgestellten Mittel noch nicht abgeflossen sind. siehe auch für zusätzliche Informationen:
Die Große Nordschleuse ist seit dem 21.06.2018 um 16:00 Uhr wieder freigegeben. Somit stehen momentan die beiden Kleinen und beiden Großen Schleusen in Brunsbüttel der Schifffahrt zur Verfügung. Bitte entschuldigen Sie die Verspätung dieser Mitteilung.
Einschränkungen bei Schleuse und FähreBrunsbüttel Die Kleine Nordschleuse in Brunsbüttel steht derzeit der Schifffahrt nur eingeschränkt bei Hochwasser zur Verfügung. Diese Einschränkung, so Thomas Fischer, Sprecher des Brunsbütteler Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts bleibe e bis Montag, 7 Uhr, bestehen. Grund für die Einschränkungen sind Instandsetzungs arbeiten an den Ebbetoren. Am Montag ist die Kleine Nordschleuse bis 16 Uhr komplett für die Schifffahrt gesperrt. Anschließend kann eingeschränkt über Hochwasser geschleust werden. Auch danach ist die Schleuse nicht voll einsetzbar. Von Dienstag, 12. Juni, 7 Uhr, bis Freitag, 29. Juni, 15 Uhr steht die Kleine Nordschleuse nur eingeschränkt zur Verfügun g. Tagsüber f kommt es zu Sperrungen aufgrund von Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten an den Fluttoren. Fischer verweist darauf, dass der Schifffahrt in der Zeit die beiden Großen Schleusen sowie die Kleine Südschleuse zur Verfügung stehen werden.
Währe rp https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wie-funktioniert-die-Abgasmessung,abgasmessung100.html Copyright NDR Wie funktioniert die Abgasmessung?Am Samstagmorgen sind gleich vier Kreuzfahrtschiffe im Kieler Hafen angekommen. Mit ihnen kommen aber nicht nur die Touristen, sondern auch jede Menge Abgase. Denn die Motore n laufen auch während der Liegezeiten. Eine Landstromanlage ist er für das kommende Jahr geplant. Gerade unter diesen Umständen ist immer wieder die Rede von Grenzwerten und Luftqualität. Die wird zum B eispiel in Brunsbüttel kontrolliert…………………………………………………. link anklicken Die Kleine Nordschleuse in Brunsbüttel steht seit dem 05.06.2018 0800 Uhr der Schifffahrt nur eingeschränkt bei Hochwasser zur Verfügung. Diese Einschränkung bleibt bis zum 11.06.2018 0700 Uhr bestehen. Grund: Instandsetzungsarbeiten an den Ebbetoren. Am 11.06.2018 ab 0700 Uhr bis 1600 Uhr ist die Kleine Nordschleuse dann komplett für die Schifffahrt gesperrt. Ab 1600 Uhr kann dann wieder eingeschränkt über Hochwasser geschleust werden. Am 12.06.2018 ab 0700 Uhr bis zum 29.06.2018 ca. 1500 Uhr steht die Kleine Nordschleuse nur eingeschränkt zur Verfügung. Im Tagesverlauf kommt es zu Sperrungen aufgrund von Instandsetzungs- und Reperaturarbeiten an den Fluttoren. Der Schifffahrt stehen im oben genannten Zeitraum folgende Schleusen zur Verfügung: 05.06.2018 bis 11.06.2018 Kleine Südschleuse / Große Südschleuse / Große Nordschleuse 11.06.2018 bis 21.06.2018 Kleine Südschleuse / Große Südschleuse 22.06.2018 bis 29.06.2018 Kleine Südschleuse / Große Südschleuse / Große Nordschleuse NOK News: Schleusenanlage Brunsbüttel Die Große Nordschleuse ist vom 11.06.2018 0700 Uhr bis voraussichtlich 21.06.2018 ca. 1600 Uhr für die Schifffahrt gesperrt. Grund sind umfangreiche Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an den Schleusentoren. Der Schifffahrt stehen im oben genannten Zeitraum folgende Schleusen zur Verfügung: Kleine Südschleuse und Große Südschleuse http://www.deutschlandfunkkultur.de/sanierung-des-nord-ostsee-kanals-kein-land-in-sicht.1001.de.html?dram%3Aarticle_id=419656 Copyright Deutschlandfunk Sanierung des Nord-Ostsee-KanalsKein Land in Sicht?Beitrag hören Podcast abonnieren
Marode Schleusen und bröckelnde Böschungen: Für Erhalt und Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals wurde jahrzehntelang zu wenig getan. Nun werden rund zwei Milliarden Euro in die 100 Kilometer lange Wasserstraße investiert − doch die Sanierung stockt. Autofahrer können Rüsterbergen schon mal verfehlen. Doch für die Seefahrer führt an der kleinen Gemeinde kein Weg vorbei. Denn Rüsterbergen liegt direkt am Nord-Ostsee-Kanal. Genauer: Etwa auf der Hälfte der knapp 100 Kilometer langen Strecke. Hier steht für alle großen Schiffe der Lotsenwechsel an. Martin Finnberg ist zweiter Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK II/ Kiel/ Lübeck/ Flensburg. Damit ist er der zweite Vorsitzende jener Lotsenbrüderschaft, die sich um den östlichen Kanalteil kümmert. Früher ist der 49-Jährige als Kapitän zur See gefahren. Inzwischen hilft er gemeinsam mit 300 anderen Lotsenbrüdern dabei, die Pötte sicher durch die meistgenutzte künstliche Wasse rstraße der Welt zu bringen. Unzählige Male hat Finnberg die Passage von Rüsterberg en zur Schleuse nach Kiel Holtenau in beiden Richtung schon gemacht. Er schwärmt von sein er Arbeit. Denn jeder Tag auf dem Nord-Ostsee-Kanal sei anders. „Also, heute haben wir einen wunderschönen Sommertag und dann ist es wie eine Ausflugsfahrt hier mit dem Lotsenschiff zu fahren. Und genauso wenn Sie nachts fahren oder bei schlechtem Wetter, bei Sturm, Eis oder Nebel ist das auch wieder was anderes. Und wenn man Schifffahrt mag und ein bisschen industrieromantisch veranlagt ist, dann ist das immer wieder nett.“ Industrieromantiker – die kommen schon heute an einigen Stellen des Nord-Ostsee- Kanals voll auf ihre Kosten. Doch nun heißt es für Martin Finnberg erstmal: Hinauf zum nächsten Kunden! Das in Rüsterbergen ausgelaufene orangenfarbige Lotsenschiff dreht nun bei. Backbord wartet jetzt eine steilaufragende rote Stahlwand. Über eine rund fünf Meter lange Strickleiter klettert F innberg routiniert nach oben, dann folgt der Radioreporter. Wie Hubschrauberfliegen im WohnzimmerEs ist ein knapp 150 Meter langer Fahrzeugtransporter, der gerade unterwegs ist von Bremerhaven nach St. Petersburg. Ein Mitglied der polnischen Crew leitet den Lotsen nun durch ein Gewirr von Fluren und steilen Treppen hinauf zur Brücke. „Hier ist Kielkanal mit Hinweisen für die Schifffahrt.“ In regelmäßigen Abständen gibt der sogenannte Sammelanruf wichtige Informationen für die Schiffe heraus. Zum Beispiel wo auf dem Kanal gerade Bauarbeiten stattfinden. „Ich würde ja sagen, jedes Schifffahrtsrevier ist auf seine Weise Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer …“ … sagt Martin Finnberg in Anlehnung an eine bekannte Metapher für die Formel Eins-Rennen in Monaco.
Seit 1895 gibt es den Nord-Ostsee-Kanal. Von Brunsbüttel nahe der Elbmündung führt er bis nach Kiel und in die dortige Förde. Es waren insbesondere militärische Motive, mit denen Kaiser Wilhelm II. zu Ende des 19. Jahrhunderts das Prestigeprojekt vorantreiben ließ. Hauptgedanke: der deutschen Marine einen schnelleren – und vor allem sicheren – Weg von Ost- zur Nordsee bieten. Die Infrastruktur bröckeltDiese Zeiten sind glücklicherweise vorbei, seit vielen Jahrzehnten wird der Kanal vor allem als Handelsweg genutzt. Die Reedereien können sich damit einen rund 460 Kilometer langen Umweg um die dänische Nordspitze Skagen sparen. Sofern die Schiffe nicht länger als 235 Meter und breiter als 32 Meter sind. Denn dann wird es eng im Nord-Ostsee-Kanal. Doch schon seit Jahren geht es oft nur noch schleppend voran auf der Wasserstraße. Was einerseits normal ist, denn mehr als 15 Stundenkilometer sind hier nicht vorgesehen. Doch zahlreiche Vorfälle an Schleusentoren oder Schiffe, die in die Kanalböschung rauschen, zeigen, wie empfindlich die Infrastruktur ist. Vor allem aber: Wie sie bröckelt. Auch Kanallotse Martin Finnberg weiß das: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist viele Jahre aus ganz nachvollziehbaren Gründen auf Substanz gefahren worden. Das heißt, wie jede Landstraße und Autobahn in Westdeutschland – da waren andere Projekte nach 1990 wichtiger – ist es auch dem Kanal ergangen. Und jetzt hinken wir im Prinzip dem Bedarf und dem Substanzerhalt 15 Jahre hinterher.“ Dass in der Vergangenheit Versäumnisse zu finden sind, räumt auch Sönke Meesenburg ein. Er leitet beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau den Fachbereich Investitionen. „Es gab sozusagen eine deutliche Delle nach unten. Insbesondere nach 1990, also vermutlich auch mit der Wiedervereinigung und den Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, die dann eben das Geld zugewiesen bekommen haben. Dazu kommt aber auch, dass man über 20 Jahre lang Personal eingespart hat in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und deswegen natürlich auch Schwierigkeiten hatte, neue Maßnahmen zu entwickeln.“ Tatsächlich wurde der Nord-Ostsee-Kanal bereits ab Mitte der 80er-Jahre immer weniger genutzt. Doch Mitte der 90er-Jahre gab es einen kräftigen Aufschwung, die Zahl der Schiff blieb konstant die transportierten Gütermengen wuchsen jedoch deutlich. Gingen 1990 noch knapp 62 Millionen Tonnen über den Nord-Ostsee-Kanal, erreichte die Menge im Spitzenjahr 2008 knapp 106 Millionen Tonnen transportierter Güter. Der Nord-Ostsee-Kanal boomte. Doch die bröckelnde Infrastruktur wurde immer offensichtlicher. Der Bund will die wichtige Wasserstraße sanierenDann kam die weltweite Finanzkrise. Und mit ihr brachen die Raten im Containerverkehr ein. In den letzten Jahren kam auch noch das Russland-Embargo dazu. Und angesichts der zwischendurch stark gefallenen Treibstoffpreise zogen es viele Reedereien vor, lieber den Umweg um die dänische Nordspitze Skagen zu fahren und sich damit die Kanalgebühren zu sparen. Alle diese Faktoren haben dem Nord-Ostsee-Kanal zugesetzt. Doch auch die Zuverlässigkeit ist ein Faktor, der manchen Schiffseigner lieber zum Umfahren der Wasserstraße veranlasst hat. Allen voran der Zustand der Schleusen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau. Den Eingangstoren der Wasserstraße. Und gleichzeitig deren Achillesfersen, wie Sönke Meesenburg deutlich macht. „Tatsächlich war es so, dass man Ende der 80er-Jahre angefangen hatte, in Brunsbüttel die kleineren Schleusen instand zu setzen. Und es wäre dann die logische Folge gewesen, danach dann auch die großen Schleusen zu reparieren und das ist dann ausgesetzt worden. Und dann ist die Schadensentwicklung so weitergegangen, dass man sich das nicht mehr erlauben konnte, eine Kammer außer Betrieb zu nehmen, um sie zu reparieren. Und das hätte bedeutet, dass die andere, die genauso schlecht ist, nur eine sehr kurze Zeit überlebt hätte. Und dann wäre der Kanal für Schiffe über 125 Meter nicht mehr passierbar gewesen.“ Inzwischen scheint der Bund als Eigentümer des Nord-Ostsee-Kanals den Ernst der Lage zu begreifen. Berlin versucht nun, den Schalter umzulegen. In der letzten Legislaturperiode wurden neue Gelder und Stellen für die Schifffahrtsverwaltung bewilligt. 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro sollen in den nächsten Jahren in die Sanierung der Wasserstraße fließen. Fast ein Drittel davon ist für die Sanierung der Schleusen in Brunsbüttel fällig. Ähnlich wie auch in Kiel-Holtenau gibt es hier zwei große und zwei kleine Schleusenkammern. „Also, das ist glaube ich als Bauingenieur einfach ein Leckerbissen. So eine Schleuse wird natürlich sehr selten überhaupt gebaut. Also, das sind Jahrhundertbauwerke, muss man ganz klar sagen.“ Mehrere Jahre in VerzugJoachim Abratis ist der Programmleiter für die Schleusensanierung in Brunsbüttel. Hinter seinem Rücken schließt sich gerade das mächtige Schleusentor der knapp 330 Meter langen Kammer. Einen Steinwurf entfernt liegt Europas größte Wasserbaustelle. Dort entsteht zurzeit eine fünfte Schleusenkammer. Wie ein Bypass soll sie die beiden anderen großen Schleusenkammern entlasten. Nur so ist eine Sanierung der beiden Bauwerke überhaupt möglich. „Also, wir haben eben festgestellt, dass die vorhandene große Schleuse eben in einem derartigen baulichen Zustand ist, dass wir sehr substanziell eingreifen müssen. Das ist auch erklärlich, die ist 100 Jahre alt oder über 100 Jahre und seitdem auch in Betrieb, dass eigentlich eine Instantsetzung der Schleusenkammern unter normalen betrieblichen Bedingungen nicht möglich ist.“
„Also, wo es ganz genau am Ende rausgeht, das wollen wir jetzt zum Ende des Jahres auch mit der Baufirma klären. Da sind wir jetzt in einem intensiven Dialogprozess muss ich sagen. Insofern sind wir derzeit dabei, auch ganz bewusst Wasserstände miteinander auszuloten.“ Die Kosten steigen weiterAbratis‘ Antwort klingt wie ein nasser technisch-diplomatischer Spießrutenlauf: „Fakt ist sicherlich, dass wenn man sich die Bausummen, die bisher abgeflossen sind, auch anguckt, wir definitiv zwei Jahre hinter dem ursprünglichen Bausoll liegen. Aber wir haben noch einige Aufgaben vor uns – sozusagen zu meistern. Es wird länger dauern, das kann ich jetzt schon deutlich sagen. Und Fakt ist natürlich auch: Die ein oder andere Maßnahme, die sich sozusagen verzögert hat und auch gewisse Veränderungen im Bauablauf und auch natürlich die längere Bauzeit führt natürlich auch zu Kostensteigerungen.“ Das Risiko, das es in den nächsten Jahren wieder zu Pannen an der Schleuse in Brunsbüttel kommt, sinkt angesichts dieser Verzögerungen freilich nicht. Für Werner von Unruh zeigt das jahrelange Hin- und Her an den Schleusen aber auch am gesamten Nord-Ostsee-Kanal eines: Wenn der Staat bei der Pflege und Sanierung von wichtiger Infrastruktur die Verantwortung an die Privatwirtschaft überträgt, führt das nicht immer zum Erfolg. „Insbesondere, dass also die Verfügbarkeit der Mitarbeiter und Gerätschaften vor Ort ein ganz wichtiger Punkt ist, der also mit beobachtet werden soll. Also, dass nicht von vornherein die öffentlich-rechtlichen Aufgaben in einer Weise privatisiert werden, dass dann letzten Endes die Aufgabe der öffentlichen Hand nicht mehr wahrgenommen werden kann.“ Werner von Unruh ist früher als Kapitän zur See gefahren. Danach sattelte er auf Jura um und ist seit vielen Jahren Dozent im Fachbereich Seefahrt an der niedersächsischen Jade-Hochschule. Doch Werner von Unruh ist auch Anrainer: Seit knapp 20 Jahren wohnt er direkt am Nord-Ostsee-Kanal. Von seiner Gartenterrasse aus kann er direkt den vorbeifahrenden Schiffen zuschauen, die sich nur wenige hundert Meter weiter in Kiel-Holtenau in die Schleusenkammern einfädeln. Der Kanal wird breiter, doch die alten Brücken bleibenErst Ende Februar kam es auch in Holtenau zu einer Kollision: Ein Containerschiff rauschte nach einem Maschinenausfall direkt ins Schleusentor. Die Reparatur dauerte viele Wochen, es kam zu Verzögerungen bei der Schleusung der Schiffe. Auch die Kieler Schleusen sollen in den nächsten Jahren überholt werden. Sönke Meesenburg wird all dies beobachten können, denn sein Büro im bundeseigenen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt liegt direkt auf der Holtenauer Schleuseninsel. Meesenburg scheint sich nach dem Moment zu sehnen, an dem alle Maßnahmen durch sind. Denn dann könne er sagen: „Jetzt haben wir wieder einen Zeitstrahl vor uns, wo wir wieder den Nord-Ostsee-Kanal als betriebssicher ansehen können.“ Doch nicht nur die Schleusen des Kanals werden saniert. Auf insgesamt zwölf Kilometern soll das Ufer auf der sogenannten Oststrecke verbreitert werden. Bisher gleicht der Kanal zwischen Königsförde und Holtenau eher einem Flaschenhals. Zudem wird die historische Levensauer Hochbrücke in der Nähe von Kiel gegen ein neues Bauwerk ausgetauscht. Mit ihrem markanten roten Bogen und ihren 120 Jahren ist sie die älteste Brücke des Kanals. Wenn alle Maßnahmen abgeschlossen sind, könnten theoretisch sogar Schiffe mit bis zu 280 Metern Länge den Kanal nutzen. Doch das sei in der Praxis nur schwer denkbar, weil gleichzeitig die zehn Hochbrücken über den Kanal nicht angepasst würden sagt Meesenburg. Insgesamt werde der Schiffsverkehr aber nach der Sanierung sicherer und flüssiger über den Kanal gehen. Im letzten Jahr ist Zahl der über den Nord-Ostsee-Kanal transportierten Güter wieder leicht gestiegen. 2017 waren es knapp 87.000.000 Tonnen, etwa 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies könnte auch auf die zuletzt gestiegenen Treibstoffpreise zurückzuführen sein, die den Umweg um das dänische Skagen herum teurer machen. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt gibt sich vorsichtig optimistisch. Wobei Jörg Heinrich, Leiter der Unterabteilung Seeschifffahrt auch klarstellt: „Der Kanal wird sich nie tragen unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das heißt, ich kann ihn nicht wie ein Unternehmen führen und mit den Einnahmen die Kosten, die er verursacht – die werde ich aus ihm nicht herauspressen können. Dann kann ich ihn gleich zumachen.“ Maritime Wirtschaft
23. Mai 2018
NOK-Tor-Schicksal entscheidet sich zum SommerMaritime Wirtschaft
NOK-Tor-Schicksal entscheidet sich zum SommerDas betonte Matthias Visser, WSA-Sprecher, dem THB auf Anfrage. Das über 100 Jahre alte, mehr als 1000 Tonnen schwere Tor war Mitte Februar nach der Kollision des Container-Feeders „Akacia“ (IMO 9315020) fast vollständig zerstört worden. Es konnte erst im Verlauf einer mehrwöchigen, äußerst komplexen Bergungsaktion ausgebaut und schließlich zur Werft German Naval Yards (GNY) verbracht werden, wo es seitdem in einem Trockendock steht. Visser: „Es sind jetzt mehrere Arbeitsgänge erforderlich: Einrüsten des Tores, reinigen, vermessen und schließlich die Erstellung eines Experten-Gutachtens.“ Letzteres bildet dann die Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen. Die Handlungsoptionen lauten: Reparatur des im Zuge des Bergungsprozesses durchtrennten Tor-Körpers oder seine Verschrottung und die Entscheidung zum Torneubau. Immerhin: Die hohe Fertigungsqualität, aber auch die Grundkonstruktion des zwischen 1912 und 1914 gebauten Tores, damals nach vollständig genietet, erweisen sich auch nach mehr als 100 Jahren im Zuge der lautenden Bestandsaufnahme als ausgesprochen solide. Visser: „Für eine Reparatur des Bestandstores müsste etwa ein Jahr veranschlagt werden.“ Beim WSA in Kiel will man auch deshalb schnell klare Fakten haben, weil ein zweites Reservetor für die betroffene Schleusenkammer so schnell wie möglich vorhanden sein muss. Wichtig: Die Tore sind de facto Maßanfertigungen. Visser weiter: „Nach der Havarie vom 19.Februar steht uns nur noch ein Reservetor zur Verfügung. Deshalb werden wir geplante Instandsetzungen an den Schleusentoren der Kieler Schleuse erst einmal aufschieben, bis wir wieder ein zweites Reservetor verfügbar haben.“ Die Tore müssen in regelmäßigen Abständen ausgebaut und gewartet werden, um deren Funktionstüchtigkeit sicherzustellen. Ein Reservetor muss zudem dann schnell verfügbar sein, wenn das „aktive“ Tor etwa im Zuge Havarie ausfällt. Visser verweist auf die besonders hohe volkswirtschaftliche Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) für die internationale Schifffahrt und die Häfen. Beim WSA geht man weiterhin davon aus, dass sich der Gesamtschaden als Folge der Tor-Havarie „in einem niedrigen, zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bewegt“, betont Visser. In Medienberichten kursieren darüber hinaus Schadenssummen in einer Bandbreite von 20 bis 27 Millionen Euro, auf die Visser jedoch nicht eingehen will. EHA/FB http://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Neubau-der-Doppelschleuse-Enak-baut-die-16-Stemmtore-aus
![]() Der Schwimmkran „Enak“ hebt in Kiel-Holtenau die Stemmtore aus. Quelle: Frank Behling
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Kiel In den kommenden Tagen soll ein Damm an der Fördeseite der Schleusenanlage auf Holtenauer Seite gebaut werden. Diese Arbeiten markieren den Start für die Verfüllung der beiden 1895 eingeweihten Schleusenkammern mit Seesand. Der Schwimmkran „Enak“ baut die 16 Stemmtore der Schleuse aus und hebt sie auf den in der Kieler Förde wartenden Ponton „Hörn 20“. Die Verfüllung mit Sand ist notwendig, damit das Bauwerk sicher abgerissen werden kann. Nach dem Abriss soll dort eine neue Doppelschleuse entstehen, die leistungsfähiger und moderner ist. Der aus Hamburg nach Kiel geholte Kran „Enak“ ist mit einer Hubleistung von 600 Tonnen Deutschlands stärkster Schwimmkran. Der Kran gehört zur Flotte der Reederei Lührs. Von Behling Frank https://www.hansa-online.de/2018/05/personalien/99058/wittmuess-leitet-wsa-kiel-holtenau/
Wittmüß leitet WSA Kiel-Holtenauhttps://binnenschifffahrt-online.de/2018/05/featured/3576/wittmuess-leitet-wsa-kiel-holtenau/
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Detlef Wittmüß hat seine Tätigkeit als Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Kiel-Holtenau aufgenommen. Er folgt Dieter Schnell, der sich in den Ruhestand verabschiedet. Wittmüß hat bis zuletzt WSA Hamburg geleitet. Neben der kommissarischen Leitung des WSA Brunsbüttel übernimmt er jetzt auch die Amtsgeschäfte in Kiel-Holtenau. »Der Nord-Ostsee-KanaI mit seinem Betrieb und den großen Investitionsprojekten ist eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Schon während meiner früheren Tätigkeit am NOK habe ich den Kanal gut kennengelernt. Ich freue mich auf die neue Aufgabe«, so Wittmüß. Unterdessen wurde Dieter Schnell, der langjährigen Leiter des WSA Kiel-Holtenau, durch Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), nach über 35 Jahren Dienst in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsver-waltung des Bundes und im Bundesverkehrsministerium, in den Ruhestand verabschiedet. In den 17 Jahren seiner Amtsleitung standen für den Leitenden Baudirektor Dieter Schnell die Zukunftssicherung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) sowie der sichere Betrieb der Verkehrsinfrastruktur im Mittelpunkt seiner Arbeit und seines Amtes. »Als versierter Leiter des WSA Kiel-Holtenau hat Dieter Schnell mit seinen Beschäftigten für die international bedeutende Wasserstraße viele öffentlich relevante Großprojekte auf dem Weg gebracht«, würdigte Witte. Wichtig für die erfolgreiche Planung und Umsetzung vieler Maßnahmen sei ihm immer der enge und kontinuierliche Kontakt mit den Vertretern der Gemeinden, der Landkreise, der regionalen Politik und der Kundschaft des Kanals gewesen. Schnell dankte an erster Stelle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WSA Kiel-Holtenau. Auch habe ihn die öffentliche Akzeptanz sowie die politische Unterstützung für das Erhaltungs- und Ausbauprogramm des Kanals gefreut. Er wünscht sich, dass die Inventionen in den Kanal ihre Früchte tragen und das der Wasserstraße eine gute Zukunft bevorsteht. Investitionen in die InfrastrukturUm die Leistungsfähigkeit des Kanals langfristig zu sichern und um die Weichen für zukünftigen Schiffsverkehr zu stellen, wurde ein umfangreiches Investitionsprogramm für den NOK beschlossen. Es reicht vom Bau einer fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel, einer Erneuerung der Kleinen Schleusen Kiel über die Sanierung bzw. den Ersatz von Straßen- und Eisenbahnbrücken bis hin zur Vertiefung des Kanals. Viele Arbeiten laufen zeitgleich oder bauen unmittelbar aufeinander auf. Parallel zum Sanierungsprogramm der Schleusenanlagen wird beispielsweise die Oststrecke des Kanals ausgebaut. Weitere Maßnahmen flankie-ren die Großprojekte – z.B. der Bau neuer Versorgungsdüker in Brunsbüttel und Kiel, die Sanierung des Kanaltunnels Rendsburg oder der sukzessive Ersatz der Kanalfähren durch Neubauten mit moderner umweltfreundlicher Antriebstechnik. NOK News: Schleusenanlage Brunsbüttel NOK News: Schleusenanlage Brunsbüttel Die Große Südschleuse in Brunsbüttel ist seit dem 03.05.2018 um 11:00 Uhr wieder in Betrieb.Grund: Reparaturarbeiten an Umlaufschützen beendet. Der Schifffahrt stehen somit beide Großen Schleusen und beide Kleinen Schleusen zur Verfügung. Aufgrund von Reparaturarbeiten an den Umlaufschützen ist die Große Südschleuse in Brunsbüttel am 03.05.2018 von 07:15 Uhr bis ca. 14:00 Uhr für die Schifffahrt gesperrt.Für diesen Zeitraum steht der Schifffahrt nur die Große Nordschleuse sowie die Kleine Nord- und Südschleuse zur Verfügung. http://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Systemabsturz-am-Kanal-Kreuzfahrer-haengt-vor-der-Schleuse-fest Copyright KN Online danke Frank Behling System arbeitet wieder Freie Fahrt auf dem Nord-Ostsee-KanalEine Computerpanne sorgte seit dem frühen Mittwochmorgen für erhebliche Verkehrsbehinderungen auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Gegen 4 Uhr war das Datenverarbeitungssystem für die Verkehrsüberwachung in Brunsbüttel ausgefallen. Seit 13 Uhr ist die Schleuse wieder frei für den Schiffsverkehr. Artikel veröffentlicht: Mittwoch, 02.05.2018 20:55 Uhr Wegen einer Systemstörung am Nord-Ostsee-Kanal muss die „Hanseatic“ vor der Schleuse in Kiel warten. Quelle: Frank Behling
![]() Kiel. Da die Verkehrsüberwachung für den kompletten Kanal in Brunsbüttel zentralisiert ist, kam es sofort zu Problemen mit der Koordinierung der Schiffe im Kanal. Aus Sicherheit Einfahrt untersagtAus Sicherheitsgründen wurde deshalb am Morgen auch die Einfahrt weiterer Schiffe in den Kanal durch die Verkehrszentrale untersagt. Die zum Zeitpunkt des Ausfalls im Kanal befindlichen Schiffe werden derzeit von der Verkehrszentrale manuell betreut und so zu den Schleusen nach Kiel und Brunsbüttel geleitet. Havarien und gefährliche Situationen gab es jedoch keine. Kreuzfahrer wartet vor HoltenauIn Kiel warten bereits einige Schiffe auf der Reede vor Holtenau. Darunter befindet sich auch das Kreuzfahrtschiff „Hanseatic“. Das Schiff der Reederei Hapag-Lloyd hat zusammen mit einem Containerschiff und einem Tanker vor Holtenau Anker geworfen. In Brunsbüttel wurde beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt fieberhaft an der Beseitigung der Störung im Schiffsdatenverarbeitungssystem gearbeitet. Mittlerweile ist sie beseitigt, Schiffe können seit 13 Uhr wieder problemlos passieren. Das System wurde 2006 in Betrieb genommen. Dadurch konnte die Zahl der Verkehrszentralen reduziert werden. Die Kieler Zentrale sowie die in den Ausweichstellen befindlichen Posten wurden geschlossen. Seitdem wird der Kanal zentral aus Brunsbüttel überwacht. Von Behling Frank https://www.rtl.de/cms/computerausfall-sorgt-fuer-verzoegerungen-im-nord-ostsee-kanal-4156552.html
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![]() Computerausfall sorgt für Verzögerungen im Nord-Ostsee-Kanal(Quelle: rtl.de) Eine Brücke führt über den Nord-Ostsee-Kanal. Foto: Carsten Rehder/Archiv © deutsche presse agentur Eine Computerpanne hat am Mittwoch für mehrere Stunden die Schifffahrt am Nord-Ostsee-Kanal behindert. Das Schiffsdatenverarbeitungssystem sei am Morgen ausgefallen, sagte eine Sprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Daraufhin wurden auf beiden Seiten der künstlichen Wasserstraße in Kiel und Brunsbüttel drei Stunden lang keine Schiffe geschleust. Fünf auf dem Kanal fahrende Schiffe konnten jedoch sicher ausgeschleust werden. Allein von der Elbe kommend mussten neun Schiffe aber auf die Einfahrt in den Kanal waren. Techniker gelang es dann, das Softwareproblem zu beheben. Ab dem Mittag konnten sowohl in Kiel-Holtenau als auch Brunsbüttel wieder Schiffe in den Kanal hineinfahren. Der gut 100 Kilometer lange Kanal gilt als meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Knapp 100 Frachter nutzen ihn täglich auf ihren Wegen zwischen der Deutschen Bucht und der Ostsee. (Quelle: rtl.de) ww.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Schleswig-Holstein-Unwetterwarnung-vor-Gewitter-mit-Orkanboeen-Starkregen
Kiel/Heide . Ein Tiefdruckeinfluss hat am Montag in Schleswig-Holstein für wechselhaftes Wetter gesorgt. Vor allem die Westküste und der Kreis Schleswig-Flensburg wurden von heftigem Gewitter und Starkregen getroffen – im Rest des Landes ging das Unwetter glimpflicher aus. Während des schweren Gewitters mit Orkanböen fuhren keine Autozüge nach Sylt. RDC stellte indes den Autozug-Verkehr für den kompletten Montag ein. Zeitweise behinderten die starken Sturmböen auch den Verkehr über den Nord-Ostsee-Kanal. http://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Initiative-Kiel-Canal-Schleusen-Massive-Kritik-am-Ministerium Copyright kn Online danke Frank Behling Brunsbüttel . „Das ist ein unhaltbarer Zustand. Es muss sichergestellt sein, dass am Wochenende auf jeden Fall für kleine Reparaturen Personal verfügbar ist“, sagt Jens-Broder Knudsen von der Initiative Kiel Canal, einem Interessenverband von Wirtschaftsunternehmen, Verbänden und Kommunen am Kanal. Er sieht das Ansehen der Wasserstraße durch diese Situation in der Schifffahrt in Gefahr. „Die Kunden des Kanals hätten ja Verständnis, wenn schweres Bergungsgerät fehlen würde. Das Schlimme ist aber, Gerät und die Schiffe liegen rum. Da es keine Rufbereitschaft gibt, kommen die Besatzungen erst am Montag. Hier ist jetzt das Bundesverkehrsministerium in der Pflicht“, schimpft Knudsen. Der Schaden ist nur leichtDer Schaden in der Südschleuse ist nur leicht. Da aber die gelösten Steine auf die Schienen des Schleusentores fallen könnten, müssen sie wieder zurückgeschoben und gesichert werden. „Möglicherweise kann die Schleusenkammer bereits nach ein oder zwei Stunden wieder freigegeben werden“, sagt Knudsen. Extra für solche Einsätze wurde im vergangenen Jahr der Schwimmgreifer ‚SG1353‘ mit großem Aufwand modernisiert. In Kiel wurde mit ‚Griep To II‘ sogar der stärkste Schwimmkran der Schifffahrtsverwaltung in Dienst gestellt. „Diese Geräte liegen jetzt rum, weil es am Wochenende keine Rufbereitschaft bei der Behörde gibt“, sagt Knudsen. Rufbereitsschaft für Notfälle gefordertDem in Brunsbüttel zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt machte er jedoch keine Vorwürfe. Dieses Amt müsse endlich in die Lage versetzt werden, die Leute so zu bezahlen, dass auch am Wochenende und an Feiertagen eine Rufbereitschaft für Notfälle eingerichtet werde könne. „2013 ist uns das auch vom damaligen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zugesagt worden“, sagt Knudsen. „Wir sehen deshalb die übergeordnete Behörde und das Bundesverkehrsministerium in der Pflicht, hier endlich zu handeln“, so Knudsen. Sperrung hat immense AuswirkungenDie Auswirkungen der relativ leichten Havarie vom Sonnabend auf die Kanalschifffahrt sind inzwischen immens. Auf der Elbe hatten sich am Sonntag die Wartezeiten für Schiffe bereits auf sechs Stunden summiert. „Tendenz steigend“, so Knudsen. In Kiel müssen Schiffe vier Stunden warten. Zwei Kreuzfahrer betroffenNeben zahlreichen Containerschiffen und Tankern sind auch zwei Kreuzfahrtschiffe betroffen. „Wir haben die ‚Viking Sea‘ auf der Elbe. Der Kapitän muss angesichts der Wartezeiten seinen Passagieren jetzt erklären, dass der Besuch in Warnemünde am Montag gestrichen werden muss“, sagt Knudsen. Die „Viking Sea“ sollte am Sonntag um 12 Uhr in Brunsbüttel einschleusen. In Kiel ist es inzwischen fraglich, ob am Sonntagabend das Kreuzfahrtschiff „Aidacara“ in den Kanal einschleusen wird. Der Kapitän wird sich je nach Wartezeit vor der Schleuse entscheiden. Sollten die Wartezeiten sich weiter steigern, fährt das Schiff am Abend über Skagen nach Norwegen. https://www.facebook.com/arne.luetkenhorst/videos/2016743771689090/ Copyright Arne Lütkenhorst
Seit Montag, dem 23.04.2018, um 16:45 Uhr, steht die Große Südschleuse in Brunsbüttel der Schifffahrt wieder zur Verfügung. Somit können beide Großen Schleusen, sowie die Kleine Südschleuse in Brunsbüttel durch die Schifffahrt genutzt werden. Copyright Hansa Online Wieder Engpass im NOK nach Havarie – harte KritikEine kleine Havarie hat am Wochenende den Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal erheblich behindert. Scharfe Kritik gibt es an der mangelnden Rufbereitschaft der Behörden am Wochenende. Ursache der Planänderung war die leichte Kollision des Frachters »Rauli N« am Sonnabendmittag mit einem Mauerwerk der großen Südschleuse in Brunsbüttel. Etwas Mauerwerk platze ab und ein paar Granitsteine wurde gelocktert. Die Reparatur ist nach ersten Einschätzungen der Techniker in wenigen Stunden zu beheben. Da es aber am Sonnabend passierte, kam es zum Stillstand. »Das ist ein unhaltbarer Zustand. Es muss sichergestellt sein, dass am Wochenende auf jeden Fall für kleine Reparaturen Personal verfügbar ist«, sagt Jens-Broder Knudsen von der Initiative Kiel Canal, einem Interessenverband von Wirtschaftsunternehmen, Verbänden und Kommunen am Kanal. Er sieht das Ansehen der Wasserstraße durch diese Situation in der Schifffahrt in Gefahr. »Die Kunden des Kanals hätten ja Verständnis, wenn schweres Bergungsgerät fehlen würde. Das Schlimme ist aber, Gerät und die Schiffe liegen rum. Da es keine Rufbereitschaft gibt, kommen die Besatzungen erst am Montag. Hier ist jetzt das Bundesverkehrsministerium in der Pflicht«, so Knudsen, der auch Geschäftsführer der Maklerei Sartori & Berger ist. Riss in der Bordwand![]() Der Schaden an der Schleusenmauer beträgt einige Tausend Euro. Beim Auslaufen aus der Südschleuse hatte am Sonnabend gegen 14 Uhr der chilenische Massengutfrachter »Rauli N« mit seiner Backbordseite das Mauerwerk der großen Südschleuse berührt. Ursache der Havarie war vermutlich eine Windböe, die das 180 m lange Schiff mit dem Heck der Backbordseite gegen die Schleusenmauer kommen ließ. Der Frachter selbst erlitt einen Riss in der Bordwand und konnte zur Untersuchung nach Bremen weiterfahren. Da aber in der Schleuse die gelösten Steine auf die Schienen des Schleusentores fallen konnten, müssen sie gesichert werden. »Dabei steht Gerät zur Verfügung, um bei solchen kleinen Schäden schnell eingreifen zu können«, sagt Knudsen. Extra für solche Einsätze war im vergangenen Jahr der Schwimmgreifer ‚SG1353‘ mit großem Aufwand modernisiert worden. In Kiel wurde mit ‚Griep To II“ sogar der stärkste Schwimmkran der Schifffahrtsverwaltung in Dienst gestellt. »Diese Geräte liegen jetzt rum, weil es am Wochenende keine Rufbereitschaft bei der Behörde gibt«, sagt Knudsen. »Behörde ist in der Pflicht«Dem in Brunsbüttel zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt machte er jedoch keine Vorwürfe. »Dieses Amt muss endlich in die Lage versetzt werden, die Leute so zu bezahlen, dass auch am Wochenende und an Feiertagen eine Rufbereitschaft für Notfälle eingerichtet werden kann. 2013 ist uns das auch vom damaligen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zugesagt worden«, sagt Knudsen. »Wir sehen deshalb die übergeordnete Behörde und das Bundesverkehrsministerium in der Pflicht, hier endlich zu handeln. Diese Taskforce für Notfälle ist uns versprochen worden«, so Knudsen. Die Auswirkungen der relativ leichten Havarie vom Sonnabend auf die Kanalschifffahrt sind inzwischen immens. Auf der Elbe hatten sich am Sonntag die Wartezeiten für Schiffe bereits auf sechs Stunden summiert. Auf der Elbe ankerten zeitweise über zehn Schiffe und warteten auf einen Platz in der Schleuse, darunter auch viele Containerschiffe mit Ladung für den Ostseeraum. Zuvor hatte es bereits massive Kritik der Lotsen an den langen Planungs- und Bauzeiten für die Infrastruktur am Kanal gegeben. Besonders die neuen Planungszeiten für den Ersatzbau der kleinen Schleusen in Kiel sowie die ausufernde Bauzeit für die fünfte Schleusenkammer in Brunsbüttel sorgen für steigenden Unmut bei den Lotsen. »Am EU-Recht kann es nicht liegen, das gilt in den Niederlanden auch. Die Probleme liegen hier in Deutschland. Es muss einfach schneller gehen«, sagte Stefan Borowski, Ältermann der Lotsenbrüderschaft NOK II aus Brunsbüttel. Er beklagt das schwindende Verständnis bei den Kunden des Kanals für die schleppenden Abläufe beim Bau der Infrastruktur. Kreuzfahrer besonders betroffen![]() Besonders betroffen waren diesmal Kreuzfahrtschiffe und Containerfrachter. Die Reederei AIDA Cruises sagte eine Kanalpassage ab. Viele Schiffe ankerten am Wochenende auf der Elbe und der Kieler Förde. Das Kreuzfahrtschiff »Viking Sea« etwa kam aus Amsterdam und sollte am Sonntag gegen 13 Uhr in Brunsbüttel einschleusen. Letztlich konnte das 228 m lange Schiffe erst acht Stunden später als geplant gegen 21 Uhr die Reise antreten. Als Reaktion auf diesen Zeitverlust musste die Schiffsführung die Reiseroute der Westeuropa-Kreuzfahrt ändern. Kopenhagen wurde aus dem Fahrplan gestrichen. Die Reederei Aida Cruises reagierte bereits am Sonntag. Die Kanalpassage des Schiffes »AIDAcara« wurde gestrichen. Das Schiff nahm von Kiel aus via Skagen Kurs auf Stavanger in Norwegen. Zu dem Zeitpunkt betrug in Kiel die Wartezeit vier Stunden.Aber auch viele Containerschiffe aus Hamburg und Bremerhaven ankerten in der Elbe und warteten über Stunden auf einen Platz für das Einschleusen. (FB) https://www.shz.de/lokales/norddeutsche-rundschau/nok-suedschleuse-in-brunsbuettel-erst-am-nachmittag-wieder-in-betrieb-id19655486.html Copyright Norddeutsche Rundschau Wartezeiten nach Frachterkollision : NOK: Südschleuse in Brunsbüttel erst am Nachmittag wieder in Betrieb– Quelle: https://www.shz.de/19655486 ©2018 ![]() Für Schiffe wie den Kreuzfahrer „Viking Sea“ hieß es am Wochenende und am Montag: Warten. Brunsbüttel | Die große Südschleuse der Schleusenanlage Brunsbüttel ist am Montagnachmittag wieder in Betrieb genommen werden. Am Vormittag hatten Bauarbeiter noch einen großen Granitblock aus der Schleusenkammer geborgen, sagte ein Sprecher der Schleusenanlage. Seit etwa 15 Uhr konnte der Schiffsverkehr die Schleuse wieder regulär passieren. Am Samstag hatte ein chilenischer Frachter eine Mauer in der großen Südschleuse des Nord-Ostsee-Kanals beschädigt. Die Kammer habe daraufhin gesperrt werden müssen, es sei in der Folge zu Wartezeiten gekommen. Warten hieß es unter anderem auf dem Kreuzfahrtschiff „Viking Sea“ der norwegischen Reederei Viking Ocean Cruises. Ursprünglich sollte das 227 Meter lange Kreuzfahrtschiff aus Ijmuiden (Niederlande) kommend, das eine Breite von knapp 29 Metern aufweist, bereits Sonntagmittag in Brunsbüttel einschleusen. Jedoch erfolgte die einmalige Einschleusung in diesem Jahr aufgrund der defekten Südschleuse erst am Abend. Von dort nahm das Kreuzfahrtschiff dann Kurs auf Kiel und passierte die Schleuse in Kiel-Holtenau am frühen Montagmorgen mit Ziel Rostock-Warnemünde. – Quelle: https://www.shz.de/19655486 ©2018 http://www.kn-online.de/Lokales/Nord-Ostsee-Kanal/Initiative-Kiel-Canal-Schleusen-Massive-Kritik-am-Ministerium Copyright Kieler Nachrichten Online danke Frank Behling
https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/article214085843/Frachter-beschaedigt-Mauer-Schleuse-in-Brunsbuettel-gesperrt.html Copyright abendblatt Am Schiff entstand ein Loch 30 mal 30 Zentimeter großes Loch. Wegen der Sperrung kam es zu Wartezeiten an der großen Nordschleuse. Brunsbüttel. Ein chilenischer Frachter hat eine Mauer in der großen Südschleuse des Nord-Ostsee-Kanals beschädigt. Wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei am Sonntag mitteilte, wurde die Schleuse daraufhin für die Schifffahrt gesperrt. Den Angaben zufolge geriet der Frachter beim Auslaufen am Sonnabend aus zunächst ungeklärter Ursache im Bereich des Schleusentors gegen eine Mauer. An dem Frachter entstand ein Loch von der Größe von etwa 30 mal 30 Zentimetern. Das Schiff konnte seine Fahrt nach Bremen trotzdem fortsetzen. Dort sollte es genau untersucht werden. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Wie lange die Sperrung der großen Südschleuse bestehen bleibt, konnte ein Polizeisprecher am Morgen nicht sagen. Wegen der Sperrung kam es zu Wartezeiten an der großen Nordschleuse. Nur wenig später geriet laut Polizei ein niederländischer Frachter beim Einlaufen in die kleine Südschleuse vermutlich aufgrund des Elbstroms gegen das Stahlleitwerk im Vorhafen. Es entstanden leichte Schäden an dem Frachter sowie an dem Leitwerk, die Schleuse musste aber nicht gesperrt werden. Der Frachter konnte seine Fahrt ebenfalls fortsetzen. Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ darüber berichtet. NOK News: Schleusenanlage Brunsbüttel Die Große Südschleuse Brunsbüttel ist nach einer Anfahrung der Seitenmauer ab sofort bis auf Weiteres außer Betrieb. Der Schifffahrt stehen die Große Nordschleuse sowie die Kleine Südschleuse zur Verfügung. Am Donnerstag den 19.04.2018 ab 0730 Uhr wird die Große Südschleuse in Brunsbüttel für die Schifffahrt gesperrt. Die Sperrung wird voraussichtlich bis ca. 1530 Uhr andauern. Grund: Wartungsarbeiten an den Schütztafeln. Der Schifffahrt steht in diesem Zeitraum die Große Nordschleuse und die Kleine Südschleuse zur Verfügung. https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordstory/Durch-den-Nord-Ostsee-Kanal-Seefahrt-unter-Druck,sendung751164.html https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordstory/sendungsbild59834_v-contentxl.jpg die nordstory die nordstory – Durch den Nord-Ostsee-Kanal – Seefahrt unter Druck Freitag, 13. April 2018, 20:15 bis 21:15 Uhr Auf dem Weg von Rauma (Finnland) nach Bremerhaven, durch den Nord-Ostsee-Kanal: Die „VERA RAMBOW“. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei 4,46 bei 37 Bewertungen Jürgen Rambke ist in Brunsbüttel am Nord-Ostsee-Kanal aufgewachsen. 1968 ist er als 14-jähriger Schüler auf einem Holztransporter in den Weihnachtsferien losgefahren, von Brunsbüttel in die Ostsee. „Ich wollte weg von zu Hause, ich wollte was erleben!“ Aus dem Schiffsjungen ist erst ein Matrose, dann ein Kapitän geworden, der die Welt gesehen hat. Unzählige Male hat er den Nord-Ostsee-Kanal, dazu den Suez- und den Panamakanal durchfahren. Bis er als Kanalsteurer, der gemeinsam mit den Kanallotsen die Seeschiffe durch den NOK steuert, zurück an den Kanal und zu seiner Familie gekommen ist. Gerade kommt er mit dem Containerschiff „Vera Rambow“ wieder in Kiel-Holtenau an. Passt die Passage? Schafft er es endlich mal wieder, den NOK in einer Zeit unter zehn Stunden zu passieren? Mit Lotsenhilfe durch die Oststrecke In der Kieler Förde steigt der Lotse Nils Eßig zu. Natürlich kennt er die „Vera Rambow“, die er jetzt durch die Oststrecke des Kanals bringen soll. Das Schiff ist modern, die Reederei ordentlich. Aber es ist auch eines der größten Schiffe im Kanal mit beinahe maximalem Tiefgang. Dadurch wird die „Vera Rambow“ zum „Langsamläufer“ und Eßigs Job nimmt mehr Zeit in Anspruch. Ob er seine Frau, seine beiden kleinen Jungen nachher noch sehen wird, wenn er zurück ist? Oder schlafen sie schon wie so oft? Mit der „Vera Rambow“ durch den Kanal Auf dem Weg von Rauma (Finnland) nach Bremerhaven, durch den Nord-Ostsee-Kanal: Die „VERA RAMBOW“. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei Es gibt nur einen an Bord: Kapitän Jürgen Rambke. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei Hier wird entschieden, wer als erstes fährt: Die Nord-Ostsee-Kanal-Lenkungszentrale in der Schleuse Brunsbüttel. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei Schön aber eng: Die Levensauer Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei Auch in der Schleuse kann es dauern: die „VERA RAMBOW“ hat Brunsbüttel erreicht. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei 1/5 Auf dem Weg von Rauma (Finnland) nach Bremerhaven, durch den Nord-Ostsee-Kanal: Die „VERA RAMBOW“. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei Es gibt nur einen an Bord: Kapitän Jürgen Rambke. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei Hier wird entschieden, wer als erstes fährt: Die Nord-Ostsee-Kanal-Lenkungszentrale in der Schleuse Brunsbüttel. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei Schön aber eng: Die Levensauer Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei Auch in der Schleuse kann es dauern: die „VERA RAMBOW“ hat Brunsbüttel erreicht. © NDR/Ulrich Patzwahl, honorarfrei Verkehrsplaner regeln die Vorfahrt Der Verkehrsplaner im NOK hat geregelte Arbeitszeiten. Sven Krieg muss zur Frühschicht bei seinem Arbeitgeber Der Seefahrt-Nachwuchs fehlt in Deutschland Gelernte Seeleute sind sie alle. Aber ist das noch der Beruf, den sie sich einmal ausgesucht haben? Nur noch Ratgeber Reise Passagierschiff und Containerschiff begegnen sich auf dem Nord-Ostsee-Kanal © Touristische Arbeitsgemeinschaft Große Pötte bestaunen am Nord-Ostsee-Kanal Ob vom Wasser oder vom Ufer aus: Wenn Container- und Kreuzfahrtschiffe durch Schleswig-Holsteins Binnenland gleiten, Autor/inUlrich PatzwahlProduktionsleiter/inAngela HennemannRedaktion Katrin Glenz Andrea Jedich Leitung der Mit den Arbeitsniederlegungen soll der Druck im …
NOK News: Schleusenanlage Brunsbüttel Der Schleusenbetrieb in Brunsbüttel wird am 13.04.2018 um 06:00 Uhr wieder aufgenommen, da der Warnstreik beendet ist. Damit stehen in Brunsbüttel wieder beide Großen Schleusen und die kleine Südkammer für die Schifffahrt zur Verfügung. NOK News: Schleusenanlagen Brunsbüttel & Kiel-Holtenau Der Schleusenbetrieb wird am 13.04.2018 um 00:00 Uhr wieder aufgenommen, da der Warnstreik in Kiel-Holtenau beendet ist.Damit stehen in Kiel-Holtenau die Große Südkammer und Große Nordkammer der Schifffahrt wieder zur Verfügung.Der Warnstreik in Brunsbüttel wird voraussichtlich am 13.04.2018 gegen 06:00 Uhr beendet. http://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Schleswig-Holstein-Warnstreiks-des-oeffentlichen-Dienstes-am-Donnerstag
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Streik-soll-Kliniken-Kitas-und-Kanal-treffen,warnstreik1232.html
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Kein Verkehr auf dem Nord-Ostsee-KanalAuf dem Nord-Ostsee-Kanal soll es nach den Vorstellungen von Verdi am Donnerstag keinen Schiffsverkehr geben, denn vom Streik betroffen sind auch die beim Bund Beschäftigten in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung: „Unser Ziel ist es, dass die Schleusen in Brunsbüttel von sechs Uhr früh bis Null Uhr nachts geschlossen bleiben. Damit ist der NOK zu“, sagte Schischefsky. Hingegen bleibe der öffentliche Nahverkehr verschont: Die kommunalen Verkehrsbetriebe im Land mit ihren eigenständigen Tarifverträgen betreffe der Streik nicht. Mit ihren diesen Aktionen weitet Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde am Sonntag die bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Dienst auch auf den Norden aus. „Wir wollen den Druck auf die Arbeitgeber für die Tarifrunde am kommenden Wochenende nochmals erhöhen. Es geht darum, deutlich zu machen, dass die Arbeitgeber bei sprudelnden Einnahmen und einem Haushaltsüberschuss, der 2017 alleine bei den Kommunen 10,7 Milliarden Euro ausgemacht hat, mit einer Verweigerungshaltung oder Billigabschlüssen nicht durchkommen werden“, erklärt die Verdi-Landesleiterin für den Norden, Susanne Schöttke. https://www.welt.de/regionales/hamburg/article175374665/Warnstreik-im-Norden-mit-tausenden-Teilnehmern.html
https://www.abendblatt.de/hamburg/article213991661/Warnstreiks-im-oeffentlichen-Dienst-von-Schleswig-Holstein.html
https://www.abendblatt.de/region/article213992675/Ver-di-legt-den-Nord-Ostsee-Kanal-und-Stadtbahnen-lahm.html
SH: Streiks beginnen am Nord-Ostsee-KanalDen Anfang der Arbeitsniederlegungen in Schleswig-Holstein machte das Personal am Nord-Ostsee-Kanal. Die Schleuse in Brunsbüttel schloss am Morgen. Auch die Beschäftigten von Kitas, Stadtverwaltungen und anderen Einrichtungen streikten. Etwa 4.000 Beschäftigte zogen am Vormittag durch die Kieler Innenstadt und trafen sich im Anschluss zu einer Kundgebung. Insgesamt traten rund 5.000 Beschäftigte in Schleswig-Holstein in den Ausstand. Streikende in SH legen Arbeit niederhttps://www.ndr.de/nachrichten/Warnstreik-Kitas-sind-zu-Bahnen-stehen-still-,streik1770.html
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Stand: 12.04.2018 18:55 Uhr – Lesezeit: ca.4 Min.
Warnstreiks im Norden: Kitas zu, Bahnen stehen stillBusse und Bahnen blieben in den Depots, Kitas öffneten nicht, Mülltonnen wurden nicht geleert: Die Gewerkschaften haben am Donnerstag ihre Warnstreiks für eine bessere Bezahlung im öffentlichen Dienst fortgesetzt. In Norddeutschland gab es in allen Bundesländern Aktionen. Für viele Menschen erschwerte sich der Alltag. Warnstreiks: Kitas zu, Bahnen stehenNDR//Aktuell – 12.04.2018 14:00 Uhr
Mehrere tausend Beschäftigte von Bund und Kommunen sind in den Warnstreik getreten. Viele Kitas sind geschlossen und der Nahverkehr ruht. Auch Kliniken und die Stadtreinigung sind betroffen. Niedersachsen: Warnstreiks legen Nahverkehr lahmBesonders stark betroffen war Niedersachsen. Dort sorgten die Warnstreiks in einigen Städten für Verkehrsprobleme. Besonders angespannt war die Lage in Hannover, wo alle Busse und Bahnen der Verkehrsbetriebe Üstra für den ganzen Tag in den Depots blieben. Weil viele Pendler aufs Auto auswichen, staute sich der Verkehr auf etlichen Straßen – etwa auf der B 6 und dem Messeschnellweg. „Die Situation war noch viel schlimmer als beim letzten Üstra-Streik vor einigen Wochen“, teilte die Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen mit. Zentrale Kundgebung in HannoverViel Betrieb herrschte zudem am Mittag in der Innenstadt von Hannover, wo auf dem Opernplatz eine zentrale Kundgebung mit ver.di-Chef Frank Bsirske stattfand. Rund 10.000 Teilnehmer aus ganz Niedersachsen kamen zu der Veranstaltung. Auch in Braunschweig und Wolfsburg fuhren Busse und Stadtbahnen den ganzen Tag über nicht. Videos
Hamburg: Kitas, Müllabfuhr und Theater im FokusDen Auftakt der Streik-Aktionen in Hamburg bildete die Stadtreinigung. Zudem traten Mitarbeiter der städtischen Kitas, der Hafenaufsicht, der Theater, der Bücherhallen und der Bundesbehörden in den Ausstand. Bei einer Kundgebung verteidigte ver.di-Chef Frank Bsirske am Morgen die Forderung der Gewerkschaft nach sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. „Wenn die Kollegen hier in Hamburg in das wirtschaftliche Umfeld sehen, dann herrscht da Festtagsstimmung. Deshalb sind auch die Erwartungen klar“, sagte Bsirske vor mehreren Hundert Kundgebungsteilnehmern. In der Hansestadt streiken etwa 4.000 Beschäftigte. Ein Teil der Mitarbeiter der Stadtreinigung will auch am Freitag die Arbeit ruhen lassen. Was tun, wenn die Kita dicht ist?NDR Info – Wirtschaft – 12.04.2018 07:41 Uhr Autor/in: Alex Drost, NDR Info Wirtschaftsredaktion
Streiks im öffentlichen Dienst können unter anderem zu geschlossenen Kitas führen. Ist es in einem solchen Fall zulässig, der Arbeit fern zu bleiben und die Kinder zu Hause zu betreuen? „Schluss mit der Hinhalte-Taktik““In Mecklenburg-Vorpommern riefen ver.di und der Beamtenbund die Angestellten in Kommunal- und Bundesbehörden zum ganztägigen Warnstreik auf. In Schwerin beispielsweise wurden zwei Drittel der kommunalen Kitas bestreikt. Etwa 800 Beschäftigte nahmen an einer zentralen Kundgebung teil. „Wir machen klar, dass wir mehr erwarten, als diese Hinhalte-Taktik der Arbeitgeber“, sagte die Landesbezirksleiterin von Ver.di Nord, Susanne Schöttke. Arbeitgeber kritisieren WarnstreiksDie Arbeitgeberseite kritisierte die Aktionen. Die Verbandsgeschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Mecklenburg-Vorpommerns, Gabriele Axmann, sagte: „Die Warnstreiks sind unverhältnismäßig und treffen vor allem Eltern und Kinder.“ Es sei normal, dass „angesichts der hohen Forderungen“ noch keine Ergebnisse erzielt wurden. Die kommunalen Arbeitgeber seien zu angemessenen Lohnerhöhungen bereit. Die Verschärfung des Konflikts sei daher nicht nötig, sagte Axmann. Am 15. und 16. April sollen die Tarifverhandlungen in Potsdam fortgesetzt werden. Alle Meldungen aus den Ländern
http://www.hamburg.de/nachrichten-hamburg/10890346/oeffentlichen-dienst-warnstreiks-auch-in-schleswig-holstein/
Schleswig-Holstein: ver.di Nord weitet die Warnstreiks im öffentlichen Dienst aus – LOZ-News | Die Onlinezeitung für das Herzogtum Lauenb
https://www.loz-news.de/politik/landespolitik/2090-schleswig-holstein-ver-di-nord-weitet-die-warnstreiks-im-oeffentlichen-dienst-aus
http://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Tarifkonflikt-Warnstreiks-im-oeffentlichen-Dienst-in-SH Copyright KN Online danke Frank Behling Tarifkonflikt Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Schleswig-HolsteinIm Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes wird es am Donnerstag auch in Schleswig-Holstein Warnstreiks geben. Wie die Gewerkschaft Verdi am Montag ankündigte, sollen die Aktionen alle Bereiche des Bundes und der Kommunen betreffen. Dazu zählten auch kommunale Krankenhäuser und Kitas. Artikel veröffentlicht: Montag, 09.04.2018 17:40 Uhr Artikel aktualisiert: Montag, 09.04.2018 17:46 Uhr
200 Gewerkschafter demonstrierten bereits vor einigen Wochen in der Innenstadt von Rendsburg. Quelle: Hans-Jürgen Jensen
![]() Kiel. Auch der Nord-Ostsee-Kanal wird bestreikt. Wo Kitas geschlossen werden, würden die Eltern in der Regel frühzeitig über Elternbriefe informiert. Für sicherheits- und gesundheitsrelevante Einrichtungen seien, soweit erforderlich, Notdienstvereinbarungen geschlossen oder den Arbeitgebern angeboten worden. „Wir wollen den Druck auf die Arbeitgeber für die Tarifrunde am kommenden Wochenende nochmals erhöhen“, sagte Verdi-Landesleiterin Susanne Schöttke. Die Gewerkschaft fordert für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen |